Bei Wilhelm ElljL^elllianil in Leipzig erschien so eben: DER ORGANISMUS DER I N F U S 1 0 N S T H I E R E NACH EIGENEN FORSCHUNGEN m SYSTEMATISCHEE REIHENFOLGE BEARBEITET VON D"* FRIEDRICH STEIN, ORD. PROFESSOR DER ZOOLOGIE AN DER K. K. UNIVERSITÄT IN TRAG. I. ABTHEIi;iING. ALLGEMEINER THEIL IWP NATURGESCHICHTE DER HYPOTRICHEN INFUSIONSTHIERE. MIT 14 KUPFERTAFELN UND 54 BOGEN TEXT IN FOLIO. Preis: Thlr. 15. Wie vielfach auch die in neuester Zeit mit so regem Eifer der Infusorienwelt zugewendeten Forschun- gen noch von einander abweichen mögen , darin stimmen sie sämmtlich miteinander überein, dass das von Ehrenberg errichtete und zu seiner Zeit mit Recht allgemein bewunderte Gebäude der Infusorienkunde nicht blos an Mängeln leide, die sich einfach verbessern lassen, sondern auf so wesentlich irrigen Grundlagen beruhe, dass eine gänzliche Umgestaltung desselben zu einem der dringendsten wissenschaftlichen Bedürfnisse geworden sei. Die Lösung dieser Aufgabe ist jedoch überaus schwierig, und es wird noch einer geraumen Zeit und der vereinten angestrengten Kräfte vieler tüchtiger Forscher bedürfen, bevor wir uns eines einigermassen vollendeten, den gegenwärtigen Anforderungen der Wissenschaft entsprechenden Infusoriensystems werden erfreuen können. Ehrenberg hat viele Jahre mit eisernem Fleisse gearbeitet, um das ungeheure Material zusammen zu bringen und zu bewältigen , welches er in seinem allbekannten grossen Infusorienwerke nieder- gelegt hat. Wenn wir nun gleich nach dem heutigen Standpunkte unseres Wissens einen sehr grossen Thcil der von ihm unter dem Namen der Infusionsthiere zusammengefassten mikroskopischen Lebensformen als den eigentlichen Infusorien durchaus fremdartige Organismen von vornherein ausscheiden können, so bleibt doch immer noch ein umfangreicher Kreis von Formen übrig, die sämmtlich von Neuem geprüft und viel eingehender untersucht werden müssen , als dies von Ehrenberg geschehen ist, wenn ihre wahre Natur definitiv fest- gestellt werden soll. Schon das blosse Auffinden nur der wichtigsten dieser Formen setzt eine jahrelange P)eschättigung mit der Infusorienwelt voraus, und wie oft muss jede einzelne beobachtet werden, bevor man die Gewissheit erhält, wenigstens die wesentlichsten Eigenthümlichkeiten ihres Baues völlig richtig aufgefasst zu haben. Der Verfasser des vorliegenden Werkes, auf das wir hierdurch die Aufmerksamkeit nicht bloss der gelehrten Welt, sondern des gebildeten Fublicums überhaupt hinzulenken wünschen, da dasselbe in einer für Jedermann verständlichen Sprache abgefasst ist, und keinerlei besondere Vorkenntnisse voraussetzt, hat sich seit 10 Jahren sehr anhaltend mit dem Studium der Infusionsthiere beschäftigt und bereits durch seine im Jahre 1S54 erschienene Sclirift : »Die Infusionsthiere auf ihre Entwickelungsgeschichte untersuchte einen nachhaltigen Einfluss auf den Fortgang der Wissenschaft ausgeübt. Seitdem ist er rastlos bemüht gewesen, immer tiefer in die feinern Organisationsverhültnisse und namentlich auch in die Entwickelungsgeschichte der Infusoriensysteme zu gewinnen. Er überzeugte sich jedoch bald, dass eine planlose Untersuchung der hetero- gensten Formen, wie sie der Zufall dem Beobachter in die Hände spielt, nicht zu einem erwünschten Ziele führen werde, da er nur zu oft die Erfahrung machte, dass er bei einer einzelnen Form gar manche feinere Structurverhältnisse und selbst sehr wichtige Charactere so lange übersah, bis der lUick durch einen Vergleich vieler nahe verwandter Formen geschärft -worden war. Der Verfasser entschied sich daher für eine mehr monographische Bearbeitung der Infusorienwelt. Wie seine früheren Arbeiten sich hauptsächlich auf die vorticellenartigen Infusorien bezogen hatten, so wählte er nunmehr eine andere natürliche Gruppe, die ihm am dringendsten eine neue Bearbeitung zu erfordern schien, zum vorzugsweisen Gegenstand seiner Forschungen. Es sind dies die drei E h r e n b er g'schen Familien der Oxytrichinen, Euplotinen und Aspidiscinen, denen sich später noch eine vierte, neu errichtete Familie, die Chlamydodonten, zugesellten. In diesen vier Familien wurde eine eigene Ordnung erkannt, welche den Namen der hypotrichen Infusorien erhielt. Neben dem umfas- sendsten Studium dieser Ordnung wurde keine Gelegenheit versäumt, auch die sich sonst noch darbietenden Infusorienformen, soweit dies nur immer möglich war, gründlich zu studiren. Die Früchte dieser Forschungen sind zum Theil in der vorliegenden Schrift niedergelegt, welche die erste Abtheilung eines grösseren Werkes bilden soll, in welchem der Verfasser nach und nach die Natur- geschichte sämmtlicher von ihm aufgefundener Infusionsthiere in zusammenhängenden Monographien zu bearbeiten gedenkt. Diese erste Abtheilung, welche, wie dies auch bei jeder folgenden der Fall sein wird, ein in sich abgeschlossenes Ganzes darstellt, besteht aus einem allgemeinen und einem speciellen Theil. Der allgemeine für das ganze Werk berechnete, behandelt in einem ersten Abschnitt die verschiedenen Phasen, welche die Infusorienkunde bisher durchlaufen hat; es wird darin gezeigt, wie die vielen irrigen Vorstellungen entstanden, welche so lange über die Natur der Infusorien verbreitet waren und wie diese allmählich richtigem Ansichten Platz machten ; es werden ferner die eigentlichen Infusorien aus der grossen Masse der mit ihnen seit alter Zeit zusammengeworfenen fremdartigen Organismen ausgesondert und schliesslich zu einer für sich bestehenden, durch scharfe Charactere begränzten Thierklasse erhoben. Dieser Abschnitt ist vornehmlich für den minder eingeweihten Leser bestimmt, der dadurcht leicht mit dem gegenwärtigen Standpunkte der Wissen- schaft vertraut werden wird. Im zweiten Abschnitt des allgemeinen Theiles hat der Verfasser nach seinen eigenen Forschungen eine zusammenfassende, vergleichende Darstellung von dem allgemeinen Bau der Infusorien, von den verschie- denen Formen und Verrichtungen ihrer einzelnen Organe und von ihrer Entwickelung geliefert und hierbei zahlreiche neue Thatsachen zur Sprache gebracht. Ein besonderes Interesse dürften in diesem Abschnitt die Resultate in Anspruch nehmen , zu denen der Verfasser hinsichtlich der geschlechtlichen Fortpflanzung und des Befruchtungsactes bei den Infusorien gelangt ist. Der specielle Theil umfasst die monographische Bearbeitung der hypotrichen Infusionsthiere, die in strenger systematischer Reihenfolge abgehandelt werden. Es sind im Ganzen 42 Arten aufgeführt, die sich auf 20 Gattungen und die schon erwähnten 4 Familien vertheilen. Sowohl unter den Arten als unter den Gattungen finden sich nicht wenige neue. Sämmtliche Arten, mit Ausnahme einer einzigen, sind nach den vom Verfasser mit möglichster Treue entworfenen Zeichnungen auf 14, von .T. C. Loedel sorgfältig gestoche- nen Kupfertafeln abgebildet und durch mehr als 250 verschiedene Figuren erläutert. Unter den bereits bekannten Formen ist wohl nicht eine, deren Kenntniss durch die vorliegenden Untersuchungen nicht um einen wesentlichen Scliritt weiter gefördert worden wäre; bei den meisten stellte sich heraus, dass sie bisher nur sehr mangelhaft erforscht waren. Die Vermehrung durch Theilung wurde bei vielen Arten dargestellt; sie erwies sich oft sehr complicirt und erfolgte nach eigenthümlichen , bisher unbekannt gebliebenen Gesetzen. Einen grossen Werth dürften die reichhaltigen Mittheilungen über die bei zwei Gattungen entdeckte embryo- nale Fortpflanzungsweise haben. Die zweite Abtheilung, welche die heterotrichen Infusionsthiere enthält . wird im nächsten .Jahre erscheinen. Leipzig, den 20. October 1 859. . NEUE WIRBELLOSE THIERE BEOBACHTET UND GESAMMELT AUF EINER REISE UM DIE ERDE 1853 BIS 1857 VON ■• ■ . ■ . LUDWIG K. SCHMARDA. . ■ ERSTER BAND. ; TURBELLARIEN, ROTATORIEN UND ANNELIDEN. • • ■ : ERSTE HÄLFTE. . MIT 15 ILLUMINIRTEN KÜPFERTAPELN UND HOT,ZSCHNITTEN. . ' LEIPZTCt, verlag von wilhelm engelmann. 1859. NEUE ■ ■ TUEBELLARIEN, KOTATOEIEN UND ' ■ ANNELIDEN BEOBACHTET UND GESAMMELT AUF EINER REISE UM DIE ERDE 1853 BIS 1857 ■ VON . LUDWIG K. SCHMARDA. ERSTE HÄLFTE. MIT ir, ILLUMINIRTEN KÜPFEETAFELN UNI) HOLZSCHNITTEN LEIPZIG, VERLAG YO^ WILHELM ENGELMANN. 1859. I MEINEM FREUNDE HERRN FRANZ RITTER YON FRIDAU. V 0 R R EDE Im Jahre 1852 kam ein von Herrn Ritter v. Fridau und mir gehegtes Project einer natur- wissenschaftlichen Reise nach dem östlichen Asien zur Reife. Schon im Januar 1853 befanden Avir uns in Aegypten, wo mein Freund die Verhältnisse des terrestischen Magnetismus erforschte, während ich der mikroskopischen Fauna besondere Aufmerksamkeit schenkte. Die Resultate sind in einer Abhandlung: Zur Naturgeschichte Aegyptens mit sieben Tafeln Abbildungen im VIT. Bande der Denkschriften der Wiener Akademie noch Avährend unserer Reise publicirt worden. Im jNIai gingen wir über Suez und Aden nach Ceylon, wo wir bis zum Januar 1854 blieben. Während Herr v. Fridau mit der detaillirten Aufnahme des Stromgebietes des Mahawelle-Ganga und einer Excursion in den Wäldern des Südens allein beschäftiget war, machte ich Studien über die Meeres- Fauna an der Ostküste in Trinkomali und im Süden bei ]]elligamme. Mehrere ^Monate reisten wir gemein- schaftlich im Innern der Insel. Ich hielt an meinem Grundsatze fest, dass ein längerer Aufenthalt an wenigen Punkten dem flüch- tigen Besuche vieler Localitäten vorzuziehen sei, wenn man auch dann noch auf tiefer eingehende Fragen des thierischen Haushaltes und der Entwickelungsgeschichte in der Regel verzicliten muss. Die Viel- seitigkeit der Beschäftigung und die Menge der Objecto, die gesammelt, präparirt und verpackt werden sollen, der Mangel an vielen, oft den unentbehrlichsten täglichen Hilfsmitteln, machen einen grossen Unter- schied zwischen der Arbeit mit thierscheuen buddhistischen Begleitern, im Walde, wo' man oft auf einem kleinen Koffer schreibt, präparirt und mikroskopirt und der Arbeit in einer europäischen Seestadt, welche man in den Ferien schon mit einem formulirten Programme besucht oder im ]\Iuseum mit wohldressirten Dienern und sachverständigen Gehilfen. . Ich sammelte in Ceylon ein grosses zoologisches Material aus allen Thierklassen. Ich hatte drei Dinge im Auge: das Studium ephemerer Formen, solcher die sich nicht aufbewahren lassen und solcher, die von den Reisenden bis dahin am meisten vernachlässigt worden waren. Darauf bezügliche Detailzeichnungen füllten SO Octavblätter. Nächstdem waren es Daten über die geographische Verbreitung, um das in meinem grösseren AVerke über diesen Gegenstand Begonnene weiter auszuführen und zu berichtigen. Den englischen Residenten in Ceylon sind wir im Allgemeinen zu vielem Danke verpflichtet und ich erlaube mir ausser dem Gouverneur Sir George Anderson, dem Col. Secretär Herrn MacCarthy, den Gouvernements-Agenten Herrn Whiting und Herrn Talbot, Herrn Glenie und Dr. Kelaart für das freundliche Entgegenkommen zu danken. •< • . ■ ■ • ■ * , vm Anstatt mit Anfange 1854 unsere Reise nach dem asiatischen Festlande fortzusetzen, waren wir durch widrige Umstände genöthigt, unseren Plan zu modificiren und endlich ganz aufzugeben. Da diese Verhältnisse rein persönlicher Natur und zum Theil meinen Freunden bekannt sind, mit dem 1. Bande der neuen wirbellosen Thiere jedoch nichts zu thun haben, erweise ich dem Leser einen Dienst, Avenn ich sie übergehe. Nach einer für meine Forschungen völlig bedeutungslosen Seereise und kurzem Aufenthalte in Ile de France landeten wir im Februar 1854 in der Capstadt. Einige Excursionen, die sich jedoch in den Grenzen der Cap-Colonie hielten, abgerechnet, wid- mete ich die Zeit von vier Monaten dem Studium der wirbellosen MeeresbeAvohner, theils in der Tafelbai, theils in Simonstown. Vom Cap kehrte mein Freund in die Heimath zurück. Seine Munificenz allein versetzte mich in die Lage, meine Arbeiten auf einer weiteren Reise fortzusetzen. Im Juni verliess ich die Capstadt an Bord einer kleinen englischen Handelsbrigg und langte nach 50tägiger stürmischer Ueberfahrt und Entbehrungen aller Art, selbst bei Mangel gesunder Nahrung und guten Trinkwassers, in Australien an. In Melbourne litt die lievölkerung noch immer am Goldschwindel, ein Theil seufzte unter der hereingebrochenen merkantilen Crisis. An einem Orte, avo mir für die Miethe eines Bootes für eine halbe Stunde 2 Pfd. St. abgefordert wurden, war kein Platz für dredging. Ich benützte daher die erste Ge- legenheit zur Weiterreise nach Sidney, avo ich die Verhältnisse günstiger fand. Dort traf ich auch Avieder Persönlichkeiten, Avelche sich für Avissenschaftliche Arbeiten interessirten. Herr Challis machte mich mit den dortigen Zuständen bekannt. Von den Herren Moore und Wall, von denen der erste der Director des botanischen Gartens, dieser der Director des Museums ist, erhielt ich wissensAverthe Aufschlüsse. Vor allen anderen freute es mich Herrn Mac Leay, den ausgezeichneten Zoologen und Botaniker, dort zu treffen, der in philosophischer Ruhe auf seiner schönen Villa in Wolumolu lebt. Die leichte Communication zwischen den rasch aufblühenden angelsächsischen Colonien der Südsee durch die Intercolonial-Steamers, bot mir die erAvünschte Gelegenheit zu einem fünfwöchentlichen Besuche der Nordküste Neu-Seelands. Zu Weihnachten 1854 verliess ich Sidney und erreichte nach einer 74tägigen, aber manches interessante Detail bietenden Reise Valparaiso. Da grosse körperliche BcAvegung zur Herstellung meiner etAvas angegriffenen Gesundheit zur Pflicht wurde, unternahm ich gleich nach meiner Ankunft einen Abstecher nach St. Jago und von dort über die Cordilleren in die Pampas. Die dabei vorgenommenen hypsometrischen Arbeiten mussten einen Ersatz bieten für die geringe zoologische Ausbeute. Nach meiner Rückkehr nahm ich meine Arbeiten am ^Nleeresstrande, theils in Valparaiso, theils in der nächsten Umge- bung bei Vina del mar Avieder auf. Der Winter der südlichen Hemisphäre vertrieb mich aus Valparaiso, gerade so, wie vor einem Jahre aus der Capstadt. Im Juni 1855 schiffte ich mich auf einem der Dampfer der Westküste ein und erreichte, nach kurzem Aufenthalte an den Avichtigen Küstenplätzen der Südsee, Panama. IJeim Uebergang über den Isthmus Avurde mir ein Theil meines Gepäckes entAvendet. Diebstahl, Raub und Gewaltthaten jeder Art, Avaren damals schon an der Tagesordnung und steigerten sich, bis ein Jahr danach der blutige Angriff auf das Leben und Eigenthum der nach Californien durchziehenden Reisenden statt fand. In beiden Fällen hatte die Polizei die Hände im Spiele, die in jener Zeit eine von der machtlosen Regierung Pana- ma's tolerirte, Avenn nicht autorisirte Gauner- und Räuberbande Avar. Damit gingen für mich bei 250 Tafeln mit Skizzen und Zeichnungen über die Organisationsverhältnisse niederer Thierformen und mein ganzes Material an Proben vom Meeresgrunde, Sedimente aus Flüssen u. dgl. verloren. Den Sommer und Plerbst über arbeitete ich in Jamaica, wo sich gerade eine Gesellschaft für Pflege der Naturwissenschaften und Hebung der materiellen Interessen gebildet hatte. Obwohl ich mehre IX Theile der Insel besucht hatte , rührt doch der grösste Theil meines ^Materials aus Kingston , Port Royal und den niedern, von Korallenriffen umgebeneTi Inseln der Südseite her, welche Keys genannt werden. Theils um für meine Verluste einen anderweitigen Ersatz zu suchen, theils um meine Kennt- nisse über die Fauna der Südsee zu erweitern, ging ich im November 1855 über den Isthmus zurück. Schon bei meinem flüchtigen IJesuche der Westküste, hatte mich die grosse Bucht von Paita angezogen und ich beschloss einen längeren Aufenthalt dort zu nehmen. Ich zog es Panama und der Insel Taboga ■ vor, da ich in Jamaica ein lieftiges Fieber durchgemacht hatte und am Isthmus mit Sicherheit auf Ilückfälle rechnen konnte, ausserdem fldssten mir die dortigen Zustände Avenig Vertrauen nach der gemachten Erfah- runsr ein. Paita war sicher und bot die Vortheile einer Reconvalescenten-Station durch sein gesundes trockenes Klima. Ich arbeitete angestrengt und meine einzige Erholung in dem traurigen Paita, das mehr vom Wüsten-Chai-akter an sich hat als selbst Suez, war die Gesellschaft des englischen Consuls Herrn A. Blacker, der auch die Verschiffung meiner Sammlungen übernahm. Aber auf dem reichen Material waltete ein Lüstern . Ich sah die peruanischen Sammlungen nie wieder; das Hamburger Schiff «Hermann« auf das sie verladen worden waren, ging spurlos zu Grunde. Von Paita ging ich nach Guayaquil und trat von dort über Cuenca und die anderen Hochthäler der Anden, den Rückweg nach den atlantischen Gestaden an. Herr Fr Garbe aus Hamburg und der englische Charge d'Affaires in Quito, Herr Walter Cope, die mir sehr viele Aufmerksamkeiten und Freundschaftsdienste erwiesen, trugen . wesentlich bei, meinen Aufenthalt in Ecuador zu dem angenehmsten zu machen. Ende Januar 1856 hatte ich Cuenca erreicht, Ende Rlai verliess ich Quito. Von dort ging ich über Pasto durch das Patia-Thal nach Popayan den Cauca hinab bis Cartago, wo ich durch den Quindiu-Pass in's iNIagdaleneiithal stieg. Nach einem kurzen Aufenthalte in Bogota, ging ich den Magdalena hinab und erreichte am 23. August Cartagena. Mein Project, die Südseeküste Central- Amerika's nördlich von Panama zu besuchen, wurde ver- eitelt durch die Unternehmungen Walkers. Obwohl ich das Flibustierlager ohne Hinderniss erreicht hatte, hielt ich es bei der aufgeregten Stimmung des Landes gegen alle Fremden für gewagt, nach S. Juan del Sur zu gehen. Ich ging daher den San Juan-Fluss zurück und mit einem amerikanischen Dampfer über Key- West nacli New- York. Der nahende Herbst hätte jede grössere Arbeit in den Vereinigten Staaten verboten; ich betrach- tete diese überhaupt als überflüssig in einem Lande, wo überall die bestehenden, wissenschaftlichen Anstal- ten rasch aufblühen und wo neue, selbst von einzelnen Bürgern mit dem Ehrgeize, aber auch mit der Freigebigkeit von Königen gegründet werden. Es wird nicht so ausschliesslich der »allmächtige Dollar» angebetet, als man den Leichtgläubigen in Europa erzählt. Europa könnte stolz sein auf Privatanstalten wie Smithsonian-, Lowell's- und Cooperslnstitution, Girard's College und Astor's Library. Die Würdigung des wissenschaftlichen Strebens ist in Aufnahme, daher ein Älann wie Agassiz dort einen Boden für seine grosse literarische Thätigkeit gewann, und ich lernte mehr als einen ausgezeichneten Naturforscher persönlich kennen, die in den Vereinigten Staaten geboren sind. Ein Besuch Canada's und die Reise durch das Mississippi-Thal machten den Schluss des Jahres 1856. Ueber Neu-Orleans ging ich im Januar 1S5 7 nach Havannah und von dort über S. Thomas nach England, von wo ich Ende April in der Heimath nach einer Abwesenheit von 4 Jahren und 1 Monaten anlangte. Nach dieser flüchtigen Skizze des Ganges meiner Reise schreite ich zu einigen einleitenden Hemer- kungen über die zoologische Ausbeute. Trotz den Verlusten durch Raub der Menschen und der Elemente, so wie den unvermeidlichen, durch Transport und langes Aufbewahren veranlassten Beschädigungen, die alle zusammen 30 — 40 71, der Gesammtmasse betragen mögen, sind meine Sammlungen von wirbellosen Thieren noch immer sehr reichhaltig und zählen einige tausend Nummern. Obwohl ich für verschiedene Thierklassen sclion Vorarbeiten gemacht luibe, ist doch nur der ersten Hand vollendet. Er enthält die Turbellarien, Rotatorien und Anneliden, von denen die erste Hälfte vorliegt. Die Zweite ist im Stich so weit vorgeschritten, dass sie in fünf Monaten folgen wird. Während eines achtmonatlichen Aufenthaltes in Paris im vorigen Jahre, benützte ich die reichen Sammlungen und die Bibliothek des Jardin des plantes. Beides war mir in der liberalsten Weise gestattet und ich anerkenne dankbar das freundliche Entgegenkommen der Herren Milne Ed^vards und Val o n ci e n n e s. Die Zahl der im ersten Bande beschriebenen Formen beträgt 340. Davon sind : ■. ■ ' 28 Rhabdocoelen. 53 Dendrocoelen. 17 Nemertineen. 98 Tiirbellarien. 39 (51) Rotatorien*. 6 Hirudineen. 1 Peripatus. ^ 6 Lumbricineen. 3 Maldaniae (mit Trophonia). 2 Chaetoptcrina. ^ 42 Cephalobranchiata. 17 Ariciaeen. - r 14 Syllideen und Hesioniden. 13 Phyllodoceen. 3 Nephthydeen. ' 8 Glycerideen. 16 Nereiden. 13 Lumbrinereiden. 10 Euniceen. 31 Amphinomiden, Aphroditiden, Palmyriden. 1 Neuer Typus. 191 Anneliden. Totalsumme: 328 (340) Species. Von diesen sind mit höchstens 10 Ausnahmen alle neu. Die Ausnahmen aber bilden Thiere, von denen nur Charaktere oder nur fragmentarische Notizen und ungenügende oder unverständliche Abbil- dungen von älteren Forschern gegeben sind. Die neuen Formen sind wenigstens immer im charakte- ristischen Detail, in der Regel aber die ganzen Thiere abgebildet, in natürlicher Grösse oder schwach vergrössert bei den Anneliden, den Dendrocoelen und Nemertinen, bei starker Vergrösserung alle Rhabdocoelen und Rotatorien in der Regel bei 250maliger. Die Details bei den Anneliden enthalten vorzüglich Kiefer, Kiemen, die Fussstummeln mit ihren appendiculären Anhängen und sind theilweise bei starker Vergrösserung gezeichnet, um nicht bloss die Form, sondern auch die Strukturverhältnisse charak- teristischer Theile, z. B. der Borsten, ersichtlich zu machen. Die Zahl der Rhabdocoelen ist 28 und mit der in Aegypten beobachteten 29; eine bedeuten- dere Zahl war unter den verloren gegangenen Zeichnungen. Einiges aus dem Jahre 1855 hatte ich in meine Tagebücher gezeichnet, so habe ich einige austra- lische und capensische Formen gerettet. Aus dieser Ordnung ist nichts aufbcAvahrt worden. Man kann * Dazu 12 Sj). im VII. Bande der Denkschrift der Wiener Akademie. XI sie ja auf Glas trocknen und mitnehmen, wird vielleicht Einer oder der Andere ausrufen. Abgesehen von der Umständlichkeit und der auf der lieise, wo man liastig Material sammelt und oft im Fluge beobachtet, fehlenden gemüthlichen Euhe, hat die Herstellung solcher Präparate in den Tropen eine grosse Schwie- rigkeit ; da in der ewigen feuchten Treibhauswärme selbst die Linsen der Mikroskope trotz aller Sorgfalt sich mit Pilzbildungen bedecken, sind kleine aufgetrocknete Thierchen in wenigen Wochen verdorben. Viele neue Details in den Strukturverhältnissen der Rhabdococlen kommen nicht vor. Obwohl die Erforschung dieser Thiere erst seit O. Fr. Müller datirt, ist doch darin ausserordentlich viel gesche- hen. Die Arbeiten von Duges, Ehrenberg, Focke, Schmidt, Schnitze, Leuckart, Leidy und Leidig, haben uns bei dem Umstände, dass mehrere der genannten Forscher sich mit einem wahren Enthusiasmus .Jahre lang mit diesem Gegenstande befassten, ein so werthvolles Detail geliefert, dass diese Abtheilung besser beleuchtet ist, als irgend eine andere. Ich hatte Kalkkörperchen schon im Jahre 1S46 bei Mesostomum hystrix gefunden und fand sie wieder in Macrostomum setosum, welches im stehenden Wasser bei Popayan im Caucathale lebt. Diese Form ist ausserdem noch mit einzelnen Randborsten bedeckt, ein Umstand, der sich nach den Beobach- tungen von Quatrefages bei einigen Dendrocoelen wiederholt, so ist der Kopftlieil seines Prothiostommn arctum und die Fühler von Eolidiceros panormus Q. , mit steifen Haaren besetzt (Annal. des scienc. nat. 3. ser. Tom. IV pag. 135 et 142). Die Quertheilung der Dendrocoelen ist zwar schon von Duges an Derostomum leucops, 1). angu- sticeps, D. squalus, von Siebold und Schmidt an Microstomum lineare beobachtet worden. Sie wurde auch von mir an einigen ceyloncsischeii und südafrikanischen Formen aufgezeichnet. Auffallend war es mir jedoch, eine neue Form aus Jamaica, Strongylostomum caerulescens, nur in diesem Zustande zu finden. Wahrscheinlich ist die Quertheilung zu gewissen Jahreszeiten vorherrschend, in den Tropen am Anfange der Regenzeit, bei uns im Frühling. Später tritt die Fortpflanzung durch Eier oder lebendige Jungen ein, und endlich bei uns im Herbste, in den Tropen am Ende der Regenzeit und in regenarmen Ländern vielleicht immer die 15ildung hartschaliger Eier. Die Eier widerstehen nicht nur der Trockenheit, sondern auch mechanischen Einflüssen länger als die Thiere. Ich fand z. H. in Süd-Amerika häutig, dass die Bewegung während eines mehrstündigen Rittes die Rhabdocoelen- Würmer nicht allein oft zum Absterben brachte, sondern selbst zum Unkennt- lichen zerstörte. Gegen Kälte haben sie ein grosses Widerstandsvermögen; so wie ich sie bei uns im Winter unter dem Eise, so hatte ich sie auch in der Caja de Quinoa in den Aequatorial-Anden in der bedeutenden Höhe von 14,000 Fuss gefunden, wo in heiteren Nächten die Wasserpfützen sich oft mit einer dünnen Eiskruste bedecken. Sie sind vorwaltend Süsswasser-Thiere, doch fand ich eine Speeles (Vortex ferrugineus) in einem der kleinen Salzteiche bei El Kab in Aegypten,* die Diotis grisea im brackischen Wasser bei Hobocken iu der Nähe von Neu-York. Die Zahl der abgebildeten neuen Dendrocoelen beträgt 53. Wir kannten bis jetzt nur sehr wenige aussereuropäische Formen. Obwohl die ersten sorgfältigen Untersuchungen bis O. Fr. Müller zurück- gehen, dem Montagu, DalyeU, Delle Chiaje, Grube, Blanchard und Quatrefages, der ihre Organisation in sehr werthvollen monographischen Arbeiten niedergelegt hat, folgten: so blieben trotz zahlreicher Reisen die exotischen Formen vernachlässigt. Savigny, Ehrenberg, Rüppell, Mertens, ]Jas Geschlecht Vortex zählt überhaupt mehre marine Species. Vortex quadrioculatus Leuckart (Pseudoslomum faroense Schmidt) ist von Helgoland und den Faröer; V. cruciatus (Planaria cruciata Fabricius) aus dem baltischen Meere; V. Warrenii und V. Candida von den amerikanischen Küsten bekannt (Girard in Proc. Boston III. 2li4). iJisorus viridis wurde von Ehren borg im rothen Meere; Convoluta-Arten von Schmidt in der Adria, von Johns ton und mir im Canal gefunden; Oersted fand sie an der dänischen Küste; dort fand er auch Typhloplana mariua und mehre Monoceiis-Arten. Proporus ist von den Faröer. Vorwaltend sind die Rliabdocoelen , jedoch Bewohner des süssen 'Wassers, vorzüglich des stehenden. ** XII arwin waren die einzigen, die ihr Augenmerk darauf richteten, denen in der jüngsten Zeit Gay, Girard, Leidy und Stimpson sich in Amerika anreihten. Von sicher ermittelten Dendrocoelen waren bis zum Abschlüsse des Diesing'schen Systema helminthum ungefähr S5 Species mit Sicherheit bekannt. Rechnen wir die neuen durch die drei letzt- genannten Naturforscher entdeckten Formen hinzu, so bilden die von mir beschriebenen ungefähr einen Zuwachs um 50 To zu Der Vorschlag Schnitze 's, die Bewaffnung des Rüssels für die Classification zu benützen, ist sehr beachtenswert]! für die Zukunft und bei durchsichtigen und kleinen Formen auch ausführbar, hat aber seine grossen Schwierigkeiten bei grösseren Formen und ist auf Alle in Museen befindliche Exem- plare nicht mehr anwendbar. Wie die Ergebnisse über die Nemertinen gegenwärtig vorliegen , würden dadurch die meisten Gruppirungen zerrissen, denn in vielen finden Avir Stiletbildung (z. B. Nemertes balmea, Polia mandilla, P. mutabilis, P. glauca, Quatrefages), neben nahe verwandten Formen, wo diese fehlt (z. B. Nemertes antonina, Polia opaca Quatrefages). Vielleicht sind sie aber bei sehr vielen auch übersehen worden und dann würde eine durchgreifende Reform, um zu einer anatomisch richtigeren Gliederung des Systems zu gelangen, nicht den gewünschten Erwartungen entsprechen. Ich habe die älteren für die Charakteristik beliebten Kennzeichen, wie die Respirationsgruben, die Oeffnung für den Durchtritt des Rüssels, den Mund und die augenähnlichen Pigment-Anhäufungen festgehalten. Letztere allerdings nur untergeordnet und nothgedrungen wie bei den Dendrocoelen , obwohl ich keineswegs von der Nutzlosigkeit solcher Pigmentanhäufungen für das Leben dieser Thiere überzeugt bin : denn die Seh- organe nehmen nach abw^ärts in ihrer Entwickelung ab , die nicht nur in Proportion zu ihrer Gesammt- organisation, sondern auch in einem merkwürdigen Causalzusammenhange mit ihrer Lebensweise und ihrem Aufenthalte steht. Und wenn sie auf ihren niederen Stufen auch nicht mehr Organe sind, um Wahr- nehmungen durch wirkliche optische Bilder zu erzeugen , so werden sie durch die Anhäufung von Pig- menten, welche ein von dem übrigen Körper verschiedenes Wärme-Leitungsvermögen besitzen, immer noch die andere Seite des Lichteindruckes als thermische Empfindung zu vermitteln im Stande sein. Aus der Abwesenheit derselben in Borlasia, Valencinia, Meckelia u. a. , könnte man schon auf den beständigen Aufenthalt an lichtlosen Orten schliessen. Ich habe kein neues Genus aufgestellt, obwohl ich vielleicht bei Nemertes polyhopla und Meckelia macrostoma dazu berechtigt gewesen wäre. Letztere unterscheidet sich durch die subterminale Oeffnung für den Durchtritt des Rüssels in ähnlicher Weise von ]\Ieckelia, wie Valenciennia von Borlasia. Ausführliche anatomische Details sind über Nemertes polyhopla mitgetheilt (Siehe S. 44 und 45). Es wäre vielleicht passend gewesen, die Sipunculiden auf die Nemertinen folgen zu lassen. Es mahnt sehr Vieles an den Wurmtypus. Ich halte aber die an einem anderen Orte schon ausgesprochenen Bedenken noch immer für bestehend und es giebt eben so viele Gründe, die für den Anschluss an die Synapta, Chirodota, Myriotrochus und andere Holothuriden plaidiren. Ich stelle die Rotatorien in die grosse Abtheilung der Wiirmer. Sie entsprechen einer frülieren Entwickelungsstufe der Anneliden; die meisten sind (vergleichungsweise) stationär gebliebene Larven, die ihre Wimperkränze behalten und in Radlappen verwandelt haben. Unter den mit starren, schalenartigen Verdickungen der Epidermis versehenen existirt allerdings einige entfernte Verwandtschaft äusserer Form- verhältnisse mit den Crustaceen, die im Carapace mancher Alima und Erichtus selbst an Brachionus erinnert; aber die Stellung als Flimmerkrebse wäre jedenfalls eine erzwungene. Limnias, Floscularia, Stephanoceros und einige verwandte Formen, deren Darmcanal im hinteren Theile des Körpers sich umbiegt und in der Nähe des Mundes oder an der Seite des Körpers mündet , dürften sich besser an die ]]ryozoen anreihen, besonders Stephanoceros, bei welchem der Kopftheil keinen Unterschied mit den bewimperten Armen der Moosthierchen darbietet. Ichthidium und Chaetonotus schliessen sich am besten an die Naideen oder an die Turbellarien , deren nahe Verwandtschaft schon vor 20 Jahren von Ehrenberg erkannt worden war. XV Die Zahl der neuen Räderthicre beträgt 51, von denen 39 hier beschrieben sind, die übrigen 12 gehören der Fauna Nord-Afrikas an und sind im VII. 1>. der Denkschriften d. Wiener Akademie ausfülulich beschrieben und abgebildet worden. Viele Formen sind europäischen nahe verwandt, mehre selbst aus der süd- lichen Hemisphäre mit unseren identisch. In einem Briefe an Ritter v. Frida u hatte icli die mikroskopische Fauna Neu-Seelands als wenig verschieden von der des Wiener Praters und Berliner Thiergartens geschil- dert. Die Unterschiede bestehen in vicarirenden Speeles. Aehnliches war der Fall in ('hili, wo sich die Aehnlichkeit auch auf andere Thiergruppen erstreckt, so fand ich Daphuia, Cypris, Lynceus, Hydra fiisca und H. viridis dort wieder. Die sorgfältig auf separirte Blätter übertragenen Details in Zeichnung und Material aus der südlichen Halbkugel sind bis auf einige Ausnahmen verloren gegangen, nur die wenigen auf längeren Excursioneii oder während des Marsches selbst in meine Notizenbücher eingetragenen Formen haben sich erhalten. Diess wird manches Lückenhafte in dieser Classe erklären. Die tropische Zone ist, so weit meine Beobachtungen gingen, nicht reicher an Räderthieren als die temperirte. Sehr reich fand ich das Cap und Aegypten. In diesem Lande beobachtete ich allein 27 Speeles während wenigen Monaten. Mit dem Cap tlieilt es das häufige Vorkommen von Brachionus nicht nur an Zahl der Speeles, sondern auch der Individuen. Als Besonderheiten möchte ich erwähnen, dass eine ägyptische Notommata im erwachsenen Zu- stande augenlos gefunden wurde und eine andere (N. megaladena) ausser dem grossen Nackenauge an der Seite des Stirnrandes zwei kleine bläschenförmige Organe besitzt, deren Function zweifelhaft ist. Ausser dem grossen drüsenartigen, in seiner P>edeutung noch unerkannten Organe bei dieser Speeles kommt ein ähnliches aber doppeltes, auch bei Diglena diadena vor, die ich nach dieser Eigenthümlichkeit benannte (S. 54). Einige Formen haben ausser dem dichtstehenden Kranze kurzer Flimmerhaare, auch noch längere, aber gleichfalls biegsame Haare. Eine Gruppe Hydatinaeen hat assymmetrische Kiefer (Heterognathus). Schon am Cap, wo ich sehr häufig F^rachionaeen beobachtete, hatte ich mich von der Trennung der Geschlechter einiger Speeles überzeugt. Ich fand aber die männlichen Thiere nicht verkümmert, darm- und kieferlos zur blossen Rolle eines schwimmenden Spermatophoren-Behälters herabgekommen, sondern von derselben Grösse und Bildung wie die Weibchen. Auch bei Euchlanis tetraodon fand ich Samenfäden in grossen runden Kapseln, in einem drüsigen Organe. Auch hier zeigten die Männchen in keinem der organischen Systeme auffallende Hemmungsbildungen. Es würde demnach unter den Räderthieren eine eben so grosse Gradation der Entwickelung des männlichen Geschlechtes stattfinden, wie bei den Crusta- ceen, avo sie von der pygmaeenartigen Unterordnung, bei der das Lernäen-Männchen nur noch als ein Luxusartikel des polyandrischen Weibchens figurirt, bis zur ebenbürtigen Entwickelung mit dem anderen Geschlechte aufsteigt. Von Anneliden wairden 191 Speeles beobachtet, deren Vertheilung nach Familien oben (S. X) angegeben wurde. Nur die Hesioniden, Amphinomeen , Aphroditiden und Palmyraceen sind vorwaltend tropisch. Peripatus, Hirudineen und Lumbricineen sind Landbewohner. Peripatus ist ein sehr einsam stehender Typus. Die Endigungen seiner Fussstummeln in klauen- oder krallenförmige Fortsatze, die Fühler, sein ganzes Aussehen, die Trägheit seiner Bewegungen, das Ausschwitzen einer klebrigen Flüs- sigkeit bei der Berührung, ist so julusartig, dass der Speciesname juliformis, tien ihm Landsdowne Guilding, der Entdecker des ersten hiehergehörigen Thieres beilegte, nicht nur vollkommen gerecht- fertigt erscheint, sondern in mir die ketzerischen Zweifel hervorrief, ob das Thier nicht ebenso gut bei den Myriapoden stehen könnte. Meine an Ort und Stelle gemachten Bemerkungen über die Lebensweise des von mir in etwas über 9000 Fuss Höhe in Ecuador gefundenen Peripatus stimmen wesentlich mit dem überein, was mein Freund H. Karsten, der Peripatus während seines langen, an wissenschaft- licher Ausbeute reichen, Aufenthaltes in den Tropenländern Süd-Amerikas wiederholt gesehen hatte, aus eigener Anschauung mir darüber mittheilte. Die beobachteten Hirutlineen sind theils Süsswasseithierej theils Meeresthiere, alle entweder statio- näre oder temporäre Parasiten. Zu den letzten gehören auch die Landblutegel. In Ceylon sind sie die grösste Landplage vorzüglich im Südwesten und im liergiande der Insel bis 4000 Fuss Höhe, wo sie am Boden und auf den Bäumen leben. Aehnliche Arten kommen jedoch auch auf den Sunda-Inseln, in den Nilgerris und im Himalaja vor, wo sie Hooker bis zu einer Höhe von 10,000 Fuss fand. Hirudo tala- galla lebt in den Widdern der Philippinen in 1000 — 1200 Fuss Höhe. Ebenso ist die Verbreitung der Gruppe in Süd-Australien und C-hili constatirt. Sie ist vorwaltend exotisch; wir besitzen nur eine euro- päische Form, die für uns harmlos ist; es ist die Troclietia subviridis der Mittelmeerregion, die Nachts das Wasser verlässt, um auf dem Lande Eegenwürmer zu jagen. Die von mir beobachteten Naiden sind (mit Ausnahme von Dinophilus aus dem brackischen Wasser von Guayaquil in Süd-Amerika) Süsswasserbewohner. Die Lumbricineen sind Landbewohner, Pontoscolex u. e. a. ausgenommen. Sie gehen vom Meeres- strande bis zur Höhe von 10000 Fuss. Gigantische Formen leben 'in den Tropen beider Hemisphären. Alle übrigen Anneliden sind Bewohner des Meeres. Die meisten leben am Ufer, obwohl die Larven oft in hoher See schwärmen, sind nur Ilesione, Chloeia und Amphinome im offenen Meere gefunden worden. Die Zalil der litoralen Formen übertrifft weit die der pelagischen. Die meisten leben im Schlamme und Sande. Viele Amphinomen, Aphroditen, Psammathe, Phyllo- doceen leben frei auf Steinen und Korallenriffen. Von den im Schlamme lebenden sind die Kieferlosen limivor; die mit Kiefern bewaffneten sind Raubthiere, welche Mollusken aller Art und andere niedere Thiere angreifen, indem sie aus ihren Schlupfwinkeln hervorstürzen oder der Beute schwimmend nach- jagen. Euphrosyne frisst Seeschwämme. Sehr viele wohnen in Röhren ausser den Tubicolen (Cuvier's Cephalobranchia) im engeren Sinne, welche kalkige, sandige, pergamentartige, hornige o'der aus Schlamm gekittete Röhren beständig bewohnen. Ich fand Naiden in Röhren. Ein neues Genus (Aulophorus) hat solche Röhren, die frei sind und welche die Thiere mit sich herum tragen, wenn sie kriechen oder schwim- men, wie die Phryganaeen-Larven und in welche sie sich bei Gefahr zurückziehen. Ausser Clymcne und Chaetopterus haben auch viele Aricieen, selbst einige Nereiden, Euniceen, Phyllodoceen, Amphinome und Polynoe-Arten häutige Röhren. Es scheint, dass die meisten Ufer-Anneliden unter Umständen solche Gehäuse um sich bilden, die allerdings in der einfiichstcn Form eine blosse Secretion von Schleim ist, die durch Erhärtung und Aufnahme von kleinen Sandpartikeln eine gewisse feste, aber selten mehr als häutige Beschaffenheit erlangt. Unter anderen Umständen sieht man, wie sich die Thiere von anklebendem Schleime zu befreien suchen. Hält man Nereiden oder Euniceen in Gläsern mit grobem Sand oder kleinen Steinchen, so sieht man, dass sie sich oft daran reiben. Die Flimmerepithelien fand ich in weit grösserer Verbreitung, als ich erwartet hatte. Sie finden sich bei vielen Formen an den Kiemen, bei anderen an den Fühlern, manchmal auch an den Girren. ]^ei einigen Aeolosonia Ehrenberg, flimmert der ganze Kopftheil, der Mund und Anfang des Darmcanales (Aeolosoma ternarium und A. macrogaster). Bei anderen functionirt der rückwärtige Theil des Darm- canales zugleich als eine Art Athmungsorgan ; so bei Aulophorus, Polynoe und mehreren Ariciaeen (Leuco- dore socialis und Colobranchus tetracerusj, wahrscheinlich theilt die ganze Gruppe der Spioniden «i der Aricia- Abtheilung diese Eigenthümlichkeit. Bei Arenicola piscatorum sind die Ausführungsgänge der Hoden mit Flimmerepithelium bekleidet. Eine besondere Form von Bewegungsorganen sind die langgestielten Saugnäpfe des neuen Genus Pelogenia : sowohl am Rücken als an der Bauchseite, stehen regelmässig gruppirte, den Tentakeln der Echinodermcn ähnliche Organe. Auch die von anderen Zoologen als Drüsen beschriebenen Organe der Pherusaeen (Chloraema), sind solche Bewegungs- und Ilaftorgane, woraus sich die schmarotzende Lebens- weise von Siphonostomum (Chloraema Dujardinii auf Seeigeln) vielleicht erklärt. XVII Es gelang mir auch einige Details über die Generations-Orgune der Anneliden zu ermitteln. Es ist zwar die Trennung der Geschlechter bei den Borstenwürmern erkannt worden, über den Bau der Geschlechtsorgane wissen wir jedoch wenig. Allgemein ist noch die Ansicht verbreitet, dass die Eier der Chaetopoden in einer relativ späten Lebensperiode, aber dann sehr rasch in der zu einem Stichworte gewordenen chylo-aquosen Flüssigkeit entstehen und entweder durch Berstung der äusseren Haut oder durch supponirte OefFnungen mit dieser Flüssigkeit nach aussen entleert werden. Die Vermuthungen Milne Edwards's, dass das drüsige, gelappte Organ, welches bei Syllis maculosa an der Basis des Rücken- Cirrus steht, ein Ovarium sei, blieb unbeachtet. Die scheinbare Ausnahme der Chaedopoden vom allge- meinen Gesetze, galt für zu interessant, um den Fingerzeig zum Weitergehen zu benutzen. Ich fand in mehren Fällen, dass die Eibilduiig der Anneliden keine spontane ist und ohne alle Wunder, ohne Inter- vention einer von Organen emancipirten Lebenskraft, die wie ein Archäus in der chylo-aquosen Flüssigkeit ihr Unwesen treiben und aus Seewasser und sich selbst bald Cliylus und Blutkörperchen , bald Samen- zellen und Eier nach Belieben erzeugen soll, vor sich geht. Ich fand die dazu gehörigeii Organe, die wir mit dem ungeschminkten Namen von Hoden und Ovarien bezeichnen. In einer Arenicola der Südsee aus der 15ucht von Paitä, die ich von unserer A. piscatorum nicht zu unterscheiden vermochte, fand ich die von iNIilne Edwards schon als Hoden angesproclienen Organe wieder. Sie sind das Lager auf dem die Samenfaden-Kapseln sich bilden. Ich fand die motorischen Samentheile theils frei, theils noch eingekapselt. IJie Faden bestehen aus einem verdickten, kegelförmig angeschwollenen Theile von 0.004™'" und einem sehr zarten, dünnen , peitschenförmigen Aiihange von 0.02«"" Länge. Der Ausführungsgang flimmert. Bei Glycera ovigera, einem der prachtvollsten und grössten llorstenwürmer der gleichnamigen Familie aus der südlichen Hemisphäre, fand ich in drei weiblichen Exemplaren an der Rückenseite, durch eine kleine Oeffnung neben dem Rücken-Cirrus vorgetreten, auf einer l>asis kannnftnmig aneinander- gereihte Eierschnüre. Bei einer neuen Oenone aus Jamaica, fand ich in jedem Segmente jederseits zwei Eierstöcke. Einzelne füllten die Kammern ganz aus und hatten eine Traubenform ; andere waren noch kaum wahrnehmbar. Jedes Paar hat einen gemeinschaftlichen Ausführungsgang, der sich an der Basis des Fussstummels öffnet. In einer anderen Lumbrinereide aus .Jamaica (Lysidice brachyceraea) fand ich reife Eier. Es gelang mir zwar nicht die vollständige Isolirung der Eierstöcke, wie im vorigen Falle, sie waren unter den heftigen Contractionen des Thieres zerrissen, aber die Fragmente zeigten eine deut- liche Röhrenform und waren mit Eiern gefüllt. Bei Euphrosyne polybranchia, vom Vorgebirge der guten Hoffnung, sind symmetrische Eierstöcke, die aus gewundenen bis 8"'"' langen Schläuchen bestehen; diese sind dünnhäutig und vereinigen sich in gemeinschaftliche Oviducte, die auf der Rückenfläche am inneren Rande der Kiemen nach aussen münden. Ganz abweichend von den bisher aufgeführten Bildungen, ist die von Chloeia viridis. j\Iit Ausnahme der ersten und letzten Segmente, liegt in jedem Leibesabschnitte jederseits ein Eierstock, der aus Lappen (gewöhnlich drei) besteht, die durch Dissepimente von einander getrennt sind: diese sind sehr dünn und zart und bestehen aus Avenigen Lagen dodekaedrischer Zellen. Jeder Eierstock-Lappen ist mannigfach verzweigt. Die letzten Läppchen werden von langen, hohlen Cylindern gebildet, welche aus einem gestreiften Gewebe bestehen und mit Eiern angefüllt sind. Die Ausführungsgänge der verschiedenen Ovarien vereinigen sich und gehen zuletzt jederseits in einen langen Oviduct über, der neben dem Nervenstrange verläuft und am hinteren Körperende ausmündet. Andere anatomische Details folgen bei den einzelnen Familien oder den Species. l]ci der systematischen licarbeitung wurde überall auf die älteren Arbeiten Rücksicht genommen. Die Details die O. Fr. Müller giebt, sind wenig genügend, die von Delle Chiaje meist unklar. Ich versuchte die Details in jejier Weise wiederzugeben, wie sie zuerst von Savigny aufgefasst und später von ]Milne-Ed war ds in unübertrefflicher Weise durchgeführt wurden, und denen sich die von Oersted, Grube und die mir erst kürzlich bekanntgewordenen von Kinberg anschliessen. • »* XVI II Ich nahm bei der Charakteristik vor Allem auf die Kiefer und Borsten Rücksicht; sie sind die unveränderlichen Theile, während andere appendiculäre Organe wie Lappen des Fussstummels , Cirren, Kiemen weit mehr Aenderungen darbieten. Trotz dieser Wandelbarkeit, sind sie doch immer in die Detail- zeichnungen aufgenommen. Diese werden in Holzschnitten ausgeführt, wie schon oben erwähnt. Ueberall wo Heteromorphisraus in äusseren oder inneren Organen auftritt, ist auch darauf Rücksicht genommen. Die Details sind nicht schematische Zeichnungen, sondern nach Präparaten, die ich in der Zahl von einigen Hunderten angefertigt und aufbewahrt habe und die einen integrirenden Theil meiner grossen Anneliden- Sammlung bilden. • ■ Die Zeichnungen einiger Dendrocoelen sind von Herrn Haron Herrn, v. Königsbrun, mehrere Anneliden von Herrn H. Morin, die meisten jedoch von mir angefertigt worden. Obwohl seit einem Jahre vollendet, hat theils die Ausstattung , theils haben die Verhältnisse das Erscheinen verzögert. - Der zweite Band wird die neuen Sipunculiden , Echinodermeii und Crustaceen enthalten. Die Anneliden bilden die zweite Hälfte des ersten F>andes ; sie sind gegenwärtig bis zur Tafel 28 vollendet und werden in wenigen Monaten folgen. Berlin, 12. September 1859. Ludwig K, Schmarda. INHALT. Seite Vorrede. U e b e r s i c h t d e r O r d n u n g R h a b d 0 c o e 1 a 1 A. Micromostea . . . .' 3 B. Pharyngea — Familie Acmostomea — — Mesopharyngea 4 — Opisthostomea 5 — Derostoniea — C . Apharyngea 7 Familie Rhochmostomea — — Gyrostomea 8 D . Rhynchoproboli 10 E . Aggregata 11 U e b e r s i c h t d e r 0 r d n 11 n g D e 11 d r o c o e 1 a 13 A. Acarena 15 Familie Aceroidea — — Pseudoceroidea 25 — Cephaloceroidea 30 — Notoceroidea 33 B. Carenota 36 UebersichtderOrdnungNemertinea . . . . 38 A. Abranchiata 40 Familie Holocephala , — B. Rhochmobranchiata 42 Familie Dibrancliiata — — Tetrabranchiata 45 Neue Formen aus der Classe ; Rot atoria 47 Familie Ptygurida — UebersichtderHj^datinaea . . 48 a) Augenlose Hydatinaeen. ■ , 50 b) Augenführende '. 51 Familie Euchlanidota ' 56 — Philodinaea 60 — Brachionaea 62 üebersicht der Ordnimg Khabdocoela. Char. : Organum digestionis cylindricatn. . A. Microstome.a. Cliar.: Os minimiitn extensile. a Os orbiculare. ß Os terminale. a Otolithus unus, Oculi iiuUi. Proporus. h Oculi sex. Disorus. ß Os subterminale anticum. Vorticeros. b Os limaeforme. a Os subterminale. Microstoiniim. ß Os terminale. Schizoprora. B. Pharyiigea. Char.: Pliarynx protractilis amphomeformis, roiilcii.'< veJ ci/Jhidricus . a Äcmostomea. Char.: Os anticum terminale. Aciiiostomuiu. I- b Derostomea. Char.: Os suhterminale anticum. (X Os circulare. V'ortex. (Syn.: Catesthia TiKiBV. Flagiostomum , Spiroclytus, Trigonostomum, Hypostomum, Pseudostonuim Schmidt.) ß Os lungitudinale. Derostoniiim (Turbella). Os obliquum (?). Stenostoiiiiiin. c Mesopharyngea. Char. : Os centrale. a Pharynx cylindricus. Mesopharyiix. ß Pharynx infundibuliformis. Choiiostoiiiuiii. S (■ Ii III ,1 I-ll NcUU wil'llcllDSC TliiciT. I. J (l Opisthostomea. Char. : Os posticum . a Otolithi duo. Diotis. ß Otolithus unus. Moiiocelis. y Otolithus nullus. • Opistho.stuiniiiii. C. Apliaryiigea. C'har. : Phar(/nx protractilis nuUns. a Rhochmostomea. Chav. : Os rimaeforme. u Os longitudinalo vel elipticum. a Os subterminalc. Macrostoniuni. b Os terminale. Telostoluum. ß Os transversum. Coiivoliitn. b Gyrostomea. . Char. : Os cmmilifornie . it Os anticum subterminale. 8ti'on^yIostoiniiiii. • ' Os centrale vel subcentrale posticum. a Oculi duo. illesostoiiiuiii. b Oculi nuUi. Typhloplaii«-). ü. lihyiicliopi'oboli. Char. : Prohoscis eivtensilis terminalis. a Os anticum subtcrminale. Prostoni um. b Os centrale annuliforme. Rhynchoproholiis. E. Aggregata. Iiulividua in catenas associata. Caput corpore discretum Cateuula. Sc HU LT ZK. In der (iruppe der Microstoinea wurden von mir keine neuen Formen aufgefunden. B. Pharyiigea. Schmauda. Char. : Phar^n v protractiUs amphomeformis, conicus aut cißJindricus. Familie Acmostomea. SCHMARDA. Char.: Os anti cum terminale. Pharynx conicus aut cylindiicm. '• Die Mundüffnung ist am obersten Ende des Vordertheiles. Das Geschlecht Acmostoma characterisirt sich durch die terminale IMundöffnung und einen vorstülpbaren Schlundkoijf , welcher die Form eines umge- kehrten Kegels oder eines Cylinders hat. Acmostomum. Schmarda. Char. : Fumiliae. Acmostomum denticulatum. scumarda. Taf. I . Fig. 1 und 1 a. Char.: Corpus teretiusculum postice attenuatum. Oculi duo eliptici nigri. Pharijnj- protrachlis conicus margine denticulato. Penis ßagelliformis. Die Körperform nähert sich der cylindrischen , hinter der Mitte etwas breiter Avevdend, gegen das Ende allmählich in eine stumpfe Spitze verlaufend. Das vordere Ende eiförmig abgerundet. Die Länge 3™". Farbe gelblich grau. Die Augeri stehen weit rückwärts am Ende des ersten Viertels, sind von elipsoidischer Gestalt, ihre innere Hälfte ist mit schwarzem Pigment angefüllt; die äussere wird von der durchsichtigen Cornea gebüdet. Die MundöfTnung ist rund ; der Pharynx hat eine kegelförmige Gestalt und deutliche Längs- und Quermuskcln ; er ist am freien Rande mit 20 feinen stumpfzähnigen Einschnitten versehen. Hinter der Mitte des Körpers liegen zwei spindelförmige Hoden; der Penis ist lang fadenförmig, spiralig. Die Eier- stöcke sind zwei Schnüre mit schwaclien Ausstülpungen. Im stehenden Wasser am Cooks-Piver in Neu-Süd-AVales. Acmostomum crenulatum. schmahda. Taf. L Fig. 2. ' " Char.: Corpus cgiindricum , ßavidtihim. Phurgux tulacformis margiitc Johaio. Capsula otolitliica cercicalis. Oculi nulli. Penis cultriformis. Der Körper ist cyliiuh isch, gelblich, hat eine Länge von 1"'"'. Der Pharynx ist cylindrisch, vorstreck- bar, sein freier Rand wird durcli tiefe Einschnitte 6 lappig. Der Otolith ist gross kugelförmig und sitzt auf einer durchsichtigen Kapsel. Diese ist am Ende des ersten Drittels des Körpers. Der Darmkanal war bei den meisten mit liacillarien angefüllt, unter denen ich auch ein langes Closterium fand, dessen Länge beinahe die Hälfte des Thieres betrug, und welches dem Cl. setaceum nahe verwandt ist (das Mittelstück ist etwas kür- zer, aber breitei*). Die Eierstöcke bilden eine grosse kugelförmige Traube im hintern Thcile des Körpers. 1* ■ Der Penis ist kurz , messerförmig und hat eine doppelte leichte Krümmung. In einigen Exemplaren fand ich reife Eier. Im brackischen Wasser bei Hobocken in der Nähe A^on Ncu-York. Familie Mesopharyngea. SCHMARDA. Char.: Os centrale. Pharynx cylindricus aut mfimdibuliformis. Mesopharynx*. Schmarda. Char.: Os cerifrale. Pharynx cylindricus. Mesopharynx otophorus. Schmarda. Taf. I. Fig. 10 und 11. Char.: Corpus oblonguni postice attenuatiim. Oculi nullt. Capsula otolithica otolithis duohus. Pha- rynx cylindricus. Penis hrevis sagittaeformis. Der Körper oblong oval, rückwärts zugespitzt, röthlich grau, f""" lang. Das Gehirnganglion sendet nach vorn einen dicken Ast, der in eine kleine becherartige Ausbreitung endet, in welcher der Otolith sitzt Fig. 11. Nach rückwärts und an jeder Seite gehen zwei feine Nerven aus. Die Gehörkapsel ist kugelförmig mit zwei kleinen linsenförmigen Gehörsteinen, die am vordem Rande aufsitzen. Die Mundöffnung ist im Mittelpunkte. Der vorstülpbare Schlundkopf ist ein gleichförmiger Cylinder. Die reifen Eier sind dunkelroth. Der Penis kurz mit einer pfeilförmigen Spitze. Im stehenden süssen Wasser bei Stellenbosch am Vorgebirge der guten Hoffnung. Mesopharynx diglena. Schmarda. Taf. I. Fig. 12. Char.: Pliarynx cylindricus. Otolithus nullus. Oculi duo nigri. Penis tricuspidahis. Der Körper ist unvollkommen cylindrisch, etwas abgeplattet, das Vorderende zugerundet, das hintere allmählich in eine Spitze ausgezogen. Farbe bläulich grau. Länge 1.5'™. Die Augen stehen im ersten Sechstel, sind klein, rund, schwarz und einander genähert. ^Nlund central. Pharynx cylindrisch. Penis mit drei Spitzen und kugelförmiger Samenblase. Im stehenden süssen Wasser bei Sidney und Paramatta in Neu-Süd-Wales. Chonostomum**. Schmarda. Char.: Os centrale. Pharynx infundihulifor^nis. Oculi duo. ChonOStomum Crenulatum. Schmarda. Taf. I. Fig. 13 und 1.3 a. Char.: Corpus ohlongum teretiusculum mride. Oculi duo purpurei. Pharynx infundibuliformis margvic crenulato. Penis cirriformis. Der Körper ist cylindrisch, hinten nur wenig verschmächtigt , lichtgrün. Grösse 2™"'. Die Augen sind einander sehr genähert im ersten Siebentel des Körpers. Das purpurrothe Pigment sternförmig gezackt. Die Mundöffnung central, der vorstülpbare Rüssel trichterförmig, stark entAvickelt, sein freier Rand gekerbt. Der Penis dünn, rankenförmig gekrümmt, mit zwiebelartig angeschwollener Basis (Floden?). Im süssen stehenden Wasser in der Nähe von Auckland in Neu-Seeland. * Einige Monocelisartcii müssen hieher gezogen werden, wie die von Schnitze angeführte M. agilis. '* A'w'r?/ , Tricliter. 5 Familie Opisthostomea. Schmidt*. Char. : Os posticum subterminale. Pharynx cylindricus aut conicus. DiotiS. SCHMARDA. Char.: Os posticmn. Pharynx conicus. Capsulae otolithicae duae. Diotis grisea. schmarda. Taf. I. Fig. 14. Char.: Corpus planiusculum griseum. Os posticum. Pharyiix conifornus. Der Körper ist oblong, fast durchaus von gleicher Breite, plattgedrückt. Farbe grau. Lange Im ersten Achtel des Körpers liegt ein zweischenkliches Ganglion, dessen Enden vorn verschmolzen sind. Zu beiden Seiten liegen zwei ovale Gehörkapseln; jede mit einem Gehörsteine. Die Mundöffnung ist kreisrund, klein. Der Pharynx ist kegelförmig. Die Geschlechtsorgane habe ich nicht beobachtet. Im süssen Wasser von San Juan del Norte in Central- Amerika. Familie Derostomea. Oersted. Char. : Os orhiculare aut rimaeforme in primo tertio corporis. Pharijmv doliiformis vel suhghhosus. Vortex. Ehrenberg. iSuhtevjn inale anticiim . Char.: Os circulare. Dieses Geschlecht wurde in neuerer Zeit von Schultze näher umschrieben und Hypusionium Schmidt damit verbunden. Auch das Geschlecht C«/""" breit. Ich fand jedoch viele von kleineren Dimensionen. Die ^Mundöffnung kreisförmig, der Pharynx kurz cylindrisch. Die Genitalöffnungen einander genähert und beide vor der Mitte des Körpers; der Penis kurz, schwach gekrümmt mit angeschwollener Basis. Die Bewegungen sind langsam. Die Thiere sterben im Wasser unter Abson- derung von viel Schleim. Ich fand sie in. den Gärten in der Nähe von Quito, in Gebüschen am Machangara vnid am Fusse des Pichincha unter gefallenen Bäumen, und an der untern Seite der Blätter. Fig. 31 stellt das Thier von der Rückenseite, Fig. 31 b von der Bauchseite in natürlicher Grösse dar. * Kct()i/voi', Ivopf. 16 Typhlolepta. Oersted. Char.: Os siibcentrale jyosticum. Pharynx cylindricus. Oculi nitlli. Maricolae. Oers teil hat eine Speeles im Kattegat beobachtet. Wahrscheinlich gehört die Plunaria retusa, welche y i vi an i im Mittelmeere gefunden hatte , auch hieher. ' Typhlolepta opaca. Schmarda. Taf. II. Fig. 32 und 32a. Char. : Corpus planum lanceolato-ovale autice acuminaiuni, postice latum. Der Körper ist flach, oval lanzettförmig, der vordere Theil allmählich zugespitzt, der hintere breit und abgerundet. Der Rücken ist schwarz, mit zwei hellen verwaschenen Flecken am Vorderende. Die Bauch- seite gleichfalls schwarz. Das Parenchym ist gänzlich undurchsichtig. Länge 4'""'. Grösste Breite 2'""'. Am Ende des ersten Viertels bemerkte ich bei starker Compression ein Ganglion, von dem fünf kurze Nervenäste ausgehen. Die Mundöff'nung ist kreisförmig. Der Pharynx hat die Gestalt einer Röhre, ist unverhältnissmässig dick und lang, bis zwei Drittel der Körperlänge. Hinter der Mundöfl"nung ist die Oeff'nung der männlichen Genitalien, und hinter dieser, nahe am hinteren Rande , die weibliche Geschlechtsöfliiung. Trotz der scheinbaren Schwerfälligkeit schwimmen die Thierchen äusserst schnell. Auf Felsen in der Tafelbay am A'"orgebirge der guten Hoff'nung. Leptoplana. IIemprku et Ehrenberg. Char.: Corjms i^lanum. Os anticum. Pharynx protractilis cylindricus. Oculi nimierosi in 1, 2 aui 4 acervos et lineas arjgregati. Orificia genitalia subcentralia. Maricolae. Bis jetzt kannte man Speeles aus dem Mittelmeere , den atlantischen Küsten von P'rankreich und England und der Nordsee. Eine Speeres war durch Ehrenberg aus dem rothen Meere bekannt. 1 ) Mit einer Gruppe von Augen. Leptoplana monosora. Schmarua. Taf. II. Fig. 33. Char.: Coiyus j^lannm ohlongum antice truncatum. Oculi in acervum unicum circularem dispositi. Der Körper ist flach, länglich, vorn abgestumpft, rückwärts etwas abgerundet. Der Rücken ist röth- lich braun, die Mittellinie dunkelbraun. Die Bauchfläche braun, mit etwas Grau und Blau. Länge 15'""'. Breite ,5'"'". Zahlreiche kleine Augen stehen in einem kreisrunden Haufen ober dem Nervenknoten, der die Form eines sphärischen Dreieckes hat. Die Mundöff'nung steht am Ende des ersten Drittels des Körpers. Die Mündung der männlichen Geschlechtsorgane ist vor der Mitte des Körpers, die der weiblichen etwas ent- fernt , beinahe am Ende des zweiten Drittels. Am Rocky Point bei Trinkomali an der Ostküste von Ceylon. * Typlilolepta opaca von der Bauchseite mit vorgestrecktem Pharynx. ■ 17 Leptoplana striata. Schmarda. Taf. II. Fig. 34. Char. : Corpus pJamnn ohlongo-ovale extremitate utraque trimcatum. Borsum longitudinaliter stria- iiim. Oculi hl accrcimi unicum ovalem dispositi. Der Körper ist flach, länglich oval, vorn und rückwärts etwas abgestumpft. Der Rücken ist sienagelb, Rand und Mittellinie dunkelbraun; zwischen beiden jederseits drei wellenförmige Linien. Der Bauch ist gelblich weiss. Länge 45'"'", IJreite 24""". Die Augengruppe hat eine längliche, nach rückwärts breite, nach vorn verschraäch- tigte Form. Der Nervenknoten hat eine sechseckige Gestalt von ansehnlicher Grösse ; auf ihm stehen die zahlreichen Augen. Die Mundöffnung ist rundlich. Die Generations- organe schimmern weiss durch; ihre Oelfnungen sind einander genähert. Freischwimmend in der Südsee bei Taita in Peru. 2) Mit zwei Augengruppen. Leptoplana gigas. Schmarda. Taf III. Fig. 36. Char.: Corpus planum , ohlongo-ovale. Oculi minimi in acervos daos circulares dispositi. Os circu- lare anticum. Pharynx cylindricus, margine sexpartito. Der Körper ist platt, oblong-oval. Der Rücken ist hellgelb, mit einer grossen Zahl kleiner brauner und violetter Flecken und Punkte bedeckt, die um die dunklere Mittellinie stärker angehäuft sind, gegen die Ränder aber kleiner und heller werden. Die Bauchseite ist lichter gefärbt. Die grösste Länge 140'"™, Breite 60'"'". Es ist die grösste bis jetzt beobachtete Turbellarie. Die Augen sind wenig zahlreich und stehen in zwei kleinen kreisrunden Gruppen am Ende des ersten Fünftels der Körperlänge, am Anfange der gefärbten Mittellinie desRückens. Zwischen ihnen fand ich ein länglich-rundes, unvollständig zweilappiges Ganglion, von dem zahl- reiche feine Nervenfäden ausgehen. Die Mundöffnung ist kreisrund, am Ende des ersten Drittels des Körpers. Der Pharynx ist cylindrisch, kurz ; sein Rand ist in sechs Lappen getheilt. Die Oeffnung der männlichen Geschlechtsorgane ist dem Munde genähert, etwas vor dem Mittelpunkte des Körpers. Die Oeffnung der Vagina liegt weit nach rückwärts. An der Südküste von Ceylon bei Belligamme frei im Meere schwimmend. Leptoplana Chilensis. Schmarda. Taf. IL Fig. 35. Char.: Corpus planum ohlongo-ovale, postice attenuatum. Linea ?nedia/ia hrevis. Os anticum. 0)i- ficia genitalia approximata. Der Körper ist platt, länglich-oval. Das vordere Ende breiter und abgerundet, das hintere schmäler, etwas spitziger. Der Rücken ist röthlich gelb; ein röthlichbraunes Längsband reicht jedoch nur wenig über die Mitte. Die Bauchfläche gelblich grau. Die Länge 13'"'", 1 '.reite 6'"'". Die Augen am Ende des ersten Fünftels in zwei verhältnissmässig grösseren und von einander entfernten kreisförmigen Gruppen, als in der vorigen Speeles. Die MundöfFnung etwas hinter dem ersten Drittel, klein. Pharynx kurz, cylindrisch. Die männliche Genitalöftnung im Mittelpunkte , die weibliche derselben genähert. In der Südsee, an der Küste von Chile , bei Viua del mar. S I- Ii III ;i r il :i : >i'uo « ii licllnsr Tliicrc. I. 3 18 Leptoplana otophora. Schmarda. Taf. III. Flg. 37. C har. : Corpus planum oblongitm, foliosum. Oculi in acervos duos trianguläres et lineas duas longi- tudinales dispositi. Otolithi duo. Der Körper ist platt, sehr dünn , länglieh, theilweise durchscheinend. Der Rücken röthlich gelb, mit einer dunkleren l>inde in der Mittellinie, die bis zum letzten Drittel reicht. Die Uauchfläche gelblich grau. I>änge 20""", Breite 7"™. Die Augen bilden zwei Gruppen. Die Mehrzahl steht in Form von gleicbschenklichen Dreiecken mit der Basis nach vorne. An diese stösst am innern Rande eine Reihe von Augen in einer Längslinie. Nach vorne und aussen I von dieser liegt jederseits eine glashelle Kapsel mit zwei kleinen prismatischen Oto- litlien. Die Durchsichtigkeit erlaubte eine nähere Untersuchung. So fand ich, dass jedes einzelne Auge des rückwärtigen Theiles der Gruppe eine kugelig-ovale Gestalt hatte, mit einer grossen vorspringenden Cornea und einem elipsoidischen Pigmentkörper. Das Cerebralganglion besteht aus zwei ovalen Hälften , die mit einander verschmolzen sind. An ihrem vorderen Theile sind sphäroidische Ganglienzellen und eine graue granulöse Belegmasse sicht- bar. Ausser drei kleinen vorderen Nerven, die sich im Parenchym verlieren, gehen jederseits einer zu den Augen und ein zweiter zur Gehürkapsel. Der letztere spaltet sich in zwei Aeste, zwischen denen die Gehör- kapsel liegt. Die Mundöffnung ist am Ende des ersten Drittels des Körpers, sie bildet eine Längsspalte. Nahe darunter ist die Oeffnung der männlichen Geschlechtsorgane. Die Hoden sind kurze Schläuche, welche nicht viel über die Mitte des Körpers hinaufreichen. Die Samenblase ist flaschenförmig , der Penis ist abgestumpft kegelförmig. Die Eierstöcke bestehen jederseits aus einem abwärts und aufwärts verlaufenden, wenig ver- zweigten Aste, so dass eigentlich vier Ovarien vorhanden sind, die derselben Seite vereinigen sich und mün- den in einen retortenförmigen Uterus. Der Scheideneingang ist kreisrund und befindet sich im Mittelpunkte des Körpers. Die Leberschichte des Darmes ist nicht nur auf die Verästelung beschränkt, sondern findet sich schon an dem röhrenförmigen Mittelstücke des Darmkanals. Indischer Ocean, Belligamme an der Südküste von Ceylon. Leptoplana macrosora. Schmarda. . Taf. III. Fig. 38. . Char. : Corpus ohlongum postice attenuatum. Sori oculorum cervicales longi curvati. Der Körper ist platt, länglich, vorne abgerundet und rückwärts verschmächtigt. Die Farbe des ist gelblichgrau. Die Verästelungen des Darmes sind gelblich. Die Bauchseite ist hellgrau. Die Länge 60mm_ j)ie grüsste Breite IS"^™. Die Augen stehen in zwei Gruppen, von denen jede aus einem mittleren grösseren , unregelmässigen Haufen grösserer Augen besteht, an welche nach vor- und rückwärts kleinere Augen meist in drei Linien angereiht sind. Die Längenausdehnung jeder Augengruppe ist 5™". Der Mund ist eine länglich-ovale Spalte. Die Geschlechtsöffnun- gen stehen hinter dem Centrum. Antillenmeer, Port Royal in Jamaica. Rückens 0' S: 3) Mit vier Augengruppen. Leptoplana purpurea. schmarda. Taf. III. Fig. 39. Cliar. : Corpus planum, ohlongum, purpureum. Linea mediana albesce/ts. San ociäornm majorum suhcircnlares, minorum trianguläres remoti. 19 Der Korper ist platt, länglich, das vordere Ende ist schwach zugespitzt. Der Rücken ist leb- haft roth, in der Mitte dunkler, mit einem schmalen, gezackten, weissen P>ande, auf einem breiteren dunkelrothen. Die liauchfläche ist rothlichweiss. Die Länge ist 43""", Breite IS""". Die Augen sind in vier Gruppen vertheilt. Die zwei grösseren stehen im Nacken und sind beinahe kreisrund, sie stehen am Ende des ersten Siebentels des Körpers. Vor ihnen aber entfernt stehen zwei Längsgruppen, die einander genähert, und deren Augen kleiner sind. Das Cerebralganglion ist dreieckig und giebt besonders nach den Seiten hin, zahlreiche Nerven ab. Die Mundöffnung ist am Ende des ersten Drittels der Bauchfläche ; nahe daran ist die Oeffnung der männlichen Geschlechtsorgane; die weibliche Geschlechtsöffnung liegt hinter dem Centrum. An den Keys oder Korallenriffen im Süden von Jamaica. Leptoplana lanceolata. Schmarda. Taf. III. Fig. 40. . . . ■ Char. : Corjms lanceolatum. Acer vi oculorum dao cirnilares et dtio longitudmales con- vergentes. Der Körper ist platt, vorne abgerundet, rückwärts lanzettförmig verschmälert. Der Rücken ist hell- gelb mit einem weisslichen gezackten Längsbande, das von einem durd-clen Gelb eingefasst wird und sich bis über den Anfang des letzten Drittels erstreckt. Die Farbe der Darmverzweigungen ist hellbraun; die der Bauchfläche gelblich weiss. Die Länge 11'"™, die Breite 5"">. Die Augen stehen in vier Gruppen; die zwei hinteren, kreisrunden, bestehen aus grösseren Augen und sind am Ende des ersten Sechstels des ^ Körpers. Entfernt von ihnen sind die ZAvei vorderen convergirenden Gruppen. Jede derselben lg ^. besteht aus einer Doppelreihe kleinerer Augen. Das Centrai-Nervensystem hat die Form eines Rechteckes, dessen obere und innere Seite jedoch keine geraden, sondern krumme, nach einwärts gebogene Linien sind. Die Mundöffnung ist am Ende des ersten Drittels; die Oeffnung der männlichen Geschlechtsorgane liegt etwas vor dem Mittelpunkte, die der weiblichen am Ende des zweiten Drittels. Südsee, am steinigen Ufer bei Valparaiso. ■ . Polycelis. Hempr. et Ehrenberg. Char.: Os subcentrale. Pharynx cylmclricus. Oculi numerosi cervieales in acervos raro etiam in margine in lineas disposiii. Zwischen Polycelis und Leptoplana existirt ein sehr geringer Unterschied und es würde vielleicht besser sein, in das Geschlecht Polycelis alle Formen mit Randaugen zu versetzen. In dieser Gruppe finden sich Bewohner des Meeres, des süssen Wassers und des Festlandes. Zu ! gehören die europäischen von Qu a t r e fa g e s, Blanchard, Dalyell und Johnston beschriebenen und die von mir beobachteten unten folgenden Species. Zu 2. Die Planaria nigra O. F. Müller mit ihren zahl- reichen Spielarten. Zu 3. Die meisten Landplattwürmer die Darwin in der südHchen Hemisphäre fand: Planaria vaginuloides, PL pulla, PI. elegans, PI. tasmanica , PI. nigrofusca , PI. pallida und vielleicht auch seine PI. hilinearis. Ich fand eine hieher gehörige Land-Planarie in Ceylon in 6000' Höhe im feuchten Moose, von der jedoch die Abbildung verloren gegangen ist. . ■ ' 3* 20 1) Augen am Rande. Polycelis ophryoglena * . Schmarda. •• Taf. III. Fig. 41. Char. : Corpus planum ohlongo-ovale. Oculi marginales 12 — 14 j linea eorum unica, antice inter- rupta. Oculi cervicales in sorum orhicularem aggregati. , Der Körper ist platt, länglich oval, hinten unmerklich schmäler, an beiden Enden abgerundet; der Rand schwach, wellenförmig. Die Farbe des Rückens ist ein dunkles Ockergelb , mit gelbbraunen unregel- mässigen Flecken und eben solcher Einfassung, aber etwas hellerer Mittellinie. Die Darmverästelungen sind gelblichweiss. Die Bauchseite ist hellgelblichgrau. Die Länge 60™'", die Breite 30™"'. X Die Rand-Augen bilden einen vorne unterbrochenen Halbkreis, so dass jederseits y'^' 6 — 7 in einer Linie stehen. Die Nackenaugen sind deutlicher und bilden eine kreis- förmige Gruppe am Ende des ersten Siebentels des Körpers. Die Mundöffnung ist subcentral. Die OefFnungen der Genitalien sind einander genähert und stehen nur wenig hinter dem Mittelpunkte. Südsee, Paita an der peruanischen Küste. 2) Zwei kreisrunde Augengruppen. Polycelis obovata. Schmarda. Taf. III. Fig. 42. ' C'har. : Corpus planum obovatum ßavum. Oculi in acervos duos iiarvos orhiculares dispositi. Der Körper ist flach, umgekehrt eiförmig, vorne breiter, hinten schmäler. Der Rücken ist hellocker- gelb, die weisse gezackte Mittellinie dunkel gesäumt, die Bauchfläche gelblichweiss. Die Länge 13™™, die grösste Breite 10™™. Die Augen stehen in zwei kleinen, kreisförmigen Gruppen etwas vor dem Ende des ersten Viertels. Das Gehirnganglion liegt vor denselben und hat eine gezackte, beinahe sternförmige Gestalt. Die Mundöffiiung liegt nur wenig vor dem Centrum. Der Pharynx hat die Form eines kurzen , kleinen , abge- stumpften Kegels. Antillenmeer, Südküste von Jamaica. Polycelis Orbicularis. Schmarda. Taf. III. Fig. 43. Char: Corpus planum, orhiculare. Sori octdorum duo minimi. Der Körper ist flach, nahezu kreisförmig; der Rand wellenförmig gekräuselt , gelblich; der Rücken hat eine schmutziggelbe Grundfarbe, die jedoch durch zahlreiche, kleine blaugraue Flecken, sowie durch die Darmverästelungen derselben Farbe verdeckt ist. Die Länge 25™™, die Breite 22™"'. Die Augengruppen sind sehr klein am Ende des ersten Fünftels. Südsee, Küste von Chile. * '0(f'(>vs, Hand. ■21 Polycelis haloglena*. Schmarda. Taf. III. Fig. 44. Char.: Corpus planum, oblongo-ovale. Sori oculorum aureola alba ciucti. Der Körper ist oblongoval, vorne abgerundet und nach rückwärts in eine stumpfe Spitze ausgezogen. Der Rücken ist gelblichbraun. Die Mittellinie und der Rand sind bläulich bis bleigrau. Der ISauch ist gelb- lich. Die Länge 30"i™, die Breite 17"™. Die Augengruppen sind klein, kreisförmig und einander genähert ; sie stehen am Ende des ersten Fünftels des Körpers und sind mit einem weissen, kreisförmigen Hofe umgeben. ^y^- Ein grosses, doppeltes Ganglion liegt vorne zwischen den Augen. Von der inneren Seite des Hofes ® geht jederseits ein heller Streifen nach vorne, welcher mit den der andern Seite zusammenfliesst, unter Bildung eines spitzen Winkels. Es war mir nicht möglich zu ermitteln, ob sie mit dem Ganglion in Verbindung stehen. Die Mundöffnung ist central. Die Oeifnung der männlichen Geschlechtstheile ist am Anfange des letzten Drittels, die weibliche ist ihr sehr genähert. Südsee, Küste von Chile bei Vina del mar. Polycelis australis. Schmarda. Taf. IV. Fig. 45. Char. : Corpus planum, ohlongo-ovale, fuscum. Sori oculorum Jialone irregulari cincti. Der Körper ist platt, länglich, vorn abgerundet und rückwärts kaum weniger verschmächtigt. Die Farbe des Rückens ist dunkelbraun mit unterbrochner blasser Mittellinie. Die Bauchseite ist röthlichbraun. Länge 30""", Breite 13"™. Die Augen stehen in zwei Gruppen am Ende des ersten Sechstels, sie sind ein- ander sehr genähert und besitzen einen Aveissen Hof, der sich nach vorn und auswärts in einen kurzen Streifen fortsetzt, welcher mit dem der andern Seite divergirt. Die Mundölfnung ist zwar auch hier wie bei der vorigen Species central; die GeschlechtsöfFnungen sind jedoch dem Centrum viel näher gerückt und liegen im zweiten Drittel des Körpers. Das Parenchym ist dicker und stärker, als es bei andern Polycelis der Fall ist. Südsee, lUawara in Neu-Süd-Wales und im Hafen von Auckland in Neu-Seeland. Diese und die vorhergehende Species könnten vielleicht dem Geschlechte Centrostomum zugezogen werden. Die geringe Anzahl der gefundenen Exemplare verbot jedoch eine Zergliederung. Polycelis erythrotaenia. Schmarda. Taf. IV. Fig. 4ü. Char. : Corpus playmm, ovale, ßavescens, fascia rubra mediana. Margo integer. Der Körper ist oval, das vordere Ende ist schmäler. Der Rücken ist hellockergelb und hat in der Mitte eine zackige, breite, blutrothe Längsbinde. Die Darmverzweigungen schimmern bräunlich durch. Der Rand ist nicht wellenförmig. Diess und das dickere Parenchym geben dem Thiere ein steifes, schwerfalliges Aussehen. Die Bauchflächc ist schmutziggelb. Länge 9'"™, Breite 6"'"'. Die Augen stehen in zwei kreis- förmigen Gruppen am Ende des ersten Viertels. Der Nervenknoten ist fast viereckig. Die Winkel sind schief nach vorn und rückwärts und nach den beiden Seiten gekehrt. Die Mundöffnung ist subcentral. Die männliche Geschlechtsöffnung ist central; die weibliche liegt davon entfernt im letzten Drittel des Körpers. Auf den Klippen der Tafelbai am Vorgebirge der guten Hoffnung. • "u4X(üs, Hof. 22 Polycelis microsora. Schmarda. Taf. IV. Fi8. 47. ^ . - Char. : Corpus ohlongo-ovale, hruneum. Margo undulaius. Sori oeulorum duo minimi. Der Körper ist flach, mit stark Avellenfürniigem Rande, länglichoval, hellkastanienbraun mit durch- scheinenden dunkelbraunen Darm-Ramificationen. Die Medianlinie ist dunkelbraun und erstreckt sich bis zum Anfang des letzten Fünftels. Die Bauchfiäche ist schmutzigbraun. Länge löi""", Breite S™™. Die Augen stehen in zwei sehr kleinen Gruppen am Anfang des zweiten Fünftels des Körpers. Die MundöfFnung ist subcentral. Die männliche Geschlechtsöffnung ist doppelt, die weibliche ist rund, einfach und liegt im letzten Viertel des Körpers. . • .- Indischer Ocean, Südküsto von Ceylon. Polycelis ferruginea. Schmarda. Taf. IV. Fig. 48. ' Char. : Corpus jilanum ohlongo-ovale ferrugineum antice ohtusum. Sori approximati. Der Körper ist länglich, vorn wenig abgerundet. Der Rücken ist rostgelb, mit röthlichbrauner Längs- binde, die sich bis zum ersten Viertel erstreckt. Die Bauchfläche hat ein lichteres Gelb. Länge 25'""', Breite 10""". Die Augen sind in zwei kleine kreisrunde Gruppen gestellt, etwas vor dem Ende des ersten Sechstels des Körpers und einander genähert. Die MundöfFnung ist subcentral; die der männlichen Genitalien etwas hinter dem Centrum, die der weiblichen genähert vor dem Anfange des letzten Drittels. Im Antillenmeere auf Corallenriffen der Südküste von Jamaica. Polycelis capensis. schmarda. Fig. IV. Fig. 49. Char.: Corpus planum, er assiusculimi, fragile, hruneum, ohlongo-ovale. Der Körper ist flach aber dicker, länglich eiförmig. Der Rücken ist braun mit einer dunkelbraunen, — ^ fast schwarzen Längsbinde in der Mitte, welche bis in das letzte Sechstel verläuft. \ Der Bauch ist röthlichbraun mit unbestimmten bleigrauen Flecken. Länge 1S™">, Breite \ 9™'". Die Augengruppen am ersten Sechstel des Körpers, sind in Form kleiner Kreise I einander ziemlich genähert. Der Mund ist subcentral. Die Oeffnung der männlichen 1 Genitalien etwas excentrisch , die der weiblichen ist am Anfang des ersten Drittels. \ Das Kurperparenchym hat eine grössere Dicke als bei anderen Arten, ist aber dagegen ! auch bei starker Contraction gebrechlicher. Am Vorgebirge der guten Hoffnung. 3) Mit ovalen Augengruppen. Polycelis OOSOra. Schmarda. Taf. IV. Fig. 50. C! liar. : Corpus planum ohlongo-ovale ßavidulum. Sori oeulorum eliptiei ex parte halone cineti. Der Körper ist länglichoval, vorn unmerklich schmäler, aber abgerundet; der hintere Theil geht in eine stumpfe Spitze aus. Die Farbe des Rückens ist ein helles Gelblichbraun. Die Medianbinde ist dunkler, beginnt im zweiten Viertel und hört am Ende des dritten Viertels auf. Der Bauch ist isabell- bis strohgelb. Die Darmverzweigungen schimmern blassviolett, einzelne auch grün durch. Länge 40™™, grösste Breite 20"'"'. Die Augen stehen am Ende des ersten Viertels des Körpers in zwei kleinen ovalen Gruppen , die einander genähert sind und nach rückAvärts mit einem halbmondförmigen weisslichen Hofe umge- ben sind. Der Nervenknoten liegt zwischen und etwas vor ihnen, und hat eine fast kugel- förmige Gestalt. Die Mundöffnung ist klein, kreisrund, etwas vor der Mitte des Kör- pers. Die Geschlechtsöffnungen sind einander genähert am Anfange des letzten Drittels des Körpers. Der kurze Penis ist an seinem Grunde blasenformig angeschwollen. Indischer Ocean, Südküste von Ceylon. 4) Mit eckigen Augengruppen. Polycelis macrorhyncha. Schmakda. Taf. IV. Fig. 51. Char. : Corpus ohlongmn. Sori oculorum trianguläres fcre frontales. Pharynx protract'dis cylin- dricus tertiam cotporis partem attenuans. Der Körper ist länglich , fast durchaus von gleicher lireite , das Vorderende etwas stumpfer als das hintere. Der Rücken ist in der einen Varietät röthlich mit einer braunen Medianbinde und mit zahlreichen kleinen Flecken von derselben Farbe. Die zweite Varietät ist heller und hat nur wenige kleine Flecken. Die Medianbinde beginnt im zweiten Zwölftel des Körpers und erstreckt sich bis in das elfte also durch | ^. Die Bauchfläche ist gelblichgrau bis gelb , gleichfalls mit zahlreichen braunen Flecken. Die Länge ist 27'"™, Breite S""". Die Augen bilden zwei einander genäherte Dreiecke nahe dem Stirnrande; ihre schmale Basis ist nach rückwärts gerichtet. Der Nervenknoten bildet eine längliche Elipse. Die Mundölfnung bildet im Zustande der Ruhe eine Längsspalte; wenn der Pharynx uingestülplt wird, erweitert sie sich kreisförmig; dieser ist ein langer, muskulöser Cylinder, der sich gegen das freie Ende zu unmerklich verschmälert und einen glatten Rand hat. Er wird mit grosser Gewalt vorgeschleudert. Die männlichen Geschlechtsorgane beflnden sich im Centrum. Die Oefl"nung der weiblichen ist ihnen sehr genähert. — Die obere Figur stellt das Thier von der Rückenseite, die untere von der Bauchseite dar. Indischer Ocean , Ostküste von Ceylon. • Polycelis trapezoglena. Schmarda. ■ • Taf. IV. Fig. 52. ; Char.: Corpus oblongum, j)lanuni, ferrtigincum. Sori ocidorum trapezoidales. Der Körper ist flach, länglich, vorn und hinten abgerundet ; der Rand ist stark wellenförmig ge- bogen ; der Rücken ist rostgelb bis rostroth mit spärlichen , kleinen braunen Flecken ; die Längsbinde ist etwas dunkler und erstreckt sich vom Ende des ersten bis etwas über das Ende des dritten Viertels. Die ■ • Bauchfläche ist hellockergelb, gleichfalls mit hellen braunen Flecken um den Rand. Die Länge 14™™, die Breite G'"™. Die Augen stehen am Ende des ersten Fünftels in zwei Gruppen ; diese haben eine tra- pezoidähnliche Gestalt, die breitere Seite nach rückwärts gekehrt. Die MundöfFnung ist klein und kreisförmig; sie liegt vor dem Mittelpunkte. Die Oefl'nung' der männlichen Genitalien befindet sich etwas hinter dem Mittelpunkte , die der weiblichen am Anfange des letzten Drittels des Körpers. Indischer Ocean, Belligamme an der Südküste von Ceylon. • 24 5) Mehrere Augengruppen. ' Polycelis lyrosora. schmarda. Taf. IV. Fig. 53. Cliar. : Corpus plmmm ovale. Sori oculorum plures. ■ Der Körper ist flach, ovaL Der Rücken ist hellgelb mit etwas Grau. Die Mittellinie ist dunkler, fast ockergelb; sie beginnt im dritten Siebentel und hört am Anfange des sechsten Siebentels auf, erstreckt sich also durch die mittleren drei Siebentel. Die Bauchfläche ist ein wenig lichter als der Rücken. Die Darmrami- ncationen sind braun. Der Rand nicht wellenförmig, durchscheinend. Die Länge 10"™, Breite 4™™. Die Augen bestehen aus mehreren Gruppen. Die zwei schon bei schwacher Vergrösserung sichtbaren, sind rundlich und liegen am Ende des ersten Viertels ; zwischen ihnen liegen in einer doppelten oder dreifachen nach vorn gekrümmten Linie andere kleinere in Form einer Schlinge oder eines Bindehackens. Zwei linienförmige Gruppen verbinden jederseits diese mit den kreisförmigen Gruppen. Das Ganglion hat die Gestalt eines Vierecks mit stark ausgezogenen Ecken, die aber in der That abgehende Nervenäste sind. Die Mundöfi"nung liegt nahe dem Mittelpunkte. Die Geschlechtsöff'nungen sind einander genähert im letzten Viertel; die weibliche hat eine sehr markirte, violette Einfassung. Der Penis hat die Form eines kurzen Zapfens. An Felsen in der Tafelbai, am Vorgebirge der guten Hoffnung. Centrostomum. diesing. Char. : Os centrale orhiculare. Pharynx protractilis multilobus , partitus vel crenatus. Zwei Speeles waren bis jetzt bekannt: Eine durch Darwin vom grünen Vorgebirge, eine zweite durch Mertens von der Insel Sitcha. Vielleicht gehört Planaria bilobata Rüppell aus dem rothen Meere auch hieher. Ich fand sie im indischen Ocean und in der Südsee. Centrostomum taenia. Schmakda. * Taf. V. Fig. 54. Char.: Corpus taeniaeforme, rubrum. Oculorum sori duo longitudinales cervicales. Pharynx sexpariitus. Der Körper ist flach, bandförmig; der Rücken ist bläulichroth, gegen die Ränder mit einem Stich in das Bläuliche ohne farbige Längsbinde. Die Darmverästelungen sind roth- braun. Der Bauch ist zwischen bläulichroth und rostroth. Die Länge 43'""i, Breite 15""". Die Augen bilden zwei kleine, längliche Gruppen am Ende des ersten Achtels des Körpers. Die Mundöffnung ist kreisrund, der Pharynx kurz, tief eingeschnitten. Die Geschlechts- öfFnungen sind im letzten Viertel einander genähert. Südsee, an der Küste von Peru bei Paita. Centrostomum polyeyclium. Schmakda. Taf. V. Fig. 55. Ghar. : Corpus planum oblongo-ovale , citri/mm; lineae concentricae purpureae in quatuor syste7nata dispositae. Der Körper ist flach, länglich - oval ; der Rand wellenförmig; der Rücken citronengelb mit einer • unregelmässigen, schmalen , weissen, mittleren Längsbinde, die roth eingefasst ist und sich vom Anfange des 25 zweiten bis zum Anfange des letzten Viertels erstreckt. Der Rücken ist mit concentrischen, purpurrothen Linien bedeckt, die in der Mitte eines jeden der Quadranten ihren Mittelpunkt haben, so dass dadurch 4 Linien- systeme entstellen. Der üauch ist gelblichweiss. Die Länge 15""", Breite 9""". Die Augen stehen in zwei kleinen, länglichen Gruppen am Ende des ersten Viertels. Der Pharynx hat sechs kleine Lappen. Die männ- liche GeschlechtsofFnung ist am Anfange des letzten Drittels. Die Aveibliche ist am Anfange des letzten Sechstels. Indischer Ocean, an der Südküste von Ceylon bei Helligamme. Centrostomum polysorum. Schmarda. Taf. V. Fig. 56. Char. : Corpus ohlongo-ovale antice truncutum. Oculorian sori plures. Der Körper ist flach, länglich -oval , vorne weniger als hinten abgerundet; der Rand wellenförmig. Der Rücken ist sclirautziggelb mit einer kleinen Beimischung von Grün und Hraun. Die Längsbinde erstreckt sich vom Anfang des zweiten Fünftels bis in den Anfang des letzten , ist braun , mit unrcgelmässigen weissen Flecken. Die Darmverästelungen sind bräunlich. Der Bauch ist gelblich, heller als der Rücken. Die Länge 13'""', Breite 7'"'", Die Augen stehen unmittelbar vor der mittleren Binde und be- 'v-. stehen aus einer unpaaren , ovalen Gruppe, vor der jederseits drei nicht scharf von einander - getrennte Gruppen liegen , deren Aussehen durch die Abbildung leichter verstanden wird als 1,; aus der Beschreibung. Das Ganglion ist kugelförmig. Die Mundöffnung liegt nicht genau im Mittelpunkte, sondern ein wenig nach rückwärts. Der Pharynx ist ein kleiner Cylinder mit scliAvach eingeschnittenem Rande. Südsee, Auckland in Neu-Seeland. Centrostomum dubium. Schmakda. Taf. V. Fig. 57. Char. : Corpus ovale-ohlongum. Oculorum sori duo eliptici. Der Körper ist flach, länglich-oval; der Rand wellenförmig. Der Rücken ist röthlichgelb , mit klei- nen weisslichen Flecken. Die Medianbinde beginnt etwas vor dem Ende des ersten Viertels und endet am dritten ; sie ist schmal, hell und gezackt, mit gelblich brauner Einfassung. Die Bauchseite ist heller als der Rücken. Die Länge 22™™, Breite 11"'"'. Die Augen stehen am Ende des ersten Fünftels in zwei ovalen Gruppen in einem halbmondförmigen Flofe ähnlich wie \ bei Polycelis oosora. Der Hof ist jedoch schmäler. Die Mundöff'nung ist klein, kreisförmig, central. Ich konnte nicht ermitteln, ob der Pharynx gelappt ist, da ich ihn im vorgestreckten Zustande nicht beobachtete; nach den Vertiefungen, die ich jedoch unter der äussern Haut sah, kann ich es vermuthen. Die weibliche Geschlechtsöff"nung liegt am Anfange des letzten Drittels, die männlichein der Mitte zwischen dieser und der Mundöfi'nung. Indischer Ocean, Ostküste von Ceylon. Familie Pseudoceroidea. Char.: Pseudotentamla duo frontalia. Diese falschen Tentakeln kommen nur an der Stirne vor und sind nichts weiter als erhabene Falten der Haut, die beim Drucke sich ausstreichen lassen. Manchmal ist ihr oberer Rand mit Augen ähnlichen Punkten besetzt. S <■ Ii III a I- d a : Neue wirliellosc TliiiMv. I. 4 26 . Eurylepta. Hemprich et Ehrenberg. • Char. : Corpus planum laeve. Os anticum. Pseudotentacula duo frontalia. Sori oculorum cermcales neC non marginales nonnimquam etiam in tentaculis , vel in soros ad tentaciilorum basim vel apicem disposiii; rarissime nulli. Maricolae . Die hieher gehörigen Formen sind theils aus der Nordsee {Planaria auriculata Müller, Planaria »zYitato MoNTAGu), dem Canal {Proceros sanguinolentus Quatrefages), dem Mittelmeere {Procerqs veluiinus Blanchard), theils aus dem rothen Meere (Eurylepta praetexta Ehrenberg und die augenlosen Formen Pla- naria zebra und Planaria limhata RüppeL). Stimpson fand drei Species in den Meeren des östlichen Asiens. Die prächtigen von mir beobachteten Formen sind aus dem indischen Ocean und dem Antillenmeere. ; • , 1) Augenlose. - • Eurylepta rubrocincta, schmarda. , • ■ • ■ Taf. V. Fig. 58 . . ' Char.: Corpus p)lan um ohlongo-ovale. Dorsum nigrum. Margo laete ruber undulatus. Oculi ignoii. ■ ' Der flache Körper ist oval. Der Rücken ist grünlichschwarz bis sammtschwarz mit spärlichen weissen Punkten und einem scharlachrothen Rande. Die Hauchfläche ist dunkelgrau, um die Mund- und Geschlechts- öfi'nung weiss, um die Hoden und Eierstöcke blau; ihr Rand ist hell, schmutzigroth, breiter als am Rücken. Die Länge bis 90™">, breite bis 46™". Die Augen wurden nicht wahrgenommen, vielleicht nur desshalb, weil sie auf dem dunklen Grunde nicht hervortreten. Die Mundöffiiung ist kreisrund im ersten Drittel des Kör- pers. Der Pharynx ist cylindrisch. Die Geschlechtsöff"nungen sind einander genähert hinter dem Centrum. Das Körperparenchym ist etwas stärker entwickelt; die Muskularbewegungen sind sehr kräftig; das Thier schwimmt schnell, oft stossförmig ; bei der ISerührung waren die Contractionen so heftig, dass die Körpersub- stanz leicht zerriss. Im indischen Ocean, bei Belligamme an der Südküste von Ceylon. ■ .• , ... 2) Augen in einer Gruppe. ' ■ • Eurylepta nigroeineta. Schmarda. . ■ . ' ■ ■ • ■ . • Taf. V. Fig. 59. Char.: Corpus planum , ovale, rubescens. Margo sinuosus niger. Soras oculor um minimus inier tentacula positus. . ' • ■ Der Körper ist platt, oval; der Rücken blassroth, mit länglichen, violetten bis braunen Flecken, von denen gewöhnlich zwei einander genähert sind. Der Rand ist wellenförmig, mit einer schmalen, schwarzen Binde eingefasst. Die Medianbinde geht nicht über das zweite und dritte Viertel und ist weisslich. Der Rauch ist von der Farbe des Rückens. Die Länge 25™"", Breite 20™™. Die Augen sind in geringerer Zahl bis zwölf in einer kleinen, unregelmässigen Gruppe zwischen den Tentakeln. Die Mundöfi"nung ist kreisförmig im ersten Drittel. Der Pharynx ist uns unbekannt geblieben. Die Geschlechtsöff'nungen befinden sich hinter dem Centruni und sind einander genähert. In.discher Ocean, Belligamme an der Südküste von Ceylon. 27 ( • ■ 3) Augen in mehreren Gruppen aber nicht an den Fühlern. Eurylepta miniata. Schmakda. Taf. V. Fig. 60. , Chaw. Cor2)us planum ovato-truncatum. Dorsum miniatum margine coerulescenti. Duo oculorum acervi orbiculares , tertius oblongus divergens mcdianus. Der Körper ist flach, abgestutzt, eiförmig; der Vordertheil ist breiter. Der Rücken ist mennigroth, mit einer dunklen iMcdianlinie , die sich fast durch die ganze Körperlänge zieht. Der ganze Rücken ist mit undeutlichen weissen Flecken bedeckt. Der Rand ist wellenförmig, dunkelblau nach Aussen, nach Innen bläulicliweiss. Die Länge 70"'™, grösste Breite SO™'". Die Augen stehen nahe dem ^^xj^^J^^"^^"^ vordem Rande zwischen und hinter den Tentakeln. Zwei Gruppen sind kreis- förmig und bestehen aus Avenigen, kleinen Augen , die dritte ist oblong, vorn divergirend zweischenklich und besteht eigentlich aus drei kleineren, einander sehr genäherten Gruppen von Flecken. Der Mund ist subcentral. Die Genital- öfFnungen sind einander genähert, die männliche central. Indischer Ocean, Trinkomali an der Ostküste von Ceylon. ' " . • . 4) Augen an und zwischen den Fühlern. _ • • Eurylepta violacea. Schmarda. . ■ ■ ' ■ •• ••■ Taf. V. Fig. 61. ■ Cha r. : Corpus ovato-truncatum , violaceum. Sollns frontalis minimus. Sorus cervicalis semicircu- laris. Sori tentaculares terminales. Der Körper ist flach, das Vorderende breiter und weniger abgerundet, das Hinterende allmählich ver- schmächtigt. Der Rücken ist dunkel violett , der Rand wellenförmig Die Bauchseite hat ein helleres Violett bis purpuTfärbig. Die Länge über 60'"'", grösste Breite bis 40'"'". Hinter den Tentakeln steht eine unregel- mässige, halbkreisförmige, kleine Augengruppe ; die convexe Seite nach vorn gekehrt. Die beiden Enden , die nach rückwärts ge- kehrt sind, sind etwas breiter und werden eigentlich durch Sei- tengruppen verstärkt. Eine kleine Gruppe steht am Stirnrande ; die übrigen Augen stehen an den Fühlern und bilden auf ihren vor- deren und inneren Rändern unregelmässige Gruppen. Der Mund liegt am Ende des ersten Drittels. Die Geschlechtsöffnungen so genähert, dass die weibliche im Centrum steht. Im indischen ücean an der Ost- und Südküste von Ceylon. Eurylepta striata. Schmarda. Taf. V. Fig. 62. Char.: Corjjus oblong o-ovale, ßavum, margine et fasciis longitudinalibus tribus bruneis. Sorus ocu- lorum cervicalis rhomboidalis. ■ • Der Körper ist flach, länglich, oval, rückwärts etwas schmäler; der Rücken ist gelb, beinahe lehm- farbig, mit einer breiten , mittleren und zwei schmäk>ren , seitlichen braunen Längsbinden mit dunkler Ein- fassung. Der Rand ist wellenförmig, mit einer dunkelbraunen , in einigen Varietäten schwarzen , schmalen, ziemlich scharf begränztcn Einfassung. Der Bauch ist heller als der Rücken. Die Länge 70'"'", Breite bis 32'"'". Die Augen im Nacken bilden eine rhomboidale Gruppe. Die übrigen stehen am inneren Rande der Tentakeln. Die Mundöffnung ist im ersten Drittel. Der vorstülpbare Pharynx ist cylindrisch ; seine Länge ist 10""". Die männliche Geschlechtsöfl"nung ist dem Munde genähert, die weibliche liegt im Centrum. 28 Indischer Ocean, an der Ost- und Südküste von Ceylon eine der häufigsten Formen. Ich hielt dieses Thier im ersten Augenblicke für die Planuria mttata Montagu {Limi. trcmsact. XI. Tab. V. 'i. pag. 26). Es unterscheidet sich von dieser jedoch nicht blos durch die Grösse, sondern auch durch die relativ grössere Ikeite, aber geringere Zahl der Rückenstreifen. Bei der von Montagu beschriebenen Form stehen die Nackenaugen in einem Kreise und die Augen an den Fühlern fehlen gänzlich. Eurylepta cardiosora. Sciimarda. Taf. V. Fig. 63. Char. : Corpus eliptlco-truncatum. Sorus oculorum cervicalis cordiformis. Sori tentaculares ter- minales. Der Körper ist flach, eliptisch, vorn abgeschnitten. Der Rücken ist gelblichbraun ; die mittlere Binde ist röthlichbraun und erstreckt sich bis an das Ende. Die Tentakel sind sehr zart und klein. Der Rand ist ■wellenförmig. Die Farbe des Bauches ist ein lichtes Röthlichbraun. Die ^^'^^Q^ ^^^^ Länge 11™'", Breite 8™™. Die Augen der Tentakeln stehen am vorderen Rande derselben, sind sehr klein und wenig zahlreich. Die Nackengruppe ist fast herzförmig und besteht aus grösseren Augen. Der Mund ist kreis- förmig: er steht im ersten Drittel. Die männliche GeschlechtsöfFnung: liegt O ' OD etwas vor der Mitte, die weibliche hinter der Mitte des Körpers. Indischer Ocean, Küsten von Ceylon. Eurylepta superba. Schmakda. Taf. \. Fig. 04. Char.: Corpus ohlongo-ovale , antice truncatum, citrinum , margine et maculis violaceo-purpureis. Sorus oculorum frontalis orbiculuris. Oculi tentaculares seriatim dispositi, haud tei'minales. Der Körper ist flach, länglich, oval, vorn abgestutzt und rückwärts etwas verschmächtigt. Der Rücken ist citronengelb. Die mittlere Längsbinde ist etwas heller, in ihrem vordem Theile jedoch mit einem violetten Längsstrich. Eine grosse Zahl violetter oder purpurfarbiger Flecken mit einem lichtem, meist ovalen Hof derselben Farbe, sind über den ganzen Rücken zerstreut. Der Rand ist wellenförmig, seine Farbe violett. Die Bauchseite ist lichtgelb mit violettem Rande. Die Länge 96™'", Breite 48™™. Die Augen stehen in mehreren Reihen beinahe in der Mitte der Tentakeln. Die Stirnaugen stehen am Ursprünge und zwischen den Tentakeln und bilden einen Kreis. Die Mundöffnung ist kreisförmig im ersten Drittel. Der Pharynx ist cylindrisch. Die männliche Geschlechtsöfl"niu)g liegt fast in der Mitte, die weibliche am Anfonge des letzten Drittels des Körpers. Indischer Ocean, Ostküste von Ceylon zwischen Algen. Eurylepta Orbicularis. Sciimarda. - ■ Taf. VI. Fig. 65. Char.: Corpms orbiculare. Sori oculorum tentacularium terminales semilunares , cervicalium duo subtriangulares. Der Körper ist fast kreisförmig; seine Durchmesser verhalten sich wie 9:10. Der Rücken ist sienagelb ohne besonders stark vortretende Medianlinie. Die Darmver- ästelungen sind braun und schimmern überall durch. Der Rand ist wellenförmig. Die Lage des Gehirnganglions und der Augen wird durch eine weisse, durchschci- J\ nende, ovale Stelle markirt. Die Bauchseite ist weisslichgelb. Die Länge 21™™, f1 Breite 19™™. An der Spitze jedes Tentakels steht eine halbmondförmige Augengruppe. Im Nacken stehen zwei dreieckige Gruppen von Augen, die im mittleren Theile jedes Dreieckes weniger 29 deutlich sind. Die MundöfFnung ist central, kreisfömig. l^eide GeschlechtsöfFnuiigcn liegen im letzten Drittel des Körpers. Antillenmeer, Südküste von Jamaica. • . Tysanozoon, Grvbe. Char. Pseudotentacula frontalia. Dorsnm papillis numerosis ohsesstim. Oculi tmmerosi. Maricolue. Die ersten Thiere sind schon von Delle Chiaje beobachtet worden, die er und Iiis so als Pla- narien beschrieben. Quatrefages beschrieb sie als Eolidiceros. Man könnte den Namen für die von Quatrefages beschriebenen Formen beibehalten als ein Subgenus, da diese ausser den Nackenaugen, auch noch Augen an den Tentakeln besitzen. Dem entsprechend würden E. Brocchii und E. panormus Quatre- fages und Planaria violacca Delle Chiaje hieher gehören, während die übrigen Formen zum Geschlechte Thysanozoon im engeren Sinne gehören würden. Bis jetzt kannte man sie blos aus dem Mittelmeere. Ich habe sie auch im indischen Ocean und der Südsee beobachtet. 1) Augen ini Nacken. . . Tysanozoon Diesingii. Guube. Ich beobachtete eine Form, welche sich von der von Delle Chiaje und Grube beobachteten Mit- telmeerform in nichts Wesentlichen unterschied. Indischer Ocean, Ostküste von Ceylon. • Thysanozoon discoideum. Schmakda. Taf. VI. Fig. 66. . ' ' ; ■ Char. : Corpus orhiculare. Acervus oculorurn cervicalis orhicularis. Tentacula semicylindrica. Der Körper ist fast kreisrund. Der Rücken ist orangegelb bis blutroth. Die Papillen sind lang, cylindrisch, schwarzbraun bis schwarz. Ober dem Gehirnganglion befindet sich ein kleine^:, runder, weisser Fleck, auf dem die Augen stehen. Die Bauchseite ist von einer etwas lichteren Farbe alS der Rücken. Die Länge 15™'", Breite ( 4"™. Die Augen stehen in einer fast kreisrunden Gruppe , umgeben von einem ungefärbten Hofe. Die männliche GfeschlechtsöfFnung liegt im Mittelpunkte. Die weibliche in der Mitte des letzten Drittels. Ich fand in den Papillen eine bedeutende Anzahl stäbchenförmiger, gekrümmter Körper von ttV™™ Länge und t¥"b'"'" l^i'fite. Indischer Ocean, bei Belligamme an der Sudküste von Ceylon. 2j Augen im Nacken und an den Fühlern. (Eolidiceros Quatrefages.) Thysanozoon (E.) ovale, schmakda. Taf. VI. Fig. 67. ■ - , . ' Char.: Corpus planum, ovale, crassiuscidum. Tentacula minima cremduta . Papillae dorscdes cont- fortnes, apice albescentes. Oculi cervicales nec non tentaculares. Soras oculorurn cervicaliwm o-calis. Der Körper ist oval, vorn etvvas abgestutzt und dicker als bei anderen Species. Der Rücken ist braun. Die Papillen sind sehr zahlreich, kegelförmig mit weisslicher Spitze. Der Bauch ist gelblich. Die Länge 9™"', Breite 4™™. Die Augen an den Tentakeln sind klein und spärlich, die Nackenaugen in einer länglich elipti- schen Gruppe von einem hellbraunen Hofe umgeben. Die Mundöffnung am Ende des ersten Drittels ist kreis- förmig; die männliche Geschlechtsöffnung im Mittelpunkte, die weibliche vor dem Ende des zweiten Drittels, Im indischen Ocean, bei Kelligamme an der Südküste von (Ceylon. " . Thysanozoon (E.) cruciatum. Schmarda. Taf. VI. Fig-. 68. Cliar. : Corpus, planum, elipticum. Papillae conicae. Dime fasciae reciangulares papillis detstitutae. Sori ocidorum cervicales dm nemicir ciliares. ■ ■ ; ' " • . ■ Der Körper ist eliptiseh. Der Rücken ist hellbraun mit einem Stich ins Röthliche. Eine weisse Längsbiiule und eine eben solche Querbinde kreuzen sich unter rechten Winkeln in der Mitte des Rückens. Mit Ausnahme dieses weissen Kreuzes ist der ganze Rücken mit kegel- förmigen , dunkelbraunen Warzen bedeckt.. Der Körper-Rand ist wellenförmig. Die Bauch- seite ist ockergelb mit einem Stich ins Graue. Die Länge 24""", ]>reite 17""". Die Augen der Tentakel stellen jederseits in zwei linienformigen Gruppen ; die Nackenaugen in zwei halb- kreisförmigen. Die MundöfFnung steht vor dem Ende des ersten Drittels. Die männliche Ge- sehlechts()ffnung' vor, die weibliche im Centrum des Körpers. • •• ■ Südsee, in Fort Jackson in Neu-Süd- Wales und im Hafen von Auckland in Neu-Seeland. .: • Ich fand in ISelligramme einen durchsichtigen, in Form einer bandförmigen Spirale, abgesetzten Laich in verschiedenen Stadien der Entwickelung. Am Ende des Furchungsprocesses hatte sich der Embryo mit einem Flimmerepithelium bedeckt; er nahm dann eine längliche Gestalt an und plattete sich allmählich ab. Das Hervorspriessen kleiner Zotten brachte mich auf die Vermuthung, dass es Embryonen einer Speeles Thysanozoon seien. Trotz häufigem Wasserwechsel und Einsetzen von Algen, war es mir unmöglich, die Thiere länger als einige Tage am Leben zu erhalten. . " . " ... ' ' Familie Cephaloceroidea. DiESING. ' Char. : Tentacula duo vera frontalia hrevia conica vel longa ßliformia. Die Formen mit kurzen Tentakeln umfassen einen Theil des Geschlechtes P/a«ar/a awc/orM»? , mit dem Geschlechte Glossotoma Le Cünte , Phagocata Leidy , und Proceros Quatrefages *. Die augenlosen Planarien Avie PI. lactea Müller**, PI. fuscaSjMM.\Ais, PI. TJlvae Oersted, PI. torva Müller, PI. terresiris Gmelin, welche nur ein Auge haben soll*** und PI. affinis Oersted, dürften zwei eigene Subgenera bilden; das eine Suhgenus'ht unter die Aceroidca zu verw^eisen , da ihnen auch die Fühler fehlen {Tentacula nulla aut subnulla auciorum). Würde man die Anwesenheit der Fühler als C'lassificationsgrund festhalten, so würde ich vorschlagen das andere Genus als Homaloceraeiis zu bezeichnen. Prostheceraeus. Schmarda. (Proceros. Quatrefages.) f Chaf. : Tentacula duo vera frontalia. Os centrale vel subcentrale posticum. Pliarynx cylindricus. Maricolae et terricolae. , . Bis jetzt .kannte man nur europäische Formen, ff G irard beobachtete auch nordamerikanischr.. fff Prostheceraeus terricola. Schmarda. . ■ • . Taf. VI. Fig. 69. • , Char. : Corpus oblongo-lanceolatum. Dorsum convexum viride. Fascia mediatia et margo purpureus. Tentacula subuliformia. Der Körper ist weniger flach als in andern Planarien, länglich, hinten lanzettförmig zugespitzt, vorne beinahe quer abgeschnitten. Die Fühler sind kurz und pfriemenförmig zugespitzt. Der Rücken ist stark. •. • . * Letztere Form ist von Dies in g unter Eurylepta aufgeführt, zu der aber nur Proceros velutinus Blanchard gehört. \ ** Das als Auge gedeutete Organ ist wohl eher Gehörkapsel. ' • ' ■ Zeigt nach der Abbildung von Duges deutlich zwei. ' t Da der Name Proceros schon früher bei den Coleopteren und Fischen vergeben worden war, .schlage ich Prosthece- raeus vor. TinogTTj, vorne und yeQnta, Fühlhorn. tf Pr. cornutus (PI. cornuta Müller, Zool. Dan. T. 32 Fig. .5 — 7). Pr. argus und der augenlose Pr. cristatus Quatre- fages, Ann. des scienc. natur. III. ser. Tom. V. pag. 137 et 138, T. III Fig. 5 et 6. fft Das Geschlecht Procerodes G irard ist ganz wie Proceros, hat aber nur zwei Augen. Proc. Bost. Soc. III. pag. 251. 31 / convex, fast grasgrün, mit einer purpurrothen Längslinie nach seinem ganzen Verlaufe. Der Rand nicht wellen- förmig, purpurroth gesäumt. Die Hauchfläche ist grünlichgrau. Die Länge 20'"", gvösste üreite 5™™. Die Augen sind am Innern Rande und der Basis der Fühler. Die Gruppe im Nacken habe ich nicht beobachtet. Die MundötFnung ist im vordem Drittel. Die Geschlcchtsüffnungen habe ich nicht aufgefunden. Der Grund meiner unvollständigen Kenntniss dieser Thierform ist der Umstand, dass ich nur ein Exemplar in dem obern Theile des Quindiu-Passcs ober der Region der Bergpalmen gefunden hatte , welches ich in Gallego skizzirte, das aber schon zu Grunde gegangen war, als ich es in meiner Abendstation in Tocho einer wiederholten nähern Prüfung unterziehen wollte. . ' .. Prostheceraeus microceraeus. Schmarda. ' ' • " . ,'. Taf. VL Fig. 70. Char. : Corpus planum ovale, antice attenuatum. Tentacula suhconica hrevissima. OcuU tentacu- larcs in utraque superficie. Sortis cenicaUs unicus suhrotundus prominens. . ' Der Körper ist flach, oval, rückwärts breiter und vorne etwas schmäler. Die Tentakeln sind fast kegel- förmig, klein. Die Grundfarbe des Rückens ist lehmfarbig aber mit einer so grossen Menge kleiner, brauner Flecken, mit Ausnahme des Randes, bedeckt, dass die Grundfarbe beinahe verschwindet. Die Medianlinie ist etwas heller und zieht sich bis gegen das letzte Sechstel. Der Rand ist wellen- ^'"^'^"^X^ förmig, gelb. Die Mauchscite etwas lichter als der Rücken, aber ähnlicli gefleckt. Die Länge H""™, Rreite S™™. Die Augen sitzen an beiden Seiten der Tentakel gegen das Ende und sind klein. Die Augen der Nackengruppe stehen in einem Sorus auf einer kleinen rundlichen papillenartigen Erhöhung. Die Mundöflnung ist länglich-rund im ersten Drittel. Die männliche Geschlechtsöfl"nung liegt vor der weiblichen im Mittelpunkte. ■ , ■ Indischer Ocean, an der Ostküste von Ceylon. , ; " Prostheceraeus nigricornis. Schmarda. . ■ • Taf. VT. Fig. VI'. _ ' ' : ' ' Char. : Corpus. planum, oblonffo-ovale. Tentacula et margo nigrescentes. Soras cervicalis orbiculuris., Sori tentaculares laterales. Der Körper ist flach länglicJi-oval. Der Rücken ist röthlichgelb mit .etAvas dunkleren Darmverästelungen und zahlreichen Flecken , welche wie die Tentakel und der Rand dunkelbraun bis schwarz sind. Die Hauchfläche ist igabellgelh. Die Länge 46""", lireite 25™"'. An der Aussen'seite eines jeden Tentakels steht eine längliche Gruppe von Augen. Die Nackenaugeu bilden eine kreisförmige Gruppe. Die jMundöfl"nung liegt im ersten Drittel. Die männliche Geschlechtsöttnung ist central. Der Penis ist bis 2™'" lang und ragt zwischen zwei blattartig gestalteten Fortsätzen hervor. Die weibliche Geschlechtsöffnung ist vor dem Anfange des zwei- ten Drittels. . ; . • Südsee, auf Felsen in der Bucht von Paita in Peru. ... Prostheceraeus latissimus. Schmarda. •> ■. ' ^ Taf. VL Fig. 72 und 72b. Char.: Corpus ovale orhiculare. Tentacula acuminata. Oculi frontales ad hasiin ic/iluculnmni, -in soro circulari disposiii. Sorus cervicalis' orhicularis-. Der Körper ist flach, rundlich-oval. Der Rand ist dünn , stark wellenförmig gebogen , beinahe ge- kräuselt. Die Tentakel sind mässig lang, nach aussen gebogen und schwach zugespitzt. Der Rücken ist röth- lichgelb. Die Rückenbimle nimmt die mittleren drei Fünftel des Körpers ein und ist dunkelbraun, dieselbe Farbe haben auch die kleinen runden Flecken, womit der ganze Rücken bedeckt ist und welche von Anhäu- fungen der Leberschichte der Darmverzweigungen herrühren. Ganz ab- weichend ist die Farbe der Ijauchseite ; sie ist bleigrau mit einer grossen Zahl runder Flecken von dunklerer Farbe. Die Länge SS""™, Breite 26""°. Die Augen stehen am Anfange der Tentakeln am Innern Rande in einer unregelmässig-kreisförmigen Gruppe. Die übrigen Augen bilden hinter der Basis der Tentakel eine kreisförmige Gruppe. Die MundöfFnung ist kreis- förmig im ersten Drittel. Die männliche Geschlechtsöffnung liegt vor dem Centrum; die weibliche im Centrum. Indischer Ocean, an der Südküste von Ceylon bei Belligamme. Prostheceraeus clavicornis. Schmaeda. Taf. Vn. Fig. 73. Char. : Corpus oblong o-ovale postice attenuatum, , antice truncatum. Tentacula claviformia. Soi'i oculorum tentacularium terminales. Sorus frontalis subovalis. Der Körper ist flach , länglich-oval, hinten etwas zugespitzt und vorn abgestumpft. Der Rand ist wellenförmig. Die Tentakeln sind kurz, keulenförmig. Die Farbe des Rückens ist ein dunkles Violett mit einer gelblichen Binde, welche parallel mit dem Rande verläuft, aber nirgends in diesen übergeht. Die Farbe der Fühler ist etwas lichter als die des Rückens. Die Bauchseite ist bräun- lich-violett. Die Länge 50 Breite 30"™. Die Augen stehen an der Spitze und dem Innern Rande der Fühler. Zwischen der Basis steht in Form eines unregelmässigen Ovales eine Gruppe von Stirnaugen. Der Mund ist im ersten vordem Drittel. Die Oeffnung der männlichen Ge- schlechtstheile ist vor dem Centrum, die der weiblichen central. Indischer Ocean, bei Belligamme an der Südküste von Ceylon. Prostheceraeus viridis. Schmarda. Taf. VII. Fig. 74. Char.: Corpus oblongo-ovale , postice attenuatum , viride . Praeter oculos tentaculares laterales tres sori oculorum frontalium. Der Körper ist länglich-oval, platt, hinten etwas verschmächtigt. Die Grundfarbe des Rückens ist gelblichgrün bis grasgrün; die Mittellinie ist hell. Der wellenförmige Rand, sowie die Darmverzweigun- sren sind von einem lichten Braun. Ausserdem kommen zerstreut kleine weisse Flecken vor. Die Farbe der Tentakeln ist gelblich , die Spitze weiss. Die Bauchseite ist grünlichgelb. Die Länge 40"^"', Breite 25"". Die Augen stehen in der Mitte des Innern Randes der Tentakeln in einer kleinen Gruppe. Zwischen den Tentakeln steht eine kreisförmige Gruppe von Stirnaugen und an der Basis des äussern Randes jederseits eine kleinere Gruppe von unregel- mässiger Gestalt. Die Mundöffnung ist im vordem Drittel. Die männliche Geschlechtsöffnung ist subcentral, die weibliche central. Indischer Ocean, Südküste von Ceylon. 33 Familie Notoceroidea. DiESING. Char. : TentacuJa dao cervicalia. Zum Geschlechte Plaiiocera gehört die l'lanaria bituberculata Küppcll und die Planocera , av eiche Savigny in den Anneliden Aegyptens abbildet. Taf. V. Fig. 6. Die Planocera nebulosa von der Küste von Carolina und Planocera eliptica von Massachusets beide von Girard. Phil. Proc. \T. pag. 3G7. Proc. F)OSt. Soc. III. pag. 2,51. Dagegen gehört die Planocera Gaimardii Jilainville nicht hielier sondern zu Stylochus, da die Abbildung im Dict. des Sc. natur. eine Augengruppe an der P>asis jedes Fühlers zeigt. Stylochus. IIempiuch et Ehrenberg. Char. : Tentacula duo dorsalia nonrmnqiuwi rctructilia. Os subce/itrale anticum. Oculi numerosi in soros ad hasim ientaculorum dispositi. INIan hat bis jetzt Formen aus dem rothen Meere (Ehrenberg), aus dem atlantischen (Mertens) und aus dem mittelländischen (Quatrefages und Grube) gekannt. Stimpson fand zwei Speeles in den Meeren des östlichen Asiens. Ich beobachtete sie im indischen Ocean und im Antillenmeere. • . 1 ) Tentakeln sehr klein, cylindrisch. Stylochus dictyotus.' Schmaiida. Taf. VII. Fig. 75. Char.: Corpus ovale. Dorsum ßavum ruhroreticidatum. Tentacula hreviu eylindrica. Ocuh in tota tentaculorum superßcie dis^^ositi. Der Körper ist flach, oval; der Rand wellenförmig. Der Rücken ist hellgelb mit einem rothen Netz- werke bedeckt, welches die Darmverzweigungen sind. Die liauchseite ist etwas lichter; ihr Netzwerk ist blass. Die Länge IS""", Breite 12""". Die Augen sind zahlreich und am ganzen Umfange der kurzen und dicken Tentakel vertheilt; diese stehen am Anfange des zweiten Fünftels des Körpers. Die Mundöflnung ist kreis- förmig, subcentral. Die männliche Geschlechtsöffnung liegt im Mittelpunkte, die weibliche etwas hinter demselben. Im Antilleimieere, Port Royal in Jamaica. Stylochus fasciatus. Schmarda. Taf. V II. Fig. 76. Char. : Corpus ohlongum, antice rotandatum, postice attenuatum. Dorsum aurantiacum albo et fusco- maculatum. Fasciae tres albicantes hreves cum quatuor fuscis alter nantes. Der Körper ist flacli, selir dünn, länglich, vorn abgerundet, nach rückwärts schon von der Mitte aus allmählich verschmächtigt. Der Rand ist wellenföimig. Der Rücken ist dunkelorangegelb , mit weissen und braunen Flecken. Die Darmverzweigungen schimmern braun durch. Die Länge 2S™™, Breite 9""". Die Tentakeln sind klein und kurz am Ende des ersten Sechstels. Die Augen sind in drei bis vier parallelen Reihen von der Basis bis gegen die Mitte, aber nur am äusseren Umfange der Fühler. Die jNIundöflnung ist subcentral. Die männliche Geschlehtsöffnung liegt hinter dem Mittelpunkte, die weibliche am Anfange des letzten Drittels. Im Antillenmeere, Südküste von .lamaica an den Korallenrifl'en (Keys). * Jixcvot', Netz. S c Ii in a r d ü : rseuo wirlii'Hoso Tliiere. I 5 34 '2) Tentakeln länger cylindrisch. • Stylochus oligoglenus. Schmarda. Taf. VII. Fig. 77. Char. : Corpus ovale. Ocult j^auci ad hashn tcntuctdonnn. Der Körper ist Hacli, oval, das vordere Ende ist ein wenig breiter, der Rand ist wellenförmig. Der Rücken ist blass-oekergelb. Die Darmverästelnngen schimmern schmutzig-violett bis bräunlich durch. Die Bauchseite ist von ähnlicher Färbung. Die Länge 32""", Breite 24™'". Die Tentakeln erreichen eine Länge von 2 — 3""", sind nach vorn nur wenig verschmächtigt und stehen vor dem Ende des ersten Drittels. Die Augen sind in geringer Zahl vorhanden und stehen in einer Doppelreihe, von denen die obere jedoch unvollständig ist, rings um die Basis der Fühler. Die MundöfFnung ist subcentral. Die männliche Gesohlechtsöffnung liegt hinter dem Mittelpunkte, der weiblichen mehr genähert als in der folgenden Speeles. Indischer Ocean, Südküste von Ceylon. _ ■ .• ;■ Stylochus amphibolus. Sciimärda. . • ■ ■ Taf. \T1. Fig. 7S. . ' ' ; C h a r. : Corpus elipticuvi. Oculi usqiie ad medium ientuculorum purtem dispositi. Diese Form hat eine grosse Verwandtschaft mit der vorigen und im ersten Augenblicke hielt ich sie blos für eine Varietät. Die Gestalt ist jedoch eliptisch. Die Darmverästelungen sind olivengrün bis bräunlich. Die Farbe der Rücken- und Bauchseite ist gelblich. Die Fühler stehen gleich am Anfange des zweiten Viertels des Körpers. Die Augen stehen in mehreren Reihen und reichen von der Basis bis zur Mitte der Fühler. Die Mundüffnung ist eliptisch, subcentral. Die männliche Geschlechtsöffnung liegt hinter dem Mittelpunkte. Das männliche Glied ist cylindrisch. Die weibliche Geschlechtsöffnung liegt etwas hinter dem' Anfange des letzten Drittels des Körpers. Indischer Ocean, Ostküste von Ceylon. Stylochus heteroglenus. Scumarda. Taf. VII. Fig. 79. Char.: Corpus ovale antice truncatum. Praeter oculos teniaculares quatuor cervicales inier tentacula. Der Körper ist flach, oval, vorn etwas breiter und stumpfer. Der . Rücken ist ockergelb. Die Binde ist in der Mitte röthlichbrau, die mittleren drei Fünftel des Körpers einnehmend. Die Darmverästelungen sind röthlichgelb. Die Bauchseite ist hellgelb. Die Länge 12"™, lireite 9™'"^. Die Ten- takeln entspringen am Ende des ersten Sechstels und sind cylindrisch, gelblich. Die Augen sind am Basilartheile und nur an der äussern Seite. Zwischen den beiden Ten- takeln sind vier Augen in Form eines Viereckes gruppirt. Unter ihm liegt das Ge- hirnganglion, welches drei Nerven nach vorn, zwei nach der Seite zu den Fühlern und drei nach rückwärts aussendet. Die Mundöffnung ist kreisförmig und liegt etwas vor dem. Mittelpunkte. Die Geschlechtsöffnungen sind einander genähert, hinter dem Mittelpunkte. . ... Im Antillenmeere, Südküste von Jainaica. • . ■ . • 3) Mit zugespitzten Tentakeln. Stylochus oxyceraeus. Schmarda. Taf. VII. Fig. Sn. • . ' • Char. : Corpus ohhmgo-ovale , fusco-riride. Margo cinnaharinus . Tcntacula acuminata , suhuli- formia. Der Körper ist flach, länglich-oval. Der Rand ist wellenförmig. Der Rücken ist schwärz- lich-grün .und der Rand hochroth. Die Bauchseite ist olivengrün. Die Randbinde ist auf der Bauchfläche blasser. Die Länge 60™"', Jjreite 30'"'". Die Tentakeln entspringen am Ende des ersten Fünftels, sind einander genähert und zugespitzt; die Basis und Spitze sind weiss, der mittlere Theil ist rothbraun. In dem weissen Basilartheile stehen die Augen; sie sind sehr zahlreich. Die Mundöfinung ist kreisförmig, subcentral. Die männliche Geschlechtsöffnung liegt etwas vor dem Centrüm, die weibliche dieser genähert. ■ ". i. ' Indischer Ocean, Ost- und Südküste. von Ceylon. Imogene. Girard. •■ Char.: Tentacula dorsaliu. Oculi in apice teiitaculorum. i. Imogene truncata. ScitMAUDA. . V; • ■ ' Taf. viii. Fig. si. ■ ' "Char. : Corpus ovale truncatimi fusco-riride. Os sulcentrale aniicum. Teniacula hrevissima. ■'■*• ■•!; i-Der Köi-per ist flach-oval , hinten abgerundet, vorn abgestumpft. Der Rand ist wellenförmig. Der Rücken ist schmutzig-grün mit etwas Braun. Die Medianlinie ist vom Anflmg des zweiten bis in das vierte Fünftel dunkelrothbraun. An ihrer Seite verlaufen zwei verwaschene, graue, quergestreifte I^inden mit brauner Ein- fassung. Der Bauch ist bräunlichgelb. Die Länge 19'"'", Breite 13'"™. Die Fühler sind kurz und cylindrisch am Ende des- ersten Sechstels. Die Augen stehen an ihrer Spitze. Die eliptische Mundöffnung ist vor dem Centrum. ' Die OefFnung der männlichen Geschlechtsorgane wenig hinter dem Centrum. Die Aveibliche Ge- schlechtsüffnung ist am Ende des zweiten Drittels. Indischer Ocean, bei Trijicomali an der Ostküste von Ceylon. . • / i v . Imogene conoceraea. Schmarda. .'.'.■;.•!''•• •. Taf. VIII. Fig. 82. Cha^-. :' Corpus ohlonrjum postiee aftenuatum. Tentacula forma coni truncaii. Soras oculorum m extretnitate tentaciilorum circularis. Der Körper ist länglich, der vordere Theil breiter, der hintere allmählich Verschmächtigt. Die Farbe des Rückens ist röthliohbraun, mit einer breiten, dunkelbraunen Längsbinde, welche sich durch die drei mitt- leren Fünftel des Körpers erstreckt, die Darm Verästelungen schimmern bräunlich durch. Die Bauchseite ist etwas blasser als der Rücken. Die Länge 13'"'", grosste Breite im vordem Theile 4'""='. Die Tentakeln am Ende des ersten Fünftels des Kör- pers haben die Form eines kurzen abgestumpften Kegels, auf dessen Endfläche die Augen in Form eines Kreises gruppirt sind. Die MundöfFnung ist eine längliche Spalte, subcentral. Die Oeffnung der männlichen Geschlechtsorgane liegt hinter dem Centrum, die weibliche jener genähert, am Anfiinge des letzten Drittels. Indischer Ocean, Ostküste von Ceylon. ■ . • 5*. 36 B. Carenota. Char. : Caput corpore distinctHm. Sphyrocephalus. ScinrAUDv. Chav. : Caput ohlongum mulleiforme. Sphyrocephalus dendrophilus. sciimarda. Taf. VIII. Fig. 83. S3b. 83c. Cliav. : Corpus concexum oblo7igmn. Oculi numerosi. Os ctrculare suljcentrale anticum. Der K, Breite 3""". Der Rüssel ist terminal. Die MundöfFnung ist kreisrund am Anfange des Kopfes. Die äusseren Fissuren sind lang und laufen an den Seitentheilen bis in die Höhe des Mundes herab, die zwei andern dagegen sind kurz; alle vier sind roth und kreuzen sich an der Oeffnung, durch Avelche der Rüssel tritt. Südsee, im mit Schlamme gemischten Sande unter Steinen. 47 Neue Formen aus der Cl.isse: Rotatoria. Ich scliliesse liier, wie ich schon fiiiher gethan , die Familie der Flosciilarien aus, von denen ich glaube, dass sie besser den Bryozoen beigezählt werden sollen wohin sie die fühlerartig gestalteten Eadlappen, und die liildung des Darmes der bei vielen in der Nähe des Mundes durch ein aufsteigendes Colon endet, ver- weisen. Dazu kommt nocli die eigenthümliche Uildung von Gehäusen, in welclie die Thiere sich zurückziehen können. Wollte man sie jedoch durchaus im Verbände mit der grossen Abtheilung der Würmer lassen, so wären sie als Uebergangsglied zu den Cephalobranchiaten zu betracliten. Familie Flyg-urida. SCHMARDA. Char. : Corpus nudum. Organum rotatorium margine integro. Diplotrocha. schmarda. Char.: Corpus nudum. Orcjaitum roiaturlum integrum ciliis in duos circulos concentricos dispositis. Oculus tmus cervicalis. Diplotrocha ptygura. Schmarda. Char.: (Jorputi cijliadricuin , cuudu longa plicata , ßne brevitcr incisa. Oculus unus cercicalis ruber semikuiuris. Long. jj™'". Diese Form ist wie viele der folgenden zuerst in den Denkschriften der Wiener Akademie VIL beschrieben. Ich tand sie bei Cairo. In meinen Tagebücliern aus Ceylon habe ich das Vorkommen des Conochilus volvox und einer Limnias mit quergestreiften Futteral notirt. Die Zeichnungen und detaillirten Ijeschreibungen der beiden Formen sind jedoch verloren gegangen. Am reichsten an neuen Formen ist die Familie der Hydatinaeen. Da einige neue Genera darunter sind, schickte ich eine Uebersicht voraus, um ihre Stellung ersichtlich /.u machen. 48 Uebersiclit der Hydatinaea. A. Oculi nulli. • a. Dentes et maxillae iiiillae. Eiiteroplea. , , b. Maxillae et dentes. a Deute unico. Pleurotrocha. ß Dentibus duobus. Tj phlotrocha. B. Oculus unus aut pliires. a. Maxillae inaequales. Ileterognathiis. b. Maxillae utiiusque lateris aequales. . . a Oculus unicus froutalis. ' ■ Fui'ciiSaria. ß Oculus unicus cervicalis. a Pes styliformis. ' ^, Monocerca. h Pes forcipatus. 1. Organum rotatorium ciliis instructum. ]\otoiiiniata. 2. Organum rotatorium ciliis et stylis instructum. Syiichaeta. 3. Organum rotatorium ciliis et hamulis instructum. 8eai'i(!iiim. c Pes nullus ; pinnulae 4 partitae. Polyai'thia. y Oculi duo frontales. a Pes nullus; pinnulae (i. 49 llexarthr«'). h Pes styliformis. 1. Pinnulae. Triarthra. 2. Pinnulae nullac. Ratt9ilii8. c Pes foreipatus. Diglena. ö Oculi (luo cervicales. Distenima. £ Ociili tres sessiles. a Oculi cervicales. Ti'iophtlialmiis. ]) Oculi duo frontales, unus cervicalis. I'jOS|jhoi'a. t?- Oculi duo frontales pcdiccllati . unus cervicalis sessilis. Otogleiia. rj Oculi Septem. Ileptajä^loiia. i Oculi plures in soro uno. Cyelojijlena. •/. Oculi plures in soro duplici. Theorus. S c Ii m 11 r il a : iScuc wii'licllnsi' 'riiiprc. I. 50 ■ a) Augenlose Hydatinaeen. ■ i '■ ■ - . ■■ Typhlotrocha. Schmarda. "... Cliar. : Anhnal ex Hydatinaeorum familia. Oculi nulli. Maxilla - simplcx bacilliformis ; dentes duplices divergentes. . - Typhlotrocha zygodonta. Schmarda. . Taf. XII. Fig. 102. Char. : Organa rotatoria 'prominentia longiciliata. Corpus ohlongum ex media parte in pedemlongum digitis carenteni attenuatum. Dentes in utraque maxilla duo.diüergentes curvati. . ' Der Körper ist (lurchschcineiid hellgrau ; das Räderorgan ist fünflappig, im ausgedehnten Zustande trichterartig, über den Körper vorspringend, die Flimmerliaare dicht gedrängt, zwei sind sehr lang. Die erste Hälfte des Körpers ist fast drehrund, die zweite verschmächtigt sich in einen stellenweise eingeschnürten, langen, etwas abgeplatteten Fuss ohne Gliederung und ohne fingerartige Fortsätze. Die Länge des ganzen Thiercliens beträgt 0.4™'". Der Schlundkopf hat eine quer eliptisclie Gestalt , die Zähne divergiren ; die obern sind nach aufwärts, die untern nach abwärts gekrümmt ; wenn sie zusammenstossen, bilden sie eine fast rhombische Figur, deren eine Diagonale in der Körperachse und deren zweite in der Richtung der Kiefer liegt. Am Anfange des Darmkanales münden zwei lange Drüsen von blassgrünlicher. Färbung. Der Darm endet unter der Mitte des Körpers. Ein schlauchförmiger- grauer Eierstock zieht sich bis in den hintersten Theil desThieres. An der Seite verläuft ein langes, gleichförmig weites, durchsichtiges, schlauchartiges Organ ohne Flimmer- haare und Lappen. ' ' . ■ . . . Im stehenden süssen Wasser bei San Juan del Norte in Central-Amcrika. Hydatina. Ehrenberg. Char.: Animal ex Hydatinaeorum familia. Oculi nulli. Maxillae hinae: dentes liberi numerosi {polygomphicum). Pes furcatus. Hydatina senta. Ehrenberg. ■ . . • •. ■ Ich fand in der Nähe von Auckland in Neu-Seeland eine Form , die icli für diese Species ansprechen muss, da ich nirgends hinreichend ausgeprägte Charaktere fand , die mich berechtigen könnten , diese Form als eine neue Species zu betrachten, um so weniger da ich Ehrenbergs Atlas zu seinem grossen Werke bei mir hatte und so die lebende Form mit den detaillirten Abbildungen vergleichen konnte. 51 Hydatina chilensis. Schmarda. Taf. XII. Fig. 103 und 103a. ; Cliar. : Corpiis ohloncjo-otalr. Digiti caudae longiores. Dcntes quinqiie distantes divergentes. Auch bei dieser Form war ich zweifelhaft, ob es nicht Hydatina senta sei. Da die Form so wenig Anhaltspunkte lieferte, lenkte icli besondere Aufmerksamkeit auf den Kauapparat, der meiner Ansicht nach, bei allen Eäderthieren die sichersten (Iharaktcre für die Species liefert. Ich fand die Zähne weit voneinander stehend, divergirend, von oben nach unten an Grösse stärker zunehmend als bei Hydatina senta; die Kiefer- bildung ist einfacher. Ausserdem befinilet sich ein tiefer Einschnitt zwischen den Riiderorganen am Rücken. Das Kaugerüst zeigt eine einfachere Form, besonders ist der untere Tlieil kürzer und breiter. Die Kiefer sind fünfzalmig. Der ganze Kauapparat ist mit einem hellen, röthlichbraunen Pigmente belegt. Die zwei Drüsen, welche in den Schlundkopf einmünden , sind birnförmig, stehen wagereclit und haben einen kurzen, weiten Ausfülnungsgang. liei starker Vergrösserung sah ich unter günstiger Beleuchtung deutlicli, dass sie aus einer granulösen Substanz bestehen. Die seitlichen Respirationscanäle zeigen deutliche Flimmerung und enden in eine grosse, rundliche, contractile Blase. Der Fuss ist etwas länger als der in Hydatina senta. Die Länge ist 0.4""". In der Nähe von St. Jago de Chili in Südamerika. Hydatina tetraodon. Schmaeda. • ~ Taf. XII. Fig. und 101a. C har. : Corpus oblong o-ovale infra organa rotatoriu coarctutum. Organi rotatorii loht duodecim. Dentes suhlanceolati quatuor in titraque maxilla. Der Körper ist länglich-oval , vorne von der Basis der Räderorgane bis zum Kauapparate an Breite etwas abnehmend, dann wieder breiter werdend. Der Ilintertheil geht nicht allmählich, sondern plötzlich in das Schwänzende über. Die Länge ist 0.36""". Zwischen den Räderorganen zieht sich eine lange, flimmernde Spalte, welche die Mundöffnung ist, bis zum Kauapparate. Es sind vier Zähne in jedem Kiefer. Das Kiefergestell ist viel complicirter. Am hinteren Ende des Körpers liegen zwei Isiasen, deren Function mir nicht deutlich wurde. Es sind keine contractilen Filasen, in welche die Wassergefässe einmünden, denn ich sah die deut- lichen Umrisse ohne allen Zusannncnhang mit anderen Organen. Der Eierstock ist gross und von hellgrauer Farbe. Viele Eier nahten sich dem Zustande der Reife und zeigten das Keimbläschen. • Südamerika in der Nähe von Quito, im stehenden Wasser bei 9000 Fuss Höhe. Hydatina macrognatlia. Scumarda. aus l'anama , unterscheidet sicli durch die längeren Kiefer von der vorhergehenden. Das Kiefergestell ist weniger coniplicirt. .leder Ivicfer trägt vier Zähne, die von vorne nach hinten unmerklicli an Länge abnehmen. Zwei lange, aber weiclie Flinnnerhaare , ragen über die anderen hervor. Die Drüsen am Anfange des Darmes sind birnförmig. Die Kürze der Zeit erlaubte keine Messung. b) Augenfuhrende Hydatinaeen. Heterognathiis. Schmarda. Char.: Oculus occipitalis unus aitt duo. Pes furcatus vel siylifurrnis duplex. Maxillae inaequales. Es ist vielleicht unnöthig dieses neue Genus zu begründen ; da die Thiere aber einen doppelten Griffel- oder Zangenfuss haben , steht es im Wiederspruche mit dem Hauptcharakter des Eh reu berg'schen Genus 7* 52 Monocerca , dem es sich übrigens durch die Form des Kauapparates anschliesst. Ich vermuthe, dass auch Notommgta tigris Ehrenberg einen ähnlichen Kauapparat besitzt. Eine ähnliche Bildung des Kauapparates zeigt auch das Geschlecht Mastigocercus aus der Familie der Euchlanidoten. Von N. tigris, mit dem unser Heterognathus macrodactylus manche Aehnlichkeit hat, unterscheidet er sich nicht nur durch den kürzeren Fuss, sondern auch durch die Lage des Auges, welches bei unserem weiter vorne liegt. Heterognathus macrodactylus. Schmarda. Taf. XII. Fig. 105. Char. : Corpus teretiusculum cur vatum. Organa masticaioria assymetrica. Oculus occipitalis. Der Körjjer ist durchsichtig, farblos und gekrümmt. Die Länge 0.22""". Das Schwanzende nimmt Jer Körperlänge ein. Die Räderorgane sind klein und wenig tief eingeschnitten. Das Auge ist rund und roth. Der Kauajiparat besteht aus einem geraden unten geknöpften und einem gekrümmten, säbelförmigen Stücke. Nahe dem vorderen Ende des ersten geht ein langer, schwach gekrümmter, dünner Fortsatz ab. Der Darm ist cylindrisch; er war mit PflanzenstofFen angefüllt und grün gefärbt. Der Fuss hat eine knopfartige Basis und endet in zwei lange gekrümmte Stile. Im süssen Wasser, in der Nähe von Spanisch-Town (St. Jago de Vega), in .Jamaica. Heterognathus brachydactylus. Schmarda. Taf. XII. Fig. 106. 106a. ' ' Char.: Corpus ohlongo-ovale. Oculus ruher cervicalis. Digiti pedis hreves. Der Körper ist kürzer und breiter als bei Heterognathus macrodactylus. Die Länge ist 0.14""". Das Thier ist farblos. Der Fuss ist kurz. Die Finger sind sehr klein. Der Kauapparat ist assymetrisch wie in der vorigen Speeles. Das eine Stück des Kiefers ist stabförmig unten geknöpft, das andere ist säbelförmig gekrümmt und endet mit zwei kurzen Zähnen; in dieses zweite Stück ist ein kui'zes Stäbchen mit knopf- förmigem Ende eingelenkt. Der Darm ist ein einfacher weiter Sack ohne Drüsen-Anhänge. Im süssen Wasser bei San Juan del Norte in Centrai-Amerika. Heterognathus diglenus. Schmarda. Taf. XII. Fig. 107. 1 07 a. und 1 07 b. Char.: Corpus obtuse-conicmn. Ocelli duo frontales. Maxillae assymetricae . Pes brevis subterminalis: digiti duo. Man könnte diese Thierform ebenso gut Diglena heterodon nennen, wenn man die Zahl der Augen höher setzt, als die Disparität der Kiefer. Der Körper hat die Form eines gekrümmten , abgestutzten Kegels, die Rückenseite ist gewölbt und die 15auchseite concav. Der Hintertheil ist breit, der Vordertheil verschmälert xmA. die Ebene des Räderorganes ist nur wenig schief. Die Länge des Körpers ist 0.14"^"i, jjg Breite des Hin- terleibes 0.073"'™. Die Augen sind klein und stehen nahe am Stirnrande. Die Kiefer bestehen aus einem gabel- förmigen Stücke, dessen freie Enden zahnartig zugespitzt sind und einem säbelförmig gekrümmten, unten knopf- förmig verdickten Kiefer, welcher am concaven Rande einen kurzen, nach abwärts gerichteten Fortsatz trägt; auf der anderen Seite liegt ein fast gerades aber unten gleichfalls geknöpftes Stück des Kaugerüstes. Die beiden kleinen Zeichnungen geben die Details des beim Präpariren verletzten Zahnapparates. Durch den Druck der Glasplatte war in einem Exemplare der gerade Kiefer, in anderen der zangenförmige gebrochen. Der Darm hat eine röthlich-braune Drüsenschichte. Die Speicheldrüsen wurden vermisst. Ein grosses, graues Ei Hess deutlich das Keimbläschen erkennen. An der Basis des Fusses liegt eine grosse, contractile Blase. Der Fuss steht an der Bauchseite vor dem Körperende; er ist kurz und dick und hat zwei mässig lange Finger. In stehenden süssen Wässern bei Chacabuco und St. Jago in Chili. 53 Heterognathus notommata. Sckmakda. Taf. Xir. Fig. lOS. 108a. Cliar. : Corpus teret 'mscidum ctircatum oculus valdc remotus in principio sccundi terfii corporis. Pes styliformis duplex. Der Körper ist rundlich, rückwärts etwas mehr vcrschmächtigt als in llcterognutlius macrodacfylus. Die Länge ist 0.2S'"™, davon 0.08'"" auf den Fuss, grosste Breite 0.06""". Der Stirnrand ist abgerundet. Das Auge ist kugelig am Anfange des zweiten Drittels des Körpers. Der Kauapparat besteht aus einem säbelförmig gekrümmten und zwei geraden stabförmigen Stücken, von denen das eine unten geknöpft ist. Der Darm ist cylindrisch mit seichten Einschnürungen. Geschlechtsreife Exemplare wurden nicht beobachtet. Im brackischen Wasser bei Neu-Orleans. Notommata. Ehrenberg. « Char. : Aulmal ex Ilydatlnaeorum famllla. Ocellus tuilcus occlpltuHa. Pes blsulcus , caudam furcatam referens. Organum rotatorlum slmpllcltcr clllatum. Notommata melanoglena. schmarda. Taf. XII. Fig. 109. 109 a. Char. : Corpus ovale. Oculus niyer rcnlformis. Pes hrevis. Der Körper ist oval. Die Länge 0.26™'". Die Räderorgane sind tief eingeschnitten mit acht Lappen. Der Kauapparat hat jederseits zwei lange, schwach gekrümmte Zähne. Zwei grosse, graue, kugelförmige Speicheldrüsen münden in den Verdauungs-Canal. Der Darm ist konisch. Der Fuss besteht aus vier Seg- menten, das vierte ist in einen kurzen Gabelschwanz getheilt. Der Eierstock ist gross und kugelig. Im süssen Wasser, in der Nähe von Kingston in Jarnaica. Notommata Syrinx. Ehrenberg. Ich fand sie in Aegypten bei Monfalut, Kenneh, Assiut, Sackaru, in Ceylon am Adams-Pic nahe dem Gipfel in einer Quelle. Notommata sp? Schmarda. Ich fand sie bei Kenneh in Aegypten. Ausgewachsene Exemplare waren augenlos. Notommata brachionus. Ehrenbeug Ceylon am Adams-Pic in einer Quelle nahe dem Gipfel. Notommata SUleata. Schmarda. Taf. XIII. Fig. 110. 110a. Char. : Corpus ovale, tres sulci profundi in dorso. Digiti longi. Der Körper ist oval, farblos. Die Länge ist 0.16'"'", von denen der dritte Theil auf den Fuss kommt, dessen Basis kurz und breit, dessen Finger aber bedeutend lang sind. Der Kücken hat drei Längsfurchen. Die Kiefer sind säbelförmig gekrümmt, das hintere Ende ist zugespitzt und das vordere ist mit zwei Zähnen ver- sehen. Das Auge ist roth und quer-oval. Die Iläderorgane sind nur wenig eingeschnitten. Das Thier ähnelt etwas Notommata forcipata Ehrenberg. Im süssen Wasser, bei San .Juan del Norte in Central- Amerika. Notommata megaladena. * Sciimahda. Taf. XIII. Fig. III. lila. Cliar. : Corpn$ ovale. Oculus transverse-ovalis cervicuUs , duo stemmata frontalia in utraque latere {ocidi?). Glandula ccrvicalis (calcipara?) insignis, pyriformis. Der Körper ist oval, durclisichtig , farblos und unter dem Räderorgane schwach eingeschnürt. Jederseits ragt ein langes Flimmerhaar im Räderorgane aus dem Kranze der kürzeren hervor. Die Länge ist 0.2'"'". Unter dem Auge liegt ein grosser birnförmiger Sack, dessen Stil weit über das Auge hinaus- reicht. Diese Drüse besteht aus kleinen sphärischen, wie es scheint, hartwandigen Zellen und ist viel grösser als bei verwandten Formen, denn seine Länge beträgt 0.071"™. Ich habe ähnliche Drüsenbildungen bei iJiglena diadena gesehen, so dass sie also nicht als eine ausschliessliche Eigenthümlichkeit des Geschlechtes Notoinmata erscheinen. Ehrenberg hatte solche auch schon bei den Geschlechtern Megaloirocha , Digleiia und Brachiouus beobachtet. Das Nackenauge ist quer-oval.. An der Basis der äusseren Räderorgane stehen noch zwei kleine durchsichtige Kapseln, über deren Natur ich nicht zu entscheiden wage. Der Kauapparat hat einen röthlichen Beleg und besteht aus zwei grossen, schwach gekrümmten Kiefern mit drei Zähnen. Die Speicheldrüsen sind rundliche Blasen ohne besondere Einschnürungen. Der Eierstock ist grau. Das wfisser- fülirende Gcfäss ist am vorderen Ende mit einer trichterförmigen, Himmcrnden Erweiterung versehen, wahr- scheinlich dort nach aussen mündend. Der Fuss ist kürz und hat zwei Finger. Im süssen Wasser, bei San Juan del Norte in Centrai-Amerika. . ■ . Diglena. EnEEXBEUG. ■ ■ Cliar. : Oculi duo frontales. Pes furcatus. Verschiedene Specics aus diesem Geschlechte fand ich bei Newera-EUia im Berglande von Ceylon , in Australien, in Nen-Seeland und in Chili. Es folgen hier nur die Formen , von denen sich die Zeichnungen erhalten haben. . ' • • . . . _ , • ■ ' Diglena macrodonta. Schmarda. . ' ' . . Taf. XIII. Fig. 112. • ' Char.: Corpus sulconiciim. Pes hiarticulatus. Dentes triavgidares laii. Der Körper ist umgekehrt kegelförmig und durchsichtig. Die Augen sind klein und stehen nahe am • Stirnrande. Die Zähne sind breit und dreieckig. Die Kövperlänge ist 0.1b""". Der Fuss besteht aus zwei Gliedern, das letzte mit zwei Fingern. Im süssen Wasser, in der Nähe von Kingston in .Jamaica. ■ ' • • • . _ Diglena diadena. .scumauda. ' . . • ■ = Taf. XIII. Fig. 113. 113.a. Cliar. : Corpus ohlongo-cylindiicum . Digiti longi. Glandulae calciparae duae. Der Körper ist walzenförmig, farblos und durchsichtig. Die Länge ist 0.74""", von denen der Schwanz ein Sechstel einnimmt. Der vordere Theil des Körpers ist einschiebbar, in ihm liegen vor dem Kauapparate zwei graue körnige Drüsen, von welchen die vordere sich in zwei bogenartige Fortsätze endet. Die eigenthüm- liche Lage jnacht es fast zweifelhaft, ob sie Wirklich mit der Zahnbildung im Zusammenhange stehen. Der Kauapparat ist complicirter als bei verwandten Formen; zwei grosse äussere Kiefer sind doppelzähnig , zwei kleinere innere fünf/ähnig. Die Speicheldrüsen sind oval. Der Darm ist fast cylindrisch ohne Magenabschnü- rung. Der Eierstock ist röthlichgrau. Die Wassergefässe sind stark gewunden. Im süssen Wasser, bei San .Juan del Norte in Central-Amerika. * ]däi]v', Drüse. 00 Diglena catellina. ehrenbekg. ' • Ich fand diese Form bei Sackara in Aegypten. . " Diglena conura. Ehuenberg. Lth fand diese Form bei Medinct-llabu in Ober-Aegypten. Diglena longipes. Schmarda. -, . ' ' Taf. XIII. Fig. 114. 1 14a. ■ , ' (!liar. : Corpus fnsiforine. Digiti pedis loiuji . Organa rotatoria horizontalia, Dens un{cu6 in utruiitie mäxilla. , .' ' ' ■ . Diese Form hat einige Aehnlichkeit mit Diglena cordata Ehrenbeug, von der sie sich jedoch durch die anf der Körperachse senkrecht stehenden Räderorgane unterscheidet; Diglena capitata, mit der die Form auch nocli verwechselt werden könnte, hat einen fast conischen Körper. Ausserdem sind die Kiefer in unserer Form am Ende knopfartig angescliwoUen. Die Länge ist 0.24'"'", von dem der Fuss den dritten Theil beträgt. Der Darm ist conisch. Der Eierstock hat ein traubiges Ausselien und reicht bis zum Kauapparate. An der Jjasis des Fusses ist eine contractile lilase. • . . Im süssen Wasser bei Pasto in Neu-Granada. ' . ■ ■ Diglena andesina. Scumaeda. ." . ■ • . Taf. XIII. Fig. 115. . • ■ ' Char. : Corpus conicum. Pes suhterminalis. Der Körper hat einige Aehnlichkeit mit Diglena catellina EhrenberCt, von der er sich jedoch durch die entschieden schief-conische Gestalt und das Kaugerüste unterscheidet. Das letztere besteht aus zwei säbel- förmig gekrümmten Leisten und zwei zangenartigen Zähnen. Die Länge Ü.0S4™'". Im stehenden Süsswasser zwischen Zygnemen in den östlichen Cordillercn von Chili, zwischen Mendoza und Ojos del Agua. ' . ■ . . • . • . ■ - ■ • Polyarthra. eurenbeeg. • ■ : char.: Oculus unus ceroicalis. Pinnulac purtitae. Pes nullus. Polyarthra trigla. Eurexberg. ' • • *. Ich fand sie bei Ijcnihassan in Aegypten. . ' • . • . . ' Polyarthra hexaptera. Schmarua. • • ■ ■ Taf. XIII. Fig. 117.. ■ , . • ■ . . ('hai'.: Corpus ovale. Pinnulae duae, remibus tribus. Dentes tres in. titraque niaxilla. Der K"' , hiervon beträgt der Fuss über ein Drittel. . . im süssen Wasser, bei Quito. . • Stephanops. ehrenberg. Char.: Ocelli duo. Pes furcatus. J'vc'td'og, Kiefer. . _ • Aljugrijo, Spindel und Kt'oxog, Schwanz. • ' . ' . " 60 Stephanops ovalis. Schmarda. Taf. XIV. Fig. 127. Char. : Testida ovalis, fr ons mucronihus duohus. Pes quadriarticulatus . Dentes quatuor. Der Panzer ist eiförmig von oben nach unten zusammengedrückt, vorne tief ausgeschnitten mit zwei vorragenden Stacheln. Die Kiefer sind vierzähnig. Der Darm ist cylindrisch. Die contractile Blase ist oval. Der Fuss ist viergliederig, die Glieder sind kurz; das letzte mit zwei kurzen Fortsätzen. Im süssen Wasser, bei Quito. Squamella. Eheenberg. Char.: Animal ex Euchlanidotorum familia. Ocelli frontales quatuor. Pesfurcatus. Squamella quadridentata. schmarda. . . Taf. XIV. Fig. 128. 128a. Char.: Testula plana suhovalis. Dentes quatuor in utraque maxilla. Pes quadriarticulatus. Arti- culus ultimus digitis longis. Der Körper ist flach-oval, durchsichtig und farblos. Der Eand ist nur wenig ausgeschnitten. Vier Augen, die hinteren sind kleiner und einander geucähert. Die Kiefer sind knieförmig gebogen mit vier kurzen Zähnen. Die Länge ist ü.l 1'""', hiervon der Schwanz 0.032™™. Im süssen Wasser, bei Popayan im Caucathale in Süd-Amerika. Hexastemma. Schmarda. Char.: Ex familia Euchlanidotorum. Corpus compressum squamaeforme. Ocelli sex. Pesfurcatus. Schon Ehrenberg hat bei Squamella die Bemerkung gemacht, dass es nur eine Augenführende Lepadella sei. Dasselbe gilt auch für Hexastemma, so dass also diese (h'ci Genera nur Gruppen innerhalb desselben Genus bilden würden. Hexastemma melanoglena. Schmarda. . Taf. XIV. Fig. 129. Char. : Testula orhiculare-ovulis. Ocelli sex minimi nigrescentes. Pes hiarticulatus , articulo secundo fircato. Der Körper ist ein breit gezogenes, fast kreisrundes Oval, in welchem sich der Längendurchmesser zum Queren wie 15 : 14 verhält, der vordere Theil hat einen langen, flachen Ausschnitt und der hintere Theil einen kleineren, spitzig-runden, an dessen Ende der Panzer zwei stachelartige Fortsätze bildet. Die Länge des Thieres beträgt 0.18'"™, von dem 0.06™™ auf den Schwanz kommen. In jedem Kiefer sind drei kleine Zähne. Der Darmcanal ist eliptisch ohne Einschnürung. Der Eierstock ist grau. Das zweite Glied des Fusses trägt zwei lange Finger. Im stehenden süssen Wasser bei St. Jago in Chili. Familie Philodinaea. Ehrenbekg. « Rotifer. ehrenberg. Ich fand in Aegypten, am Cap, in Ceylon, Australien und Amerika Formen, welche hiehergehören. 61 Rotifer megaceros. Schmahda. Char. : Organa rotatoria brunescentia. Ocelli subroiundi. Maxillae hidentatuc. Coruicvla, pedis longissima. Long. 1""". Im stehenden Wasser, bei Cairo in Aegypten. i Rotifer vulgaris. Eukexberg. In Ceylon und in den Pampas von Mendoza fand ich Exemphire. In Ceylon fand ich bei den meisten Individuen ein bis zwei lebendige .Junge im Leibe. Er wurde auch in .Jamaica beobachtet. Philodina. Eurenberg. Char. : Animal ex Pliilodmaeorum fumilia. Ocelli duo occipitales, pes cornutus. Das Geschlecht Philodina hat Repräsentanten in Nord- und Südafrika, Ceylon, Neu-Süd-Wales, Neu-Seeland, ganz Amerika von Chili bis nach den Antillen. Eine etwas abweichende Form mit langer Köhre, fand ich bei Popayan in Neu-Granada. Philodina roseola. ehrenberg. Bei El Kab in Aegypten und St. .Jago in Chili, auch bei Kingston in .Jamaica und bei San Juan del Norte in Centrai-Amerika. Philodina gracilis. Schmarda. Char. : Corpus gracillimum, laeve, Jtgalinum. Ocelli rotundl. Cornicula pedifi hrecia. Alexandrien in Aegypten. Philodina calcarata. Schmarda. Char. : Corpus laxiim, laeve, hyalimmi. Pes calcurihas duohus. Long. Alexandrien in Aegypten. Philodina citrina. Ehrenberg. Ich fand eine sehr dunkelgelb gefärbte Varietät bei Wilsons l'ungalo in Ceylon. Philodina setifera. Schmakda. Taf. XIV. Fig. 130. Char.: Tubus respiratorius brevis. Borsum sulcis quatuor longitiiclinalibus. Pes ad basim subtus setis armatus. Diese Form, welche ich bei Quito fand, unterscheidet sich durch die hochrothe, fast zinnoberrothe Leberschicht, welche den Darm umgiebt, durch die kurzen Borsten an der l>asis des Fusses und die kurze Respirationsröhre. Die Kiefer sind doppelzähnig. Die Länge ist 0.32'""' im Zustande der Ruhe, ausgestreckt um die Hälfte länger. Philodina megalotrocha. Ehrenberg. Ich fand diese Form in .Jamaica und in Neu-Seeland. . ■ Philodina macrosipho. Schmarda. Taf. XIV. Fig. l-M. Char. : Tubus respiraiorius io?/ ff issitnus. Articuli 2)cäis Jiaud mucronäti. Die Form hat grosse Aehnlichkeit mit Ph. enjthrophthalma Ehrenberg; unterscheidet sich jedoch von ihr durcli das längere, sehr bewegliche Eespirationsrohr , dessen OefFnung mit Wimperhaaren besetzt ist. Der Fuss besteht aus drei Gliedern, denen jedoch die hornartigen Fortsätze am Rande fehlen. Die Länge ist 0.4"''™. . • Im süssen Wasser in der Nähe von Kingston in .Jamaica. _ . .; Philodina erythrophthalma. Ehuenbekü. ' • Zwischen Tuqueres und Tulcan und bei Popayan in Neu-Granada. " ■ Familie BracMonaea. NoteUS. Ehrenberg. . ■" • ' ' Von diesem augenlosen Geschleclite fand ich während meiner ganzen Reise ein einziges Mal eine Speeles; sie lebt im Wasser des Salzsee's von Ilambantotte im Süden von Ceylon. Ich untersuchte sie in Kelligamme, wohin mein Freund Ritter v. Fridau mir Wasser aus der angegebenen Localität zur Unter- suchung übersandte. Die detaillirten Zeichnungen sind verloren gegangen. Aimraea longistyla. schmarda. Taf. XIV. Fig. 132. 132a. Char.: Testida ohlongo-ovalis punctata posfice in stylum lonffum protracta. Marffo aculeis sex, meclii superiores ceteris quatuor majores. Der Körper ist zusammengedrückt. Die Länge ist 0.22"™, grösste Breite O.OS'""' am Stirnrande. Der Panzer ist punktirt; die Punkte erweisen sich als kleine Erhöliungen. Der vordere Rand hat oben vier und unten zwei stachelige Fortsätze; die oberen mittleren sind die längsten. Noch länger ist der hintere Fortsatz, in welchen der Panzer ausläuft. Ein rothes kugeliges Nackenauge. Der Kauapparat besteht aus zwei Kiefern. .Teder Kiefer hat zwei Zähne^ die eine beträchtliche Länge haben und weit von einander abstehen. Zwischen den beiden Räderlappen befindet sich ein unpaarer flimmernder Lappen. Zwei rundlich-ovale Speicheldrüsen. Der Darm ist olme Einscliinuung. . Im süssen Wasser, bei Kingston in .Jamaica. ■■ Änuraea sp. Eine andere Speeles fand ich am Adamspic in Ceylon. Anuraea sp. Eine dritte Form fand ich in Chili, von beiden sind die Zeichnungen verloren gegangen. • • Braehionus. Ehrenberg. Char. : Animal e Brachionaeorwn familia. Ocellus occipitalis singulus et pes furcatus. Dieses Geschlecht ist eines der reichsten an Arten, und über die ganze Erde verbreitet. Aeltere Beob- achter fanden es von Italien bis in das nördliche Europa, Ehrenberg bis zum Altai. Besonders zahlreich fand ich es in Nord- und Südafrika, nicht mir in Uezug auf die Species, sondern auch auf die Individuenzahl. Ausserdem auf Ile de France, Ceylon, Neu-Seeland, dem Continent von Australien, Süd-Amerika, Jamaica, und Centrai-Amerika. 1) Schild vorne ohne Dornen. Rückwärts mit zwei Fortsätzen oder diese ganz fehlend. Brachionus inermis. Schmakua. Char. : Corpus liyalinum; testula laevis fronte arcüatim excisa eodem et uropijgio inernu. Loi/c/. usque 0.24""". ■ . Monfalut in Aegypten. ' ■ : 2) Vorne zwei Dornen. Der hintere Theil ist abgerundet. Brachionus diaeanthus. Schmarda. Diese Sp., welche ich schon 184G bei Calisano in Istrien gefunden hatte, fand ich im Winter 1853 in Aegypten bei El Kab und später bei Trinkomali, an der Ostküste von Ceylon und in .Jamaica wieder. '■\) Vorne an der Rückenseite mit vier spitzigen Dornen, rückwärts mit zwei stumpfen. Brachionus Pala. Ehrenberg. • Ich fand ihn bei iMedinet Habu in Aegypten und bei Worcester am Vorgebirge der guten Hoffnung. 4) Der vordere Rand des Rückens mit vier Dornen; rückwärts gleichfalls mit vier Dornen. Brachionus amphiceros. Eurenberg. Eine dem ähnliche Form wurde in Neu-Seeland beobachtet. ■ 5) Vorne sechs und rückwärts zwei kurze Dornen oder rundliche Fortsätze. Brachionus urceolaris. Ehrenberg. Ich fand ihn bei Mediner Habu und llenihassan in Aegypten. ; Brachionus rubens. Ehrenberg. Ich fand ihn bei Karnak und in der Nähe von Gross-Constantia am Vorgebirge der guten Hoffnung. Brachionus Müll eri. ehrenberg. Karnak in Ober-.A.egypten. Brachionus syenensis. Schmauua. C'har. : Corjrus album. Testula laevis. Frons sex dentibiis iitsigiiis. Pedis apertura ohtiise hideiitata. Ich fand diese 0.5™™ lange Form bei Assuan in Aegypten. Brachionus latissimus. Schmarda. Char. : Corpus albo-ciaereum. Testula lutissima, scabra. Froutis dentes sex inaequales. Uropyr/ium Inerme. Medi)iet Habu m Aegypten. Länge 0.5™'". 64 Brachionus longipes. Schmarda. , Taf. XV. Fig. 13 3. Chav. : Testula trapezoidalis. Margo anterior dorsalis spinis sex. Pes longitudine corporis duplici. Margo posterior spinis carens. Ich fand diese zierliche Form im stehenden Wasser in einer Höhe von mehr als 10,000 Fuss zwischen Tuqueres und Tulkan in dem Gebirgsknoten südlich von Pasto. Das Wasser war durch Gonium grün gefärbt und enthielt ausser unserem Räderthierchen auch noch Pliilodina erythrophthalma und Paramecium. Der Panzer ist nur wenig gewölbt, fast trapezoidal, die breite l^asis ist vom hinteren Rande gebildet. Die Zahl der vorderen Dornen ist sechs, die mittleren sind die grössten nach auswärts gebogen, die äusseren nach einwärts gerichtet etwas kleiner, die intermediären stehen fast senkrecht und sind die kürzesten. Der Rand der Bauchseite ist Avenig geschweift und mit einem kleinen Ausschnitte. Der Fuss hat beinahe die doppelte Körperlänge, diese beträgt 0.24'"'", der Fuss 0.15""", ]>reite des hinteren Randes 0. !'"■". Der Aus- schnitt des hinteren Randes ist halbkreisförmig ohne vorragende Zacken. Das Ende des Fusses hat zwei kurze Finger. , Brachionus nicaraguensis. Schmaeda. Taf. XV. Fig. 134. Char. : Testula suhovalis. Spinae anteriores sex, mediae longiores acuminatae. Margo i^osterior spinis carens. Die Form hat einige Aehnlichkeit mit l)rachionus syenensis, nur sind bei diesen die vorderen Dornen fast alle gleich lang, der liintere Ausschnitt hat zwei kurze Fortsätze und die Kiefer zind fünfzähnig, wäh- rend sie bei der Form aus Nicaragua vierzähnig sind. Der Fuss ist in beiden am Ende nur wenig ein- geschnitten, liei der amerikanischen Form ist er jedoch verhältnissmässig kürzer. Die Länge ist 0.2G'"'", hiervon nimmt der Fuss 0.10'"'" ein. Breite 0.16'"'". Im süssen Wasser bei Granada in Nicaragua. " Brachionus jamaicensis. Schmahda. Taf. XV. Fig. 135. C h a r. : Corpus suhovale. Margo anterior spinis sex. Margo posterior spinis duahus anteriores longi- tudine superantihus . Der Körper ist fast eiförmig und wenig abgeplattet. Der Panzer ist glatt, vorne mit sechs Dornen; die zwei inneren und zwei äusseren erreichen fast die gleiche Höhe, die zwei intermediären etwas kleiner, alle sechs sind gerade. Der hintere Rand, an der Oeffnung für den Durchtritt des Fusses, ist tief ausgeschnitten und hat zwei lange Dornen. Die Länge ist 0.44'"'", hiervon kommen auf den Fuss 0.22'"'". Das Auge ist viereckig, gross. Im süssen Wasser bei Kingston in Jamaica. 6) Vorne mit sechs , hinten mit vier Dornen. Brachionus militaris. Ehrenberg. Ich habe diese Form nur in .lamaica beobachtet. Brachionus chilensis. Schmakua. Taf. XV. Fig. 136. 136 a. und 136 b. Char. : Testula antice spi?iis sex. 3Iargo in parte ventrale undulatus. Pars posterior spinis quatuor, dorsales vcntralihus majores. Der Körper ist ziemlich stark zusammengedrückt. Der Panzer ist in der Mitte am breitesten, vorne und rückwärts etwas schmäler, die zwei inneren vorderen Dornen sind schwach nach aussen, der äussere nur 65 immerklicli länger, schwach nach einwärts gekrümmt, die intermediären sind kürzer, der Eand der l^auchseite ist uneben, schief und wellenförmig. Die hinteren Dornen bieten einige Besonderheiten dar. Die dem Rücken- theile entsprechenden sind etwas länger und treten mehr nach aussen, die der Hauchseite sind kürzer und stehen neben dem Fusse. Die Länge ist 0.2'""i, wovon auf den Fuss 0 OS"™ kommen, grösste Breite des Panzers 0.12™'". Das Auge ist ein queres Oval. Die Kiefer haben sechs Zähne. Im stehenden süssen Wasser zwischen Chacabuco und St. Jago in Chili. Brachionus ancylognathus.* Schmarda. Taf. XV. Fig. 137. 137 a. 137b. 137c. Char. : Testida lata, antice angustaia. Mar go anterior super us sp 'mis sex , inferas undulatus spinis duahus lateraUhas. Pars postica spinis quatuor, externis longioribus. MaxUlae curvatae. Der Panzer ist zusammengedrückt , in der Mitte am breitesten, rückwärts nur wenig, vorne stark verschmächtigt, der obere vordere Hand mit sechs Dornen^ dessen Basis einen Halbkreis bildet; die mittleren sind die längsten und schwach nach auswärts gebogen, die äusseren sind kürzer und schwach nach einwärts gekrümmt, die zwei intermediären sind die kürzesten. Der untere Rand ist wellenförmig, in der Mitte mit einem tieferen Einschnitte, aussen jederseits mit einem Dorne. Der hintere Theil geht nach aussen in zwei längere und an der Bauchseite in zwei kürzere Dornen über. Die Länge ist 0.2S"™, der Fuss 0.12""", grösste Breite 0. 16""". Das Räderorgan ist röthlich und dreilappig. Das Auge ist quer-oval. Die Kiefer sind stark gekrümmt und fünfzähnig. Im stehenden Süsswasser in der Nähe von Quito. Brachionus polycerus. Schmaeda. Taf. XV. Fig. 1 3S. Char.: Tesiula lata. Spinae in margine superiore antico octo , externae asperae. Spinae posiicae exiernae longissimae, internae hreces crassiusculae. Der Panzer ist flach, gelblich, hat eine fast sechsseitige Form. Grösste Länge 0.26"™, hiervon der Fuss 0.10™™, grösste Breite des Panzers 0.24™"'. Der dritte und vierte Fortsatz des Stirnrandes verlaufen in sich kreuzenden Richtungen. Die zwei mittleren haben dieselbe Länge wie die äussersten, sind jedoch breiter und nach aussen gekrümmt. Von den hinteren Dornen müssen die zwei äusseren, langen, fest im ganzen Verlaufe gleicliförmig dicken und nach innen gekrümmten als die Fortsetzung des Rückens, die zwei unteren dickeren und kürzeren, als Fortsetzungen der Bauchseite betrachtet werden. Auch diese haben eine starke Krümmung nach innen. Im süssen Wasser bei Kingston in Jamaica. Brachionus pustulatus. Schmarda. Taf. XV. Fig. 139. Char.: Testula lata, pustidis vel painllis ohtecta , media pars in forma rhomhi elevata; margo anticas spinis sex, postieas spinis quatuor aequalihus. Das Thier ist am Anfange des letzten Drittels am breitesten , verschmächtigt sich dann etwas nach vorn und rückwärts. Die Länge ist 0.32"'™, davon der Fuss 0.16™™, die grösste Breite 0. IS™™. Der Panzer ist chagrinartig mit kleinen Pusteln oder Warzen dicht bedeckt. Der vordere obere Rand ist in der Mitte tief ausgeschnitten und hat sechs Dornen, welclie alle nach aussen gerichtet sind; die mittleren sind etwas länger als die äusseren, diese dag(>gen breiter. Der untere vordere Rand ist fast gerade, nur in der Mitte schwach Ayy.ij'l.oq, knimm. S !■ Ii III ii 1(1 ;i : Neue w'irbollosc ThiciT. I. 9 66 ausgeschnitten. Der hintere Theil des Panzers endet in vier gleich lange Dornen und die mittleren sind einander genähert. Ich vermuthe , dass unter dem Fusse noch zwei kürzere Dorne stehen. Auf der Mitte des Rückens ist ein rautenförmiger , etwas erh<)hter und durch schwache Leisten abgegrenzter Raum. Das Auge ist viereckig. Die seitlichen Iläderorgane sind ohne Einschnitte; der Stirnlappen ist sehr breit. Am Fuss- ende wurde kein Einschnitt wahrgenommen. . • Im stehenden Wasser bei St. Juan del Norte in Central-Amcrika. ' . Arthrocanthus. schmarda. • '• Char. : ücuhis unm cervicalis ; pes farcatus. Aculei mobiles , testula articulatim conjimcti. ' ' ! ■ Arthrocanthus quadriremis. Schmarda. Char. : Testnia laecis. Frans quataor dentihas loitgis rectis. Uropygium quatuor aculeis mobilibus, meclii extern is brerAores. Ich fand sie bei Monfalut, Assiut, Sakara in Aegypten. Die Länge ist — 0.50""". ^ ■ , . • ' • . ■' ■ Arthrocanthus biremis. Schmarda. .* . : ; Char.: Testula laevis , fronte quatuor dentibus longis rectis , uropygio dualim spinis affixis obtusis, latere duobus aculeis mobilibus breiiibus. Long. 0.60™™. Ich fand sie in Clairo in Aegypten und im östlichen Ceylon bei Trinkomali. . Pterodina. Ehrenberg. . Char: An.imal e Brachionaeorum familia. Ocelli duo frontales . Pes styliformis. Pterodina Patina, ehrenberg. Ich fand diese Form im stehen-den Wasser in den östlichen Wäldern von Ceylon in der Nähe von Faliatuca])u. Eine mit grosser Sorgfalt angefertigte Detailzeichnung erwies sich später als unnöthig , da sie vollständig mit der E h r e n b e r g'schen übereinstimmte bis auf einen kleinen flimmernden Hautlappen zwischen den beiden Käderorganen. Sogar die Grösse stimmt vollständig überein. Später fand ich auch bei Bathurst in Neu-Süd- Wales dieselbe Form wieder. In beiden Fällen waren die trauben förmigen Speichel- drüsen vorhanden. Druck von Bioitkopf und Härtel in Leipzig. .XA A. s//ya/yy . .^>J /..r//yyyyys/.s\ JWi^/iarnya ,/,y. 7/,/,r,v,..;'l':-/:v . J\'/ii7/fYi/r^a r/r/. 78. 76!. 1 h/'rf /iv, /f/t /'f ,97. 0 //.; ///. ■ III //£. IT Sr A . rv/z/rY/ . y?^''. Zy/uyy/y//y/' /////y/y/zyy/yy . /'i''/. /. . .yz /zy /vy/ . ♦ ■St M NEUE WIRBELLOSE THIERE BEOBACHTET UND GESAMMELT AUF EINER REISE UM DIE ERDR 1853 BIS 1857 VON LUDWIG K. SCHMARDA. ERSTER BAND. TURBELLARIEN, ROTATORIEN UND ANNELIDEN. ZWEITE HÄLFTE. MIT 22 OOLOEIRTEN KUPFERTAFELii UND MEHREREN HUNDERT FIGUREN TN HOLZSCHNITT. LEIPZKi, VERLAG VON WILHELM ENGELMANN. 186L NEUE TUEBELLARIEN, ROTATOEIEN UND ANNELIDEN BEOBACHTET UND GESAMMELT AUF EINER REISE UM DIE ERDE 1853 BIS 1857 VON LUDWIG K. SCHMARDA. ZWEITE HÄLFTE. MIT 22 OOLORIRTEN KÜPFERTAFELN UND MEHREREN HUNDERT FIUUREN IN IKILZSCHNITT. LEIPZIG, VERLAG VON WILHELM ENGELMANN. 1S6L INHALT. Vorrede. II 6 b e r s i c h t d 6 r O r d n 11 n g A b r a n c h i a 1 A. Achaeta 2 P^amilie H ir udi n e a 2 B. Cbaetophora 7 a. Oligochaeta 7 Familie N a i d e a 7 — Lumbricinea 11 b. Polychaeta 14 Familie M al d ania — — Chaetopterina 16 Uebersicht der Ordnung C e p h a 1 o b r a n c h i a t a 19 Vagantes 20 Familie Pherusea , — Tubicolae , 22 Familie H e r mell a c e a — — Serpulacea 26 — Terebellacaea 38 Uebersicht derOrdnungDorsibranchiata 47 Familie Ophelida 49 — Te le thu s a 51 — Ariciaea 53 — Spiodea 63 — Syllidea 68 — Hesionida 75 — Phyllodocea 81 — Nephthydea 89 — Glycerea 92 — N er ei da 9S — Lumbrinereida 114 — Eunicea 123 — Amphinomea 134 — Aphroditacea 147 — Aphrodite 161 — Palmyracea IG2 Uebersiclit der Ordnung Abranchia. Char. : Organa respiratorki nulla. A. Acliaeta. Char. : Setae nuUae. Familie Hirudinea. Savigxy. Discophora. Grube. Char. : Pedes nulli. Exiremitates corporis disco auctorio fraeditae. Familie Pcripatea. AuDouixX et M. Edwards. Char.: Pedes ungiiibus terminaii. Onychophora. guibe. B. Chc^etophoia. Char. : Segmenta setifera. a. Olij?<»oliaeta. Grube. Char.: Setae liaud numerosae. Familie Lumbricinea. Samgny. Char.: Pedes mdli. Setae omnes uniformes plcrum longiiudinalihus qumque. Venter unicolor viride- ßavescens. Maxillae magnae dentibus 48— .50 internis mujoritiu.a. Die Zahl der Leibesringe beträgt Sü, der Discus ist gross und enthält bei 40 Strahlen. Die Farbe des Rückens ist braun mit fünf schwarzen Längsbinden, von denen die mittlere die schmälste, die übrigen 4 aber von gleicher Breite sind. Der Hauch ist grünlich-gelb und einfarbig. Die Länge bis 150""" bei 10"'"' Breite. Die Augen sind klein. Die 6 vorderen bilden einen Bogen. Die Kiefer sind gross und haben weniger aber grössere Zähne als unsere medicinischen Blut- egel. Die Zahl der Zähne ist 48 — 50 von abnehmender Grösse mit scharfkantiger Spitze. Zwischen und etwas über den Kiefern erhebt sicli die Haut des vorderen Saugnapfes in Form von doppelten Falten. Obere Genitalöffnung nach dem 25. Leibesringe. Trotz der starken Kieferbewaffnung wird dieser Blutegel in Sydney und andern Orten in Neu-Süd- Wa- les in den Pharmazien geführt und allgemein verwendet. Im Cooksriver, so wie in den Waterholes am Fusse der blauen I^)erge in Australien nicht selten. Hirudo tristriata. Schmarda. Char.: Dorstcm fusco-viride striis tribiis latis, nigris. Abdomen unicolor, viridule-hruneum. Üeber diesen Blutegel habe ich blos eine kurze Notiz aufgezeichnet. Er unterscheidet sich von dem vorigen dadurch, dass er drei schwarze Längsbinden auf schmutzig grünem Grunde trägt. Der Bauch ist ein- farbig grünlich-braun. In der Nähe von i^athurst in Australien; er soll jedoch auch am Maquarie- und Murray-Flusse vor kommen. Die Zeichnungen und die Thiere sind verloren gegangen. 3 Hirudo multistriata. Schmauda. Taf. XVI. Fig. 141. Char. : Dorsiim ex ßavo brunescenn ; Striae longitudinales tres medianae interriqjtae ; in utroque latere Striae quinque angu&tiores continnae nigrae. Abdomen ex hruneo rufescens, nigra maculatum ; in utroque la- ere fascia longitudinalis. Deutes minores, nmnerosi (100). Es ist eine der grössten Blutegelforrnen. Der Körper hat 96 Ringe, die hintere Scheibe 64 Strahlen. Die Farbe des Rückens ist braun mit einem Stich in's Grüne. In der Mittellinie verläuft eine breite, schwarze aber stellenweise unterbrochene Binde, die immer zwei Leibesringe überspringt und in den drei darauffolgen- den wieder auftritt. An ihren beiden Seiten läuft eine zweite gleichfalls unterbrochene Längsbinde, welche drei Ringe überspringt und in den zwei darauffolgenden wieder erscheint. Ausser diesen drei unterbrochenen Binden sind jederseits fünf andere nicht unterbrochene, aber schmälere schwarze Längsbinden vorhanden. Die einzelnen Ringe sind durch schwache Einschnürungen in Felder getheilt, die dem Thiere während der Zusam- menziehung ein körniges und stellenweise ein warziges Aussehen geben. Dieses stärkere Hervortreten findet besonders um den mittleren Theil der in der Mittellinie des Körpers ver- laufenden schwarzen Zeichnungen statt und wiederholt sich daher regelmäs- sig an jedem fünften Ringe. Die Bauchfläche ist röthlich-braun, hat kleine schwarze braune Flecken und nahe am Rande jederseits eine breite grün- lich-schwarze Längsbinde. Länge bei 140""", grösste Breite 15"™. Vor den Kiefern stehen 3 ansehnliche Hautfalten. Die Kiefer sind an ihrem freien Ende hackenförmig gebogen. Zähne zahlreich aber klein (bei hundert). Im stehenden Wasser der Reisfelder und an versumpften Stellen der Wälder in allen Theilen von Ceylon. Hirudo flava. Schmarda. Taf. XVI. Fig. 142. Char. : Corpus ßavum vel ferrugineum, dorsum. maculis nigris numerosis. Dentes numerosi. Körper lehm- bis rostgelb. Der Rücken mit kleinen schwarzen, unregel- mässigen Flecken, die in sieben wenig deutlichen Reihen angeordnet sind. F'arbe des Bauchs von der des Rückens nicht verschieden. Die Flecken weni- ger zahlreich. Länge bis 60""". Zehn Augen, wovon die vier vordem in einer Avenig gekrümmten Linie stehen, die übrigen an der Seite stehenden nach rückwärts convergiren. Zähne etwas grösser als in der vorigen, zahlreich (über 100), die kleinen nach aussen. Ceylon in den Wäldern des östlichen und südlichen Theiles im stehenden Wasser. Hirudo (Haemopis?) ceylanica. Auctorum. Taf. XVI. Fig. 14 3. a. b. c. Ich weiss nicht, ob die Anwesenheit von 2 und 3 Ringen mehr die Trennung des Geschlechtes Hae- mopis, die Aufstellung eines eigenen Geschlechtes rechtfertigt, da die Lage des Mundes und der Genitalorgane durchaus keine wesentlichen Anhaltspuncte liefert. Char. : Corpus filiforme nigrescens, segmenta 9S. Dentes haud numerosi (30). Es ist diess die Landaunelide, eine der grossen Landplagen Ceylons, die gewöhnlich als Hirudo ceyla- nica beschrieben wird. Die undeutliche Ringlung, die Zahl der Leibesringe (98), der lanzettförmige fast drei- eckig zugespitzte Kopftheil, die kleinen Kiefer, die mit wenigen und stumpferen Zähnen (30) bewaffnet sind, die mehr platte als eiförmige Gestalt im höchsten Grade der Zusammenziehung sind Merkmale, welche dieses 1* 4 _ — Thier in das angebliche Genus Haemopis verweisen. Ich fand mehrere Varietäten, von denen einige selbst- ständige Species sein dürften. Der Verhist eines grossen Theiles der an Ort und Stelle gemachten Zeich- nungen ist der Grund, dass ich gegenwärtig nur 4 Varietäten unterscheiden kann. Alle haben mit ^% einander 10 Augen gemein, von denen die 4 ersten Paare einen spitzigen liogen bilden; das hintere Paar steht isolirt. Die erste Varietät ist bräunlich-schwarz und durchaus einfarbig. Die Länge des zusammengezogenen Thieres ist von 3 — 20""° je nach dem Alter des Thieres bei einer Breite von 1 y„'""' bis 5""™. Im Zustand der Ausdehnung streckt sich der Körper bis zur Dünne eines mässig feinen Zwirnfadens. Die zweite Varietät ist braun-schwarz mit einer braunen Längsbinde in der Mittellinie des Körpers, einzelne unregelmässige braune Flecken im schwarzen Grunde und im zweiten und dritten Drittel des Körpers mit kleinen weisslichen Warzen auf jedem fünften Leibes- ringe. Der Bauch ist einfarbig. Diese Varietät ist viel seltener als die vorige. Die dritte Varie- tät ist schwarz-braun mit einem Stich in's Grünliche, einer breiteren aber weniger deutlichen mitt- leren Längsbinde von lichterer Farbe als der Körper. Auch diese Varietät ist weniger häufig als die erste. Eine vierte Varietät ist von gelblich grauer Farbe. Die drei ersten Varietäten finden sich in Ceylon überall während und kurz nach der llegenzeit, sowohl im heissen Tieflande als in ge- mässigten Bergländern bis zu einer Höhe von 4U00 Fuss, werden in grösserer Höhe jedoch seltener. Dass sie selbst in Neuwera EUia die äusserste Grenze ihrer vertikalen Verbreitung noch nicht erreichen, beweisen die Angaben Hooker's, welcher Landhirudineen am Iliinalaia noch in einer Höhe von 1 1,000 Fuss fand. Im süd- westlichen Tieflande und den in dasselbe sich abdachenden Bergen, wo die Feuchtigkeit viel grösser ist als im O. und N., finden sie sich das ganze Jahr. Ritter v. Frida u fand sie noch im Osten am Madamanura-Pic in ungeheuren Schwärmen. In einzelnen Landestheilen halten sie in der trockenen Jahreszeit einen Sommer- schlaf aus Trockniss. Sie vergraben sich dann in der Erde. Der erste Regen lockt aber ihre Myriaden her- vor. Die vierte Varietät ist die seltenste und ich fand sie nur in Höhen von mehr als 2000 Fuss bis an die obere Grenze der Verticale des Verbreitungsbezirkes. Sie leben auf der Erde unter abgefallenen Blättern und auf der untern Fläche der Pflanzen, seltener im Gebüsch und auf den Bäumen. Die Sage von Vampyren wird durch sie eine Wahrheit. Ihre staunenerregende Zahl wiegt ihre Kleinheit auf. 3 — 4 Linien lang und dick im Zustande der Ruhe, dehnen sie sich bis zu einem Faden aus und kriechen so durch die Maschen der Strümpfe und des Leinenzeuges. Sie bewegen sich mit grosser Schnelligkeit oft spannmessend und selbst springend. Sie haben eine scharfe Witterung und stürzen sich aus dem Grase auf ihre Opfer oder lassen sich von den Bäumen herabfallen und heften sich rasch und fast schmerzlos an. Die Thiere leiden nicht minder als die Menschen, selbst den Vögeln kriechen sie in die Nasenlöcher. Die Europäer schützen sich auf der Jagd und der Reise durch lederne und wollene Strümpfe, die über die Beinkleider gezogen und am Knie sehr fest gebunden werden müssen. Man schützt sich dadurch wohl gegen die am Boden kriechenden aber nicht gegen das fliegende Corps, das von den Bäumen herabfällt. Am ärgsten litten wir auf dem Wege von Galle nach Ratnapura. Die fast ganz nackt gehenden Eingebornen leiden am meisten. Sie haben jedoch eine grosse Fer- tigkeit, sie selbst während dem Gehen abzustreifen. Solche, die sich trotz aller Vorsicht angesogen haben, werden von ihnen mit dem durch das Kauen von Betel und Aetzkalk scharf gemachten Speichel oder mit dem Saft von Citronen benetzt, wodurch sie alsbald abflillen. Seit uralten Zeiten ist es Sitte, dass die Singhalesen, wenn sie durch die Wälder gehen, Citronen raltsichnehmen. Das Abreissen ist bedenklich, da die kleine Biss- vvunde dadurch erweitert und ihre Ränder gezerrt w erden und die Kiefer in der Wunde stecken bleiben. Ihr Biss ist nicht giftig , wie oft erzählt wird, er wird aber bei grosser Zahl und falscher Behandlung durch die lange dauernde Eiterung leicht gefährlich. In den Feldzügen der Portugiesen, Holländer und Engländer lit- ten die Truppen im P)ivouak fürchterlich von diesen Thieren, die im Südwesten der Insel jeden längeren Aufent- luilt im Garten schon verleiden. Das Erscheinen der Landblutegel ist niclit auf Ceylon beschränkt. Aehnliche Arten kommen auf den Sunda-Inseln , den Phili])pinen [Hirudo Tulagalla in den Wäldern in 1000 — 1200' Höhe), in den Nilgevris und im Himalaia, wo sie Hooker bis llOOO'Hölie fand, vor. Ebenso ist ihre geogra- 5 phische Verbreitung in Süd-Australien und Chili coustatirt. Diese terricole Gruppe ist aber nielit ausschliess- lich exotisch, denn eine der europäischen Mitteimcer-Region angehürige Form (Trochetia suhviridis) geht des Nachts an's Land, um Regenwürmer zu jagen. Diese Trochetia sowie //. sanguisorbu verbergen auch ihre Cocons am Lande in feuchter Erde. Pontobdella. leach. C h ar. : Caput hemispliaericum. excentrice ajßxum, corpore conthmum vel collo discretum. Os excentri- cimi inferum. Ocelli? Acetahidum basilare campanulatum centro ajfixum, nudum. Penis ad colli hasin ; aper- tura feminea infra penem. Anns dorsalis supra acetahulum. Piscium marinorum ectoj^arasita. Pontobdella oligothela. schmakda. Taf. XVI. Fig. 144 a. und 144 b. Char. : Collum distinctuni. Segmenta 18 tripartita; in segrnento 10, tl, 14 und 17 protuheran- tiae duae alhue ; infra scgmentum 6. orificia genitalia. Tubercula lateralia contractilia. Der Körper ist hinten schwach und vorn etwas stärker verschmächtigt , mit deutlich abgesetztem Kopf ohne Augen. 18 deutliche Ringe, von denen jeder auf der Dauchseite wieder in 3 Theile getheilt erscheint, die besonders in den hinteren Ringen deutlich hervortreten. ]")er Hals ist deutlich abgesetzt und enthält 6 Leibesringe. Der Bauch des Thieres ist gänzlich ohne Höcker und Warzen, die Rückenseite trägt blos auf dem 10., 11., 14. und 17. Ringe je zwei weisse, rauhe, kleine Erhabenheiten, die nur an frischen F]xempla- ren deutlich sind. Diese Ringe sind auch schärfer markirt, so wie auf der Bauchseite der 6. und 11. Ring. Jeder Leibesring trägt an seiner hinteren Grenze an jedem Seitenrande eine hervorragende Warze von grüner Farbe. Das Thier gehört also zu den warzigen Pontobdellen, von denen es sich jedoch wesentlich unterschei- det; es wäre daher zwischen No. 3 und 4, Pontobdella depressa und P. areolata einzuschalten, indem es zwi- schen beiden in der Mitte steht. Das letzte Glied trägt eine 14strahlige Saugscheibe von glockenförmiger Ge- stalt, etwas grösser als der Kopf. Der After mündet auf der Rückenseite des letzten Leibesringes über der Saugscheibe. Auf der Bauchfläche am Ende des 6. Leibesringes liegt die OefFnung zum Durchtritt des penis und darunter die OefFnung der weiblichen Genitalien. Die Farbe des Körpers ist auf der Bauchseite dunkel- lauchgrün, auf dem Rücken ein dunkles gelbliches Grün. In jüngeren Exemplaren ist die Farbe mehr gelb. Die Haut hat unter ihren obersten Schichten ein Pigmentnetz mit grünen Farbkörnern, die meist in Längs- reihen gelagert sind und stellenweise mit gelben Farbkörnern abwechseln. Die unteren Schichten derselben hängen mit dem Darmkanal sehr fest zusammen. Die MutidöfTnung steht im vordem Kürpertheile excentrisch. Eine lange Speiseröhre geht in einen Darm über, welcher sich durch kurze zahlreiche Blinddarmfortsätze aus- zeichnet. Der Darm der meisten Exemplare war sehr dicht mit Blut gefüllt. Die Kürze der Zeit erlaubte mir nur noch eine nähere Untersuchung des Generationsapparates und des Nervensystemcs. Die männlichen Organe bestehen aus birnförmigen Hoden, in zwei Reihen in den Seitentheilen des Körpers verlaufend und jederseits in ein langes vas deferens mündend, das in eine Samenblase übergeht, welche in ein beutelartiges muskulöses Organ einmündet, aus dem der petiis entspringt. In den einzelnen Hoden wurde eine grosse Menge von Kugeln wahrgenommen, deren Inhalt granulös war, aber nirgend deutliche Samenfäden wahrneh- men Hess. In den Bulbus mündete jederseits ein kurzer Ausführungsgang, der aus einem drüsigen zwcilap2)i- gen Organe kam; der Analogie mit Nephelis nach zu urthcilen, sind es Nebenhoden. Die weiblichen Ge- schlechtsorgane sind ungemein einfach. Zwei kleine kugelige Organe (Ovarien) münden mit ihren kurzen Eileitern in einen gcmeinschciftlichen Ausfvihrungsgang, der in seinem unteren Theile sich sackartig erweitert {uterus, Scheide). Die äussere Oeffnung liegt unter der Oeffnung zum Durchtritt des Penis. Das Nerven- system besteht aus einer Reihe von Ganglien, die durch einen den ganzen Körper verlaufenden Nervenstrang verbunden werden. Das letzte Ganglion, welches über dem hinteren Saugnapf liegt, ist das grösste und strahlt I 6 die meisten Nerven aus. Das erste Ganglion liegt unmittelbar hinter dem Hirnknoten. Augen wurden nicht wahrgenommen. Die Längs- und Quermuskeln schliessen wie ein Sack den Körper ein und sind sehr innig mit der Haut und theihveise auch mit dem Darme verwebt, wie bei der Mehrzahl der Annulaten ; besonders entwickelt sind die Muskeln im Fusse , wo sie sich zu Hstrahlenartigen, weisslichen Bündeln zusammendrän- gen. Die Muskulatur der Kopfscheibe zeigt nichts Besonderes. Die Warzen an den Seitentheilen des Körpers zeigen deutliche Längs- und Querstreifung und können vorgestreckt oder in die Haut eingezogen werden ; sie erinnern dadurch an die P'ussstunimeln anderer Anneliden. Auf Scorpaena scropha. Adria. Die Segmente am Rücken und oft auch am Bauche getheilt. Pontobdella macrothela*. Schmarda. * Taf. XVL Fig. 145. Char. : Corpm ßuvo hrimescens, depressiusculum. Segmenta duodecim iripartita, mediis duplo tna- Joribus ; coUum segmeiiiis 14. Disciis suctorius capite major. Ventcr terrticin concavis acetabuliformibus. Die Sp. hat in ihren Characteren, besonders in dem mehr flach gedrückten als cylindnschen Körper, einige Aehnlichkeit mit P. depressa Kroyer und P. indica Blainv. Das grösste meiner Exemplare misst im Zustande der Ruhe 95'"'", grösste Breite 20""". Die Kopfscheibe hat bei 5""''", die Fussscheibe 1 im Durchmesser. Der Halstheil misst bei lU'"'". Alle 12 Segmente des Körpers sind dreitheilig, die mittleren sind die grössten und haben eine Hölie von 9'"'". Der mittlere Gürtel jedes Segmentes hat auf dem Rücken 4 grosse flache warzenartige Erhöhungen. Die daran stossenden kleineren Ringe haben 6 solche Hervorragungen. Alle zeigen eine leichte Furchung; zwischen ihnen treten Längs- und Querleisten hervor, von denen beson- ders die ersteren deutlich sind. Die äusseren Warzen der grossen Ringe setzen sich über die Seitenwand des Körpers auf die Bauchfläche fort. Die Bauchseite der mittleren Ringe trägt 4, die der kleineren 6 napfähn- liche Warzen; alle haben etwas aufge wulstete Ränder, sind gegen die Mitte flach vertieft und haben im Gan- zen mehr das Aussehen von viereckigen Saugnäpfen als von Warzen, und in der That hing das Thier ziemlich fest mit der ganzen Bauchfläche an der Seite seines Trägers. Auch auf der l^auchseite sind Längs- und Quer- leisten , hier sind es aber die letzteren, welche stärker vorspringen und unter einander zusammenhängen. Der Hals hat 14 Segmente, von denen das dritte und neunte etwas stärker vorspringen und sind mit 4 oder 6 alter- nirenden sehr kleinen kegelförmig zugespitzten Warzen bedeckt. Im Hafen von Kingston in Jamaica. Pontobdella leucothela**. S( hmarda. Taf. XVI. Fig. 1 Ki. Char.: Corpus flavo-yriseum, teretiusculum, utroque ßtie attenuatmn. Acetahulam capite mujus. Seq- menta 16 tripartita; annulus medius lateralibus major, ve7'rucis dorsalibus haemisphaericis. Collum seg- mentis 1 5 . Diese P. erreicht eine Grösse von IS'"'". Der Körper ist rundlich, der Rücken warzig. 16 Segmente, von denen jedes dreitheilig ist. Der mittlere Ring ist der breiteste mit 4 Warzen, die halbkugelförmig und etwas lichter sind als der Körper. Die schmäleren Ringe mit 12 sehr kleinen Warzen. Das Halsstück besteht aus 15 Segmenten. Die Farbe ist gelblich-grau; die Warzen sind weiss. Neu-Süd- Wales, Port Jackson. ^* SijXri , Warze. ** Aivy.og , weiss. 7 Pontobdella prionodiscus ' . Schmarda. Taf. XVI. Fig. 147. Char. : Corpus cylmdricum, utrimque attenuatum , ventricostim , fusco-riride. ^egmenUi 'M) verrucia subconicis ; Collum segmentis 17 verrucosis. Acetahulum anticum campanulatum, postico minus, margine cre- nulato et spiimlis S. • Diese Form hat einige Aehiilichkeit mit P. spinulosa, unterscheidet sich aber, dass bei unserer alle Halsringe mit konischen Warzen bedeckt sind, dass der Rand der Kopfscheibe 16 abgerundete Zähne trägt und 8 kleine spitzige Warzen über demselben stehen. Ausserdem sind die Warzen der übrigen Körperringe stumpfer. Die Segmente von gleicher Grösse. Die Länge des Thieres beträgt 48'""', die grösste Breite 10""". Der Saugnapf hat 4'"'" Durchmesser, die Kopfscheibe 2.5"'". Die Farbe ist ein schmutziges Grün mit etwas Gelb und Braun. Antillenmeer. Natürliche Grösse. J ; B. Cliaetopliora. Char. : Segmenta setifera. Familie N3>id.63;i Ehrenbf:rg, ' ' Char.: Corpus tenue, ßliforme, indistincte annulatum . Setaecapillares at ptarimivm biiiae, ^ imcmi hini mit phires. Diese F'amilie umfasst kleine durchscheinende Formen , oft mit undeutlichen Ringen. Ihre Borsten sind meist einfach, doch kommen bei mehreren auch Hackenborsten vor. Sie schliessen sich am nächsten an die Regenwürmer an : durch ein theilweises Flimmerepithel des Kopflappens bilden sie ein Mittelglied zu den Strudelwürm ern . Sie bewohnen tln ils das süsse Wasser, mehrere jedoch auch das Meer. a) Horsten in Querreihen am Rücken. Ichthydium. ehrenbekg. Char.: Corpus indistincte annulatum. Caput et oenter ciliis , dorsum eonvexiusculum setis capdlaii- bus longis seriatim obtecturn. Die Thiere dieser Gruppe haben ein deutliches F'limmerepithelium am Kopfe und am iJauche. Der Rücken ist gewölbt und mit langen haarförmigen Borsten reihenweise besetzt. Man k('>nnte sie eben so gut zu den Turbellarien stellen, da auch bei diesen, wenigstens in einer Speeles, Horsten vorkommen. Der Darm ist einfach schlauchförmig. Bei einer Form aus Jamaica fand ich zu beiden Seiten desselben , in seiner zwei- ten Hälfte, zwei lange cylindrische Körper, an ihren beiden Enden etwas zugespitzt und mit einem feinker- nigen Inhalte gefüllt. Hei einer zweiten Speeles aus Südamerika fand ich deij Rücken in regelmässige sechs- eckige Felder getheilt, in der Mitte mit einer kleinen Erhöhung, auf welcher die Borsten sitzen. Dieses Geschlecht fand ich in Ceylon durch eine Form vertreten , die mit /. Podura übereinstimmt ; die zwei anderen Formen sind neu. Hqiojv, Säge. 8 Ichthydium jamaieense. Schmakda. Taf. XVII. Fig. 148a. und 14Sb. Cliar. : Corpus ohlongo ofale, postice uttemtatum, furcation. Der Körper ist länglich oval, vorne etwas breiter, das hintere verschmächtigte Ende geht in einen kurzen Gabelschwanz aus. Der Kücken ist etwas gewölbt und mit kurzen haarförmigen Borsten besetzt, welche auf kleinen Hervorragungen sitzen. Der Bauch ist flach. Länge des Thieres 0.2""". Am vorderen Theile des Bauches, etwas vom Anfange entfernt, ist die jNIundöifiiung , die in einen einfachen geraden Darm führt, der unter dem Gabeischwanze endet. — Die zwei oben erwähnten drüsigen Organe sind ausser allem Zusammen- hange mit dem Darme. Im stehenden Wasser in der Nähe von S. Anne in Jamaica. Ichthydium tabulatum. Schmarda. Taf. XVII. Fig. 149. Char. : Corpus ohlongo-ovale , antice attenuatum , postice largmn , furca hrevis , dorsum tabulis he- xagonis- Der vordere Theil des Körpers ist etwas schmäler, der hintere breiter in einen kurzen Gabelschwanz geendet. An dem abgerundeten Kopfe sitzen acht feine Fiihlfäden, von denen die zwei mittleren Paare kurz, die zwei äusseren lang und geiseiförmig sind. Der ganze Rücken ist mit kleinen sechseckigen Zellen besetzt, die in ihrer Mitte eine kleine Erhöhung haben, auf welcher sich eine kurze haarförmige Borste findet. Diese Täfelchen sind besonders am vorderen Theile sehr deutlich, der dadurch ein schuppenartiges Aussehen erhält. Die Flimmerhaare werden erst bei stärkerer Vergrösserung sichtbar. Länge des Körpers 0.2""". Der Darm ist cylindrisch und hat in seinem vorderen Theile zwei gerade kurze Stäbchen, wie Rudimente von Kiefern. In der Mitte des Körpers sah ich bei einem Exemplare ein Ei. Im stehenden Wasser in der Nähe von C'ali im Caucathale. b) Der Rücken borstenlos. Nais. O. F. MÜLLER. Char.: Setae fasciculi superioris capillares vel uncinati, fasciculi mferioris uncinati. Nais ternaria. Schmarda. Taf. XVII. Fig. 150. Char.: In utroque fasciculo setae tres, superiores filiformes, inferiores uncinati. Oculi niilli. Diese Nais gehört in jene Gruppe, die sich durch Mangel des fühlerartigen Fadens auszeichnet. Sie hat eine gelbliche Farbe, die Gefässe scheinen röthlich durch. Durch letztern Umstand mahnt sie an Saenu- ris, von der sie sich jedoch durch die P'orm der Borsten unterscheidet. Sowohl im oberen als unteren Borsten- bündel stehen 3 Borsten. Die des ersteren sind haarförmig, die des letzteren sind hackenförmig. Grösse des Thieres 1.20'""'. Sie ist augenlos. Der Darm spiralig gewunden. Ich habe sie in der Selbsttheilung beobachtet. In Louisiana, in Centrai-Amerika, Cuba und Jamaica. Nais caudata, Schmarda. Ch ar. : Oculi duo. Fasciculus superior in segmentis anticis quatuor, in posticis quinque setis capilla- rihus hremhiis; fasciculus inferior uncinis trihus minimis. Segmentum ultimum te)naeforme prolongatum.. Der Körper besteht aus gleich langen Segmenten. Im oberen lUindel 4- — 5 haarförmige aber kurze Borsten, im unteren drei kleine Hacken. Das letzte Glied geht in einen langen bandförmigen Anhang aus. Das Thier hat 2 Augen. — Die Abbildung dieses Thieres ist verloren gegangen. Kandy in Ceylon. 9 \ AulophorUS. Schmarda. Char.: Animaliu tuhulos secernentia quibuscum lihere vagant. Processxs duo caudales. Setae supe- riores capillares, inferiores uncinati. Dieses Geschlecht unterscheidet sich von Nais dadurch, dass es in kleinen Rühren lebt, die aber nicht festsitzen, sondern die das Thier mit sich herum trägt, gerade wie die Larven der Phryganeen. Vom Ge- schlechte Dero unterscheidet es sich durch den INIangel der platten und cirrenfiirmigen zahlreichen Kiemen, an deren Stelle nur zwei kurze Schwanz-Anhänge vorhanden sind. Aulophorus discocephalus. Schmarda. Taf. XVII. Fig. 151. Char.: Corpus filiforme, antice disco mutahili suctorio, caput setis et ciliis cinctum. Der Körper ist fast cylindrisch , der Vordertheil endigt in eine Scheibe , welche ihre Form beständig ändert und mit der sich das Thier wie mit einem Saugnapf festhalten kann. Der Körper besteht aus "20 undeut- lichen Ringen mit zweizeiligen Borsten ; die oberen sind lang, haarfürmig und stehen zu zweien, die unteren sind hakenförmig gekrümmt, kürzer, dicker und stehen zu dreien. Der letzte Ring trägt 2 Girren, die zu beiden Seiten des Afters stehen; zwischen ihnen beginnt ein Flimmerepithelium , das sich in den Darm fort- setzt. Der Kopf ist mit kurzen Borsten und Flimmerhaaren besetzt. Länge 3""", Breite ().25""". Die Mund- öffnung befindet sich am unteren Theile der Kopfscheibe; sie ist klein, rundlich und flimmert. Das Thier sitzt in einer kurzen Röhre, welche aus organischen Resten und Schleim zusammengekittet ist, aussen rauh, auf der inneren Seite glatt. Das Thier bewegt sich mit seinem Gehäuse. Wenn es kriecht, ist die Bewegung die einer spannenden Raupe ; im Schwimmen bewegt es sich stossweise. Im stehenden Wasser in der Nähe von Kingston in Jamaica. Aulophorus oxycephalus. schmarda. Taf. XVIL Fig. 152. Char. : Capnt acuminatum, ciliis et setis carens. Ultimum segmentum duabus appendicibus brevibus. Fasciculi superiores setis tribus capillaribus, inferiores tribus uncinatis. Der Körper dieses Thieres ist länger als bei dem vorigen, er hat mehr als 40 Ringe. Der Kopf ist gespitzt ohne Borsten und Flimmerhaare. Der Schwanz trägt 2 kurze Anhänge. Die oberen Borstenbündel tragen 3 haarförmige, die unteren 3 hakenförmige Borsten. Die Röhre ist bis 5™"' lang, 0.2,")""" breit. Der Mund auf der unteren Seite des Kopfes ist rund und führt in einen trichterförmigen Schlund. Der Magen fehlt. Der Darm bildet in jedem Segmente eine trichterförmige Erweiterung und ist in seinem ganzen Verlauf mit einer gelblich-braunen Belegmasse, einer Leberschichte, bedeckt. Von der Röhre und der Art der Hewegung gilt dasselbe wie bei der vorigen Speeles. Im stehenden Wasser bei Galle, so wie auch im Inneren von Ceylon. Dinophilus. Schmidt. Das Geschlecht wurde von O. Schmidt aufgestellt und zu den Turbellaria rhabdocaela gezogen, "'"an Beneden hielt es für einen Nemertiner. Die Borsten stehen in einzeiligen Bündeln und sind leicht gekrümmt. Der Kopf flimmert und längs dem Körper sind mehrere Kreise von Flimmercilien. Schmarda: N.'iic wiiliclliisi> ■riilci-c. 1. II. - . 2 10 Dinophilus sphaerocephalus. Schmaeda. C/har. : Corpus obsolete annidatum. Caimt rotundaium ciliatum, quatuor setartmi fascictdi. Segmen- tum ultimum cirro haud articulato. Unsere Form zeigte dieselben kropfartigen Anschwellungen. Die Farbe ist gclblich-grau, die Länge ist 2""", die Hreite 0.15""'. Die Abbildung ist verloren gegangen. Im brackischen Wasser in der Nähe von Guayaquil. ■ Aeolosoma. Ehrenberg. Char. : Fasciculi setarum tmiseriati laterales. Setae capillares Caput disciforme , mutabile, inter- dtmi epithelio ciliari obtectum. Aeolosoma ternarium. Schmarda. Taf. XVII. Fig. 153. Char.: Corj)us planiusculum. Decem fasciculi setarum laterales ; omnes setis tribus capillaribus. Der Körper ist flach, schwach geringelt. Die Länge ist 2.5'"'", Hreite 0.5"""; jederseits mit 10 Bor- stenbündeln, deren jedes 3 haarförmige Borsten trägt. Die Farbe ist gelblich-grau und einfarbig. Der Kopf- theil ist abgerundet, flimmert und trägt ausserdem 10 — 12 kurze Borsten. Auf der unteren Fläche findet sich eine flimmernde Rinne, welche in die kreisförmige, gleichfalls flimmernde, trichterförmige Mundöff'nung führt. Die Speiseröhre ist ein kurzer Schlauch und führt in ^inen toniienförmigen Magen mit deutlichen Längsmuskeln. Der Darm ist lang und hat 8 Windungen zwischen dem dritten und letzten Segmente. Zu beiden Seiten ver- läuft ein langes Gefäss, Avelches am Kopftheile mit dem der anderen Seite anastomosirt und zwar in doppelter Weise: durch eine Gefässschlinge und durch ein Netz, Avelches die flimmernde Rinne und die Mundöff'nung umgibt. Es war mir nicht möglich zu ermitteln, ob diese Gefässe am hinteren Ende in einander übergehen oder blind endigen. Die Borsten sind haarförmig, kürzer als die Breite des Körpers. Im stehenden Wasser in der Nähe von Galle in Ceylon. Aeolosoma maerogaster. Schmarda. Taf. XVII. Fig. 154. Char.: Corpus gracilius. Caput corjjore angustvus. Setae in omni fasciculo quatuor capillares. Ventriculus insignis ovalis. Der Körper ist im Ganzen schmächtiger als bei der vorigen Art, doch wie diese gelblich-grau. Der Kopftheil schmäler als der Körper. Dieser hat 23 undeutliche Ringe, jeder mit einem Paar Borstenbündel mit 4 Borsten, die haarförmig sind. Der Kopf flimmert und trägt 10 kurze Bor- sten. Die Länge ist 2'"'", die Breite 0.33'""'. Die MundöfFnung ist rhomboidal und flimmert in ihrer ganzen Ausdehnung. Sie führt in eine lange, gewundene Speiseröhre, die in einem glocken- förmigen Vormagen endet. Dieser führt mit einer weiten Oeff'nung in einen grossen ovalen Ma- gen. Der Darm beginnt zwischen dem 10. und 11. Ringe und bildet eine enge nur wenig gewundene Röhre. Im stehenden Wasser bei San Juan del Norte in Centrai-Amerika. Aeolosoma pictum. Schmarda. Taf. XVII. Fig. 155. Char.: Corpus teretiusculurn , rubro-imnctaium. Segmenta undeelm: primum nudum, caetera decem setis quatuor capillaribus hrevibus. 11 Der Körper ist fast walzenförmig ; die Ringe sind deutlicher als bei der vorigen. Der Kopftheil ist kurz und hat weder P)orsten noch Fliminerhaare. Die übrigen 10 Ringe tragen kurze Borstenbündel, deren jedes 4 kurze haarförraige 13orsten enthält. In der Haut sind zahlreiche purpurrothe Fettropfen in klei- nen kugelförmigen Zellen eingeschlossen. Der Körper erreicht kaum die Länge von 1"'™ bei einer Breite von 0.2""". Die Mundöffnung ist klein, oval und mit einem Flimmerepithel bekleidet. Sie geht unmittelbar in einen langen spiralförmig gewundenen Darm über, der überall die gleiche Breite hat und mit einer feinkörnigen grauen Masse bekleidet ist. Im stehenden Gewässer im Caucathale in der Nähe von Cali. Chaetogaster. baer. Char. : Setae uncinatae, uniseriatim in utroque ahdominis latere dispositae. Caput haud mutahile. Chaetogaster filiformis. Schmarda. Taf. XVII. Fig. 15G. Char. : Corpus ßliforme. Segmeuia quindecim elongata uncinis tribus. Der Körper des Thierchens ist fadenförmig, das erste und die letzten Segmente aUmählig verschmäch- tigt. Die Länge ist 2'"'", die Breite 0.10""". Der Mund ist vorne, der Schlundkopf ist lang, der hintere Theil verengert und führt in eine Darmerweiterung; der Darm ist gewunden. Die Borsten sind hakenförmig und stehen an der Bauchseite zu dreien, nalie der Mittellinie des Körpers. Im stehenden süssen Wasser bei Cuenca, in den Cordilleren von Süd-Amerika. Fami He Lumbricina. Savigny. Char.: Annelidae oligochetae. Setae v ix prominentes uncinatae. Segmentahrevia; pri- mum setis destitutum. Nee cirri nec Organa locomotoria appendiculata distincta. Pontoseolex^. Schmarda. Char.: Quatuordecim series setarum alternantiiim. Clitellum, Maricolae. Jeder Ring hat 7 Borsten, die mit denen der überspringenden Ringe Reihen bilden, so dass 14 Rei- hen von Borsten vorhanden sind. Der Darm der einzigen Species ist schraubenförmig gewunden mit Aus- nahme des obersten Theiles, der gerade ist vmd in den jederseits 4 braune birnförmige Organe: Speichel- drüsen oder Lebern münden. PontOSeolex arenicola. Schmarda. Taf. XVIII. Fig. 157. Char.: Corpus cylindricum, amhae extremitates ohtusae. Caput rotundatum. Segmenta Beide Körperenden sind stumpf; der Kopflappen rundlich. Hinter der Mitte des Körpers finde ich eine Art Gürtel. Bei andern ist dieser Gürtel jedoch weit nach vorne gerückt bis zum 15. Ringe. Er ist von IIovTog , Meer; axaiXrj^ , Wurm. 2 * verschiedener Ausdehnung und fasst in einem Exemplare 15 Ringe. Im ersten und zweiten ist jederseits eine runde, grosse, mit einem Wulst umgebene OefFnung (Vagina), im neunten und zehn- ten Ringe sind drei OefFnungen. Die Farbe ist weisslich-grau, in manchen Exemplaren ein blasses Gelblich-Grau. Der Darm schimmert in dunkler Farbe durch. Die Länge ist 70""°, die Breite 3""", bei 150 Leibesringen. Die Borsten ragen besonders am hintern Theile stark hervor und sind in der Mitte viel breiter; das festsitzende Ende ist abgerundet, das freie wenig gekrümmt und geht in eine stumpfe Spitze aus. Im Sande des Meerufers in der Nähe von Kingston und Port-Royal in Jamaica. Hypogaeon. Savigny. C h a r. : Setae iii dorso ; seriatim dispositae. Hypogaeon heterostichon*. Schmarda. Taf. XVIII. Fig. 158. Char. : Series setarum in dorso octo , hinae in antica parte convergentes , in postica di- vergentes. Im Hintertheile sind acht Reihen von Borsten der Artgruppirt, dass zwei und zwei sich nä- hern und endlich so convergiren, dass sie in eine zusammenfallen. Der Vordertheil hat dann nur 4 Reihen von Borsten, von denen eine am Rücken, eine in der Mitte des Bauches und 2 andere an der Seite verlaufen. Die Borsten unterscheiden sich von denen der anderen Species dadurch, dass das freie Ende unmerklich, das festsitzende gar nicht gekrümmt ist. Ueber und unter der Mitte ist die Breite der Borsten etwas grösser. Die Länge des Thieres im Zustande der Ruhe ist bei 220'""'. Die Zahl der Leibesringe ist 263 ; im Vordertheile sind sie viel länger und breiter; grösste Breite 1 1'"". Ich fand das Thier auf den Hochebenen von Quito und Cuenca und hielt es anfänglich für die vicarirende Species der grossen indischen Lumbricineen. Die Anordnung der Borsten ist jedoch gänzlich verschieden. Hypogaeon orthostichon. Schmarda. .Taf. XVIII. Fig. 159. Char.: Corpus teretiusculum cingidatum. Segmenta 60. Octo series setarum paralellae. Der Körper ist drehrund. Der Kopflappen ist etwas zugespitzt. Der Gürtel beginnt hinter dem 13. Ringe. Seine Ringelung ist undeutlich; hinter ihm stehen 48 Ringe. Die Länge ist bis 80'"™, grösste Breite 4'"'". Die Farbe ist dunkelroth. Die Borsten stehen in 8 Reihen und sind rückwärts am deutlichsten. Der festsitzende Theil ist stärker gekrümmt und abgerun- det, der freie Theil wenig hakenförmig gekrümmt, von der Mitte gegen das Ende allmäh- lig verschmächtigt. Neu-Seeland, Mount Wellington in der Dammerde. Sxlyoi, Reihe. Die im Holzschnitt ausgeführten Borsten der Lumbricineen sind bei gleicher Vergrösserung aufgenommen. 13 Perichaeta. SCIIMARDA. Char. : Setae totam segmentorum circumferentiam in forma annuli cingentes. Das Geschlecht Megascolex wurde von Templeton aufgestellt. Es chaiacterisirt sich dadurch, dass die Borsten auf dem Rücken in Querreihen in der Mitte der Leibesringe stehen. Templeton sagt von sei- nem 31. caerideus, dass er 270 Leibesringe hat. Er beschreibt einen Gürtel im IG., 17. und 18. Ringe (Ann. and. mag. of nat. history vol. XF.pag. 60). Meine Exemplare haben S8 Leibesringe, keinen Gürtel; sie haben die blaue Farbe und die weissen Ringe des Rückens mit 3Iegascole.r gemein, sind aber viel kürzer. Im Contrahirten Zustande bis 200""". Ich konnte nicht glauben, dass ich jüngere Exemplare vor mir hatte, son- dern dachte vielmehr an eine neue Speeles. Diess ist auch der Fall. Es ist sogar ein ganz verschiedenes Ge- schlecht, das sich von JSLegascolex dadurcli unterscheidet, dass die Firste, die im Meg. angeblich nur am Rücken sich befindet, sich in der unsern auch auf die Bauchseite fortsetzt. Ich nenne das neue Geschlecht Perichaeta. Auch Südafrika hat grosse Regenwürmer, wie Ceylon und Südamerika. Rapp beschrieb einen aus Natal (Lumbricus microchuetus), der in die Gruppe der Helodrilus gehört. Perichaeta leucocycla. Schmakda. Taf. XVIII. Fig. IGO. C\\?ir. •. Dorsum caerulescens. 3fedia pars omnium segmentorum annuliforme , ele- vata, alba. Die Farbe des Rückens ist violet mit starken blauen und weisslichen Reflexen. Der Bauch ist gelblich-weiss. Die Zahl der Ringe ist SS. In der Mitte jedes Ringes erhebt sich eine weisse Firste, aus der die Borsten hervorragen. Unter ihr stehen zu beiden Seiten Schleim- drüsen reihenförmig angeordnet. Jede von diesen besteht aus einer Anhäufung von einer Reihe birnförmiger Säckchen , die aber in eine gemeinschaftliche kreisrunde Oeffnung münden. Die Rückenborsten sind etwas stärker als die der Bauchseite; die Gestalt beider ist aber gleich. Beide sind sowohl am vorderen als hinteren Ende schwach gekrümmt nach den entgegengesetz- ten Richtungen. Das festsitzende Ende ist abgerundet, das freie bildet eine stumpfe Spitze. Die Borsten haben eine gelbe Farbe und zeigen schwache Längs- und Querstreifen. Die Haut hat eine Menge feiner Striche. Im ausgedehnten Zustande 300 — 350" gen bis 200""° und dann bis 15"'"' breit. Im Innern von Ceylon bei Kandy und Newera-EUia. lang, zusammengezo- Perichaeta viridis. Schmakda. Taf. XVIII. Fig. IGl. Char. : Corpus obscure viride, quixquaginta vel plures setae parvae opposite curvatae inomni segmento. Die Farbe des Körpers ist schmutzig-grün, mit rüthlichen Reflexen. Der Bauch und Rücken sind gleichfarbig. Die Länge ist 100""", die Breite 4""". Die Zahl der Leibesringe ist 209 ; über 50 I5orsten in jedem Ringe. Die Borsten sind klein, an beiden Enden in entgegengesetzter Richtung- gekrümmt. In den Wäldern des südlichen Ceylons, in der Nähe von BcUigamme. 14 Perichaeta cingulata. Schmakda. Taf. XVIII. Fig. 162. Char.: Citigulum post segmentum. Corjms violaceum. Setae usque 'iO, majo- res et plus curvatae. Die Farbe des Körpers ist violet, mehr blau am unteren Theile und mehr roth am oberen Theile jedes Ringes, in dessen Mitte sich auf einer Firste die 13orsten erheben. Diese stehen dicht bis zur Zahl von 40. Sie sind verhältnissmässig gross und stärker gekrümmt als bei P. leucocycla. Ihre Grösse beträgt 0.3""". Die Zahl der Leibesringe ist 100. Hin- ter dem 13. Einge ist ein Gürtel. Die Länge des Thieres im Zustande der Ruhe ist 130"'", die Breite 6™"'. An der Bauchseite des Gürtels verläuft eine Längsfurche, unter der im nächst- folgenden Gliede sich eine GeschlechtsöfFnung zeigt. Oestlich von Badulla in Ceylon, in der Dammerde, nach dem ersten Regen. Perichaeta brachycycla. Schmarda. Char.: Corpus fusco-ruhescens. Segmenta brevia. Setae tenues curvatae. Die Farbe ist einfarbig, röthlich-braun. Kein Gürtel. Die Borsten sind dünner und mehr gerade als im vorigen, so dass die Krümmung nahe der beiden Enden ist. Ihre Länge be- trägt 0.25""°. Die Länge des Thieres ist bei 80'"", die Dicke S""™. Die Segmente sind schmal. Ratnapura, am Fusse des Adamspics. An die Lumbricineen schliessen sich einige marine Formen, die im Aussehen und der Le- bensweise Aehnlichkeit haben, die Geschlechter: Oncoscolex und Hyboscolex , welche ich aber wegen der Aehnlichkeit der Borsten bei den Aricieen untergebracht habe. Familie Maldania. Savigny. Char. : Segmenta inaequalia. Fasciculi setarum capillarium tenues. Setae uncinatae hre- ves plerumque in lineis vel tuherculis transversis [ Tori) . Clymene. Savigny. Char.: iSegmeyitum primum haud appendiculatum: segmentum ultimum in infundibulum denticula- tum terminatum. Tori uneinig eri. Diese Familie, die nur aus wenigen Formen besteht, zeichnet sich durch den Mangel der Kiemen und Cirren, so wie durch die grosse Zahl ihrer Borsten vor allen übrigen aus. Ich fand nur 2 neue Species, von denen die eine durch abweichende Form ihrer Hackenborsten sich vor allen übrigen unterscheidet. 15 sind von Clymene microcephala. Schmarda. Taf. XIX. Fig. 163. Char. : Segmentum cephalicum angustumhreve. Infundibulum \& denticulatum. TJncini dentihus 9. Der Kopflappen ist schmal ; das Mundsegment lang und schmal, die darauffolgenden Segmente (20) verschiedener Ausdehnung, der After ist mit einem Trichter umgeben, dessen Hand 16 gleich grosse Zähne trägt. Die Farbe ist röthlich-braun, mit weissen breiten Querbinden am Anfange der Ringe. Die oberen forsten a sind einfach haarförmig. In der Mitte der weissen Binden verlaufen Querwülste, die mit Ilakenborsten h besetzt sind. An ihrem Ende steht ein zweites Borstenbündel, das zweierlei 15orsten trägt; die dünneren sind platt, an beiden Rändern tief gesägt c, die anderen sind breit und dicker, schwach gekrümmt aber mit glattem Rande. Die Hakenborsten h sitzen mit ihrem dünnen Ende fest, das freie Ende wird breiter und theilt sich in 2 einander gegenüberstehende Haken , von denen der eine einfach und sichelför- mig, der andere breit und in S gekrümmte Zähne von verschiedener Breite ge- theilt ist; ihre Farbe ist dunkelbraun. Diese Clymene baut sich lange Röh- ren aus Sand. Vorgebirge der guten Hoffnung. Simonsbay. Clymene lyrocephala. Schmarda. Taf. XIX. Fig. 164. Char.: Segmentum cephalicum latum, sinuatum, labuan papillis breribus. Infundibulum 'i(> denti- culatum. TJncini dentibus 4. Diese Clymene unterscheidet sich von der vorigen durch das Vorhandensein eines breiten Kopflaj)- pens, einer mit kurzen Warzen bedeckten Unterlippe und der nach oben in eine Spitze ausgehenden Oberlippe. Der Kopflappen (a in der vorderen, b in der Seiten-Ansicht) besteht aus einem ovalen Mittelstücke, auf dem sich mehrere Leisten, welche beinahe die Form einer Leier haben, erheben. An seinem Rande ist jederseits eine halbmondför- mige, flügelartige Ausbreitung. Das letzte Segment breitet sich glockenförmig aus, der Rand trägt 36 Zähne. Der Körper besteht aus 20 Segmenten, den Kopf mit eingeschlossen, von ungleicher Länge. Die Farbe ist hellgelb, am Anfange der Ringe weiss. Auf dem liauche verläuft eine weisse Linie in der Richtung des Nervenstranges. Die Länge des Thieres ist 130™™, die grösste Dicke 5™"'. Die Borstenbündel sind wie in der vorigen Species angeordnet , die Borsten zei- gen jedoch einige Verschiedenheit ; ausser den haarförmigen c finden sich noch kürzere an beiden Rändern mit feineren und schmäleren Zähnen dichter besetzt d, als bei der vorigen Sp. Die Borsten der Seitenkämme sind hakenförmig, die Hacken viertheilig e , die 4 Zacken alle nach einer Seite gekehrt. Vorgebirge der guten Hoffnung. Sie baut sich Röhren aus Sand. Trophonia. M. Edwards. Char.: Caput setis longissiniis. Fasciculi setarum duo in utroqne latere nunquam inlineis vel sulcis transversis. Diess Geschlecht wurde zuerst von M. Edwards aufgestellt, welcher die T. barbata an den Küsten von Frankreich fand. Es wurde später zu Siphonostoma, gezogen , in die Familie der Pherusea oder Chlorae- mida Dujardin. Es unterscheidet sich jedoch von allen Ph. durch den Mangel der Kiemen hat aber mit die sen die Anwesenheit der langen Kopfborsten, so wie die doppelte Reihe der Borstenbündel gemein. 16 Trophonia xanthotricha *. Schmakda. Taf. XIX. Fig. 1G5. Char. : Corpus teretiuscidum fusco-viride. Setae capitis curvatae, acuminatae, nureae. Der Körper ist walzenförmig, der hintere Theil plötzlich verschmächtigt, kaum ein Drittel so breit als der Vorderleib. Die Farbe ist dunkelgrün, die Länge des Körpers 25""". Die Zahl der Leibesringe ist gegen 100. Die Kopfborsten sind gekrümmt, vorne zugespitzt und goldgelb. Bei starker Vergrösserung zeigen sie Querstveifen. Ihre Länge ist bis 9mm. Zwischen ihnen liegt die Mundöffnung. Jeder Leibesring trägt 2 Borstenhöcker; der obere ist klein und besteht aus einem Bündel von 3 bis 4 haarförmigen Borsten. Sie sind a einfach, schwach, gekrümmt und laufen allmählig in eine Spitze aus. Das untere Borsten- bündel enthält Borsten von ungleicher Beschaffen- heit aber geringerer Zahl. Die einen, b , gleichen denen des oberen Bündels, andere dagegen sind dick, gerade oder sehr wenig gekrümmt, c und d, mit Längs- und Querstreifen. Aus diesen heterogenen Bündeln ragt eine Borste her- vor, deren unterer Theil gerade und deren Ende hakenförmig gekrümmt ist, e. Sie ist in ihrem ganzen Verlaufe gestreift. Ihre Farbe ist so wie die der vorigen: ein dunkles Gelbbraun. An jedem Leibesringe befindet sich eine Querreihe von kleinen Saugern, die im Zustande der Zusammenziehung unter der Loupe wie kleine Warzen, f, aussehen und dem Thiere ein gekörntes Aussehen geben. Mit diesen Haftapparaten saugt sich das Thier fest; es bedient sich derselben aber auch bei der Ortsveränderung in derselben Weise wie die Echinodermen. Ich habe von dieser Speeles nur 2 Exemplare gefunden. Vorgebirge der guten Hoffnung. Familie CliaetOpterÜia, Audouin et Edwards. Char. : Segmenta inaequalia. Segmentum cephalicum tentacuJis duohus wferis. Setae ca- pillares, unci?mtae et jmleaeformes. Organa locomotoria j)imiiformia. Chaetopterus. c UVIER. Char.: wie jener der Familie. Chaetopterus hamatus. schmarda. Taf. XIX. Fig. 16G. Iü6 a. und 166 b. Char. : Caput trapezoidale. Dorswn pinnae quartae hämo sigmoideo denticulato instructwn. DerKopftheil hateine trapezoidale Gestalt. Auf der unteren Fläche, nahe dem vorderen Rande, sitzen die spiralförmig eingerollten Fühler, um deren unteren Theil sich die Haut des Kopflappens mantelförmig schlägt. Zwischen ihnen findet sich die Mundöffnung. Der Kopf ist oben in seinem Mitteitheile etwas höher, die Sei- tentheile verlängern sich jederseits in 9 schmale, bogenförmig nach vorn und abwärts gekrümmte Flossen, die sowohl an ihrem Ende als an ihrem hinteren Rande mit einer dicht gedrängten Reihe von Paleen und Borsten bewaffnet sind. Die ersten, a, sind schief-lanzenförmig , die Spitze leicht gekrümmt und bei denen, die nach auv^öi, Gold; i)o('i, Haar. 17 innen stehen, mit eingerollten Eändern. Bei starker Vergrösserung zeigen sie im breiten Theile schiefstehende gestreifte Bänder, die durch lichte parallele Binden von einander getrennt sind. Der Schaft ist der Länge nach gestreift. Die Borsten h sind sanft gekrümmt mid werden kurz vor der Spitze etwas breiter; sie sind eigentlich unvoll- kommene Paleen. Auf den Kopf folgt ein Segment mit brei- ten Rändern, an dessen oberer und unterer Fläche ein kleiner cirrusartiger Lappen sich befindet. Ein solcher Lappen, der dem unteren Cirrus entspricht, findet sich auch schon in der unteren Flosse des Kopftheilcs. Die grosse Flosse trägt lange l^orstenbündel, deren einzelne Borsten c nur einen geringen Durchmesser haben, sich allmählich zuspitzen und an ihrem Ende hakenförmig umgebogen sind. Das 4. Flossenpaar trägt auf seiner Rückenseite einen kleinen, schwarzen hakenförmi- gen Apparat von beinahe iS'förmiger Gestalt, dessen freier Rand mit kleinen Zähnen be- setzt ist. Taf. XIX. Fig. 166 a. Auf der Bauchseite des grossen Flossenpaares ist die Haut blasenförmig aufgetrieben und bei der grossen Durchsichtigkeit derselben unter- scheidet man deutlich die zwei Nervenstränge des Bauchmarkes mit ihren Ganglien. Der nächstfolgende Ring ist auf der Rückenseite mehrfach eingeschnitten und trägt auf seinem hinteren Rande einen blasenartigen Fortsatz. Ebenso der dritte und fünfte. Der zweite, vierte und sechste tragen abge- rundete Lappen, welche die hinter ihnen liegende ]5lase zumTheil verdecken. Die nun folgenden Segmente, 15 an der Zahl, haben eine von den früheren Abtheilungen gänzlich abweichende Form und enden am Rücken in einen gekrümmten Fortsatz, an dessen äusserem Rande lange gei'ade Borsten d sitzen und diesem Theile eine den Kopfflossen ähnliche Starrheit geben. Auf ihrer Bauchseite sitzen mehrere leistenförmige Erhöhungen, Taf. XIX. Fig. 16Gb. in welchen bei starker Vergrösserung kurze gezackte Borsten sichtbar sind e. Die Röhre, in welcher das Thier lebt, ist aussen mit feinkörnigem Sande bedeckt, innen glatt. Sie hat im Verhältniss zum Thiere eine bedeutende Grösse. Ich fand dieses Thier am Vorgebirge der guten Hoffnung in der Simonsbay. Chaetopterus macropus. Schmakda. Taf. XIX. Ym. 167. Chai Caput discoidetim. Appendices cirriformes longissimae. Paleae culiriformes et scopiformes. Das Thier hat eine Länge von 40""". .Der Kopftheil ist fast scheibenförmig, hat einen Längendurchmesser von 8, bei einem Querdurchmesser von 11"'"' zwischen den Enden der beiden grössten Kopffiossen. Die beiden Flossen der nächstfolgenden Körper- abtheilung- ragen noch 4"'"' weiter hinaus. — Die Fühler stehen auch hier an der unteren Fläche nahe am vorderen Rande. — Sc h m a i'd :i : Ni'Ul- wii'lii'll I. II. Die Zahl der Kopffiossen beträgt neun, von denen die ersten fünf bis sechs nach vorn , die übrigen nach rückwärts gekrümmt sind. Die Paleen sind theils messerförmig mit gesägtem Rande, a, theils lanzenförmig, h, mit verlängerter um- gebogener Spitze, die an einem Rande lange steife Fortsätze trägt. Die Paleen sind dop- pelt gestreift durch rauhe Leisten, welclie sich unter rechten Winkeln kreuzen. Darauf folgen vier breite Segmente, die sich nach riickwärts in breite Lappen fortsetzen. — 3 18 Die siebzehn folgenden Segmente sind einander ähnlich und tragen auf ihrem Rücken jederseits einen lappen- artigeii Vorsprung, an dessen innerem Rande nahe an der Mittellinie ein cirrenartiges Organ entspringt, in welchem lange Borsten, c, stecken. Die hinteren sind an ihrer Spitze hakenförmig gekrümmt e. Die übrigen c verschmälern sich allmählich. — Die siebzehn Glieder des Hinterleibes haben deutlicher ausgesprochene Baucheirren als die vorige Speeles. Zwischen ihnen und den Rückencirren befindet sich gleichfalls eine Leiste mit kurzen gezahnten Borsten, d. — Die Röhre, in welcher das Thier lebt, ist gleichfalls mit feinem Sande bedeckt. Südsee, Küste von Illawara in Neu-Süd-Wales. Uebersieht der Ordnung Ceplialobranchiata. Char. : Organa respiratoria in capite disposita , nonunquam etiam in segmentis anterio- hus nec non in dorso. Vagaiites. Familie Pherusea. Grube. Cliar. Branchiae cephalicae simplices filiformes, et uti teniacula Corona setaruni mtmita. FascicuU setarum hiseriales. Setae fascicaU sttperioris lineares, inferioris uncinatae. Tiibicolae. Familie Hcrmellacea. grube. Caput paleis muiiitum , plerumque hipartitum. Branchiae ceplialicae simplices, filiformes. Branchiae dorsales styli-vel linguiformes (cirri dorsales auct.) Familie Serpulacca. Burmeister. Branchiae cephalicae jyinnatae, spiraliter dispositae. Setae fasciculorum lateralium lineares, interdum etiam paleae. Tori setis uncinatis compositi. Char: Char : Char: Familie Terebellacea. Burmeister. Branchiae cephalicae simplices, filiformes. Branchiae in segmentis primis laterales, dendriti- cae vel pectinatae. Caput interdum paleis munitum. 20 Vagantes. Familie Pherusea.* Grube. Cliar.: Brmichiae cephalicae swiplices filiformes, et uti tentacula corona setanm munita. Fasciculi setarum hiseriales. Setae fasciculi superioris lineares, inferior is uncinatae. Pherusa. oken. . Siphonostomum. otto. Char. : Wie jener der Familie. Die ersten Formen seheinen schon von Delle Chiaje gekannt gewesen zu sein. (Siehe ilfemone sulla storia e notomia degli animali senza vertehre. vol. IV.pag. 178, taf. 53 fig. 5, vielleicht auch tob. IV. fig. 18.) Trotzdem dass Delle Chiaje sich dagegen verwahrt, dass es Siphonostomem seien. Der Name Siphonostomum wurde von Otto aufgestellt, obwohl Oken schon den Namen Pherusa gegeben hatte. Identisch damit ist die Chloraema Dujardin's, vielleicht gehört auch das Geschlecht Spinther Johns ton hierher. Grube unterscheidet zwei Gruppen, solche mit gestrecktem und solche mit kurzem Leib. Bei den ersten sind die Borsten der ersten Ringe lang und nach vorne gerichtet. Das Geschlecht findet sich im Mittelmeer und im Atlantischen Ocean; ich beobachtete es in der süd- lichen Halbkugel. Pherusa tetragona. SCHJIAEDA. Taf. XX. Fig. 168. Char: Corpushreve, quadrangulare, obscure viride. Segmenta^l . Fasciculi setarum superiores nascuntur ex pirmis brevibus. Der Körper ist kurz, nach hinten nur wenig verschmächtigt, vier- kantig, dunkelgrün, 30""" lang, 3—5""" breit, und hat 37 Leibesringe. Die Kopfborsten sind kurz, wenig gekrümmt, mit Querstreifen ; sie um- geben die Kiemen und Fühler. Die Kiemen sind fadenförmig, die beiden Fühler kürzer und geringelt. Die MundöfFnung liegt zwischen letzteren. Die oberen Borstenbündel entspringen aus kurzen Fussstum- meln und bestehen selten aus mehr als vier Borsten, a die sich von denen des Kopfes nur durch geringere Dicke und Länge unterscheiden. Der untere Borstenhöcker trägt zwei grosse Hakenborsten c. Sie sind von einer grossen Zahl von Zotten b umgeben**, die länger sind als die am übrigen Körper mit Ausnahme der Kiemen. Der Körper ist häufig mit Sand bedeckt, der an den Saugnäpfen hängen bleibt. Im Saude und zwischen Steinen, am Vorgebirge der guten Hoffnung. * Grube hat den Familiennamen Pherusa von Oken, der älter ist als der Name Sii^honostomum von Otto, zuerst wieder gebraucht, ihn aber auf dieFamilie allein angewendet. Allerdings nannte Lamouroux auch ein Korallengeschlecht so. Da aber Siphonostoma bei den Crustaceen vergeben ist , so ist die Chance mit dem Otto'schen Namen nicht besser. ** Siehe die I. Abtheilung dieses Werkes p. XVI. 2t Pherusa bicolor. schmarda. Taf. XX. Fig. 169. Char. : Segmenta 50. Corpus teretiusculum, postice atteniiatum, liiteo-griseum, antice caeruleum. Tota superficies gelatina hyalina invo- luta. Fasciculi superiores setis qiiatuor capülarihus. Inferiores setis uncinatis. Die Länge des Körpers ist 50""", die Breite S"""; er hat über 50 Lei- besringe. Der Vordertheil ist dunkelblau, der hintere gelblich-grau, das Thier ist mit einem dicken durchsichtigen, gallertartigen Ueberzuge bedeckt, aus dem die Borsten hervorragen. Dieser Ueberzug zeigt bei starker Vergrösser ung zarte Streifen. In ihm sind eine jNIenge Anhänge meist von birnförmiger Gestalt an langen Stielen eingelagert. Sie machen mehr den Eindruck von Haftorganen als von Drüsen , be- sonders dicht stehen sie um die Borstenbündel, selbst um die Kopf- borsten. Die Kopfborsten h haben eine Länge von G""", sind blassgelb, dünn und schwach gekrümmt und zeigen Längsstreifen, die besonders im unteren eingepflanzten Theile Z»' zahlreich sind und in grösserer Ent- fernung Querstreifen. Zwischen ihnen stehen zahlreiche birnförmige Haftorgane. Die Kiemen sind zahlreich, fadenförmig; die Fühler dünn, fadenförmig, kürzer als die Kiemen. Die oberen Borstenbündel sind dünner und länger als die unteren ; sie haben selten mehr als vier Borsten. Sie unterscheiden sich von den Kopfborsten durch ihre grössere Dicke und durch die grössere Zahl von Querstreifen, a-a . Im unteren Bündel befindet sich eine grössere Hakenborste c von bräunlich-gelber Farbe mit Querstreifen, die bis gegen das Ende verlaufen. Das untere Ende hat Längsstreifen, die im freien Theil eine schiefe Richtung annehmen und dicht gedrängt stehen. Die Spitze ist frei. Auf Steinen in geringer Tiefe, Neu-Seeland. Pherusa chilensis. Scumarda. Taf. XX. Fig. 170. Char. : Corpus teretiusculum, postice attenuatum, olioaceum, gelatina hyalina inclusum; segmenta 4S. Setae in fasciculo superiore capillares, utrimque serrulatae et uncinatae spinulis duahus. Setae in fasciculo infe- riore capiUares, tenues, attenuatae et uncinatae, fine falciformes. Das Thier hat eine Länge von 30™™, eine Breite von 5™™ und 48 Leibes- ringe. Der Körper ist rund, von der Mitte nach rückwärts verschmächtigt, und olivengrün. Die Kopfborsten sind massig lang, goldgelb, mit Quer- gliederung. Die Fühler und Kiemen sind grasgrün ; die ersten gegen das Ende etwas kolbenförmig verdickt, die letzten fadenförmig mit Flimmer- epithelium bedeckt. Die Flimmcrzellen, von denen die Haare entsprin- gen, zeigten alle einen deutlichen Zellkern. In jeder Kieme sind zwei Gefässe, die an der Spitze der Kieme eine einfache Anastomose bil- den. Die gelatinöse Hülle zeigt ähnliche Streifung und die Zotten wie die der vorigen Species. Im oberen Horstenbündcl sind die Borsten 22 wesentlich verschieden von Jenen der frühern Species. Sie sind von zweierlei Art: a dünne, fast gerade Haar- borsten, am freien Theile an beiden Seiten mit feinen Zähnen besetzt; h ausser diesen noch hakenförmige Borsten, deren freier Theil breiter ist als der festsitzende und deren Spitze in einen grösseren und kleineren Dorn ausgeht. Auch das untere Ende hat zweierlei Borsten, c kurze haarförmige, gegen das Ende verdünnte und gestreifte, und d grössere hakenförmige mit sichelförmigem Ende längs , schief und quer gestreift. Südsee, an der Küste von Chile. Tiibicolae. Familie Hermellacea. Char. : Margo capitis paleis mimitus. Branchiae occipitales filiformes, dorsales et laterales lingui-vel styliformes (cirri dorsales auctorum). Setae capillares, uncinatae et paleae . Tori. Postica corporis pars caudiformis nec h-anchiis nee setis instructa. Die Körpersegraente sind ungleich, der Hintertheil ist oft in einen glatten, schwanzförmigen Anhang ausgezogen, dem alle Anhänge, Kiemen, Girren und Borsten fehlen. Alle haben einen mantelartigen Kopf- lappen, dessen abgestutzter Stirnrand Kränze von Paleen d. i. breit gedrückten Borsten trägt. Der Kreislauf wurde von mir an frischen Exemplaren studirt. Ein unpaares grosses Rückengefäss führt rothes Blut, des- sen Strom sich von rückwärts nach vorwärts bewegt. In jedem Ringe geht jederseits ein Hauptast zu den Rückenkiemen, das Kiemengefäss verläuft bis zur Spitze der Rückenkiemen, biegt dort um und geht durch das Parallelgefäss in das Hauptgeföss am Bauche , in welchem die Bewegung des Blutes von vorn nach rückwärts ist. — Am sechsten Ringe liegt ein rundes fast kugeliges Herz, mit dem die beiden Hauptgefässe communiciren. Die Kopfkiemen sind fadenförmig mit etwas verdickter Spitze. Das Flimmer- Epithel der Kopfkiemen ist ausserordentlich entwickelt. Die Wimperhaare stehen in parallelen Reihen ring- förmig; die äusseren erreichen eine Länge bis 2^5-"'" und gleichen den grossen Griffeln vieler Infusorien, sind aber biegsam wie Flagellen, gegen die Anheftungsstelle der Kiemen werden sie kürzer. — Die Rückenkiemen sind flach, zungen- und bandförmig mit leicht gebuchteten Rändern, am eckigen Theile stehen längere Wim- pern in Gruppen , im vertieften Theile sind sie kürzer und haben den gewöhnlichen Charakter der Flimmei'- haare. Abgerissen behalten sie noch lange ihre Contractilität, schwimmen herum, ziehen sich bei der Berüh- rung zusammen, und raachen mit ihren zwei Gefässstämmen den Eindruck von Turbellarien. Die Thiere, welche hierher gehören, wurden früher theils zum Geschlec-hte Amjihiirite , theils zu Sahellaria Lamarck ge- zogen. Grube erhebt die Amphitrite taurica zu einem eigenen Geschlechte Centrocorone. Das Lamarck'sche Geschlecht Sahellaria wird von Quatrefages in zwei getrennt, dem einen Hermella Quatrefages giebt er den Charakter einer dreifachen Paleenkrone , das zweite nennt er Pallasia, dessen Krone zweifach ist. In beiden Gruppen bemerkte ich Formen mit hornartigen Fortsätzen an der Rückenseite. Ich beobachtete die Hennella in Ceylon, am Vorgebirge der guten Hoffnung, in Neuseeland und Chile. Hermella.* Savigny. (Sabellaria. lamarck.) Char.: Corpus suhcylindricum postice attenuatiim. Lohns cepilialicus (utrinque) integer, jya/eae mar- f/inis anterioris partim tntrorsum partim extrorsum directae. * Dieses Geschlecht hat zwei gangbare Namen Hermella von Savigny und Sabellaria von Lamarck; das letzte aus Jahre 1812. Saliellaria gibt leicht Anlass zur Verwechselung mit Sabella und Sabellides , daher habe ich den Namen Hermella, der von dem Monographen herrührt, beibehalten. 23 Ohne Stacheln am Hintertheil des Kopfes. Hermella capensis. Schmakda. Taf. XX. Fig. 171. Chai*. : Corpus oUvaceum. Series palearimi duae dijferentes, externae sublanceolatae, internae falci- formes, solmn dimidiam partem tegentes. Papillae breves, latae,fine incisae. Die Farbe des Rückens ist dunkel-oUvengrün , der Kopftheil dunkel-rothbraun , die Rückenkiemen sind lang und von dunklerer Farbe. Die Länge des Körpers ist 70™"', von denen G""" auf den Kopf und 16'""' auf den schwanzartigen Hintertheil kommen. Zahl der Körperringe 44. Die Kopfkiemen sind zahlreich, röthlich-braun und sind zahlreicher gegen den Mund als gegen den Kopf. Unter ihnen liegt die fast kreisförmige Muiidöffnung mit einem wulstartigen Ringe umgeben, auf dessen unte- rem Theile zwei kleine tasterartige Knötchen sitzen. Nach aussen liegen zwei lamellenartige Erhöhungen. Die obere Fläche des Kopfes ist fast hart. Um die äussere Reihe der Paleen stehen kurze flache Knoten von matter Goldfarbe, die äussere Reihe der Paleen besteht aus breiten umgebogenen, nur wenig gekrümmten, am freien Ende eingeschnitte- nen Paleen a , in denen man bei starker Vergrösserung lange Längs- streifen und schiefe parallele, schwach gekrümmte Linien unterschei- det. Ihre Zahl ist 21. Die innere Reihe besteht aus 14 am festsitzenden Ende geraden, am freien Ende gekrümmten und zugespitzten Paleen h. Diese zeigen bei starker Vergrösserung blos Querstreifen. Der erste Ring zeigt blos eine Rückenkieme, der zweite, dritte und vierte aus- serdem an seiner Seite ruderartige Fortsätze c, welche mit breiteren platten, schaufeiförmigen Paleen d besetzt sind, bis acht, zwischen denen sich einzelne kurze, gekrümmte l^orsten befinden. Zwischen den Rückenkiemen und Baucheirren verläuft eine Leiste, in der sich äusserst zahlreiche kurze, flache liorsten finden, die eine längliche Form haben und deren einer Rand glatt, der andere mit 6 — 7 Zähnen e besetzt ist. Ihre Länge beträgt J^^""". Der Bauchcirrus ist kurz, das unter ihm stehende Borstenbündel besteht aus langen, dünnen gekrümm- ten Borsten, welche an der convexen Seite bis gegen das Ende abgerundete Zähne tragen (/ist das Ende, g ein Stück aus der Mitte). Der Hinterleib ist walzenförmig und beinahe schwarz. Die Gehäuse sind dick und bestehen aus Muschelfragmenten. Sie sind auf Steinen meist in horizontaler Lage in grosser Anzahl angekittet. Tafelbai, am Vorgebirge der guten Hoff'nung. Hermella macropalea. Schmarda. Taf. XX. Fig. 172.* Char. : Corpus ruhellanum, caput violaceum. Papillae breves latae. Paleae externae longiores ser- ratae, internae longissimae subulatae laeves. * Bei fünffacher Vergrösserung. 24 Die Farbe des Körpers ist blassroth , Kopf und Kiemen sind violett. Die Länge des Körpers ist 25""°, davon 5'"'" auf den Hintertheil, Kopf 2™m^ Körperringe 35. In der Nähe des Mundes stehen zwei kurze gespitzte Fort- sätze. Um die äussere Paleenreihe stehen kurze breite, röthliche, papillenartige Fortsätze. Die äussere Reihe besteht aus 15 langen, bogenförmig nach vorn gekrümmten 2""" langen Paleen, welche an jeder Seite eine Reihe von spitzi- gen Zähnen tragen a. Bei starker Vergrösserung sieht man Längsstreifen. Die inneren 10 Paleen 5 sind fast säbelförmig , an der Spitze schwach ge- krümmt mit Längs- und Querstreifen, welche Reihen kleiner dornartiger Fortsätze entsprechen, die erst bei starker Vergrösserung sichtbar werden c. Die Paleen decken, umgelegt, den ganzen Kopflappen. Die breiten Ruder tragen lange schaufeiförmige Paleen d. Ihnen ähnlich, aber spitziger , sind die Paleen an den Rückenkiemen e. Das Bündel am Bauchcirrus besteht aus längeren und kürzeren Borsten f, welche an der convexen Seite spitzigere Zähne tragen, c und sind bei zweiliundertfünfzigfacher , die übrigen Figuren bei dreissigfacher Vergrösserung gezeichnet. Südsee, Küste von Chile. Mit Stacheln am Rücken des Kopfes. Hermella bicornis. Schmarda. Taf. XX. Fig. 1 73. 173 a. 137b. Char. : Corpus atropurpureum. Processus duo aculeifornies in parte posteriore capitis. Papillae duodecim hreves. Puleae exiernae triginta serratae, internae suhuliformes , vtx curvatae, laeves. Die Länge ist 90""", davon 30™™ auf den cylindrischen Hintertheil; zählt 50 Leibesringe. Der Kopf ist breit, die Körperfarbe dunkel-violett und die Kiemen purpurfarbig. Um den oberen Theil des Mundes stehen vier kurze tentakelartige Fortsätze, um den unteren sechs Erhöhungen, von denen die zwei äusseren die Form von breiten kurzen Fühlern haben; so dass auf diese Weise zehn Mundanhänge vorhanden sind. Zwei Stacheln die gross und stark gekrümmt sind, stehen am Hintertheile des Kopfes. Taf. XX. Fig. 173 a. Ansicht des Kopfes von oben. Um die äusserste Paleenreihe stehen jederseits 12 kurze schwarze Blättchen. Die äussere Reihe der Paleen besteht aus ungefähr 30 in einem Halbkreis ausstrahlenden gebogenen Paleen, die jeder- seits Zähne tragen a. Die inneren (bei 21), stehen in einer weniger gekrümmten Linie, sind fast gerade h und zeigen bei starker Vergrösserung Längen- und Querstreifen. Die Rückenkiemen sind sehr lang. Die neben ihnen stehenden schaufeiförmigen Paleen c sind denen der übrigen Speeles ähnlich. Die Bor- stenbündel, die neben den kurzen Baucheirren stehen, (siehe Fig. 173 b.) sind bis 2™'" lang, pinselförmig, gelblich-weiss und bestehen aus dünnen gekrümm- ten Borsten , von denen die kürzeren spitzige, sägeartige Zähne tragen d, die der grösseren sind schmäler aber länger und ihre Spitze weniger scharf. Zwi- schen den Kiemen und den Baucheirren stellen die Querleisten mit kurzen breiten Borsten, die sieben Zähne enthalten e. Ceylon , an felsigen Ufern in harten Röhren aus feinem Sande. 25 Hermella quadricornis. schjiakda. Taf. XX. Fig. 174. C;har.: Corpus ex flavo ruhescens. Ccqmt et hrancliiae violaceae. Brmichiac dorsales caerulcae. Pupillae breves. Paleae externae a latere aculeatae ; internae geniculatae aculeatae. Spinae occipitales quatuor. Die Farbe des Körpers ist röthlich-gclb ; der obere Theil des Kopfes und die Kiemen sind violett. Die Rückenkiemen sind blau mit weisser Einfassung. Die Länge des Körpers ist von denen S""" auf den Hintertheil kommen. Zählt 41 Kör])erringe. Die Papillen um die äusse- ren Paleen sind kurz, weiss, ungefähr 10. Die Paleen der ersten Peihe (12) sind lang, nach unten gebogen und haben zwei Reihen langer stachel- artiger Fortsätze a. Bei starker Vergrösserung zeigen sie Längstreifen und im unteren Theile Querstreifen. Die inneren (7) Paleen sind nach innen gekrümmt und haben am convexen Rande feine stachelartige Fort- sätze, bei fünfzehn an der Zahl c. An der Rückenseite des Kopfes sind zwei kurze, schwach gekrümmte hornartige Dornen, wie bei der vorigen Species, an deren Basis die Rudimente zweier anderer sichtbar sind. Die flachen schaufeiförmigen Borsten h 'va der Nähe der Rückenkiemen gehen in eine längere Spitze aus, als bei den übrigen Species; bei starker Vergrösse- rung fand ich , dass die Längslinien stellenweise unterbrochen sind und eigentlich von Erhöhungen herrühren, l^ie Kiemen sind sehr zart und entspringen von sehr deutlich ausgeprägten Leisten. Die ]>orsten, welche neben dem Hauchcirrus stehen, haben den allgemeinen Charakter der Familie. Das Gehäuse hat eine ungemein grosse Festigkeit, wie ein fein- körniger Sandstein und ist stellenweise mit Eschara überzogen. In der Nähe von Aukland in Neu-Seeland. S (■ Ii III a r (I a : iNc;ue wli'liellosi- Tliiuix'. I. II. 26 Familie SeipulaCea. Burmeistek. Cliar. : Branchiae cephalicae harhatae in spiram unam aut duas aggregatae. Prohoscis nulla. Setae capillares, uncinatae et paleiformes. In antica corporis jjarte Membrana ventralis utroque latere in lohum terminans. Tuhicolae. Der Körper ist rundlich, auf der einen Seite gewöhnlich etwas abgeplattet; die Segmente sind kurz. Die Kiemen sind pinselförmig und bestehen in einer einfachen oder doppelten Reihe langer bärtiger Fäden in Form eines Kreises oder einer Spirale. Auf den Fäden sind oft in regelmässigen Zwischenräumen Pigment- anhäufungen, die in neuerer Zeit als Augen gedeutet werden und schon von Delle Chiaje als punti nerei in seiner Sahella lucullana beschrieben und abgebildet worden sind (Mem. tom. III. pag. 218 tav. \1. fig. 23). Die Familie besteht aus den Geschlechtern Sahella L., EriograpMs Gr., Protula'Risso, Serpula L., Filograna Berk., i'aön'cm Blainville. Von diesen zerfällt Serpula in mehrere Gruppen, dagegen sind die Geschlechter Anisomelus und Piratesa Templeton einzuziehen. Erstere ist eine Serpula, letztere eine Sahella. Das Geschlecht Othonia gehört zu Fahricia und wahrscheinlich auch das Geschlecht Pleigoj^htJiahnus Agassiz. {Lectures on compar. emhryologie p. 78. pl. 28) in die Nähe dieser Gruppe. Uebersiclit der Familie Serpulacea. A. C'orpus antice membrana ventrali praedituni. Operculum nullum. Tubulus calcareus. Protiila. Kisso. Operculum unum aut duo. Opercula duo; pedunculus laevis. Divisio spontanea nulla. Serpula. Linne. Opercula duo barbata. Divisio spontanea. Filo^rniia. Berkeley. B. Membrana ventralis nulla. Corpus muco inclusum. EriojL^rapliis. Grube. Tubulus ex argilla aut luto et gelatina productus. Oculi in extremitate postica nuUi. 8abella. Savigny. Oculi in extremitate postica conspicui. Fabricia. Blainville. l^ebersicht des Geschlechtes Serpula. Linne. Basis brancliiarum in spiras plures involuta. ' Operculum unum. Cyiiiospira. Sayigny. Opercula plura columna verticali conjuncta. Poniatostegus. Schmarda. Basis branchiarum in spiram unicam vel spirae partem involuta. Operculum infundibuliforme, margine denticulato. Serpula Philippi. Operculum infundibiliforme, bacillis ex fundo in coronae forniam crescentibus. Euponiatus. Philippi. Operculum plus minusve claviforme, truncatum. Placostegus. Philippi. Operculum glandiforme. ; Vermllia. Lamarck. Philippi. Operculum hemispliaericum aut planum, cornutum. Pomatoct'i'os. Philippi. Operculum spathulatum. Spirorbis. Daudin. Operculum calcareum, aculeis mobilibus coronatum. Galeoloria. Lamarck. 28 Serpula. Lamarck (im weitern Sinne.) Cliar. : Membrana ventrahs. Operculum unum vel diio, pedunculus operculoritm nudus. Setae capillares, uncinatae et nonnunquam paleae. Divisio spontanea nulla. Vermilia.* lamarck. Char. : Operculum calcareum glandiforme tionnunquam prolongatum vel oblique obtusum. Vermilia dubia. Schmakda. Taf. XXI. Fig. 175. Char.: Tubulus irregulariter pentago7vus. Operculum obtuse glandiforme. Pedunculus curvatus ad basin operciili bicornis. Die Röhre hat drei scharfe und zwei stumpfere Leisten , die so wenig kenntlich sind, dass sie auf den ersten Anblick dreikantig erscheint. Wenn man die festgewachsene Seite als die untere betrachtet, so liegen die zwei stumpferen Leisten zwischen Basis und Firste. Linen ist die Röhre drehrund. Das Thier ( J hat eine Länge von 20™'". Der Körper ist orangegelb mit einer dunkelbraunen Längsbinde in der l ] Mittellinie des Körpers. Vorn stehen jederseits 16 Kiemenfäden von schwefelgelber Farbe, an ihrer \ / Üasis eine weisse Querlinie. Der Deckel ist mehr keulen- als eicheiförmig, gekrümmt und geht all- I mählich in den Stiel über, an seinem unteren Theile stehen zwei spitzige gekrümmte Fortsätze. Auch der Deckelstiel ist stark gekrümmt. Ln Atlantischen Ocean, an Felsen bei San Malo. Die Form hat manche Aehnlichkeit mit V. polytrema. Vermilia annulata. Schmarda. Taf. XXL Fig. J76. Char.: Operculum irregulariter glandiforme sub finem excavatum. Pedun- culus longus vix curvatus, annulatus. Es ist vielleicht der Typus eines neuen Geschlechtes. Der Deckel hat eine unregelmässige eicheiförmige Gestalt ; seine obere Fläche ist etwas vertieft und mit einem aufrechtstehenden dünnen, gelben, hornartigen durchscheinenden Rande wie mit einer Mauer umgeben. Der Stiel des Deckels ist lang, wenig gekrümmt, weiss- lich und hat 21 Querringe. Die Kiemenfäden sind blassroth, bei 15 in einem Bün- del. Der Körper ist am vorderen Ende gezackt, röthlich-gelb mit einer braunen Längslinie. Der Mantel ist etwas heller gefärbt. 13ie Borsten der letzten Bündel sind auffallend lang, aber von sehr einfacher Structur. •famaica, auf Korallenriffen. Ich habe die Röhren des Thieres verloren und kann dalier nichts Näheres darüber angeben. * Die Ueckeltormen sind so verschieden, dass sie kaum sichere Charactere liefern. 29 Eupomatus.* Philippi. Char. : Operculum infundibilifonne, lacilli coronara formaiites in infundihulo. Operculuni unum vel duo. Ich habe den Geschlechtscharakter erweitert, da die von mir beobachtete Form zwei Deckel hat, deren Form mit E., bei Philippi (Archiv für Naturgeschichte 1844.) übereinstimmt. Eupomatus dipoma.** Schmarda. t Taf. XXI. Fig. 177. Char.: Tubulus cylindricus, costis longitudinuUhus qtiinque. Operculum duplex infundihuliforme, bacillis 8 — 10 introrsum convergentibus. Inter setas alias etiam scalpratae. Das Thier hat zwei Deckel von brauner Farbe mit einem Kranz von Haken am Eande, der nach aus- wärts gebogen ist; dieser Rand ist schwarzbraun, ebenso die Spitze des Trichters. Die Länge des Thieres ist 35'"'", Breite 3""». Von der inneren Seite des Trichters erhebt sich ein Kreis von 8 — 10 hakenförmigen Fortsätzen, deren Spitzen nach innen convergiren ; sie sind röthlich- braun und 2""" lang. Die Stiele sind etwas gekrümmt, rund, weiss und durchschei- nend. Sie sitzen auf einem knopfförmigen Fortsatz auf, und verschmälern sich nach oben plötzlich. Der längere Stiel erreicht bei e'"'». Die Kiemen stehen zu 18 in einem liüschel; sie sind blassroth und erreichen eine Länge von beinahe 6"^'". Die Bauch- haut ist nach der Seite zu stark geschweift, röthlich-gelb und hat schwarze Quer- striche, entsprechend der Zahl der Leibesringe. Diese schwarzen Linien lösen sich bei starker Vergrösserung in eine grosse Zahl dünner, breiter, an dem einen Rande gezähnter 15orsten auf, die denen der Sabellen entsprechen a. Ober ihnen sitzen andere ganz abweichend gebildete Borsten, mit einem breiten dünnen Endstücke, dessen Rand gezähnt ist b. Die haarförmigen Borsten c sind lang und spitzen sich nur allmäh- lich zu. Das festsitzende Ende d ist etwas breiter. Das Gehäuse ist eine runde Kalk- röhre, deren aufsitzender Theil etwas flachgedrückt ist, mit Querringen und fünt Längsrippen, von denen immer zwei und zwei den Rändern genähert sind. Vorgebirge dei' guten Hoffnung, auf Felsblöcken aufsitzend. Delle Chiaje bildete schon eine verwandte Form mit doppeltem Deckel ab, die er als Sahella Euplaeana beschrieb {Mem. tom. Iii. pag. 219 u. 226, tab. 48 fig. 2l u. 22). Er vindicirt seiner Form jedoch ein Sandgehäuse. Sie ist identisch mit E. uncinata späterer Zoologen , bei der jedoch das Gehäuse als dreh- rund und quergerunzelt beschrieben wird. PlacOStegUS. Philippi. Char: Operculum clavatum, fine obtusum. PlacOStegUS Caeruleus. Schmarda. Taf. XXI. Fig. 178. Char.: Tubulus trig onus caeruleseem. Operculum clavatum fine planum. Pedunculus brems nre- gulariter triqueter. Eupomatia ist nach R. Brown eine Anonacee. zlig, zwei und TlcSfia, Deckel. 30 Die Körperfarbe ist bläulich-grau, die der Kiemen intensiver. Die Länge des Körpers ist 25""". Der Deckel hat eine keulenförmige am Ende schief abgeflachte Gestalt. Der Stil ist kurz, unrcgelmässig dreikantig und geht allmählich in den Deckel über. Die Kiemen stehen auf einer kreisförmigen Basis mit weissem Eande. Die Kiemenfäden sind jederseits bis zur Zahl 20 und kürzer und dicker als in der vorigen Species. Sie sind blau mit zarten weissen Querstreifen. Die Kragenhaut ist breit und schlägt sich am Rücken lappenförmig um. Eine grosse Zahl von Gefässen befindet sich darin und bildet Wundernetze. Die l?auchhaut bietet nichts besonders Bemerkenswerthes. Ihre Farbe ist blau-grau. Die Haar- borsten sind sehr lang und zeigen bei starker Vergrösserung schiefe Streifen. Das Gehäuse ist eine stark gewundene, dreikantige Röhre; der obere Rand trägt eine unregelmässige Rinne, deren Wände in einiger Entfernung vom Rande mit einer himmelblauen Linie gezeichnet sind; der übrige Theil ist blassblau und an den aufsitzenden Rändern gelblich. Vorgebirge der guten Hoffnung und Neu-Seeland, auf Felsen. Pomatoceros. philippi. Char. Operculum glohomm vel conicum, apice cornutiim. Bis jetzt war nur eine Species bekannt, über welche Philippi und Leuckart Bericht erstattet haben. Pomatoceros tetraceros. Schmarda. Taf. XXI. Flg. 179. Char. : Operculum quadricorne, margine crenulaium. Der Körper des Thieres hat die allgemeinen Umrisse des Geschlechtes , so weit ich es aus dem ver- stümmelten Exemplare mit Sicherheit beurtheilen kann. Seine Farben sind ziegelroth und blau-grün. Die Länge ist 5"'". Der Deckel ist umgekehrt kegelförmig, der obere Theil etwas vorspringend, gerippt. Der Saum ist gezähnt. Die Mitte der Fläche ist etwas vertieft. In der Vertiefung stehen vier kurze, geweihartige Fortsätze. Die Farbe ist roth mit Ausnahme der Rippen, welche grün sind. Die Zahl der Kiemen ist bei 20 in jedem Büschel. Der untere Theil ist roth , der obere grün. Der Kragen ist auf der Bauchseite gespalten, etwas umgeschlagen und weiss gesäumt; am Rücken trägt sein oberer Rand mehi'ere spitzige Fortsätze. Ausser den sechs Borstenbündeln des Mantels sind wie bei andern Serpulaceen zwei Borstenbündel am Kragen. Neu-Süd-Wales. Serpula. Philippi. (im engern Sinne.) Char. : Operculum inftmdihulifor^ne, margine crenulaium cel denticulalum, fundo radiatim sulcatum. Die hierher gehörigen Formen sind im Mittelmeer häufig; icli fand jedoch keine exotischen. Cymospira. Savigny. Cliar. : Basis hranchiarum spiralis, op>erculum simplex cornuium. 31 Cymospira gigantea. schmarda. (Serpula gigantea. Pallas.) Taf. XXI. Fig. ISO. Char. : Cornua operctdi quaiuor, cluo longa et duo brevissima. Pallas beschreibt in seinen Mise. zooIog. ein Thier, unter dem Namen Serpula gigantea, welches mit einem von mir in Jamaica beobachteten in vielen Stücken übereinstimmt. Meine Cymospira gigantea hat fünf Umgänge in jedem Kiemenbüschel (die von Pallas acht). Die Kiemen sind rosenrotli, die Fäden sehr zahlreich und sitzen auf einer ziemlich breiten l^asis auf Der Deckelstiel ist gross, breit, aber dünn; seine Seitenränder sind fast häutig und treten flügelartig vor, so dass die contrahirten Kiemen sich in ihnen bergen können. Der Deckel hat eine tellerartige Form ; aus seiner Vertiefung erheben sich zwei grössere und zwei kleinere Fortsätze*. Die ersteren stehen nach aussen und sind an der Seite mit mehreren spitzigen Fortsätzen versehen ; die kurzen Hörner tragen nur an ihrer Spitze drei kleine Zacken. Die Farbe des Stieles ist hell- braun ; die des Deckels und der Hörner rosenroth. Am oberen Theile des Körpers sitzt eine kleine Hervor- ragung, ein rudimentärer Fuss mit einem kurzen ]]orstenbündel. Der IJauchlappen ist jederseits in sechs Ringe gespalten und trägt jederseits sechs liorstenbündel , die auf Halbringen sitzen. Die Bauchhaut ist blassroth, der Körper röthlich-gelb. Die Einschnürungen der Ringe sind nur schwach. Auf einem Korallenriff im Süden von Jamaica. Cymospira polycera. Schmakda. Taf. XXI. Fig. 181. Char.: Operculmn crassum hreve , pedunculus curvatus. Superßcies operculi uncinis {cornubus) pluribus. Der Körper ist blass-rosenroth ; der untere Theil der Kiemen zwischen violett und rosenroth. Die Länge des Thieres ist 16™™. Diese Cymospira polycera gehört zu den kleinen Formen und zeichnet sich durch den kurzen, gekrümmten Deckelstiel , den kurzen , dicken, weissen, kalkigen Deckel, der auf seineroberen Fläche sieben krumme Haken, davon zwei lange trägt, aus. Diese Bewaffnung hat einige Aehnlichkeit mit dem Deckel Q. bei Philippi (1. c). Die Anwesenheit der Spiralgänge verAveist das Thier in dieses Geschlecht. Die Zahl der Umgänge beträgt nur zwei. .Jamaica. Cy mospiren, mit stockwerkartigen Deckeln. PomatostegUS.*** Schmarda. Char. : Opercula j)lura (tres vel quatuor), colunma centrali verticali unita. Branchiae spirales. Pomatostegus macrosoma. schmarda. Taf. XXI. Fig. 1S2. Char.: Opercula quatuor versus finem decrescentia. Lobus colluris duplex. Branchiarum sjriralia tria, branchiae rosaceae, breces. Tuhulus trigonus. Der Deckelstiel ist von der Form eines umgekehrten hohlen , an der einen Seite aufgeschnittenen Kegels. Seine Basis bildet eine flache Vertiefung, aus der sich eine kurze Säule erhebt, auf der ein zweiter * Wie bei Pallas, squama in loco ortus tuberculo notata, cui adstant corniculum utrinque corneae duriciei, tubulosum bipartitum ; cujus portio major extremo uncinulis muricata, curvula est, minor erecta, tantum apice uncinulata, Miscell. Zoolog, p. 144; obschon in den späteren Citaten fälschlich nur zwei angeführt werden. ** IIüpu, Deckel und aiiyog, Stockwerk. 32 Deckel mit einer zweiten Säule aufsitzt. Das dritte Säulenstück trägt einen dritten, aber viel kleineren Deckel. Alle Deckel stimmen darin überein , dass ihre Ränder umgebogen und eingekerbt sind. Ausser diesen Kerben trägt der oberste noch zwei horizontal stehende Stacheln. Ihre Farbe ist dunkelbraun. Ihr Gewebe ist hornig. Pomatostegus stellatus (Terehella stellata Abilg. Cymospira stellata. Grube) hat sechs bis sieben senkrechte Stäbchen auf dem obersten Deckel. Die Kiemen bilden drei Spiralen, die Kiemenfäden sind rosenroth. Der Kragen ist doppelt. Die Lappen der Bauch- haut kreuzen sich auf dem Bauche. Borstenbündel sind sechs. Die Farbe des Körpers ist blass- fleischfarbig, mit gelben, seidenglänzenden unbestimmten Querstreifen, der hintere Theil des Körpers ist breit gedrückt, röthlich-braun und hat in seinem mittleren Theile eine breite Furche. Die Borsten sind geschweift und mit feinen schiefen Streifen versehen. Das Gehäuse ist dick- wandig, die Oeff'nung ist rundlich-oval. Die äusseren Wandungen sind dreikantig. Die Seiten sind fast von gleicher Breite. Ausser den vorspringenden drei Kanten sind an den beiden Seiten- Ii wänden noch zwei Reihen von spitzigen , unregelmässigen Erhabenheiten. Die Länge des Kör- f pers ist 70'"™, die Breite 5™'". Die Thiere müssen alt werden, denn ich fand ein Gehäuse, in dem das Thier noch lebte, mit Madrcporen und Cariophyllen bedeckt. ' • An den Keys, im Süden von .Jamaica. Pomatostegus brachysoma. Schmaeda. • Taf. XXI. Fig. 183. Char. : Opercula tria coiicava, ßnis colunmae Spina imica, pieduncidus magis curvatus. Lohns collaris Simplex. Spirae hranchiarum I J , branchiae rühre et viride striatae, longissimae. Der Deckel hat grosse Aehnlichkeit mit dem der vorigen Species ; der Stiel ist jedoch mehr gekrümmt. Der Körper ist einfech und geht auf der Bauchseite in zwei und auf der Rückenseite in einen Lappen aus. Die Kiemen machen l-i Spirale, sind grün und roth gestreift. Die Kiemenblättchen stehen dicht gedrängt und es entspringen immer zwei von jedem einzelnen Ringe, auf derselben Seite. Die Kiemen haben eine Länge von 6""". Die Bauchhaut mit den Horsten hat eine Länge von 5'"'" auf der Bauchseite, und von beinahe 7™™ auf der Rückenseite, dieser Theil ist blass-röthlich. Der Hinterleib ist scharlachroth , hat auf der Rücken- und Bauchseite eine hellere Furche, spitzt sich schnell zu und hat eine geringe Anzahl von Ringen, die wenig deutlich sind. Die Länge des Thicres ist 18'"™, wovon 7'"'" auf den Deckel kommen. Die Röhre ist kalkig und cylindrisch. Korallenriffe von Jamaica. Protula. Passo. Char.: Membrana ventralis utroque latere in lohum alatmn terminans. Fasciculi hranchiarum duo. Operculum nulluni. Die Basalblätter der Kiemen sind auch hier entweder in Kreis- oder Spiralform angeonhiet. Protula longiseta. Schmakda. Taf. XXII. Fig. 184. Char. : Branchiae ruhrae in circulum dispositae. Setae capillares in postica corporis parte longissi- mae. Tuhulus teretiiisctdus quinquecostatus. Jederseits mehr als 30 Kiemenfäden; die äusseren sind in der Hälfte gespalten. Die Kiemen sind zinnoberrotli, die Kiemenblättchen blasser, sie entspringen jederseits von einem schmalen Saume. Der Bauch- lappen ist blassroth und trägt sieben Borstenbündel. Die Länge des Körpers beträgt 35>"" und besteht aus mehr als 100 Körperringen. Die Borstenliöcker der unteren Ringe sind deutlich vorspringend; die I^orsten 33 sind fein, haarförmig. Der Rest des Körpers zeigt ein blasses Mennigroth. Die Röhre ist dünn, rundlich, oval, unten mehr glatt, oben mit vier, unten mit einer Längsrippe. Korallenriffe von Jamaica. Protula appendiculata. schmauda. Taf. XXII. Fig. 185. Char. : Brcmchiae in sinra \\ caeruleae , foliolis ruhris et caeruleia. hiter branchias et niemhranam ventralem quinque lobi membranacei. Tubulus contortus, striis iransversis irregularibus obsoletis. Der Körper ist blassroth. Zwischen den Kiemen und der Hauchhaut sind fünf Hautlappen, von denen vier viereckige paarig an den Seiten stehen; die fünfte, in Form eines spitzigen Dreieckes, ist am Rücken. Die Bauchhaut, die flügelförmig absteht, trägt sechs Borstenbündel. Die Kiemen, deren Zahl über 50 in jedem Büschel beträgt, stehen auf einer schmalen, blauen, spiralförmigen Basis mit 14 Windungen , mit rothen und blauen Kiemenblättchen. Die Länge des Körpers SO""". Die Röhre ist stark gewunden und hat unregelmässige wenig deutliche Querleisten. Jamaica, auf Korallenriffen. Serpulacea, ohne flügelartig hervortretender Bauchhaut. Sabella. Savigny. Char.: BrancMae barbatae in duobus circulis vel semicirculis velliiieis sjnralibus dispositae. Membrana ventralia alata nulla. Dispositio setarum varians. Tubulus ut plurimum ex luto aut argilla et muco constructus. Sabella ceratodaula.* Schmarda. Taf. XXII. Fig. 186. Char.: Branchiae vix corporis longitudinem attingentes , striis flams et bruneis. Corpus ex ßavo brunescens. Tubulus introrsum memhrana cornea vesiiius. Die Farbe des Körpers ist gelblich-braun, die Kiemen sind gelb und rothbraun gestreift. Die Länge ist 50""", von denen die Kiemen 14™'" einnehmen, also etwas weniger als \ der Gesammtlänge. Die Zahl der Kiemenfäden ist 18 auf jeder Seite. Die Zahl der Körperringe ist bei 115. Die Borsten sind alle im oberen Theile breit gedrückt, schief gestreift, die kürzeren breiter , doppelt gestreift. Der äussere Theil der Röhre ist rauh von anklebendem Schlamm, der innere Theil ist mit einer braunen, hornartigen, ziemlich dicken, aber durchscheinenden Haut bekleidet. • Neu-Seeland. 11 * KtQ(cTO}öi]g , hornicht. Schmarda: Neue wirbellose Thieic. I. II. 5 34 Sabella violacea. schmarda. Taf. XXII. Fig. 187. (J h ar. : Branchiae striis caeruleis et violaceis, \ corporis longitudine. Foliolae binae in quovis annulo. Corpus violaceum. Der Körper ist violett, bei 80">™ lang, von denen 20 auf die Kie- men kommen. Körperringe sind Sl, Kiemen 21 vorhanden, letztere blass- blau und violett gestreift. Die Kiemenblättchen sind blau und roth zu zweien auf jedem Ringe. In Abständen sitzen auf der entgegengesetzten Seite zwei steifere Fortsätze. Die Borsten sind in den sieben oberen Bün- deln lang, im letzten Drittel breiter werdend, a, dann fast plötzlich in eine lange biegsame Spitze auslaufend. Der breite Theil hat zwei paral- lele Reihen von Streifen. Die Borsten der kleineren Bündel, b und c, sind kürzer, aber breiter. Die Hakenborsten sind raun, beinahe schwarz; die Kie- men sind heller, die Fädchen abwechselnd schwarzbraun und gelbbraun. Die Länge des Körpers ist 150""°, ein Drittel davon auf die Kiemen (46 : 100). Er zählt 144 Ringe. Die Borsten der sechs oberen grossen Bündel und die folgen- den zeigen nur kleine Grössenunterschiede. In allen sind zweierlei Horsten, die einen, a, haben parallele Conturen, die andern, b, haben den einen Rand unter einem sehr stumpfen Winkel gebogen. Die Hakenborsten sind *S'förmig, c, leicht gestreift. Die Röhren bestehen aus Schlamm. Port Royal in Jamaica, in einer Tiefe von 2 — 10 Meter, gesellig bei- sammen. Sabella phaeotaenia.* Schmahda. Taf. XXII. Fig. ISS. Char. : Branchiae vix \ corporis longitudinem attingentes, aureo-et purpureo-striatae , foliolis longis binis in omnibus annulis. Corpus flavo- ruhescens, depressum, fascia longitudinali brunea. Der Körper ist stark abgeplattet und röthlich-gelb ; vom 7ten Ringe .an mit einer braunen glänzenden Längsbinde, die in der Mitte durch eine zarte weisse Linie auf jedem Ringe getheilt ist. Die Länge des Körpers ist 68""", die Kiemen 18™™. Die Basis der Kiemen ist schwärzlich- violett, die Kiemen sind gelb und purpurroth gestreift mit langen Fädchen , 1 7 Kiemen in jedem Büschel, auf jedem Ringe zwei Fädchen. Sieben grosse Querwülsto von glänzend gelblich-weisser Farbe. Der Kragen ist schmal und dunkel-violett mit weissem Rande. In den Borstenbündeln sind theils schmale lange, a, theils gegen das Ende in Form eines Dreieckes verbrei- terte Borsten b, c, und spateiförmige Paleen mit einer aufgesetzten lanzen- förmigen Spitze, d. Die Borsten der Querwülste, e, sind 6'förmige Haken, deren freier Rand gerade abgeschnitten und deren festsitzender Theil auf einem cyliudrischen Fortsatz eingelenkt ist. Ceylon. * 'Pawi , braun ; tuivIu, Binde. 5* Sabella melanochlora.* Schmarda. Taf. XXII. Fiff. 189. Char. ^ticulatae Branchiae mimer osae ^ corporis partem vix attingentes , mride - fuscae , foliolae longissi- hinae. Annuli brevissimi. Corpus nigro-olivaceum. Tuhulus argillaceus. Die Bauchseite ist schwärzlich-olivengrün. Die Mitte des Rückens ist mehr braun. Die Länge des Körpers beträgt 160™'", davon 55™"" auf die Kiemen. Zählt 150 Leibesringe. Die Kiemen sind schmutzig-braungrün, in zwei Kreisen angeordnet, ihre Basis ist etwas heller. Die Kiemenfäden haben schmale aber sehr zahlreiche Ringe; an jedem Ringe entspringen zwei Fädchen : Ihre Seitenfäden sind sehr lang und gegliedert. Die Haar- borsten sind beträchtlich lang, der untere Theil ist gerade, der obere gebo- gen, a, die grösseren sind mit zwei Reihen Querlinien, die nach der Mitte convergiren, h. Die Hakenborsten sind »Sförmig, der freie Theil an seinem äusseren Theile mit sieben bis acht grossen Zähnen. Ostküste von Ceylon. Sabella melanostigma. Schmarda. Taf. XXII. Fig. 190. Char.: Branchiae tertiam corporis partem attingentes, flavidulae et bruneo- striatae. Corpus ochraceum, clepressum, in otntiibus annulis punctis nigris notatum. Setae valide prominentes. Tuhulus argillaceus. Die Länge des Körpers ist 29™"", davon 9™™ auf die Kiemen; die grösste Breite ist 4'"™. Zählt 74 Ringe. Die Farbe des Körpers ist ockergelb; die Kiemen, jederseits 17, sind stellenweise roth. An der Seite jedes Ringes ist ein schwarzer Fleck, der sich unter dem Mikroskope in eine Menge kleiner Pigmentzellen auflöst. Ob Augen (?) Die Borstenbündel sind verhältnissmässig gross und steif und von doppelter Beschaffenheit, die jedoch durch eine Art Uebergänge in ihren Extremen verbunden werden, a und b, vom Paleenartigen bis zum Haarförmigen. Die Röhre ist bis 35""" lang und besteht vorwaltend aus Thon. Jamaica. WHkag, schwarz. Rnäy/ict, Kieme. 37 Sabella. Mit spiralförmig angeordneten Kiemen. (Spirographis. Savigny.) Sabella (Spirographis) tricyclia. schmakim. Taf. XXIII. Fig. 193. Char. : BrancJiiae inaequales. Fasciculus major \ corporis partem snperanis , spiris 3, minor circularis; foliolue striis flavis et violaceis. Corpus depressmn, viride-ßmum. Tubulus argillaceus. Der Körper ist platt gedrückt und grünlich-gelb ; die Seite der langen Hors'tenbüudel ist einfarbig, die entgegengesetzte abgeplattete ist heller ge- färbt mit zwei dunklen Seitenbändern. Die Länge des Körpers beträgt 8G""", davon 26™™ auf die Kiemen. Der Kragen ist weiss gesäumt. Das eine Kiemenbüschel enthält 20 Fäden, die kreisförmig gestellt sind, das zweite über 60, in Form einer Spirale mit drei Umgängen; sie sind gelb und violett gestreift. Der violette Theil ist voll kleiner Figmentzellen ; ver- schmelzen mehrere, so bilden sie kleine Stränge. Die Fädchen entspringen zu je zweien an jedem Kiemenringe. Die Horsten der Hündel erreichen eine ansehnliche Länge, sind in ihrem letzten Drittel gekrümmt und zeigen drei Reihen von schiefen Streifen, a. Die Hakenborsten sind *S'förmig, h. Dunkle sternförmige Pigmentzellen sind in grosser Zahl um sie gelagert, c. Das Ge- häuse ist aus Schlamm gebildet. Ostküste von Ceylon. > Uebersicht der Familie Terebellacaea. Char. : Prohoscis nulla. Lohus cephalicus hranchiis (antennis aiictorum) numerosis, filifor- mihus, epithelio ciliari vestitis. Branchiae pectinatae, dendritime vel cirratae in segmentis 1 — 4. Setae capillares et uncinatae, nonnunquam paleae. a. Paleae nullae. a. Hranchiae antenniformes numerosae. Branchiae laterales nullae. Polycirriis. Grube. ß. Branchiae laterales. - a. Branchiae laterales dentriticae vel cirratae. Branchiae cephalicae liberae. Terebella. Linne s. str. Savigny. ^ b. Branchiae laterales filiformes. Branchiae cephalicae lobo obtectae. Sabellides. M. Edwards. y. Branchiae dorsales. Terebellides Sars. (et Caiiepliorus). b. Caput paleis munitum, a. Segmentum ultimum appendiculatum. a. Branchiae pectinatae dentibus simplicibus. Pectiiiai'ia. Lamarck. />. Branchiae pectinatim compositae (dendriticae). Scalis. Grube. ß. Corpus postice attenuatum haud appendiculatum. Branchiae filiformes. Aniphictei.s. Grube. Ich fand, dass bei den Terebellen die Kiemen aus einem gegliederten Gerüste bestehen. Die feineren Zweige sind mit Flimmerepithelium bedeckt. Auch die langen Kopfkiemen (Kopffäden) flimmerten, doch sind die Cilien kleiner, die Blutströmung ist langsamer und das Gerüste fehlt. Das vom Rücken kommende Gefäss biegt in beiden an der Spitze um, und der rücklaufende Strom ergiesst sich in das Bauchgefäss. 39 Chai Polycirrus. Grube. Branchiae laterales nullae. Paleae nullae. Grube stellte dieses Geschlecht auf, welches sich durch den Mangel der Seitenkiemen von den eigentlichen Terebellen unterscheidet. Auch Quatrefages hat ein Terebellen-Geschlecht, welches er Amphle- bina nennt. Vielleicht sind beide Geschlechter identisch. Polycirrus purpureus. Schmakda. Taf. XXIV. Fig. 194. Char. : Corpus purpureum. Bratichiae cephalicae (antennae auctorum) inaequales. Os ovale. Segmenta postiea pinnulata. Die Farbe des Körpers ist purpurrot!». Die Länge ist 36'"'". Er zeigt bei 70 Ringe, die letzten sind undeutlich. Vom Kopftheil entspringt eine grosse Zahl von Kiemen (Fühlern), von welchen die um den Mund stehenden und die rückwärtigen kleiner sind , aber in ihrer Struktur vollkommen mit den grossen übereinstimmen. Die Oberlippe wölbt sich kappen- förmig über die ovale Mundöffnung. Die Unterlippe ist rhomboidal, l^ie Horstenhöcker gehen bis über die Mitte; von dort an sind die Querwülste in Flösschen umgewandelt. Die Horsten der Bündel sind lang, zart, weich und an der Spitze umgebogen. •Jamaica, an der Südküste. Polycirrus chilensis. SCHMAKUA. Char.: Corpus ßavo-ruhescens. Braiieliiae eephalicae longissimae, annulatae. Pimmlae indistinctae. Die Farbe des Kör])ers ist röthlich-gelb ; die Länge ist 30""" ; zählt gegen SO Lei- besringe. Die Kiemen sind sehr lang, geringelt und mit FHmmerhaaren besetzt. Die Seitenkiemen fehlen auch hier. Die langen liorsten reichen bis in die Mitte des Körpers. Die Flösschen sind undeutlich. Der Mund ist ein Längsoval, die Unter- lippe ist stumpf-dreieckig, die Oberlippe länglich. Um die Unterlippe stehen einige dünne Fühler. Die langen Borsten sind dünn und zart, gegen das Ende ist der untere Theil gerade, ihr letztes Drittel unter einem stumpfen Winkel gebogen, etwas breiter werdend, mit schmalen flügeiförmigen Fortsätzen, das Ende weich und haarförmig. Küste von Chile. 40 virides . laug und Sabellides. Edwakds. Cliar. : Branchiae laterales filiformes. Branchiae cephalicae loho ohtectae. Sabellides oligocirra. Schmakda. Taf. XXIV. Fig. 195. Char.: Corpus grisemn. Branchiae cephalicae octo ; 30 branchiae laterales simplices , filiformes , Piiimilae in segtnentis ultimis. Der Körper ist grünlich-grau ; 25™™ laug und zählt 31 Leibesringe; er hat acht Fühler, welche bis 3""" hellgrau sind, hinter ihnen stehen an den Seiten bei 30 einfache fadenförmige Kiemen von hellgrüner Farbe. Die Mundöffuung bildet eine schmale, nur in der Mitte etwas erweiterte Querspalte. Die Oberlippe ist ein rundlicher Lappen, der sich an den Mundwin- keln in einen kurzen I'ortsatz erhebt. Die Unterlippe ist ein dicker, runzlicher Wulst. Die oberen Borstenhöcker gehen bis an's Ende, die Querwülste verwan- deln sich in den unteren Ringen in Flösschen. Die langen Eorsten, a, gleichen im Allgemeinen denen der Terebellen, die anderen bestehen jedoch aus zwei deut- lichen Stücken b; ihr Schaft ist breit gedrückt und aus ihm erhebt sich ein lan- ger, am Ende des ersten Drittels breiter werdender und dann wieder schmäler zulaufender Fortsatz, der schwach gekrümmt ist. Eine eigentliche Gelenkver- bindung besteht jedoch nicht. Die Ijorsten der Querwülste und Flösschen, c, sind breit und ihr freies Ende geht in zwei Haken von ungleicher Länge aus. Die Röhren, welche das Thier bewohnt, sind kurz und bestehen aus feinen Sandkörnern. Im Süden von Jamaica, auf Steinen und Korallenriffen nahe unter dem Wasserspiegel. Terebella. (Jhar. : Branchiae laterales dendriticae vel cirratae , cephalicae filiformes. A. Mit zwei Paar Kiemen (Phyzelia. Savigny.) Phyzelia (Terebella) chilensis. Schmarda. Taf. XXV. Fig. 200. Char.: Corpus fiamdulum. Branchiae cephalicae griseo-caeruleae. Branchiae duae dendriticae griseo-rubescentes, tori setigeri (gyri transversales) usque ad finem. Die Farbe des Körpers ist ein helles Lehmgelb. Die Länge des Körpers ist 45'"'"; er zählt bei SO Ringe. Die Fühlfaden sind bläulich-grau und bis 20'"'" lang. Die Kiemen sind röthlich-grau ; das obere Paar mit sechs, das untere mit fünf Aesten. Die Mundöffuung ist oval, aber von einem halbmondförmigen Lappen eingefasst , der eine Art Oberlippe vorstellt. Die- vorstehende Unterlippe ist von der oberen durch zwei seichte Einschnitte getrennt. Die Horsten gehen bis zum zwanzigsten Ringe, sind stark gebogen und haben im letzten Drittel bis seeen das Ende einen hautförmigen Saum; die der Querwülste enthalten kurze Haken. Das Gehäuse bietet nichts Besonderes. Fig. 200 bei 2Jfacher Vergrösseruiig. Küste von Chile. 41 Phyzelia viridis. Scumarda. Taf. XXV. Fig. 201. Char. : Corpus et branchiae viridis. Tori in pinnulas postice transeuntes. Der Körper ist schmutzig-grün und bei 60™'" lang, rückwärts flach. Die Kie- men und Fühler sind hellgrün ; die oberen Kiemen mit vier, die unteren mit drei Aesten. Zählt US Körperringe. Die 21 langen Borsten mit Flügelsaum sind schwach ge- krümmt, a. Die kurzen hakenförmigen Borsten haben unten einen kurzen Zapfen und sind gleich breit mit vier, gegen das Ende an Grösse abnehmenden Zälmen, b. Um diese Organe herum liegen zahlreiche Pigmentzellen, vielfach eingekerbt, mit einem deutlichen Zellkern, c. Fig. 201 bei zweifacher Vergrösserung. Küste von Ceylon. Mit drei Paar Kiemen. Terebella tilosaula.* Schmakda. Taf. XXV. Fig. 202. Char.: Corpus rubro-brtmescens ; maculis et punctis hrunescentibus. Branchiae {tentacula) cephalicae rubescentes, laterales purpureae. Pinnulae. Tubulus ßbrosus. Der Körper ist bräunlich-roth mit dunklen Flecken. Die Kopfkiemen (P'ühlfäden) sind blassroth, die Seitenkiemen purpurroth. Die Länge ist 40™™. Der flügeiförmige Saum der langen Borsten ist auffallend breit. Die Röhren sind faserig. Fig. 202 bei dreifacher Vergrösserung. Ceylon. Terebella plagiostoma. Schmakda. Taf. XXIV. P'ig. rj6. Char.: Corpus flavo-rubescens. Branchiae cephalicae pallidiores, breves ; laterales cinnabarinae , parvae. In ultimis segmentis pinnulae. Os transversum. Die Farbe ist rothlich-gelb; die Kopfliicmen (Fühler) sind blasser. Die drei Paare Seitenkiemen sind ziiinobcrroth, beide kurz. Die Körperlänge ist 100™™ und zählt 87 Ringe. Die langen Borstenbündel gehen bis ins letzte Vier- tel des Körpers. Die Querwülste verlieren ihren Charakter, werden schmäler, aber auch länger, also Flösschen. Die langen Borsten, («, Endstücke bei schwa- cher Vergrösserung) sind schwach gebogen, gestreift, und werden schon in der Mitte breiter , b. Die kurzen ]>orsten , c, sind hakenförmig und bestehen aus einem breiten, flachen Stücke, das unten einen knopfartigen Fortsatz trägt und auf dessen oberemTheile ein zweites Stück eingelenkt ist, welches in drei Haken ausgeht, von denen der längste scharf zugespitzt ist und zwei Drittel der ganzen Länge beträgt. Fig. 196 zweifache Vergrösserung. Neu-Seeland. oh * T(/lo?, Faser; ailös, Röhre. — ** Zro/^a , Mund; nläyios, quer, ni a r d a : Neue wirbellose Tlilerc. 1. II. 6 42 Terebella heterobranchia. Schmakda. Taf. XXIV. Fig. 197. (Mi;ir. : Corpus griseo-ßavescens. Branchiae cephalicae clariores. Par primum hrmichiarum latera- hum ex trimcis plurihus consistens, reUqtiae ex trunco uno majore. Os obsolete quadrangulare. Pinnulae. Der Körper ist gelblich, bis 150™™ lang, an ausgedehnten Stellen bis 12™™ breit. Er zählt bei 140 Ringe. Die Kopfkiemen (Fühlfäden) sind hellgelblich-grau. Die MundöfFnung ist fast viereckig, der äussere Rand der Oberlippe abgerundet. Die Unterlippe ist durch eine Längsfurche getheilt. Die Kiemen sitzen auf dem zweiten, dritten und vierten Ringe. Auf dem zweiten sitzen mehrere Stämmchen neben ein- ander, die des dritten und vierten bestehen aus einem einzigen aber grösseren Stamme. Die Kiemen sind im Verhältniss zur Grösse des Thieres sehr wenig entwickelt. Die langen Horstenbündd gehen bis an's Ende, und sind dicker als bei den anderen Speeles. Die flügelförmigen Fortsätze der Borsten sind wenig entwickelt, a. Die kur- zen Horsten der Querwülste haben die Hauptform der gleichfalls neuseeländischen Terebella plagiostoma ; es sind jedoch zwei Haken vorhanden, b. Die Querwülste gehen nach rückwärts in Flösschen über. Fig. 197. Natürliche Grösse. Ncu-Seeland. Terebella macrobranehia. Schmarda. Taf. XXIV. Fig. 198. Char. : Corpus viride-brunescens. Branchiae cephalicae viride-caeruleae , dimidiam corporis partem aUingentes, laterales rubrae, ramosissimae Postica corporis pars pinnulis longis. Os ovale. Der Körper ist grünlicli-braun und 90™™ lang; die Kopfkiemen sind grünlich-blau und viele Fäden erreichen fast die halbe Körperlänge. Die Seiten-Kiemen sind roth und sehr stark entwickelt, das obere Paar mit sechs Hauptästen, das zweite und dritte Paar mit fünf. In den letzten Aesten jeder Kieme wurden deutlich zwei Gefässe, so wie das Flimmerepithelium beobachtet. Die langen Borstenbündel gehen bis zum 26sten Ringe. Die Querwülste verwandeln sich nach rückwärts in Flösschen, von denen die hinteren sich fast berühren. Die MundöfFnung ist oval; die Oberlippe ist mit umgebogenem Rande undeutlich zweilappig. Die Unterlippe hat zwei kleinere Seiten- fortsätze mit einer seichten Querfurche. Die langen P)orsten sind wenig gekrümmt, die der Querwülste A'förmig wie bei Sabella. Ich fand die Kiemen dieses Thieres mit einer Monge schmarotzender Cothurnia bedeckt. Die Röhren bestehen aus Sand. Fig. 198. Zweifache Vergrösserung. Vorgebirge der guten Hoffung. \ 43 Terebella pterochaeta.* SCHMARDA. Char.: Corpus mrkle-griscum. Bruiichiae cephalicae gri- seae , laterales laete virides. Os transversum. Tori unciniferi uscpie ad finem. Setae limhatae et pectinatae. Der Körper ist grünlich-grau, 150 ' lang. Er zählt 130 Ringe. Die Kopfkienieii (Tnihler) sind hellgrau; die drei Seitenkiemen hellgrün, die oberen sind die grössten; beide sind nur massig entwickelt. Die MundöfFnung a bildet eine Quer- spalte, die Oberlippe bildet einen grossen dünnen , ovalen Lap- pen bis 4"™ lang, nach oben etwas gewölbt. Die Unter- lippe ist schmal. Die langen Borstenbündel gehen bis zum 33sten Ringe. Die Querwülste werden schmäler, behalten aber ihren Charakter. Die l^orsten der oberen lUindel sind theils ein- fache, kurze, schwach gekrümmte, theils lange, mit Flügelfort- sätzen an den Seiten versehene Borsten, h, theils andere, deren Ende plötzlich breiter wird, oder sich umbiegt und eine grosse Anzahl kammförmig gestellter Zähne trägt, c. Die Querwülste haben kurze, breite Horsten, d, deren freies Ende in vier nach abwärts gekrümmte Haken ausgeht, von denen der unterste sehr lang ist. In jüngeren Exemplaren sind die Borsten in demselben Verhältnisse kleiner. Ich fand bei einer Varietät in der Bildung dieser Haken eine kleine Abweichung cl . Die Röhren bieten nichts Besonderes. Vorgebirge der guten Hoffnung. Terebella crassicornis. schmarda. Char.: Corpus ßavo-viride. Bruiichiae cephalicae griseae, numerosissimuc, longae et crassae; bran- chiae laterales virides, globose-cirratae. Os transversum ovale. In. segmentis posticis pinimlae. Der Kfirper ist hellgelblich-grün und 100'"™ lang. Die Kopfkiemen (Fühler) sind hellgrau, sehr zahlreich lang und dick. Die Seitenkiemen sind zeisig-grün , die Aeste in kurzen Abständen von einander ausgehend, daher die letzte Verzweigung eine fast kugelförmige Krone bildet; die oberste ist die grösste. Der Mund bildet ein queres Oval, «; die Oberlippe hat einen oberen breiten Rand und ist dreilappig. Die Seitenränder sind sägeartig eingeschnitten. Die Unterlippe ist ein dicker Querwulst. Um die Lippen stehen zahlreiche feine Fühlfädcn. Am l^uuchstücke sind 15 Felder. Die oberen Borstenbündel gehen bis zum 25sten Ring. Die Querwülste verwandeln sich hinter dem SOsten Ring in Flösschen. Die langen Borsten, b, sind einfach schwach ge- krümmt und spitzen sich allmälilich zu. Die Borsten der Querwülste, c, sind kurz, das freie Ende trägt drei Haken, wovon die Richtung des einen der der anderen stär- ker gekrümmten entgegengesetzt ist. Jamaica, an den südlichen Keys. * ÜTtQÖr, Flügel: /airrj, Borste. 6* 44 Terebella trigonostoma. Schmarua. Taf. XXV. Fig. 203. Char.: Borsum ßavum , venter griseus. Branchiae cephalicae longissimae ßavescenies, laterales ramosae, rubrae. Os trianguläre. In postica parte pinnulae. Setae capillares, ßexuosae uncinatae in hasi latissimae. Der Eücken ist dunkellehmgelb. Die Hauchseite ist ein helleres Gelblich- grau. Die Länge ist SO™'", die Breite bis 4™«>. Die Kopfkiemen (Fühler) sind bis 18"m lang und gelblich. Die drei Seitenkiemen sind röthlich. Die Oberlippe ist ein dreieckiger Lappen. Die Unterlippe ist länglich-rund. Die Mundöffnung ist dreieckig. Die langen l^orstenbündel reichen bis über die Mitte. Die Querwtilste sind blendend weiss. Hinten gehen sie in Flösschen über. Die langen Horsten, a, sind sehr stark und zwei Mal gekrümmt. Der Saum ist gegen das Ende stark entwickelt, gegen den mittleren Theil mit schiefen Strichen. In den Quer- wülsten sind die Borsten, h, ganz abweichend gebildet; das untere Stück ist breit, das freie Ende geht in drei Haken aus. Fig. 203 bei 2Jfacher Vergrösserung. Neu-Süd-Wales. Terebella chloraema. schmakda. Taf. XXV. Fig. 204. Char.: Corpus ohscure viride. Branchiae cephalicae viride-griseae, laterales laete-virides . In postica parte pinnulae breves. Os obsolete quadrangulare, margine inßexo. Setae uncitiatae, quinquedentuiae . Der Körper ist schmutzig grün , 60"'" lang, aber schmal und nirgends über 3™"' breit. Die Kopfkiemen (Fühler) sind grünlich-grau , kaum den vierten Theil des Körpers erreichend. Die Seitenkiemen sind hellgrün. Die Mundöffnung ist fast viereckig, an allen vier Seiten unre- gelmässig eingeschnitten. Die langen Borsten hören hinter der Mitte auf. Die Flösschen sind kurz. ])ie langen Borsten, a, sind schwach gekrümmt. Die Bündel sind sehr lang. Die Borsten an den Querwülsten, b, haben das untere Stück stumpf zugespitzt mit einer kleinen knopfartigen Hervorragung; am freien Ende sind fünf Haken, von denen der untere der grösste ist; gegen die Spitze nehmen sie an Grösse ab. Fig. 204. Zweifache Vergrösserung. Küste von Chile. 45 Terebella macroeephala. Schmarda. Chav. : Corpus viride-griseum. Branchiae cephalicae crassae ejua- dem coloris , laterales laete-vrrides. Lohus cephulicus ooalis maejnus. Os ovale-transversum. Postice pinnulae. Setae nncuiatae magnue dentihus duohus. Diese Terebella ist graugrün und bis 40™'" lang. Die Zahl der Kör- perringe beträgt gegen 60. Sie hat in ihrem Aussehen, besonders in den dickeren Fühlern einige Aehnlichkeit mit Terebella erassicoriris, mit der sie aucf) das Vorkommen tlieilt. Die Horstenbündel gehen jedoch bis ans Ende. Die Querwülste verwandeln sich rückwärts in Flösschen. Die MundöfFnung, a, ist ein queres Oval. Die Oberlippe ist ein halbes Längen- oval. Die Unterlippe ist halbmondförmig und trägt am oberen Kande einen beinahe kugelförmigen Fortsatz. Die Kiemen haben ein lebhafteres Grün als der K()rper, das oberste Paar ist das grösstc. In den IJorstenbündcln sind zweierlei Horsten, c, längere gebogene aber weniger breite, und kür- zere, h. Der flügeiförmige Saum in beiden hat schiefstehende Streifen. Die Horsten der Querwülste, d, erreichen eine bedeutende Grösse, sind in dem festsitzenden Theil schmäler ; das freie Ende ist eingekerbt und endet in zwei Haken. Südküste von .Tamaica. Terebella megalonema.' Sch:maiiua. Char. : Corpus ßato-ruhescens. Branchiae cephalicae longissimae , confractue dimidiam corporis partem superantes, flavo-griseae. Branchiae laterales scarlatinae . Pinnulae nnllae. Tori setiferi nsque ad ßneni. Os transverse-ovale. Setae capillar es jine pectinatae. Uncini bidentati. Die Farbe des Körpers ist röthlich-gelb. Die Länge beträgt 60'""'. ])ie Fühler sind ausserordentlicli lang bis 35'"™; ihre Farbe ist gelblich-grau, die der Kiemen ist scharlachroth. Das oberste Kiemenpaar ist hier das kleinste. Die langen Horsten gehen bis an das Ende des Körpers. Die Querwülste verwandeln sich nicht in Flösschen. Die Mundöff'nung, a, ist queroval; die Unterlippe ist kurz, gross und breit. Die Oberlippe ist dagegen verhältnissmässig klein. Die Horsten sind nach dem Typus der Terebella pterochaeta, vom Vorgebirge der guten Hofl'nung (S. S. 43), gebaut, zeigen aber einige Detailverschiedenheiten. Die der grossen Hündel sind schlanker, b, die flügeiförmigen Fortsätze des Schaftes und die Kammzähne des Endstückes sind weniger entwickelt. Die Horsten der Querwülste, c, haben im oberen Theile nur zwei Haken. Keys von .Tamaica. * Nrjucc, Faden. 46 Pectinaria. lamarck. Char. : Branchiae cephalicae filiformes, laterales pectinatae. Paleae in extremitate antica. Corporis pars postica appendiculata. Das vordere Körperende ist mit Paleen bewaffnet; der Leib endet mit einem kurzen flachen Anhange. Die Kopfkiemen sind fadenförmig kurz, und die Seitenkiemen sind kammförmig. Das Mundsegment mit schrägem platten Rücken. Die geographische Verbreitung ist gross, da sie vom Cap bis Grönland beobachtet wurde. Ich fand eine neue Species in Australien. Pectinaria antipoda. Schmarda. Taf. XXIV. Fig. 199. 199a. C h a r. : Corpus conicum subpellucidum. Paleae in utroque latere octo acutae. Appendix foliacea obsolete quudriarticulata. Branchiae cephalicae {tentacula) quatuor suhconicae et duodecim minores. Branchiae laterales pectinatae in utroque latere duae. Setae capil- lares et scopiformes. Uncini octodentati. Diese Species hat eine konische Gestalt, ist durchscheinend, bei 22"™ lang. Die koni- sche Röhre 30™'", die grösste I>reite hat der Kopf, 5""". Am Kopftheil lassen sich vier Ringe unterscheiden, der übrige Körper enthält fünfzehn. Der blattartige Anhang zeigt auch noch eine Spur von vier Gliedern. Alle Ringe sind kurz. Die Paleen, jederseits acht, sind zugespitzt und goldgelb, die Kopfkiemen (Fühler) sind kurz und an Zahl sechzehn, dar- unter vier grössere konische. Die Seitenkiemen sind kammförmig mit zwölf zahnartigen Lappen. Der Stirnrand des Kopflappens hat fzahnartigej F'ortsätze. Die Borstenbündel enthalten lange sanft gekrümmte Borsten von verschiedener Länge, a und h. Die kurzen haben an ihrem Ende kleine haarförmige F^ortsätze auf der einen Seite. Ausserdem finden sich noch in doppelter Querlinie an jedem Segmente kleine Haken, c, welche wie Glieder einer Kette an einander gereiht sind. Die Rrdiren sind dünn , kegelförmig und bestehen aus kleinen Muschelresten. Ihre innere Seite ist glatt. Fig. 199. 199 a. bei dreifacher Vergrösserung. Port Jackson (Australien) im Meeressande, in drei bis vier Faden Tiefe. Ueborsieht der Ordnung Dorsibranchiata Cuvier (Errantes M. Edwards, Kapaeia Grube). Char. : Branchiae plus minusve distinctae dorso vel processihus lateralihus (pedihis) aßxac. A. Nec tentacula nec cirri tentaculares. Maxillae nullae. 1. lirancliiae deiulriticae aut ramosae. Proboscis exertilis iiiermis, patinaef'ormis , sub- conica aut cylindrica. Setae et uiicini. Telethusa. Sayigny. 2. Branchiae filiformes vel styliformes. Proboscis exertilis nulla. Setae capillares. Opheliaeea. Grube. 3. Hram hiae filiformes, laiiceoleatae vel linguiformes , rarissime nullae. Setae simplices, unciiii et aciculae. Ai'ieiaea. Audouin et M. Edwards. H. Tentacula vel cirri tentaculares. Setae articulatae capillares, uncini et aciculae. ^. Appendices dorsales nec sub forma elytrorum aut palearum nec alternantes. a. Segmentum orale unum. 4. Tentacula duo aut quatuor frontalia. Maxillae nullae. ürunchiae filiformes, breves vel linguiformes. Segmenta nonnunquam inaequalia. Setae capillares et uncini. Spiodea. Schmarda. ö. Tentacula occipitalia paria, filiformia. Segmenta hiiud numerosa. Branchiae (cirri dor- sales) filiformes, longiores. Maxillae nullae. Ilesioilida. Schmarda. (i. Tentacula occipitalia imparia (3). Cirri tentaculares ut branchiae (cirri dorsales) monili- formes. Maxillae plcrumque nullae. j^yllidea. Grube. 7. Tentacula frontalia paria, brevia. Cirri tentaculares. Proboscis papillosa. Branchiae (cirri dorsales auct.) foliosae. Maxillae nullae. Phyllodoeea. Grube 8. Tentacula 4 frontalia. Cirri tentaculares nuUi. Proboscis papillosa. Maxillae rudimen- tariae, foliosae. Branchiae falciformes. (Cirri dorsales auct.j Processus laterales (tuber- cula setigera) distichi. I\ephthydca. Grube. 9. Maxillae quatuor corneae, augulosae, proboscidi insertae. Branchiae styliformes aut nullae. Segmenta partita. («lyceridea. Grube. 48 10. Maxillae duae corneae, semilunares , fini proboscidis insertae. Tentaciila frontalia infe- riora duo crassa, papilliformia , superiora (cirri tentaculares) octo longa, filiformia. Branchiae fcirri dorsales auct.) filiformes (rarissime pectinatae). Processus laterales labiati aut lingulati. Kereida. Audouin et M. Edwards. 11. Maxillae plures asymetricae. Tentacula aut nulla aut occipitalia (1 vel 8). Branchiae fcirri dorsales auct.) filiformes, nonnunquam foliosae aut nuUae. Luinbrinereida. Schmarda. 12. Maxillae plures asymetricae. Tentacula occipitalia 3 aut ,5. Branchiae plus minusve pectinatae. Eunicea. Savigny. b. Segmenta oralia plura. 13. Tentacula nulla aut 1 — 5. In dorso segmentorum oralium plerumque caruncula. Bran- chiae penicillatae. Maxillae nullae. Aili|iliiiionica. Savigny. Ö. Segmenta appendicibus, elytris foliosis aut paleis, plerumque alternantibus obtecta. Maxillae nullae aut duae aequales aut quatuor. 14. Integumenta dorsi subforma elytrorum. Maxillae quatuor aut nullae. Aphroditncea. Savigny. 15. Appendices numerosae paleiformes, subforma flabelli aggregatae elytrorum locum tenen- tes. Maxillae duae aut nullae. Palniyracea, Ki?jberg. Uebersicht der Familie Oplielida. Grube. Char. ; Branchiae sti/liformes dorsales. Lobus cephalicus conicus. Proboscis protractiHs milla. Setae capillares. Uncini nulli. a. Venter planus. a. Solea ventralis conspicua. Foveola in utroque lobi cephalici lateie. Tubeicula setigera monosticha aut disticha. Ophelia. Savigny. ß. Solea ventralis vix conspicua. Lobus cephalicus integer. Tubercula setigera disticha. Orificia parvula (foveolae) seriatim in utroque latere disposita. Aiiiniotrypnne. Eathke. h. Corpus cylindricum aut fusiforme. Tubercula setigera disticha. Travisia. Johnston. Die Opheliden schliessen sich an die Arenicoliden. Den Seidenglanz ihrer Haut thcilen sie mit den Sipunculiden. S c Ii ni a !■ il a : Nfuc wirljellose Thiere. I. II 49 Familie Ophelida. g RUBE. Char. : Branchiae stj/lifomies dorsales. Lohns cephalicus conicus. Proboscis protnictilis nul/a. Setae capillares. Uncim fiulli. Travisia. johnston. Ich fand eine Form, welche der T. oestroides (Ämmotrypane oestroides Kathke) so ähnlich sieht, dass ich sie für dieselbe Species halte. Die beiden Bor- stenbündel sind sehr an einander gerückt. Die Borsten kreuzen sich. Die Farbe war ein helles Ockergelb. Fig. a, ist die Kieme mit den Borsten. Diese sind {h und c) bei 250raaliger Vergrösserung gezeichnet. In beiläufig 20' Tiefe, im Sande bei Viüa del Mar an der Küste von Chili. Uebersicht der Familie Telethusa. Char. : Branchiae dorsales laterales dendriticae. Proboscis patmifonnis , snbc^Uiidrica vel conica. Nec tentacula neque cirri tentaculares. Maxillae nultae. Setae et uncini. a. Processus laterales monostichi. Setae capillares. Tori uncinis niuniti. Areiiieola. Lamarck. et Dasyltranchiis. Grube. b. Branchiae tantum in segmentis anticis. Tuberculi setigeri distichi. Tori nuUi. a. Corpus breve fusiforme. Segmentum ultimum nudum. EllltICIlia. ÜERSTED. ß. Corpus vermiforme. Segmentum ultimum appendicibus filiformibus coronatum. Scalil>re^;nia. Rathke. 52 Familie Telethusa. ÖAVJGNY. Char. : Branchiae dorsales laterales, dendriticae. Proboscis patiniformis , suhcylindrica vel conica. Nec tentacula neque cirri tentaculares . Maxillae nullae. Setae et uncini. Arenicola. lamarck. Ich fand dieses Geschlecht im Mittelmeere, im Canal und an den Küsten der Südsee, in allen drei Fällen dieselbe Speeles. Are?iicola piscatorum. Ich fand bei allen Exemplaren die Haut in derselben Weise mit einem schwarzen pigmentreichen Gitterwerk durchzogen. Die Haarborsten sind lang zugespitzt mit zarten feinen Zähnen. Die Hakenborsten sind einfach sichelförmig gekrümmt. Die Kiemen haben kein Flimmerepithel. Ich fand häufig Vorticella hamata darauf schmarotzend. Die schon von M. Edwards als Hoden angesprochenen gelappten Organe sind CS wirklich. Ich fand in ihnen die Samenfaden theils frei, theils noch eingekapselt. Sie bestehen aus einem deutlichen kegelförmigen Kopftheile und einem langen dünnen Schwänze. Der erstere misst 0.004"""; der letztere 0.02""". Ueber das Gefässsystem machte ich wiederholte Beobachtungen. Das Rücken- gefäss ist dick. Der Blutstrom bewegt sich von rückwärts nach vorn. Die Contractionen waren in dem Exem- plare aus Paita, kräftig und rasch, mehr als zwanzig Mal in einer Minute. Ausser einem Hauptgefässnetz geht zu jeder Kieme ein starker Ast, der sich in die Verästelungen der Kiemen theilt. Am Ende der Kiemen- blätter biegt er sich schlingenförmig um und bildet die rücklaufenden Kiemenäste, welche in das an der unteren Fläche des Darmes liegende Geföss münden. Die Bauchgefässe sind von zweierlei Art. Am Nerven- strang liegt ein oberflächliches doppeltes Gefäss, das sich vorzüglich in der Haut verzweigt; auch in diesem* ist die Bewegung von rückwärts nach vorn und auch von diesem gehen Seitenäste zu den Kiemen. Ein unpaa- riges Bauchgefäss liegt an der unteren Fläche des Darmes. Es ist dicker und entspringt aus dem kugelförmi- gen Herzen. Seine Blutbewegung ist von vorn nach rückwärts. Es nimmt die Kiemenvenen in sich auf. Sein hinterer Theil hat zahlreiche Seitengefässe , welche mit denen des Rückengefässes anastomosiren. Am Ende spaltet es sich in zwei Aeste, die um den After gehen und mit den entsprechenden Aesten des Rückengefässes einen Gefässring darstellen. Ein solcher Gefässring, befindet sich auch am Rüssel, von dem ein Netz seinen Ursprung nimmt. Ein kleineres Netz liegt um jede Papille, die am Ende eine Gefässschlinge enthält. Zwanzig Drüsenschläuche liegen im unteren Theile der Blasen, die in den Darm münden, sie sind gelblich, der obere Theil der Blase ist durchsichtig und hat Längsbinden, die gelblich granulirt sind. Die Leber am Darm hat ein drüsig-lappiges Aussehen und besteht aus lanzettlich-elliptischen Leberzellen von 0.032""™. Uebersicht der Familie Ariciaea. Audouin et M. Edwards. Char. : Segmenta hrevia. Tentacula vel cirri tentaculares nulli. Prohoscis patiniformis, claviformis , nonmmquam margine lohato. MaxilJae nuUae. Branchiae filiformes , lingulatae aut lanceolatae, dorsales; in sedis incertae generibiis nullae. Setae capillares, uncinatae, nec non aciculae . A. Processus segmentorum aequales. a. Branchiae nullae. Processus laterales distichi. Ilyboscolc.v. ScHMAiiDA. Processus laterales monostichi nec non tori setigeri. Oncoscolex. Sciimarda. b. Branchiae indistinctae brevissimae, filiformes basi verruciformi insidentes. a. Caput nudum. Epiiosia. Rathke. ^. Processus laterales et nonnunquam caput papillis et orulis obsessum. 8|>liaerodoruni. Oeusted. c. Branchiae distinctae, singulae aut plures. a. Branchia una brevis, linguiformis aut lanceolata. Aoiiis. Savigny. ß. Branchiae binae, longissimae, filiformes. Cirratuliis. Lamarck. Y- Branchiae ternae aut quaternae breves, filiformes. Braiichoseolex. Schmarda. B. Processus laterales inaequales, in posticis segmentis dorsum versus directi. a. Branchia una segmentis anticis exceptis. Tori nulli. Aricin. Savigny. b. Branchia una segmentis anticis exceptis. Setae in ultimis segmentis toris insidentes. Scoloplos. Blainville. c. Proboscidis margo lobatus. Branchiae tres (cirri auct.) AilthoHtoillllin. Schmarda. 54 Aricieen olme Kiemen.* Hyboscolex.** Schmarda. Char. : Nec hranchiae, nee eirri. Capui fe?iiacuh's destitutuni , tuhercula setigera monosticha. Hyboscolex longiseta. ' ' . Taf. XXVII. Fig. 211. CÜiar. : Corpus cylindrieum nigrescens. Setae filiformes longissimae in fasciculis. Der Körper ist rund, in der Mitte am dicksten, fast schwarz, zählt 57 Ringe und ist gegen 20""" lang. Die oberen Bündel enthalten im vorderen Körpertheile auffallend lange, schwach gekrümmte, haarförmige Borsten, die in ihrer Structur so einfach sind, dass sie selbst bei starker Vergrösserung keine histologischen Merkmale darbieten. Fig. 211 bei dreifacher Vergrösserung. In der Tafelbai am Vorgebirge der guten Hoffnung. Oneoscolex.'*** Schmakda. Char.: iVec tentacula , nec hrancliine neqve cirri. Tori setiferi et plerumque tuhercula lateralia monosticha aiit disticha. * Die Geschlechter Hyboscolex und Oncoscolex würden vielleicht besser bei den Lumbricinen stehen untl als besondere Gruppe sich ihnen anschliessen. ** 'Yßog AVarze ; axdilt]'^ A¥urm. *** "Oj'xof Wulst ; ax(i')lri'^ Wwcm. 55 Oncoscolex dicranochaetus.* Taf. XXVI. Fiff. 206. SCHMAKDA. \ Char.: Corjms teretiusculum j^ostice attenuatum. Segmenta tripartita. Setae fasciculi superioris ex toro oriundae, capillares simplices; duae vel tres hidentes. In fasciculo inferiore setae simplices angustiorcs, nonnullae margine dentictdato . \ Der Körper ist im Allgemeinen eylindrisch nnd nach hinten allmählich \ verschmächtigt. Die Länge beträgt 20""", die grösste Breite 2"'"', die Zahl der Ringe über IGO. Die Farbe der Weingeistexemplare ist gelblich-grau. Jedes Segment, et, ist durch Querlinien dreitheilig. Die Haarborsten des oberen Seg- mentes entspringen aus Wülsten und unterscheiden sich von denen des unteren nur durch grössere Breite, h. Ausser ihnen sind einige kürzere Borsten von abweichender Gestalt in beiden l^ündeln vorhanden. Die im oberen werden gegen das Ende breiter und theilen sich in zwei schwach gegen einander gebo- gene Zinken c. Die des unteren werden gegen das freie Ende etwas breiter, verschmächtigen sich dann plötzlich zu einer langen Spitze und haben einen feinen gezahnten Rand, d. Port Jackson in Australien, im Sande. Oncoscolex bipartitus. Schmakua. Taf. XXVI. Fig. 205. Corpus teretiusculum viride lirunescens . Segmenta hipartita. Setae omnes capillares. Der Körper ist eylindrisch und grünlich-braun. Der Rüssel ist kugelig vorstülp- bar. Die Länge beträgt 50"""', die Breite 5"'", die Zahl der Ringe 50. Jedes Segment ist quer getheilt. Oben und unten finden sich in ziemlicher Entfernung vom Rande kleine Querwülste, a, welche die weisslichen haarförmigen Borsten tragen, die schwach gekrümmt sind, b. Die unteren sind etwas länger. Voraebirae der guten Hoffnung. Oncoscolex homochaetus.** Schmauda. Taf. XXVII. Fig. 212. Char.: Corpus teretiusculum ruhro-flavescens, anticum latius. Segmenta tripartita. Processus laterales hrercs. Setae omnes capillares aequales. Die P'orm hat manche Aehnlichkeit mit Oncoscolex dicranochaetus , mit der ich sie anfänglich für identisch hielt. Der Körper bei A. homochaetus ist dicker und die Zahl der Leibesringe bei 170. Der Hauptunterschied besteht jedoch in den iSorsten, da hier alle haarförmig sind: sowohl in dem oberen als unteren Höcker stehen bei dreissig in drei bis vier flachen dichten l'inseln. Die beiden Höcker stehen auf einem gemeinschaftlichen leistenartigen Wulst. Die Farbe ist gelblich-roth. Die Mundöffnung ist dreieckig. Neu-Seeland, im Schlamme. * /llxouvoi', Gabel mit zwei Zacken. ** "Ouotog, gleich ; pfwtV/j, Borste. 56 Oncoscolex microchaetus. Schmarda. Char. : Corpus teres, fusco-viride. Tori setis uncinatis minimis . Der Körper ist rund und schmutzig-dunkelgrün mit zwei Reihen kleiner Querwülste. Die ^ Länge beträgt über 1 60""", die grösste IJreite 3""", die Zahl der Leibesringe über 400. Die Maasse sind jedoch nach einem Weingeistexemplar genommen. Ich fand nur in den oberen Querwülsten kleine zarte Hakenborsten in glashellen Scheiden, in den unteren gelang es mir trotz allem Bemühen nicht, dieselben darzustellen. Das Thier schliesst sich wohl sehr an Clymene an. Man könnte es vielleicht auch als Uebergangsglied zu Pontoscolex ziehen. Indischer Ocean, Trinkomalie an der Ostküste von Ceylon. Mit 1 Kieme. . Sphaerodorum. Oersted. Char.: Processus laterales 7no)wstichi. BrancJiia (cirrus dorsalis) glohosa vel subcylindrica. Lohns ceplialicns interdum antennis aut i^aiyUlis ohsessum. Oculi. Segmentum ultimum papillis glohosis vel cirris praeditum. 4 Sphaerodorum (?) pentadactylum. Schmarda. C h a r. : Corpus ruhro-ßavescens. Segmenta quinque-partita. Branchia {cir- rus dorsalis) cijlindrica annulata. Ich stelle dieses Thier, welches ich nur aus Fragmenten kenne, hierher. Das Schwanzende so Avie die Gliederborsten mahnen sehr an manche Nereiden. Die Farbe des Thieres ist röthlich-gelb , jedes Segment ist durch vier undeutliche Querfurchen in fünf kleinere Segmente getheilt. Die Rückenkieme (Cirrus) ist ein kurzer, dicker Cylinder mit drei Querringen, a. Es ist nur ein Borstenhöcker vor- handen mit dreierlei Borsten, oben einfache haarförmige, h, dann gegliederte mit schwach gekrümraten, an der Spitze eingeschnittenen Endgliedern, c, dazwischen und darunter gekrümmte dicke, der Länge nach gestreifte Dornen, d. DerBauch- cirrus ist konisch zugespitzt. Neben dem kreisrunden After stehen zwei Schwanz- cirren. Am Ende eines jeden Segmentes am Rücken stehen kleine OelFnungen, durch welche der schlauchförmige Eierstrang vortritt. Jamaica im Sande. Mit 2 Kiemen. Cirratulus. Lamarck Char.: Tentacula nulla. Segmenta aeq;ualia. Processus laterales {tubercula) distichi. Setae capil- lares et xmcinatae. Branchiae longissimae filiformes ; binae in utroque latere omnium segmentorum subcaducae. In anteriorum segmentorum uno branchiae plures transverse dÄspositae. Sie leben in allen Meeren an der Marke der Ebbe im Schlamme oder in dem mit verwesten Stoffen geschwängerten Sande, von denen sie sich nähren; meist unter Steinen. Ihre Excremente sind schnecken- förmig. Die ehemalige Eintheilung nach dem Vorhandensein oder Mangel der in einer Querreihe stehenden Kiemen ist Avenig statthaft, da die Kiemen leicht verloren gehen. Ich glaube, dass die Borsten und Haken mehr Sicherheit gewähren. Die Kiemen sind deutlich geringelt, die Ringe rühren von einer festeren Substanz, die die Rolle eines Gerüstes spielt, her. In jeder Kieme ist ein doppeltes Gefäss, das am Ende eine Schlinge bildet. Ich fand bei der europäischen Form ZAvei Rückengefässe , die durch Querstränge stellenweise mit ein- ander verbunden sind. Das Blut ist überall roth und bei der Form von Jamaica sah ich Blutkörperchen. 56 Cirratnlus capensis. schmakda. Taf. XXVII. Fig. 213. Char. : Corpus latere angulatiim, violaceum. BrancJilae auruntiacae. Processus superior setis quinquc cajnllarihus, trihus uncinatis praeditus. Uncini processus mferioris validiores, magis curvati. L)ie Länge des Körpers beträgt bis 200'"'", die Breite im mittleren Zustande bis 9""", die Länge der Kiemen im mittleren Zustande bis 15""". Der Rücken ist rundlich, der Bauch dreikantig, indem die Rückenhöcker sich von den Bauchhöckern bedeutend entfernen. Die l^auchHäche ist verhältnissmässig schmäler als bei Cirratnlus Lamarkii. Die Ringe sind viel grösser, die Einschnitte deutlicher. Der Kopftheil ist rund- lich, der Hintertheil konisch zugespitzt. Die Kiemen sind sehr lang, ziemlich dick und fein geringelt, ohne Flimmerepithelium. Sie entspringen in ungleicher Höhe, an jedem Segmente ein Paar. Ich fand keine Augen. 198 Segmente. Die Körperfarbe ist ein schmutziges Violett. Die Kiemen sind orangegelb. In der Mitte des Rückens ist eine röthlich-blaue Längslinie von den durchschimmernden Gefässcn. Die haarförmigen I^orsten c der oberen Bündel a sind etwas länger als die unteren, selten über fünf an Zahl. Die kürzeren hakenförmigen Borsten d sind schwach gekrümmt. Die ersteren sind in den vorderen Segmenten, a, zahlreicher, dagegen fehlen die Haken. Die unteren Bündel h haben drei, selten zwei, starke Haken, e, deren freies Ende stark gekrümmt und schon mit freiem Auge sichtbar ist. Ilire Farbe ist dunkelbraun, bei starker Vergrösserung sind^Längs- und Querstreifen sichtbar. Fig. 213 bei l Uacher Vergrösserung. Am Vorgebirge der guten Hoffnung häufig, im Schlamme der Tafelbai. Cirratulus miniatus. Schmauda. Char.: Corpus miniatum depressiusculum, iwsücum attenuatum. Branchiae purpureae. Processus laterales lineae ahdominali magis approximati. Uncini lon- gissimi graciliores. Der Körper ist hell-scharlachroth ; die Kiemen sind etwas intensiver pur- purroth. Die Körperform ist mehr platt als cylindrisch. Die Körperlänge ist 30""", die Breite bis 3""". Ueber 150 Segmente. Das Kopfsegment ist abgerundet, fast halbkugelförmig. Das Mundsegment bildet eine Art Unterlippe. Die Kiemen bis neun. Das Vordertheil ist breit und das Hintertheil allmählich zugespitzt. Beide Borstenhöcker stellen tief unten, die unteren sind weit gegen die Älittellinie des Bauches gerückt. Obere Ijorstenhöcker mit sechs haarförmigen und fünf hakenförmigen Borsten. Die unteren Borstenhöcker haben weniger Borsten; drei lange haarförmige gegen das Ende geschweifte und zwei hackenförmige ; auch diese sind schlanker und verhältnissmässig länger bis -J-"""; ihre Querstrei- fen sind dicht gedrängt. In der Mitte des Bauches [verläuft eine dunklere breite Längsbinde. Jamaica. SchiDurda: Neut; wii-bcliose Tliieie. I. II. 58 Cirratulus polytrichus. Schmarda. Taf. XXVI r. Fig. 214. Char.: Corpus dcpressiusculum imrpureum. Branchiae purpiireae. Processus inferiores superio- rihus amyroximati. Setae capillares numerosae. TJncini rariorcs, minus curvati, minores. ' . Der Körper ist mehr platt als rund, purpurfarbig bis violett. Die Kiemen sind karminroth. Die Länge des Körpers beträgt bis 45'"™, die Breite bis 3™"'; zählt 280 Ringe. Die unteren Borstenhöcker sind den oberen genähert, nahe am Rande stehend. Die Kiemen sind sehr zart, bis 10""" lang. In der Mitte des Bauches verläuft eine hellere, auf dem Rücken eine dunklere Längslinie, letztere ist wenig deutlich. Das Kopf- segment ist konisch. Die Borsten zeigen manches Eigenthümliche. Die haarförmigen überwiegen weit mehr als in den anderen Speeles ; im oberen Bündel a sind deren zehn, im unteren b fiinf. Die hakenförmigen Borsten sind dagegen in geringerer Zahl, vor- handen im obereii Bündel eine, im unteren zwei; sie sind weniger gekrümmt als in den verwandten For- men c, d. Fig. 214, dreifache Vergrösserung. Südsee, Viiia dcl Mar an der Küste von Chile. Cirratulus anchylochaetus.* Schmarda. Char.: Corpus ocliraceum. Branchiae miniaceue. Dorsum convexum, voiter planus. Latera angusta angulosa. - Der Rücken ist gewölbt, der Bauch flach mit zAvei schmalen Kanten längs den Seiten. Die Körperlänge beträgt bis 70'""', die Breite 3'"'". Die Farbe ist lehm- gelb, die Kiemen sind mennigroth. Das obere Borstenbündel a hat vier haarförmige c und vier hakenförmige l^orsten d; die letzteren sind stark gekrümmt. Das untere Borstenbündcl h hat dieselbe Zahl von Horsten, die hakenförmigen e, sind jedoch breiter und dunkler, der vorstehende Theil ist dicker. Das Kopfsegment ist stumpf kegelförmig. Die Zahl der Leibesringe ist bei 250. Südscc, Küste von Neuseeland. * ldyy.v),og3, krumm. 59 Cirratulus cylindricus. Schmakda. Char. : Corwins teres , posticmn sensim attenuatum , caeruleo-viride. Branchiue citrinae. Processus remoti. Uncini inferiores crassi. ^ Der Körper ist drehrund, nach hinten alhnählich zugespitzt vmd blaugrün. Die Kiemen sind citronengelb. Die Körperlänge beträgt bis 60"'"', die Breite bis 5"'"'. Die Kiemen entspringen hoch oben. Die oberen Borstenhöcker stehen am Rande, die unteren sind von ihnen ziemlich weit entfernt. Die oberen, a, enthalten sechs haarför- mige b und sechs hakenförmige Borsten c. In den unteren sind drei hakenförmige; die letzteren sind dicker d. Ostküste von Ceylon. D. Mit 3 bis 5 Kiemen. Branchoscolex. Schmarda. Char.: Branchiae ternae ant quatenuie , rarissime plures , dorsales hreoes filiformes. Nonnulla segmenta hraiichiis carentia. C h a r corporis hreves Branchoscolex craspidochaetus.* Schmakda. . : Corpus teretiuscalum , viride-hrunescens. Segmenta hipartita. Brancltiae tn tertio quarto tres. Setae limhatae. Der Körper ist drehrund, von grünlich-brauner Farbe, 230'"'" lang und bis 5'"'" breit; er hat bei 250 Leibesringe, die alle zweitheilig sind. Die ersten Hinge haben jederseits zwei breite Borstenbündel, welche aus einer ovalen Vertiefung, die mit zwei Wülsten umgeben ist, entspringen. Das obere Bündel zählt bei 4 0, das untere bei 20 Borsten. Sie sind alle haarförmig , an beiden Seiten mit einem flachen Saume , ich möchte sie dalier geflügelte Borsten nennen, a. Die Borsten der übrigen Ringe stehen in der Milte der angegebenen Gruben in einer Reihe auf einer schmalen Leiste, sind säbelförmig gekrümrat und dunkler, kürzer, aber auch steifer als die vorigen, h. Die Kiemen sind nur in geringer Zahl vor- handen; sie stehen auf der Rückenfläche c der Ringe im dritten Viertel des Körpers, ich fand nirgend mehr als drei auf einer Seite; sie sind kurz cylindrisch bis spindelförmig und haben deutliche quere Ringelungen. Vorgebirge der guten Hofl"nung, im Sande an der Grenze der Ebbe. * KQuanidot', Saum ; yuirrj, Borste. 8* 60 Branehoscolex sphaerachaetus.* Schmarda. a Taf. XXVII. Fig. 216. Char.: Corpus anticum qiiadrangulare, jJosticim cylindricum. Segmentabipartita. Branchiae usque quatuor. Setae fasciculi infcrioris capitatae. Der Vordertheil des Körpers ist vierkantig, der Hintertheil cylindrisch; ist bei 70""" lang, S'"'" breit und hat über 150 Segmente. Die Farbe des Körpers ist gelblich-braun. In der Mitte jedes Segmentes ist eine Leiste, welche an den Kiemen sich in zwei Schenkel spaltet und dann an den Seiten herabsteigt. Die Kiemen sind roth, fadenförmig, von vorn nach der Mitte an Länge und Zahl zunehmend , bis vier in einem Bündel, a. Die Borsten ^ ^ e' der Seitenleisten stehen in einer Eeihe und sind am Ende knopfförmig verdickt sie sind kurz, fast gerade, mit undeutlichen Längslinien und im festsitzenden Theile mit Querlinien, Ihre Länge beträgt 4-'""'- Fig. 216, zweifache Vergrösserung. Vorgebirge der guten Hoffnung. Branehoscolex oligobranchus. Schmarda. Taf. XXVI. Fig. 207. Char.: Corpus anticum crassius teretiusculum , posticum attenuatum, quadran- gulare. Branchiae in quarta sexta corporis p)c-Tte usque ad quinque. Der Vordertheil ist verhältnissmässig dicker, der Hintertheil verschmächtigt sich allmählich. Der Körper ist vorne rund und wird gegen die Mitte vierkantig, er ist bis 90"°' lang, am Vorderende 2""° breit; er enthält über 1 70 Ringe. Die Kiemen beginnen erst mit dem 7 Osten Ringe und hören mit dem I25sten wieder auf. Der Kopftheil ist konisch. Die Borsten sind schwach gekrümmt«, breit und platt mit glatten Rändern, blassgelb, zu zAvanzig in einem Bündel stehend. Die grösste Zahl der Kiemen ist fünf in einem ]5ündel, h. Vorgebirge der guten Hoffnung. Die Seitenfortsätze ungleich. Mit einfachen Kiemen. Aricia. Char. : Omnia segmenta {primis excepiis) hranchifera. Tuhercula sctigera in seg7nentis posticis dorso approximata. Tori setiferi aut nulli. Zif tu^ia, Knopf ; /(citij, Borste. 61 Aricia glossobranchia. Schmarda. Taf. XXVII. Fig. 215. Char. : Corpus teretiusculum. Caput acuminatum cojiicum. Branchiae lingulatae, in 13. segmento incipientes. Setae capillares minuluiae. Processus lateralis super ior obsolete hipartitus , inferior hiremis cum pinnulis linguiformib us . Das Thier ist cylindrisch und blassröthlich , der kegelförmig zuge- spitzte Kopftheil ist gelblich. Das Darmvohr zeigt im sechsten bis neunten Ringe eine drei Mal eingeschnittene Erweiterung. Ein Rüssel wurde nicht beobach- tet. Die Kiemen a et a' sind gegen die Mittellinie und nach rückwärts gerich- tet, im mittleren Theile deutlich geringelt, mit einem doppelten, an der Spitze anastomosirenden Gefässe versehen, und mit Ausnahme der Spitze mit langen Flimmerhaaren bedeckt. Am Rücken und auf der unteren Fläche des Darmes verläuft ein dickes Gefäss. Das ]3lut ist roth. Die Seitenfortsätze des Körpers zeigen zwei obere und zwei untere Fortsätze, die ich anfänglich für Kiemen hielt, die sich aber von diesen durch die geringere Blutmenge und den Mangel eines Flimmerepitheliums unterscheiden. Die Borsten h sind lang und schwach gekrümmt, vorn allmählich zugespitzt und quer geringelt. Die Abbildung Fig. 215 ist bei fünfmaliger Vergrösserung gefertigt. Unter Steinen im Canal. Mit 3 — 4 Kiemen. Anthostoma. Soumaeda. Char.: Tentaculav. cirri tentaculares nulli. Segmenta clifferentia. Prohoscis in folia lohata partita.^ Branchiae {cirri) in utroque latere tres {primis segmentis exceptis). Fasciculi setarum eodeni numero. Setae .capillares et aciculatae. Anthostoma hexaphyllum. Schmakda. Taf. XXVII. Fig. 217. Char.: Corpus suhquadrangulare , posticum attenuatum. Lohus ceplialicus acuminatus. Proboscis foliis lobatis 6. Die Länge des Thieres beträgt bis 50""". Der Körper ist fast vierkantig. Der Kopf verschmächtigt sich plötzlich, der Hin tertheil allmählich. In der Mitte des Rückens ist eine tiefe breite Furche. Der Mund hat sechs ausstreckbare Fortsätze, welche durch Einschnitte halb gefiedert erscheinen. Am Rücken stehen drei Kiemen oder cir- renartige Fortsätze. Die innerste ist fast bandförmig. Die zwei anderen steigen an der Seite des Körpers herab. Alle werden nach nickwärts kleiner und die äusserste verkümmert allmählich, so dass im letzten Viertel nur zwei Reihen jederseits sichtbar sind. Die Illustration, a, zeigt die Verhältnisse aus einem der vorderen Körperringe. Die Borsten sind dünn und haarförmig, b, mit Ausnahme der an der dritten Girre stehenden, welche kurz, breit, an der Spitze abgerundet und wenig gekrümmt sind, c. Sic stehen in drei Reihen hinter einander, sind am vorderen Körper- theil sehr zahlreich, vereinen sich dann allmählich und hören im 62 letzten Drittel gänzlich auf. Der Schlund ist eine einfache Röhre, der Darm ist nicht gewunden, eng und hat in jedem Segmente zwei lange blinde Fortsätze. Der Nervenstrang besteht aus zwei eng an einander lie- genden Theilen , deren Ganglien mit einander verschmolzen sind. An seiner Seite wird er von einem Gefäss begleitet. An jeder Seite verläuft ein Gefäss, welches in jedem Ringe in einen nierenförmigen contractilen Sinus anschwillt, welcher durch ein Seitengefäss mit dem Rückengefäss in Verbindung steht. Die Eierstöcke liegen an der Seite jedes Ringes und stellen eine runde drüsige Masse vor. Die Bewegung ist langsam krie- chend. Fig. 217, 2 tjnalige Vergrösserung. Vorgebirge der guten Hoffnung, an der Grenze der Ebbe zwischen Steinen. Anthostoma ramosum. scumarda. Char. : Corpus brtineo-rubescens semicylindricum. Dorsum concavum. Ventey^ teretiusculus. Lobi pliaryngis mulüpartiti ramosisshni. Branchiae linguifoi-mes. Der Körper ist bräunlich-roth, 70""" lang, 5'°"' breit. Die Zahl der Ringe bei 300. Der Hauch ist convex, der Rücken concav. Die Kiemen sind zungenförmig und scharlachroth. Die Lappen am Munde sind verästelt. Die Zahl der Verzwei- gungen bis 32. An der äusseren Seite der Kiemen sind vier kleine Ründel langer Borsten. Die zweite Kieme (oberer Cir- rusj ist an der Basis breit, gegen das Ende sichelförmig ge- krümmt und verschmächtigt. Das Borstenbündel unter ihm besteht aus acht bis zehn gegen das Ende gebogenen und an dem einen Rande stumpf gezähnten Borsten, darunter steht ein Bündel kürzerer, mehr gerader aber gleichfalls am Rande stumpf gezähnter Borsten«. Eine dritte Form kommt nur zu ein ^ oder zwei vor; sie ist zweizinkig h, die Zinken sind schwach gegen einander gebogen, die am inneren Rande sind fein ge- zähnt. Der untere Ast hat einen konischen Cirrus, schwach gebogene aber tiefer gezähnte 15orsten als die oberen Bündel Uebersicht der Familie Spiodea. Grube. Ghar. : Tentacula diio aut qiiataor. Segmenta hrevia nonnunquam inaequalia. Maxillae uullae. Branchiae filiformes breves vel lingidformes. Setae et uncini. ^ A. Tentacula duo. a. Segmenta aeqiialia, quinto et ultimo nonnunquam excepto. Ct. Tubercula setigera monosticha, segmentum ultimum cum appendicibus duabus aut quatuor. Spio. Fabricius. ß. Segmentum quintum difFerens. Segmentum ultimum in discum extensum. Tubercula setigera mono- aut disticha. Leucodore. Johnston. y. Segmentum ultimum papillarum Corona cinctum. Tubercula setigera disticha. ]\eriiie. Johnston. d. Segmentum ultimum in processum foliosum productum. Pygophylliini. Schmarda. b. Segmenta heteronoma (structura difFerentiaJ. a. Segmenta postica nuda, tuberculis sctigeris destituta. Segmentum quintum a caeteris anticis differens. Tubercula setigera disticha. Polydora. Bosc. ß. Segmenta postica ditferentia, tuberculis setigeris instructa. a. Tubercula setigera monosticha. Tentacula furcata. Spione. Oersted. b. Tubercula setigera disticha. Tentacula simplicia. Disomn. Oersted. B. Tentacula et oculi quatuor. Segmentum ultimum foliolis octo cinctum. Segmenta reliqua homonoma. Processus laterales distichi. Colobraiichus. Schmarda. 64 distichi. . <• Mit zAvei Fühlern. Nerine. Johnston. Char. : Tentacida duo. Segmenta omnia aequalia. Processus laterales biremes. Tuherculi setig er i Nerine macrochaeta. Schmarda. Char.: Tentacula duo subuliforniia. Pedes biremes. Setae corporis latiiudine multo longiores. Der Körper ist roth braun. Der Rücken ist schwach gewölbt. Zählt 47 Ringe. Die Länge beträgt 1 0""" , die Fn-eite 1.5""". Der Ute, I2te, 13te und 14te Ring treten weit aus einander. Der Kopf ist ohne Lappen, a, halbmondförmig ausgeschweift, vorn mit zwei pfriemenförmigen Fühlern. Dahinter jederseits zwei fühlerartige Girren von Borstenbündeln begleitet. Die seitlichen Fortsätze, b, sind zweiruderig. Das obere Ruder trägt die brei- ten Kiemen (Rückencirren). Das untere Ruder ist gegen das Ende einge- schnitten, so dass der untere Theil den Kauchcirrus vertritt. Die Borsten sind in jedem Ruder in einem Bündel vereinigt, zahlreich, und übertreffen die Breite des Körpers an Länge. Die meisten sind gekrümmt, an der Seite mit einer schwachen, schmalen, leistenartigen Heivorragung versehen, und erschei- nen in manchen Lagen wie gezähnt, c, c . Die anderen, d, sind weniger zahl- reich, quer geringelt, kürzer und stärker gebogen. Südsee, auf Steinen bei Valparaiso. ' Leucodore. Johnston. Char: Tentacula duo longissima. Segmentum quinttini ab omnibus differeus. Segmentum ultimum processu discoideo, patellaeformi. Die Ruder sind bei der von mir beobachteten Form zweiästig. Bis jetzt kannte man nur europäische Formen. Meine neue Speeles ist aus der Südsee. Leucodore socialis. Schmakda. Taf. XXVIL Fig. 209. u. 209 a. Char: Corpus cylindricum viride. Tentacula longissima, caput segmentis majus. lobis duobus obtusis. Oculi quatuor. Segmentum quiiitum setis uncinatis. Omnia segmenta rel 'iqua processu bipartito : ramus superior setis capillarihus curvatis ; inferior setis brevibus uncinatis apiee hamulis duobus. Die Farbe des Körpers ist grün. Er ist 10'"'" lang, 1"^'" breit und zählt bis 45 Ringe. Die Fühler sind sehr lang, sie erreichen *- der Körperlänge. Der Kopf ist grösser und breiter als die Ringe, in zwei stumpfe Lappen geendet. Er trägt vier Augen, von denen die zwei hinteren einander näher stehen. Alle sind rund und 65 schwarz. Die vier folgenden Leibesringe sind mit breiten pinselförmigen Borstenbündeln versehen. Der fünfte Ring trägt jederscits fünf bis sechs kurze, breite, an der Spitze hakenförmig gekrümmte braune Borsten und zwei bis drei kleinere, mehr gerade. Die folgenden Hinge sind den vier ersten gleich, mit der Ausnahme, dass sie nach rückwärts kleiner werden. Die Kiemen (Rückencirren) sind hing. ]^ie Borstenhöcker bilden kurze Kegel«. Die Borsten des oberen I>ündels sind lang, Tj, im letzten Drittel breit gedrückt, gekrümmt, einige mit feinen haarförmigen Fortsätzen am concaven Bande. Das Ende ist haarförmig. Die Borsten des unteren Ijündels sind hakenförmig,«?, und stecken in Kapseln. luTuchcirren fehlen. Der untere Theil des Darmes ist weit und mit Flimmcrepithelium auf seiner inneren Fläclie versehen. Die Thiere bauen sicli Böhren ans Sand und Schlamm, die am Meeresgrunde dicht neben einander gedrängt aufrecht stehen und kleine Basen bilden. Taf. XXVI. Fig. 209 a. Ihre Länge beträgt 10 bis 20""". Oft stehen bis 100 neben einander, nur an ihrer Basis vereinigt. Ich brachte sie mit dem Schleppnetze aus einer Tiefe von 20 bis 30 Fuss. Ich hielt sie lange lebend im Seewasser. Sie strecken be- ständig ihre Fühler aus der Böhre und ergreifen damit alle Thiere, die in ihre Nähe kommen. Das Geschlecht Spio hat dieselbe Eigenthümlichkeit und man thut daher wohl unrecht, diese Thiere unter die schlammfressenden zu zählen. Viüa del Mar an der Küste von Chile. Fygophyllum * Schmarda. Char. : Tentaculu duo. Segmenta omnia aequalia. Tuhercula sctigeru (UsticJia. Üegmentum ultimum processu foUoso unico. Pygophyllum macrotrichum. Schmarda. Taf. XXVL Fig. 20S. Char.: Corpus depressiuscuhan caeraleo-griseum. Lohns eeplialicus rotandatus. Tentacala duo hrevia. Segmentum ultimum processu folioso longis- simo. Setae capillares longissimac annulatae , Der Körper ist rundlich, nach rückwärts allmählich verschmächtigt. Durch seine bläulich-graue Färbung schimmern das dunkle Braun des Darmes und das rothe Rückengefäss durch. Die Länge beträgt 12""", die grösste Breite 1.5"""; das Thier zählt 49 Ringe. Alle Segmente sind nach demselben Typus gebaut. Die Aeste der Fussstummeln a, sind jedoch von der Mitte an stärker eingeschnitten. Das letzte Segment trägt einen langen blattartigen Fortsatz. Die Kieme ist in dem er- sten Segmente konisch, wird aber später länger und fast cylindrisch. Der obere Ast des Fussstummels ist im vorderen Theil kleiner, wird aber später grösser als der hintere, der äussere Rand beider hat mehrere Einschnitte. Es flimmern nicht nur die Kiemen, sondern auch die ganzen Fussstummeln . Im oberen Ast stehen einige kürzere geschweifte, aber glatte Haarborsten h, darunter stehen längere c, • n.vyr\, Hinterer; qvllov, Blatt. Schmal' da: Neue wirbellose Tliiei'e. I. iL 9 66 welche eine spiialige Anordnung zeigen. Rücken- und Bauchgefäss spalten sich vor dem After und ihre zwei Aeste bilden eijie Schlinge um denselben. Atlantischer Ocean. Mit vier Fühlern. Colobranchus. Schmarda. Char. : Tentacula quatuor , duo longiora. Oculi quatuor. Segmenta aequalia. Tuhercula lateralia hiremia. Scgmentwn uliimuni appendicihus foliosis octo. Das Geschlecht ist der Nerine .Johnston sehr nahe verwandt. Dieses hat aber nur zwei Fühler am Kopfe und Papillen am After. Colobranchus tetracerUS. Schmarda. Taf. XXVI. Fig. 210. 210 a. ■ Char.: Corpus ex hruneo ruhescens. Branchiae laete rubrae. Tentacula inteima hrevia, externa majora convoluta. Oculi quatuor. Das Thier ist in mancher Beziehung der Nerine vulgaris ähnlich, unterscheidet sich aber von dieser durch die Anwesenheit von vier Augen und durch acht blattartige Anhänge am After. Das grösste hatte eine Länge von 25""", die Breite 1.5™™ und zählte über 100 Ringe. Die Farbe ist röthlich-braun ; die Kiemen sind hellroth, die Ruder gelblich. Im dritten Viertel verläuft eine braune gezackte Linie, der durchscheinende Darm. Der Kopf ist breit und trägt zwei innere kurze und zwei äussere viel längere gewundene Fühler sowie Augen, die zwei vorderen sind grösser und stehen weiter aus einander. Die Fühler haben eine Längsfurche, die sich dann jederseits in mehrere schief auslaufende Seitenfurchen theilt , deren Ränder mit langen Flimmerhaaren besetzt sind. In der Hauptfurche ist die Flimmerbewegung am stärksten. Die Ringe sind kurz aber breit. Die Ruder bestehen aus zwei Aesten. Der obere Ast besteht aus der Kieme (Rückencirre), die mit sechzehn Reihen Flimmerhaaren bedeckt ist, die hier eine solche Entwickelung erreichen , dass sie schon bei dreissigfacher Ver- grösserung sichtbar sind. Unter ihm steht ein blattartiger Fortsatz , der sich durch seine Blutarmuth auszeichnet. Die Borsten sind kurz und haarförmig, b. Der untere Ast besteht aus dem konischen Borstenhöcker und einem kurzen Bauchcirrus. Die unteren Borsten sind von zweierlei Art : die einen haben die Form kurzer feiner Ilaare c , ähnlich denen des oberen I>ündels, die zweiten sind hakenförmig, d, und stecken in einer durchsichtigen Kapsel. Um den After stehen acht ovale Blätter mit Flimmerepithel. Der Darm selbst flimmert im unteren Theile in der Länge der letzten fünfzehn Leibesringe. Der Schlundkopf ist muskulös trichterförmig. Die Speiseröhre ist kurz. Der darauffolgende Darm hat eine gelbe Leberschichte und ist bis zum letzten Drittel durch Einschnü- rungen in Kannnern getheilt. Der hintere Theil ist cylindrisch und nur schwach gewunden. In diesem Theile, mit Elnschluss des flimmernden Theiles, ist die gelhe Schichte nicht mehr zusammenhängend, sondern in bandartige Streifen getheilt, siehe Taf. XXVI. Fig. 210 a., die grosse Zwischenräume zwischen sich lassen. Ungeachtet der einfachen Win- dungen ist auch dieser Theil des Darmes durch Querbänder an die innere Wand der Leibesringe befestigt. Das Gefässsystem bestellt aus einem Rückengefäss , welches Im vorderen Theile in jedem Segmente eine herz- 67 ' artige Erweiterung bildet. Das Bauchgefäss ist einfach und liegt auf dem Nervenstrang. Ein unteres vind ein oberes Darmgefäss liegen auf dem Darm. Zwei Seitengefässe entstehen aus Aesten der Kiemenarterie. Am Schlundkopf ist ein grosses Netz von Gefiässen. In den Kiemen bilden die Gefässe eine Schlinge und hier haben sie auch kurze blinde Seitenfortsätze, welche bis an die Epithelialschichte reichen. Das Nervensystem besteht aus einem doppelten eng anliegenden JJauchstrang mit deutlichen Ganglienanschwellungen. Das obere Schlundganglion ist nach rückwärts in zwei grosse kreuzförmige Schenkel gespalten, aus deren Enden die Conimissuren abgehen. Atlantischer Ocean an der Küste der Bretagne, im Sande. 9* V « ■ ■ Uebersicht der Familie Syllidea. Grube. Char. : Tentacula occipitalia imparia (3) moniliformia, nonnunquam paria. Cirri tentacu- lares et branchiae {cirri dorsales) moniliformes. Maxillae plerumque nullae. Proboscis cylindrica. Setae capillares simplices et articulatae. A. Nec divisio spontanea (generatio fissipai'a) neque ovaria externa. Tentacula imparia. a. Maxillae duae. Guathosyllis. Schmakda. h. Maxillae nullae. • • a. Setae articulatae tenues breves. Syllis. Savigny. ß. Setarum fasciculi corporis latitudinem 2^ — 3 superantes. 1. Oculi nuUi. Ti'ichosyllis. Scumakda. 2. Oculi duo. Joida. Johnston. B. Organa aut ovula aut embryones gerentia externa. a. Tentacula imparia. Exogone. Oeksted. b. Tentacula paria. Cystoiiereis. Köllikek. C. Generatio fissipara.* a. Tentacula imparia et branchiae filiformes. Marcs maxillis corneis armati. Autolytus.** GßUBE. b. Tentacula paria vel imparia et branchiae claviformes. Myi'iniiida. M. Edwards. Wahrscheinlich ist die Quertheilung in dieser Familie viel ■weiter verbreitet, dann müsste natürlich die systematische J)isposition geändert werden. ** Zu Autolytus Grube gehört auch das Genus Diplocerea, die dahin gehörigen Thiere sollen nach Leuckart nur die mit Xiefern versehenen Männchen sein. Es ist die ursprüngliche Ncreis prolifera (). Müller, Syllis prolifera J oh ns ton und Syllis fissipara (Arciiiv für Naturgeschichte 1854. II. p. 31'J. 1 69 0-nathosyllis. Schmarda. Char. : Tentacula tria, cirri tentaculares et hrcmchiae moniliformes. Maxillae diiae, dentibus duohus. Gnathosyllis diplodonta, Schmarda. Taf. XXVIII. Fig. 220. Char.: Loln frontales conici. Tentaculum intermedium externis longius. Branchiae et setae longis- simae. Cirri tentaculares quatuor inaequales. Oculi quatuor in forma trapczii dispositi. Branchiae articulis 30. Maxillae duae bidentcs. Das erste Sechstel des Körpers ist gelb, die übrigen Theile sind grün mit gelber Einfassung. Zwischen den Ringen verlaufen weisse Querstreifen. Die Länge beträgt 40""" mit 140 Ringen, die Breite 1"'"'. Der Kopf bildet ein Oval, die Stirnlappen sind kegelförmig und ragen weit vor. Die Augen stehen in Form eines Trapezes, die vorderen stehen weiter aus einander und sind fast halbkreisförmig bis nierenförmig, die hinteren sind kleiner und kugelig. Die Fühler ragen über die Stirnlappen , der mittlere hat fast die doppelte Länge der äusseren. Alle drei sind rosenkranzförmig. Am ersten Segmente stehen jederseits zwei Fühlercirren von ungleicher Länge. Die Kiemen (Rückencirren) haben mehr als 30 Glieder, sind lang, dünn und fadenförmig. Die vorderen betragen nur ^ der Länge der hinteren. Der Borstenhöcker bildet einen stumpfen Kegel. Der Bauch- cirrus ist ein kurzer Faden. Jeder Höcker trägt nur wenige Borsten, eine gerade pfahlförmige , h, und fünf bis sechs sehr feine zarte Gelenkborsten , c, deren oberer Theil am concaven Rande mehrere feine Zähne trägt. Die Kiemen sind abwechselnd etwas kürzer und länger und ohne Flimmerhaare. Das letzte Segment trägt zwei Schwanzcirrcn. Der Schlundkopf, d, ist vorstülpbar und ''■^^^li^vv^^^^^^ ' "^'^ einem Kranze von acht langen cylindrischen Papillen versehen. Ausser. j^TTTcsrai^, jgj^ fand ich zwei Kiefer, e, deren jeder in zwei gekrümmte Fortsätze von ungleicher Länge endet. Der Schlund führt in einen cylindrischen langen Magen, d , der sich vom sechsten bis zum fünfzehnten Ringe erstreckt und dessen innere Haut sich stellenweise zu zahnartigen Fortsätzen verdickt. Ich zählte 40 Reihen, jede mit 32 zahnartigen Papillen, welche die Form kurzer Cylinder haben. Figur f stellt solche zabnartige Fortsätze bei starker Ver- grösserung dar. Vom fünfzehnten bis zum einundzwanzigsten Ringe erstreckt sich ein zweiter Magen, in Form eines schwach gewundenen Rohres mit vier kurzen Blinddärmen an den Seiten. Der darauffolgende Darm bildet ein Rohr mit zwei kurzen, fast vierseitigen Blinddärmen in jedem Leibesringe. Atlantisches Äleer, unter Steinen an der Grenze der Ebbe. Syllis. Savigny. Char.: Tentacula tria, cirri tentaculares et branchiae {cirrus dorsalis) moniliformes. Frons biloba. Setae simplices, articulatae falciformes et uciculae. 70 C h a trapezoidalite) a b Syllis gracilis. Schmauda. Taf. XXViri. Fig. 218. r. : Corpus laete hn.ineum, gracile, planiusculu7n . Lohi frontales crassi semilunares. Oculi quatuor • disposiii. BrancJiiae Jongae articulis 2G. Tuhercidi setiferi conice elongati. Der Körper ist mehr flach als rund, 15""" lang, 0.5""" breit, hellbraun und hat bei 100 Segmente. Die Stirnlappen sind gross, halbmondförmig. Das Thier besitzt drei gleich lange Füh- ler und zwei Fühlercirren sowde vier Augen, von denen die zwei hinteren einander mehr genä- hert sind. ])ie Kiemen (Rückencirren) sind etwas über 1""" lang, mit 26 Ringen. Die Borsten- höcker sind lang und tragen zweierlei Borsten, die alle zart sind. In der Mitte erheben sich ein oder zwei Gelenkborsten von J^""" Länge, die bedeutend länger sind, a, als die um sie grup- pirten fünf oder sechs anderen, h. Auch diese sind Gelenkborsten; ihr oberer Theil ist aber breiter und kürzer als bei den ersten. Der convaveRand ist mit feinen langen Zähnen besetzt. Der Bauchcirrus ist ein kurzer Faden. Das Thier schwimmt und kriecht mit grosser Be- hendigkeit. . , Vorgebirge der guten Hoffnung, unter Steinen. Syllis brachychaeta. Schmarda. Char. : Corptis planiusculum nigrum. Branchiae hreves duodecim articulis. Setae hreves, pars arti- culata in nonnullis lata, denticulata. a b Der Rücken des Thieres ist scliAvarz, Bauch, Kiemen und Cirren sind schwarzbraun. Der Körper ist platt. Die Länge beträgt bis 30'""', die Breite 3""". Die Zahl der Leibesringe über 90. Die Rückencirren erreichen nicht die Länge der Breite des Korpers, sie enthalten zwölf Glie- der, welche die Form von umgekehrten Kegelabschnitten haben. Die Horsten, fünf bis sechs, sind kurz, ungleich, die eingelenkten Enden der äusseren sind breit und am concaven Rande mit wenigen kurzen Zähnen versehen, b, die der inneren, a, sind schmäler. Vorgebirge der guten Hoffnung, auf und zwischen Steinen. Syllis macroura.* Schmarda. Char.: Corpus flaviduhim, supra convexum, v enter planus. Lohi frontales conici. Ocelli trapezoida- liter dispositi. Brancliiae hreves 30 articulati. Segmenhm ultimum cirris duohus longis. Der Rücken ist gewölbt, der Bauch flach. Das Thier ist 45""" lang und 2""' breit. Die Farbe ist gelblich, die Fühler sind gelblich-roth. Zählt bei 150 Leibesringe. Der Stirnlappen ist kegelförmig. Die Augen stehen in Form eines Trapezes, die hinteren weit aus einander. Die Kiemen sind dünn und kurz und enthalten gegen dreissig Ringe. Der Borstenhöcker ist in zwei ungleiche unvollkommene Lappen gespalten. Die Zahl der Bor- sten ist sechs. Das Gelenkstück des längeren Theiles an der concaven Seite ist kantig. Der eingelenkte Theil ist kurz und breit, mit drei ungleich langen Zähnen am concaven Rande. Der Bauchcirrus besteht aus einem kurzen Faden. Das letzte Segment trägt zwei lange Schwanzcirren. Auf Steinen an der Küste von Neu-Seeland. * May.Qog, lang; oinju. Schwanz. 71 Syllis lineata. Schmarda. Char. : Corpus ßamdulum linea mediana brunescenti. Lohi frontales conici. Brancliiae obsolete annulatae. Setae crassae. Diese Species unterscheidet sich von der vorigen durch die dickeren weniger deutlich gerin- gelten Kiemen, kurze Schwanzcirren und durch die Gestalt der Iiorsten. Sie stimmt dagegen in der Bildung des Kopfes und in der Farbe des Körpers mit Sijllis macroura übercin. Die Länge des Körpers betragt 40'"'", die Breite 2.5""". Die Farbe ist gelblich mit einer dunklen Mittellinie am Rücken. Die Kiemen sind röthlich-braun , an ihrer Basis dick und verschmälern sich gegen das Ende fadenförmig. Sie sind, wie bereits erwähnt, wenig geringelt. Borsten sind ungefähr zehn in einem Bündel. In der Mitte der concaven Seite des oberen Gelcnkthciles befindet sich nur ein Zahn. Am Vorgebirge der guten Hoffnung in der Tafelbai. Syllis fusicornis. Scumakda. (yhar. : Corpus hreve suhfasiforme. Segmejita ?>\ . Tentacula tria obsolete moniliformia. Processus laterales uniremes. Setae ßliformes S. Setae articulatae 6. Der Körper ist kurz , ()"""lang, fast spindelförmig , die grösste mittlere Breite 1.3'""'. Der Kopf« ist halb kugelförmig mit drei kurzen, schwach und undeutlich gegliederten, spindelförmigen Fühlern. Augen wurden nicht beobachtet. Die Mundötfnung bildet ein queres Oval. Die Seitenfortsätze ragen nur wenig vor. Sie bestehen aus einem Ruder. Die Kiemen (RückencirrenJ sind gegen das Ende zuge- spitzt und ragen nur wenig über den J]orstenh(')cker. Dieser ist kegelförmig und trägt ein Bündel von zweierlei aber nur wenigen Borsten. Diese sind theils haarfiirmige einfache b, theils Gelenkborsten c. Die letzten sind kürzer, das Endstück ist mit Ha- ken versehen und keulenförmig. Die Baucheirren sind kürzer. Das letzte Segment trägt zwei lange Schwanzcirren. Alle Cirren sind glatt. In der Tafelbai, am Vorgebirge der guten Hoffnung. Syllis brevis. Schmaeda. Char.: Corpus brece , bruneo-nigrescens. Segmenta bremssima. Branchiae brctes obsolete monili- Pars superior setarum falciformis denticidata . Der Körper dieser Syllidc ist verhältnissmässig kurz, 20mm lang, 2.5'"™ [breit. Die Farbe ist schwärzlich-braun , die Kiemen sind hellbraun. Zählt bei 100 Ringe, die sehr kurz sind. Die Kiemen sind kurz, fadenförmig und undeutlich gegliedert. Bei zwanzig Borsten in jedem Höcker. Der eingelenkte Theil ist kurz, stark gekrümmt, am concaven Rande mit mehreren aber kurzen feinen Zähnen. Die Baucheirren sind kurz und faden- fiirmig. Am Vorgebirge der guten-Hoftnung, in der Tafelbai. 72 Syllis polycera. Schmakda. Taf. XXVIII. Fig. 219. Char. : Corpus terc4iusculum rahellanmn. Loln frontales rotundati. Tentacula iria. Cirri tentacu- lares octo. Processus laterales valde prominentes cylindrici. Brancliiae breves. Der Körper ist weniger lang, dagegen breiter und dicker als bei anderen Syllis, 25'"'" lang, 3'"'° breit. Die Farbe ist röthlich. Zählt 84 Leibesringe. Die Stirnlappen sind abgerundet, fast halbkreisförmig. Die Augen stehen in einem Rechtecke. Die Kiemen sind kurz. Die Borstenhöcker sind stark vorspringend und cylindrisch. Bei zwanzig Borsten in einem Bündel. Das obere Gelenkstück der Borsten ist kurz, stark gekrümmt. Die Bauclicirre sind kurz. Fig. 219 bei dreifacher Vergrösserung. Vorgebirge der guten Hoffnung, in der Tafelbai. Syllis crassicornis. Schmarda. Char.: Corpus planum ßamdulum.. Tentacula et cirri caudales hreves crassi. Branchiae articulis decem. Seiae rarae. Der Körper ist flach, 10™"' lang, J"'™ breit und hat 85 Ringe. Die Fühler und Schwanzcirren sind kurz und dick. Die Farbe ist gelblich; die Kiemen sind röthlich-gelb mit zehn Gliedern. Die Borstenhöcker sind stumpf kegelförmig. Die Zahl der Borsten beträgt nur vier bis fünf. Das obere Gelenkstück der Borsten ist an der Basis breit. Der concave Rand ist mit ungefähr zwölf feinen Zähnen versehen. Am Vorgebirge der guten Hoffnung. Syllis closterobranehia.* Schmarda. Char. Corpus planum hrunescens. Lohi frontales aciiminati. Oculi in rectangulo. Segmentahrevia. Tentacula et hranchiae fusiformes , nec corporis latitiidinem attingentes. Brancliiae articulis decem. Setae articulatae differentes. Der K()rper ist flach, bräunlich; 18™™ lang, 1™™ breit und hat 130 Leibesringe. Der Stirnlappen ist zugespitzt. Die Augen stehen in Form eines Rechteckes. Die Körper- ringe sind schmal. Die Fühler und Kiemen sind spindelförmig, kurz; sie erreichen nicht die [»reite des Körpers und bestehen aus zehn deutlich abgeschnürten Gliedern. Die Bor- stenhr»cker sind stumpf kegelförmig. Die Zahl der Borsten beläuft sich bis auf acht. Die Borsten sind Gelenkborsten aber von verschiedener Gestalt, das eingelenkte Stück ist bei den einen schmäler und länger , bei den anderen kürzer, aber au der Basis breiter, bei beiden ist der concave Rand mit zahlreichen feinen Zähnchen besetzt. Am Vorgebirge der guten Hoffnung in der Tafelbai. * Kl(oar7]Q , Spindel. 73 Myrianida. M. Edwards. Char. : Tentacula pariu vel imparia et hranchiae claviformes. Generatio fissiparu. Myrianida clavigera. Schmarda. Taf. XXVIir. Fig. 222. Char.: Corpus nigrescens jüuniusculwm. Caput integrum rotundatum. Tentacula quatuor ohsolete anmclata. Ich läugne nicht, dass die Stellung dieses Thieres, an dem ich in einem Exemphire eine Abschntivung wahrnahm, die ich aber keineswegs als wirkliche Quertheilung beanspruchen kann, da ich nicht im Stande war sie zu verfolgen, eine sehr missliche ist. Wollte ich jedoch die Familie der Amytideen , dieses grosse Depot unvollständig beobachteter, fehlerhaft abgebildeter und unklar erkannter Formen nicht noch vermehren, so war ich genöthigt, es hier unterzubringen. Vielleicht wäre es besser, die Familie der Syllideen zu theilen und in eine Gruppe nur Formen mit paarigen, in die andere die mit unpaaren Fühlern zu stellen. Die Haupt- charactere der Gruppen ausschliesslich von den Kiefern herzunehmen , erscheint mir nicht rathsam, da die meisten Formen nicht darauf untersucht worden sind und somit das ganze Material, das von Müller, Savigny, Blainville und Delle Chiaje und selbst manches von neueren Zoologen Untersuchte ausfallen müsste. Das Thier hat bei 40 Ringe, ist 8""^ lang und 0.5""" breit. Der Rücken ist abgeplat- tet. Die Farbe schwarz. Die Kiemen (Rückencirren) sind dunkelbraun. Der Kopf ist rund- lich ohne Lappen. Die vier Fühler sind schwach geringelt, fast von gleicher Länge. Die Länge der Fussstummeln ist von der l^reite des Körpers, an der Spitze sind sie eingeschnitten. Die Kiemen (Rückencirren) sind etwas länger und entspringen an der Basis. Am Ende sind sie etwas dicker, a Die Baucheirren sind kurz. Die Borsten stehen in einem Bündel, davon sind drei bis vier lange feine Gelenkborsten, b, Ä'Das untere Stück, mit zwei Zacken von ungleicher Länge an der Gelenkpfanne, ist schwach und undeutlich geringelt ; das obere ist schwach gekrümmt, lang und zugespitzt ; die übrigen sechs bis acht Borsten sind kürzer, c Das untere Stück hat weniger spitzige Zacken. Der obere Theil ist kurz messer- förmig gekrümmt, am concaven Rande steht gegen das Ende ein dünner zahnartiger Fort- Die zwei Schwanzcirren sind lang und schwach geringelt. Auf Steinen in der Tafelbai am Vorgebirge der guten Hoffnung. satz. Trichosyllis. Schmarda. Char.: Maxillae nullae. Oculi 7iuUi. Setarum fasciculi corporis latitudinem 2-J — 3 superantes. Tuber cula setigera monosticha. Setae simpUces capillares nec non articulatae. Trichosyllis sylliformis. Schmarda. Char.: Corpus obscure-mride. Tentacula tria; medium externis longius. Branchiae dimidiam cor- poris latitudinem attingentes. Cirri caudales longiores. S c Ii m a r d a : iNcue wirbellose Thiei-e. I. II. 10 74 Der ohne Borsten Körper ist , Die Zahl dunkelgrün mit schwarz durchscheinendem Darme. Die Länge ist lO""™, die Breite 1""" der Ringe beträgt 35. Der Kopf endet vorne stumpf mit einem seichten Einschnitte. Die drei Fühler sind rosenkranzförmig; der mittlere ist länger und hat zwölf Glieder. Die Kiemen (Rückencirren) haben die halbe Körperbreite und zehn bis zwölf rosenkranzförmige Glieder. Die Schwanzcirreu sind viel länger. Die Fussstummeln sind einfach und tragen ein grosses Bündel langer einfacher Bor- sten 2-^ bis 3 mal so lang als der Körper breit ist. Sie fehlen am ersten Segmente. Einige Borsten sind dünn, haarförmig, einfach a. Die übrigen Borsten sind Ge- lenkborsten und sind kürzer. l!ei den vorderen ist das Gelenkstück kürzer, am concaven Rande mit einem Zahne versehen c bei den anderen etwas länger und der concave Rand glatt c'. Andere sind zinkenförmig h, aber nur scheinbar, es sind die Borsten der ersten Art, an denen das obere Gelenkstück abgebrochen ist. Auf Steinen in der Tafelbai, am Vorgebirge der guten Hoffnung. Uebersicht der Familie Hesionida. Schmarda Char. : Tentacida occijntalia paria ßliformia, notiminquam et cirri tentaculares. Segmenta saepe suhdivisa. Branchiae {cirri dorsales) filiformes. Prohoscis cylindrica. exertilis longa. Setae capillares simplices nec non articulatae. a. Prohoscis maxillis aimata. Castalia. Savigny. b. Prohoscis maxillis cai-ens. a. Tentacula quatuor et cirri tentaculares usque duodecim. Cirrosyllis. Schmarda. ^. Tentacula occipitalia 16. Segmenta suhdivisa, haud numerosa. Ilesloiie. Savigny. Oersted glaubte, dass die Geschlechter Psamß^/^e und Castalia zusammenfallen. Grube bemerkte schon dagegen, dass er für wahrscheinlich halte, dass die beiden Genera verschieden sind. Ich muss diesem beistimmen, da Castalia Kiefer besitzt. Halimeda Rathke fällt mit Psammathe Johnston zusammen. Da diese beiden Namen vergeben sind, so ziehe ich die dahin gezählten Formen zu meinen Cirrosyllis, die ein Uebergangsglied zu den Syllideen bilden. ' ' ■ 10* 76 Cirrosyllis. Schmarda. Char. : Proboscis maxiUis carens. Tentacula filijormia 4, nonnunquam etiam cirri teniaculares usque duodecim. Branchiae filiformes. Processus laterales moiiosticJii uut disticJii. Seiae capillares et articulatae. IJei einigen Speties fand ich unter den Kiemen noch einen zweiten Fortsatz, den ich als Rückencirrus anspreche. ' ' ' ' , a. Ohne TentacuUir-Cirren. Cirrosyllis tuberculata. Schmarda. Taf. XXVIII. Fig. 223. Char. : Corpus suhfusiforme. Tentacula quatuor. Ocelli quatuor trapezoidaliter dispositi. Branchiae filiformes corporis latitudine hremores. Infra hranchium pone proccssum conicum. Der Körper ist dick, an beiden Enden allmählich verschmächtigt, 15"'™ lang, in der Mitte 2""" breit, röthlich-grau ; er hat 80 Körperringe; Fühler und Kiemen (Girren) hellroth. Die lappenförmigen Polster und unpaaren Fühler fehlen, daher ist nicht daran zu denken, das Thier zu Syllis zu stellen. Am Kopfe stehen vier fadenförmige Fühler sowie vier Augen in Form eines Trapezes. Die vorderen sind grösser. Ueber der ovalen , schwarzen Pigmentmasse wölbt sich eine braune Cornea. Der Kopftheil ist oval. Die Kiemen sind fadenför- mig. Unter ihnen steht ein kegelförmiger stumpfer Fortsatz, a, der am 4 Osten Ringe aufhört. Diess erinnert an E hre n berg 's PÄotocAßn's. Der Korstenhöcker ist am Ende eingeschnitten. Die Zahl der Borsten ist bis zehn. Sie sind zart und von verschiedener Länge; das obere Gelenkstück endet bei einigen, h, in zwei kurze Spitzen. Bei anderen, c, ist der concave Rand mit vielen sehr kurzen und dünnen Zähnchen besetzt, die erst bei starker Vergrösserung sichtbar werden. Die Bauch- eirren fehlen. Die Fig. 223 ist bei vierfacher Vergrösserung gezeichnet. Vorgebirge der guten Hoffnung. b. Tentakeln und Tentacular-Cirren. Cirrosyllis picta. Scumakua. Taf. XXVIII. Fig. 225. Char.: Corpus oblongo-ovale depressiusculum rosaceum. Segmenta 7 jjostica semicirculis et lineis nigrescentihus ornata. Tentacula quatuor , cirri tentaculares quatuor. Ociili quatuor trapezio dispositi. Bran- chiae filiformes longissimae. Processus laterales inonostichi. Der Körper ist länglich-oval , 12™"' lang und 4™™ breit. Er besteht aus 15 Segmenten. Seine Farbe ist rosenroth, die hinteren sieben Segmente haben jederseits eine halbkreisförmige, schwarzbraune Zeichnung 77 und zwei schwarze Querstriche am Ursprung der Ruder. Die Fühler und Kiemen sind ebenfalls rosenroth , letztere erreichen ehic Länge von 6.5™™. Das Kopfsegment bildet einen stumpfen Kegel und hat nahe an seiner Spitze vier Fühler. Die vorderen sind länger. Ausserdem stehen an jeder Seite zwei Fühlercirren von ungleicher Länge. In der Mitte des Ko])fes stehen vier Augen, die ein Trapez bilden; die zwei vorderen sind kleiner und einander sehr genähert. Alle sind schwarz. Die Euder sind ziemlich lang. Die grosse Kieme, a, steht auf einer kleinen cylindrischen Basis, ist fadenförmig, am Ende zugespitzt. Die darunter stehende Cirre ist weniger deutlich abgeschnürt und an ihrer Basis mit dem Fussstummel verschmolzen. Darunter steht der borsten- tragende Fortsatz und unter dieser eine kegelförmige, kurze IJauchcirre. Die l^orsten sind zahlreich, über zwanzig ; sie sind theils längere, b, theils kürzere, c, eingelenkte Horsten, deren oberer Theil säbelförmig gekrümmt ist. Das letzte Segment trägt ausser den Kiemen (Rückencirren) auch noch zwei Schwanzcirren. Die Fig. 225 ist bei fünffacher Vergrösserung gezeichnet. Am Vorgebirge der guten Hoffnung. Cirrosyllis didymocera.* Schmarda. Taf. XXVIIL Fig. 224. Char. : Corpus ruhro-hriuiescens 'planiuscuhim. BrancJiiae latitudine corporis Ireviores. Trufucida quinque. Cirritentaculures sexgeminaii. Oculi quatuor trapezio dispostti. Irifra hraiicMam pone cirrum dorsalem. Die Farbe des Körpers ist röthlich-braun. Er ist 20™"' lang, 5™™ breit, und zählt 42 Leibesringe. Die Kiemen sind kürzer als die Breite des Körpers, etwas röthlich. In der Mitte des Rückens verläuft eine lange röth- liche Längslinie, das durchschimmernde Rückengeffiss. Der Kopf ist breit und trägt fünf Fühler an seinem vorderen Rande. Vielleicht war einer verloren gegangen. Die vier schwarzen Augen sind in Form eines Trapezes gestellt; sie sind oval. Hinter dem Kopfe stehen jederseits sechs Fühlercirren , welche immer zu zweien von einer gemeinschaftlichen Basis entspringen. Die Kieme, a, entspringt wie bei C. piicta mit einer Gliederung. Darunter steht eine kürzere Cirre und unter dieser der ]5orstenhöcker. Die Baucheirre ist fadenförmig. Die Borsten sind Gelenkborsten , h, und bilden einen breiten Fächer, sind aber viel länger als in der vorigen Species. Der untere Theil ist viel dünner und länger mit zarten Querstreifen. Der eingelenkte obere Theil ist fast von gleicher Länge und nur an der Spitze wenig gekrümmt. Das letzte Segment trägt ausserdem zwei kurze Schwanz- cirren. Die Mundöffnung ist von einem kreisförmigen Wulst umgeben. Der Schlundkopf ist kurz, wenig vorstülpbar und sehr muskulös : die ]>ündel der Ringmuskeln sind schon aussen sichtbar und geben ihm ein gestreiftes Aussehen. Der mittlere Theil ist etwas erweitert. Auf der innern Fläche sind zahlreiche Längsfalten, von denen mehrere stellenweise knorpelig verdickt sind. Der Darm ist ein langer Schlauch ohne Windungen und fast überall gleich breit. Der vordere Theil ist durch eine schmale häutige Ausbreitung an die innere Körperwand befestigt. Er zeigt deutliche Längs- und Querfasern und in den ersten zwei Dritteln eine dünne Schichte eines gelblich-grauen, körnigen Drüsengewebes. Im Seitentheile eines jeden Ringes liegt ein lappiger Eierstock, der mit einem kur- zen Ausführungsgange sich an der Basis der Fusssturameln nach aussen öffnet. Fig. 224 bei fünf- facher Vergrösserung. Südsee, Port Jackson in Neu-Süd-Wales. tUSvf.iog, Zwilling. c; 1 a r. Cirrosyllis ceylanica. Schmarda. Corpvs terethiscuhan postke attenuatwn. Seymenta numerosa suhdivisa. Processus laterales di stiel II Der Körper ist röthlieli-gelb , rundlich, nach rückwärts verschmächtigt. Der Rücken ist stark, der IJauch weniger gewölbt. Das Thier ist 3 0'"" lang, |mm ^j^fj zählt über lOO unvollständig zweitheilige Ringe. Der wenig vor- springende Kopf trägt acht Fühler. Die Fussstummeln sind zweitheilig, a, vom oberen Aste entspringt die lange Kieme (Rückencirrus), die an Länge die Körperbreite fast erreicht. An ihrer Basis ist ein schAvarzer Fleck, abwech- selnd näher und entfernt. Das obere Blatt des oberen Astes ist gross, an der Spitze schwach gespalten, das untere Blatt fast cylindrisch. Der untere Ast trägt oben einen kurzen Fortsatz, ähnlich dem unteren Fortsatz des oberen Blattes. Dann folgt ein blattförmiger Theil und zuletzt der Bauchcirrus. Die Borsten sind ungleichförmige Gelenkborsten. Der obere Theil ist bei den kür- zeren mit zwei Zacken, der innere geschweifte Rand mit Haaren besetzt, die längeren, c, sind minder zahlreich. Im indischen Ocean, auf Korallenriffen bei Belligamme in Ceylon. Caput hilohatum , tenta- Oculi quaiuor rectangulo Cirrosyllis vittata. Schmakda. Char. : Corpus plariiusculu/n , auruntiacwn inuculis rotundis laete hruneis. cu/is diiohus filiformihas hreüihus frontalihus, 6 latcruUhus. Cirri tentaculares dm. dtspositl. ■ ^ • ■ , . • ~ ; ' ' Der Körper zählt 86 Ringe, ist flach, bei 40™"' lang, 5""" breit, orangegelb, mit rundlichen hellbraunen glänzenden Flecken, die am Ende des ersten Drittels beginnen und nach rückwärts immer schär- fer umschrieben werden. Sie stehen jederseits in zwei Reihen, die des äusseren umgiebt hofförmig die Kiemen. Wenige deutliche Flecken sind auch am oberen Ruderaste. Der Stirnrand zerfällt durch einen Einschnitt in zwei Lappen, A. Von ihrer Spitze entspringen zwei kurze fadenförmige Fühler. Am Seitentheile des Kopfes entspringen jederseits drei lange geiselförmige Fühler, die eine Länge von 8""" erreichen. Am ersten Segmente sind zwei Fühlercirren. Die vier grossen ovalen Augen stehen in Form eines Rechteckes. Unter dem Stirnrand ragen zwei ovale Lappen hervor. Die Kiemen sind faden- förmig, röthlich. Die Ruder B, sind zweiästig und sehr entwickelt. Der obere Ast trägt lange Gelenkborsten, a. Der Schaft ist gerade und in der Mittellinie fein quer gestreift. Das Lanzenstück ist lang und schwach gekrümmt; am concaven Rande fein gezähnt. Im unteren Ast bestehen die Borsten meist aus dickeren gekrümmten Schäften, h, die gleichfalls im Innern Querstreifen zeigen. Das obere Stück ist kurz und hakenförmig. Abweichend sind die Borsten im ersten Bündel gruppirt. Dieses hat unten einige dicke aciculae. In den hinteren Segmenten werden die Ruder lang, fast flossenförmig. Die Baucheirre ist kurz, am Grunde dick, gegen die Spitze etwas verschmächtigt. Ich fand das Thier in einem Gehäuse aus Steinchen und groben Muschelfragmenten, die innere Fläche mit einem weissen seidenglänzenden Gewebe überzogen. Am Ufer der Insel Lissa im adriatischcn Meere. 79 Cirrosyllis incerta. Schmakda. Chav. : Processus laterales hiremes. BrancUiae attentiatac. Sctae capillares simplices et articulutae. Diese Form ist aus Neuseeland und erinnert durch die grossen Eücken- cirren und die Form der untern Borsten an Psamathe. Die Länge ist Ii)""", die Breite O.Tö""". Die Farbe ist gelblich-grau. Zahl der Ringe {l). Der Kopf ist verstümmelt. Die Rückencirren sind bis zur Mitte von gleicher Dicke, von dort nach der Spitze zu dünner werdend. Die Ruder sind zwei- zeilig, jeder Ast ist zweitheilig. Im oberen Bündel sind zwei sehr lange haarförmige Borsten wie bei Diploceraea (!), a, am convexen Rande fein gesägt. Darunter stehen zwei schwach gekrümmte Gabelborsten, b; die aber wahrscheinlich nur die Schafte von langen Gelenkborsten sind , deren obere Theile abgebrochen sind. Die Zinken sind von ungleicher Länge und am convexen Rande gezähnt. Im unteren Borstenbündel stehen Gelenkborsten, c; das eingelenkte Stück ist ziemlich lang mit schwacher säbelförmiger Krüm- mung. Die Baucheirre, bc, ist fadenförmig und von der Länge der Ruder. Neu-Seeland. Hesione. savignv. Char.: Tentacula occipitalia {cirri toitaculares) 16. Prohoscis liaud papillosa. Segmenta Jiaud numerosa, prolongata, subdioisa. Hesione proctochona.* ScmrAiiDA. Taf. XXVIII. Fig. 226. Char.: Corpus teretiusculiim violaceo-brunescens. BrancJiiae corporis luiitudine lon- giores. Segmenta \% quorum IG setigera in an7iulos decem subdicisa. Oculi quatuor. Anus in medio infimdibuli breviter cirrati terminatus. Der Rücken ist gewölbt , von violett-brauner Farbe mit zahlreichen weisslichen Quer- streifen. Der Bauch ist hell röthlich-braun, mit einer tiefen Furche. Die Fussstummeln sind röthlich-gelb. Die Länge beträgt 40™™, grösste Breite 5™™. Die Zahl der Leibesringe ist 18, wovon sechzehn Fussstummeln tragen. Jeder dieser sechzehn Ringe besteht aus zehn Seg- menten, deren Ringelung durch die weissen Linien schon in's Auge fällt. Zwischen je zehn Ringen befindet sich eine breitere weisse Linie mit einem undeutlich weissen Fleck in der Mitte. Das Kopfsegment trägt an seinem hintereia Theile jederseits acht Fühler. Es ist kurz rundlich und trägt zwei Paar Augen, die einander genähert sind und an der Basis der inner- sten Fühler stehen, die äusseren mehr nach aussen. Zwei gelbe Erhöhungen mit gekerbtem Rand und blauen Flecken in der iNlitte. .Jeder Ring trägt an der Seite einen unvollständigen Höcker vor den Rudern. Die Ruder sind lang, einästig, konisch. Sie tragen oben die lange Kieme (Rückencirre) über 5™™ lang ; also länger als die Breite des Körpers. Die Borsten sind Gelenkborsten, deren unterer Theil sehr lang ist und sowohl der Länge nach, als auch schief * AcJj'jj, Trichter; nonjxTÖg, Hinterer. so und der Quere nach mit feinen Streifen versehen ist. Der obere Theil ist viel kürzer, schAvach gebogen und unter der Spitze mit einem schwachen Zahne versehen. Der obere Theil zeigt bei starker Vergrosserung gleichfalls schiefe Streifen. Die l?auchcirren sind kurz und fadenförmig. Der After ist mit einer Art Trichter, auf dessen Rand ein Kreis von zehn kurzen Cirren steht, und zwei langen Aftercirren vor dem After umgeben. Ich untersuchte theilweise auch die innere Organisation. Ein starker muskulöser Rüssel kann mit grosser Kraft vorgestülpt werden. Er ist cylindrisch und an seiner Mündung mit einem knorpeligen harten Ringe umgeben, an welchen sich zwei starke Retractoren befestigen. Eine zweite derartige Verdickung ist an seiner Einpflanzungsstelle in den Magen. Die Länge des Rüssels beträgt bis 6"™. Der Magen ist lang, sehr mus- kulös, hart und stellt ein gerades, gleichförmig weites Rohr mit elliptischem Querschnitt dar. Er ist an den Seiten zusammengedrückt. Seine Länge beträgt 18™"'. Seine Farbe ist röthlich-braun. Innen ist er wie der Rüssel mit einer glatten Haut ausgekleidet. Er ist durch Bänder nur locker an die Leibeswandungen befestiget. Der darauf folgende Darm ist gelb gefärbt von der ihn umgebenden Leberschichte, ober seinem Anfang aus dem Magen bildet er einen kurzen nach vorn und oben gerichteten kegelförmigen l^linddarm, der den unter- sten Theil des Magens überragt. Der Darm hat das Aussehen einer Spindel und eine Länge von 16™™. Die innere Fläche ist zottig. Vom sechsten Ringe an liegen die Generationsorgane in den Seitentheilen. Es scheint, dass die Ausführungsgänge sich an der Bauchfläche befinden. Ich konnte nichts Bestimmtes ermit- teln. Ein grosses Längsgefäss verläuft auf dem Rücken, ein zweites auf der Bauch fläche des Darmes; ein drittes begleitet die Ijauchganglienkette. Fig. 226 bei zweifacher Vergrösserung. Jamaica, auf Korallenriffen. , , üebersielit der Familie Phyllodocea. Grube. Char. : Tentacula fruntalia hrevia plerumque paria. Cirri tentaculares longiores. Pro- huscis papiUosa. Branchiae [cirri dorsales) foliosae . Processus laterales monostichi, rarius distichi. Setae articidatae falcatae vel spinosae. A. Processus laterales monostichi. a. Froboscis cylindrica. a. Tentacula 2 aut 4. a. Cirri tentaculares 4. Kteone. Savigny. ß. Cirri tentaculares 6 — 10. Pliyllodoce Savigny. (et I^lacrophylliim.) b. Tentacula 5. t*. Segmenta haud numerosa. Cirri tentaculares 4. Oculi 2 magnitudine conspicui. Alciope. AuDouiN et M. Edwakds. ß. Segmenta numerosa. Cirri tentaculares 2 vel 8. Oculi 2 aut 4. Eulalia. Oersted. b. Proboscis patelliformis. Lepadorhyiichus. Grube. B. Processus laterales distichi. • l\otophylluni. Oersted. Ich habe hier die Grube'sche Familie beschränkt, indem ich alle Formen mit fadenförmigen Kiemen wie Myria/ia Savigny und alle Genera der Gruppe Hesionea ausschied; so dass die blattförmige Kieme den Hauptcharakter der Familie bildet. Schniai da: Neue wiileüose Thiere. I. II. 11 Phyllodoce. Samgny. Char. : Processus seligeri monostichi. Oculilvel^. BrancJdae lamelliformes. Tentacala \. Pro hoscis longa cijliadrica vel clavijormis. Subgenus. Maerophyllum. Schmarda. Char.: Corpus hreee i/triinque attenuatum. Branchiae magnae maximmn dorsi partem tegentes. Segmenta lata. Tentacula 2 mit I. Cirri tentaculares ^. Maerophyllum splendens. Schmarda. Taf. XXIX. Fig. 227. Char.: Corpus depressiusculum , caeruleo-viridescens. Branchiae semilunares margine siniiato smaragdtnae. Tentacula duo. Cirri tentaculures S. Cirrus centralis remiformis ovalis foliosus. Der Körper ist flach und dunkelblaugrün. Die Ruder sind smaragdgrün. Die Länge ist 20'"'", die Breite 5""". Die Zahl der Segmente ist 90. Der kleine Kopf trägt zwei Stirnfühler und jederseits vier kurze Fühlercirren. Die Kiemen sitzen auf dicken Stielen , sind gross und halbkreisförmig mit wellenförmig geschweiftem E-ande, und bedecken den grössten Theil des Rückens, so dass nur eine schmale, dunkelblaugrüne, irisirende Längsbinde in der Mitte des Kör- pers unbedeckt bleibt. Der Horstenhöcker a, ist kurz mit ungefähr 25 gleichen Gelenkborsten. Ihr Schaft ist wenig gekrümmt; die Gelenkstücke sind ge- zähnt. Der obere eingelenkte Theil ist anfänglich breit und flach, schief ge- streift; das verschmälerte Ende ist lang und sehr biegsam, b Die IJauchcirre ist in ein flaches ovales Ruder umgewandelt. Fig. 227 bei vierfacher Ver- grösserung. Zwischen Steinen in der Tafelbai, am Vorgebirge der guten Hoffnung. 83 Macrophyllum leucopterum.* Schmarda. Taf. XXIX. Fig. 228. Char. : Corpus planiusculum ruhescens. Branchiae alhae latae , oblique-ovales. Processus setig erus apicc incisus. Tentacula 4 brevissima. Cirri tentaculares 8 brerissimi. Der Körper ist flach, 14™" lang, in der Mitte 3™'" breit, nach den beiden Enden verschmächtigt. Er zählt 69 Ringe. Die Farbe ist röthlich , die Ruder sind weiss. Der Kopf ist schmal, er trägt vier kleine Augen, vier kurze Stirnfüh- ler und an jeder Seite vier ebenfalls kurze Fühlercirren. Die Kiemen, u, sitzen auf dünnen Stielen, sie sind weiss, quer-oval, und bedecken den Rücken bis auf eine schmale Mittellinie. Der Borstenhöcker ist stumpf kegelförmig, an der Spitze seicht eingeschnitten. Er trägt bei zwanzig gleiche Gelenkborsten, b. Ihr Schaft ist schwach gekrümmt; am Gelenkstück ohne Zähne. Der obere Theil ist viel kürzer als in der vorigen Speeles und Aveniger verschmächtigt. Die Baucheirre, c, ist ein rundliches ovales Blatt. Am Vorgebirge der guten Hofthung. Phyllodoce. Savigny. Char.: Corpus elouyulum- Tentacula 4. Girri tentaculares Branchiae solummodo dorsi latera tegentes- Mit zwei Augen. Phyllodoce macrolepidota. Schmarda. Taf. XXIX. Fig. 22'J. Char.: Corpus teretiusculum , viride-caerulescens. Branchiae laete cirides, oblique ovale-lanceolatae . Caput ovale. Oculi 2 mitiimi. Ten- tacula 4 brevia. Cirri tentactilares 8. Der Körper ist bläulich-grün. Die Kiemen sind zeisiggrün. Die Länge ist 175""", die Breite 3""" und zählt das Thier bei 500 Leibesringe. Der Rüssel trägt am Ende 24 grosse rundliche Papillen. Der Kopflappen bildet ein halbes Oval. Er trägt vier kurze Stirnfühler und zwei kleine Augen. Vier Fühlercirren stehen an jeder Seite des ersten Leibesringes. Die Kieme oder das obere Ruder ist ein schiefes lanzettliches Oval. Der Borstenhöcker a, istf ast cylindrisch und trägt siebzehn Gelenkborsten b. Die Gelenkstücke beider Theile sind gezähnt. Der eingelenkte Theil ist dreikantig; die eine Kante fein gezähnt. Die Baucheirre ist blatt- förmig und bildet eiia schiefes lanzettliches Oval. Fig. 229 bei 11 maliger Vergrösserung. Auf Steinen bei Trinkomalie an der Ostküste von Ceylon. * Ilrtooi', Flosse; Aefzof, weiss. 11 84 Phyllodoce taprobanensis (?). Schmarda. Eine Varietät der vorhergebenden Species oder eine selbststandige Form, fand ich gleichfalls in Ceylon mit kürzeren Horsten, diese sind im Gelenktheile des Schaftes verdickt und der einge- lonkte Theil biegsam, kurz, ohne Kanten und ohne Zähne. Das Exemplar ist leider für eine genauere Untersuchung untauglich, da es beschädigt worden war. Phyllodoce macrophthalma. scumakda. Taf. XXX. Fig. 234. Char. : Corpus teretiusculum luete viride. Caput rotundatum. Oculi 2 magni. Teti- tacula 1 brevia. Cirri tentaculares 8 longi. Branchiae rhomboidales. Der Körper ist lichtgrün, in der Mitte schimmert der Darm bräunlich durch. Zählt 84 Körperringe. Die Länge beträgt 3ü""", die Breite 1.5'""', Der Kopf ist abgerundet. Er trägt zwei grosse Augen und vier kurze Stirnfühler. Vier lange Fühlercirren stehen auf jeder Seite. Die Kiemen, a, sind rhomboidal. Die Borstenhöcker sind an der Spitze etwas eingeschnitten. Die Gelenkborsten sind sehr klein. Die Baucheirren sind fadenförmig. Das letzte Glied endet mit zwei langen in der Mitte etwas breiteren Sch^vanzcirren. Fig. 234 bei 2ifacher Vergrösserung. Im Atlantischen Meer. Mit 4 Augen. Phyllodoce punctata. Schmakda. Taf. XXX. Fig. 235. Char.: Corpus depressiusculum laete-viride. Maculae hruneae in lineas tres lotigitudinales disposi- tae. Oculi 4 brunescentes in rectangulo. Tentacula 4. Cirri tentaculares 8. Branchiae ovales nonnullae obcordaiae. Der Körper trägt drei Reihen brauner Punkte auf hellgrünem Grunde. Die Länge beträgt 60""", die Breite 2"'™. Er zählt bei 150 Ringe. Der Kopf ist länglich, vorne mit einem zapfenartigen Fortsatz, an dem die zwei inneren Stirnfühler stehen; vier kurze Stirnfühler; jederseits vier Fühlercirren. Die vier braunen Augen stehen in Form eines Rechteckes, die rückwärtigen sind grösser. Die Kiemen , a , sind oval , einige selbst umgekehrt herzförmig. Die Borsten- höcker sind cylindrisch. Die Gelenkborsten, d d' , sind zart und an derSpitze bieg- sam. Das letzte Segment endet mit zwei fadenförmigen Cirren. Der Rüssel trägt zwölf Reihen konischer Papillen, die ihn der ganzen Länge nach bedecken. Im ausgedehnten Zustande ist er umgekehrt kegelförmig, bei unvollkommener Ent- faltung kugelig oder schüsseiförmig, b, c zeigen diese verschiedenen Zustände. Küste des atlantischen ]Meeres. 85 Eteone. Sav IGNY. Char: Toitacula quatuor. Cirri tentaculares quatuor. Processus laterales monostichi. Oculi duo vel quatuor. Proboscis longa cylindrica. Eteone aurantiaca. Schmarda. Char.: Corpus aurantiacum. Branchiae ßavae , lanceolato-ovales. Oculi 4 minimi. Tentacula 4 hrevissima. Cirri tentaculares 2 (?). Diese Phyllodoce ist eine sehr kleine Form von 15""" Lange und 1.5""" Breite. Ihre Farbe ist orangegelb; die Fühler und Ruder sind hellgelb. Der Kopf, a, bildet ein hal- bes Längsoval. Er trägt vier kleine Augen, von denen die rückwärtigen einander " * genähert sind , und vier kurze Stirnfüliler. Ich fand nur zwei Fühlercirren an der Seite des ersten Segmentes, doch ist es möglich, dass ehiige abgefallen waren. Die Kiemen sind oval lanzettförmig, h; die Borsten, c, zart; das Gelenkende des Schaftes ist nach beiden Seiten in Form eines Stachels verlängert. Die Baucheirre ist fadenför- mig. Das letzte Segment endet mit zwei blattförmigen Girren (/. Südsee an der Küste von Chile. Eteone tetraophthalma. Schm ARDA. Char: Corpus depresstmi , jyallide-viride. Caput conicum. Oculi quatuor in trape- ziuni dispjositi. Branchiae lanceolatae. Tetitacula 4. Cirri tentaculares 4. Der Körper ist blassgrün, fast weiss, 35""" lang, 1^'"'" breit. Der Kopf, a, ist konisch mit vier Stirnfühlern. Die vier Augen sind trapezoidal gestellt; die vorderen sind einander genähert und grösser. Die Kiemen, b, sind lanzettförmig; die Borsten- höcker stumpf konisch. Die Gelenkborsten, c, bei fünfzehn, sind zart und zeigen nichts Besonderes. Die Baucheirren sind fadenförmig. Der letzte Leibesring endet mit zwei blattförmigen Cirren, d. Atlantisches Meer. Eulalia, okrstkd. Char.: Processus laterales monostichi. Tentucida quinque. Cirri tentaculares duo aut orto. Oculi duo aut quatuor. duo. (! h a r. : Tentacula 5 Mit 2 Augen. Eulalia loboeephala. Schmarda. Taf. XXX. Fig. 236. Corpus lüumusculum ohscure viride. Branchiae laete-virides cordatae. Frons incisa. Oculi ; ifnpar pone mter oculos. Cirri tentaculares octo. Der Körper ist flach, 5U""" lang, 2""" breit und zählt 150 Ringe Die Farbe ist dunkelgrün. Die Kiemen sind lichtgrün. Die Stirn ist in der Mitte eingeschnitten. Der Kopf trägt zwei grosse Augen und fünf Fühler. Der unpaare hintere steht zwischen den Augen, die acht Fühlercirren sind auf die ersten drei Leibesringe vertheilt. Die Kiemen (obere Ruderj, a, sind herzförmig und sitzen auf kurzen Stielen. Der Borstenhöcker ist eingeschnitten ; bei zehn Gelenkborsten die nichts Auffallenderes darbieten, b von oben c von der Seite. Die Baucheirre ist klein, stumpf-lanzettförmig. Fig. 236 bei zweifacher Vergrösserung. Im Sande an der Playa ancha, Küste von Chile. Eulalia capensis. schmaiida. Taf. XXIX. Fig. 231. ( ' h a r. : (Jurpus teretiusculum hruneo-viridc. Branchiae ah corpore distuntes , ovule-lanceolatae. Caput purcum rotnndatum in medio fronte prominens. Ocidi 2 minimi. Tentacula minima 5, occipitale capite longius. (hm tentaculares S. Ad hasin cirri ventralis pone tuherculum . ^ ielleicht könnte man diese Form eben so gut zu Notophyllum ziehen, wegen des Einschnittes am Borsten h(')cker; die fünf Fühler sprechen jedoch dafür, sie bei Eulalia zu lassen. Der Körper ist dunkelgrün, in's Braune spielend. Die Kiemen sind grasgrün. Die Länge beträgt 30'"'°, die Breitein der Mitte bei 5""". Das Thier hat 170 Ringe. Der Kopf ist klein, rundlich, an der Stirn mit einem kleinen lappenartigen Vor- sprung. Die zwei kleinen Augen sind schwarz. Die vier Stirnfühler sind sehr kurz. Der unpaare Hinterhauptsfühler ist länger und überragt die Stirn. Jeder- seits stehen vier Fühlercirren, die von den ersten drei Leibesringen entspringen. Die Kiemen stehen vom Körper ab, a. Sie sind oval, lanzettförmig, die Ränder umgebogen. Der Borstenhöcker ist kurz und dick; am Ende mit zwei kurzen Ein- schnitten. Zählt bei zwanzig Gelenkborsten ; ihr oberer Theil ist am concaven Rande gezähnt, b, c. Die Baucheirren sind fadenförmig; an ihrem Ursprung steht ein kleiner Höcker. Das letzte Glied endet mit zwei fadenförmigen Girren. Fig. 231 bei l |facher Vergrösserung. Am Vorgebirge der <^uten Hoffnung, in der Tafelbai zwischen Steinen. Mit 4 Augen. Eulalia microphylla. Schmarda. Taf. XXIX. Fig. 230. Cliar. : Dorstim caldc conxexum, atro-viride. Branchiae laete-cirides, purcae, ovalo-cordatae. ücuh 4. Tentacula '2 frontalia , 2 lateralia, irnpar cervicale. Cirri tentaculares 2. Cirrus ve7itralis ocalis ; ad ejus tiasrn pone iuherculnm. 87 Der Rücken ist stark gewölbt. Die Farbe ist schwärzlich-grün mit einer Ik'iniischung von Hvauu und l^lau ; die Fühler und Kiemen sind zeisiggrün. Die Länge beträgt bis 120""", die l>reite in der Mitte ö""", man zählt 220 Ringe. Der Rüssel ist gross und dicht mit Papillen bedeckt. Der Kopf bildet ein halbes Queroval und trägt vier kleine Augen; die rückwärtigcji sind einander mehr genähert als die vorderen. — Zwei P'ühler entspringen vom Stirn- rande; zwei von den Seitentheilen des Kopfes; der unpaarige von der Mitte des Kopfes. Jederseits ist nur eine Fühlercirre vorhanden. Die Kiemen stehen an den Rändern , sind sehr klein und ovalherzförmig. Der IJorstenhöcker ist cylin- drisch, am Ende seicht eingeschnitten. Er enthält bei zwanzig Gelenkborsten , b. Die Gelenktheile des Schaftes sind oval ; der eingelenkte Tlieil ist am concaven Rande gesägt. Neben der Baucheirre, a, steht ein kleiner Höcker. Fig. 230 bei l^facher Vergrösserung. Küste von Neu-Seeland, auf Steinen im Sande und Schlannne häufi" . Notophyllum. Oersted. Char. : Segmenta numerosa. Brunchiae lamelllformes ; proces&us laterales distirhi (hiremea). (Jcitli 2 vel 4. Tentacula i. Ch Tentacula 4. Notophyllum myriacyclum.* Schmarda. Taf. XXIX. Fig. 233. ar. : Corpus longissimum ruf escens , lineis 'o longitudinallhus cwlaceis. Caput (jlohosam. Oculi \. Cirri teniaculares S. BruncMae ohlougo-cordatae, ßavidulae. Der Körper ist hell rothbraun. Fünf violette Längsstreifen gehen über den ganzen Körper, von denen der mittlere der breiteste ist; die zwei äusseren verlaufen am inneren Rande der Ruder. Die Länge beträgt über 300""". Dagegen ist das Thier nur 2.5""" breit, von denen 1""" auf den vorragenden Theil der Ruder kommt. Es zählt 1020 Ringe. Der Kopf ist klein, kugelig, und trägt vier Augen ; die rückwärtigen sind einander genähert. Fühler vier, kurz. Fühlercirren acht. Der Rüssel ist lang aber sehr dünn. Die Kiemen, a, sind länglich-herzförmig, gelb. Der liorstenhöcker ist zweiästig, sehr wenig zugespitzt, mit sieben bis acht Gelenkborsten, von denen zwei, b, im oberen Thcile sichelförmig gekrütnmt sind. Alle sind am concaven Rande fein gezähnt. Die l^auchcirren sind kurz und zugespitzt. Jamaica, auf Korallenriffen. Lepadorhynchus. Gkube. Char.: Proboscis patelliformis, Processus laterales ■monostichi. Brunchiae f'oliosae. * MvQia, tausend ; y.vxJ.og, Ring. 88 Lepadorhynehus erythrophyllus. Schmarda. Taf. XXIX. Fig. 232. Char. : Corpus planiusculum molaceiim. Branchiae ruhescenies cordato-ovales. Pi'ohoscis hrevis; inargine j^apillis coronata. Oculi 2. Tentacula 4 hrevissima. Cirri tentaculares 6. Der Körper ist platt, lOS™" lang und 4"^"' breit. Er besteht aus 370 Ringen, seine Farbe ist violett. Die Kiemen sind ziegelroth. Der Rüssel ist kurz aber dick, mit einem Kranz von grossen Papillen an sei- nem Rande. Der Kopf ist halbkugelförmig mit vier sehr kurzen Füh- lern. Drei Fühlercirren entspringen jederseits am ersten Ringe. Die Kiemen u, sind oval-lanzettförmig, sitzen mit einer breiten Basis auf einem dicken Stiele auf. Der Borstenhöcker ist an seiner Spitze drei- theilig. Der eingelenkte Theil der Borsten , b , am convexen Rande mit einigen Zähnen. Die Baucheirren sind nicht blattförmig, sondern verdickt. Fig. 232 bei zweifacher Vergrösserung. Auf Korallenriffen an der Südküste von Jamaica. Familie Nephthydea. Char. ; Tentacula 4 vel 6 frontalia. Cirri tentaculares nulli. Prohoscis paj)illosa. Maxil- lae rudimentär iae foliosae . Branchiae (cirri dorsales) falcifonnes. Appendices hranchiaks foliosae remiformes . Tuhercula setigera disticha. Setae lineares oblique incisae et snhulatae. Nephthys. Cuvier. Char. : Wie jener der Familie. Das Geschlecht schliesst sich unmittelbar an die Phyllodoceen , von denen es sich durch die Form des Rüssels, die oft cirrusartigen Kiemen {cirrus dorsalts auct.) neben den blattförmigen Kiemen der Ruder, sowie durch den viel complicirteren Bau der Ruder und durch den Mangel der Fühlercirren unterscheidet. Ich fand die Nephthys unter Steinen und im Sande. Der Darm ist in Kammern getheilt ; der Rüssel roth von den vielen Blutgefässen ; am Rücken des Rüssels eine achterförmige Schlinge von Gefössen ; der innere Muskelcylinder gelblich, das Blut roth; die Blutkörperchen sind deutlich. An der cirrusartigen Kieme fand ich Flimmerepithel; die Flimmerhaare sind so lang, dass sie schon bei dreissigfacher Vergrösserung sichtbar sind. In jeder cirrusartigen Kieme sind zwei Gefässe, die am Ende eine Schlinge bilden. Nephthys polyphara.* Schmakda. Taf. XXX. Fig. 2,37. Char.: Corpus prismatico-cyliiidricum, roseolum. Caput trapezoidalc. Tentacula^. Prohoscis pupillis acutia , in 12 series dispositis. Branchiae cirriformes et foliosae numerosae. Cirrus ventralis foliaceus, lunceo- lato-ooalis. Der Körper ist fast vierkantig, der Rücken wenig gewölbt. Die Länge ist 120'"'", grüsste Breite 10""", Zahl der Leibesringe 120. Die Farbe ist rosenroth , in der Mitte des Rückens violett, rückwärts in orangegelb übergehend; mehr seiden- als metallglänzend. Die Seitentheile sind durch eine Längslinie vom mittleren Theile scharf abgesetzt und zeigen ausserdem feine Querlinien. Der Kopf ist klein, trapezoidal, mit vier sehr kurzen Fühlern und zwei etwas längeren äusseren. Augen sind undeutlich. Der Rüssel ist bis 11'""' laug, un- regelmässig, fast kegelförmig, mit zahlreichen, nach unten umgebogenen spitzigen, aber nicht harten Griffeln, welche in zwölf Längsreilien stehen und nach unten an Grösse abnehmen. Gebilde gleicher Art, mit den Spitzen gegen einander gekehrt, umgeben die OefFnung. Unter dem Rüssel auf der Bauchseite sind mehrere .Längsfurchen und Rippen im ersten Ringe. Die Ruder A sind tief eingeschnitten, zweiästig. Der obere Ast trägt eine lange fadenförmige, stark eingerollte, cirrenartige Kieme. Unter ihr steht ein kleines rundliches * atmq, Lappen. S c Ii ni a r d a : ^oul' wii bellusc 'riiiere. I. II 12 90 Hlatt. Ein zweites viel grösseres, schief lanzettförmiges entsprir.gt nahe am Ende des Horstenhöckers. Unter ihm steht ein kurzer, cylindrischer Fortsatz. Der untere Ast beginnt mit einem kur- zen cylindrischen Ansatz. Unter ihm steht ein grosses ovales Blatt, mit schö- ner dendritischer Gefässverzweigung. Auf dieses folgen drei zungenförmige Lappen. Die Baucheirre hat die Form eines lanzettltch-ovalen Blattes, das in eine lange ausgezogene Spitze endet. Die oberen Borsten sind geringelt, die unteren a, h sind viel breiter und haben im unteren Theil einen langen schiefen Spalt. Alle Borsten sind sehr lang und zeigen bei starker Vergrösserung kleine Stachel- oder haarförmige Ansätze. Südsee, im Saude bei Vina del mar an der Küste von ('hile. Nephthys glossophylla. Schmauda. Char. : Corpus prismatico-cijUndricum ; dorsum convexum. Caput quadrangulare. Oculi dintincti. Prohoscis tninor. Pupillae longiores. Tentacula 4. Reini lamelliformes , foliosi , aut lingui- formes. Branchia cirriformis (cirrm dorsalis) involuta. Cirrus ventralis filiformis. Der Körper ist vierkantig, 70'"™ lang, 3""" breit. Der Rücken gewölbt, sich stark über die Seitenfortsätze erhebend, ebenso die Seitenanhänge. Zählt 115 Ringe. Die Farbe ist röthlich-gelb bis gelblich-braun. Der Kopf ist verhältnissmässig grösser, vierkantig, der vordere Rand abgerundet; er trägt vier Fühler. Die Augen sind grösser, als in der vorigen Speeles. DerRüssel ist kleiner, die griffel- artigen Papillen aber verhältnissmässig länger und dünner als bei N. polyphara. Die Querstreifen fehlen. Das obere Ruder trägt ausser der cirrusartigen Kieme drei blattartige Fortsätze, von denen der oberste der breiteste ist und wie eine horizontale halbkreisförmige Schuppe das Ruder deckt; die zwei anderen sind unregelmässig zungenför- mig. Der untere Ast beginnt mit einem kurzen zungenförmigen Lap- pen, auf welchen drei kurze Zipfel folgen. Die Baucheirre ist ein an der Basis verdickter Faden. Die Borsten wie bei N. polyphara. Chile. 91 Nephthys macroura. Schmakda. Cliar. : Corpus prismatico-cylmdricum flavo-griseiim. Caput trapezoidale. Oculi viagni. Tentaciila 4 distincta. Maxillae duae ; ex hast Cornea. Branchia brevis. Processus inferioris lamella caeteris major. Cirrus ventralis ohsoletus. Citrus caudalis filiformis longus. Der Körper ist vierkantig, der Rücken wenig gewölbt. Die Länge beträgt 70™«", die Breite 21""". Ebenso breit sind die Ruder. Die Zahl der Körperringe IIS. Die Farbe ist gelblich-grau, sehr licht. Der Kopf ist trapezoidal, der vordere Rand breiter. Die Fühler sind massig lang. Die ZAvei Augen gross und oval. Die Kiefer sind hakenförmig (knieför- mig) gebogen, stark hornartig, K, von einer gleichseitigen dreieckigen Hasis, die ein dünnes durchsichtiges, horniges Blatt ist, entspringend. Das Kiemenblatt ist kurz und dick, zu seinen beiden Seiten ist ein rundlicher La])pen. Am un- teren Rande des oberen Astes ist ein rautenför- miges Blatt, daneben ein kleiner Fortsatz. Der untere Ast, B, hat am oberen Rande einen kurzen fadenförmigen Anhang. Unter dem Ende des l)orstenhöckers ist ein breites Blatt, dessen Oberfläche aus pflasterförmigem Epithel mit Zellkörnern besteht. Darauf folgt ein lan- zettförmiges kleines Blatt und zwei Höcker, von denen der innere als eine verkümmerte Baucheirre zu betrachten ist. Die Borsten sind wie in der vorigen Speeles geringelt, b (aciculae) und die breiteren eingeschnitten. Die letzte- ren,«, zeigen unter sich einige kleine Verschie- denheiten, indem einige am concaven Rande gekerbt sind. Die Schwanzcirre ist faden- förmig und erreicht die ansehnliche Länge von 6""". Im Sande bei Auckland in Neu-Seeland. 12* Uebersicht der Familie Glycerea. Grube. C'liar. : Segmentam cephalicum conicmn. Tentacula 4 frontalia. Cirri tentaculares nulli. Maxillae quatuor corneae falcatae ad prohoscidis apicem insertae , aut rudimentariae numerosae in Serie duplici ad prohoscidis hasim affixac (grana maxillaria) . Brayichiae styliformes aut nulJae. Segmenta plerumque partita. Setae articulatae spinigerae nonnunquam etiani capillares. A. Grana maxillaria nulla. Maxillae quatuor falcatae prohoscidis apice insertae. Glycera. Savigny. B. Grana maxillaria frudimenta maxillarum angulata) basi inserta. Interdum etiam maxillis simul- tancis. Goniadn. Axjdouin et M. Edwards. Die Familie , obwohl Avie die vorhergegangene , von nur geringem Umfange , ist von Grube aufge- stellt worden; ein Verfahren, das durch die Kiefer- und Rüsselbildung gerechtfertigt ist. Manche Kiefer erinnern sehr an die Mundfortsätze junger Taenien. Das Geschlecht Glycera enthält in der Bildung der Seitenfortsätze, die in der verschiedenen Species 1 bis 3 Ruder enthalten, so wesentliche Unterschiede, dass eine weitere Theilung des Genus durchgeführt werden könnte. Da sich die eirrzelnen Formen jedoch ganz gut auch innerhalb des alten Rahmens unterscheiden lassen, können sie recht gut in demselben stehen bleiben. Ich habe Jiur einige wenige abgebildet, da das Aeussere bei allen Glyceren höchst monoton ist; dafür sind aber überall die Kiefer und Horsten abgebildet worden. 93 Glycera. Savignt. Char. : Processus laterales aequales. Hcmiuli ad hasin prohoscidis nullae ; ad ejus orißcium muxil- lae 4. Setae articulatae spinigerae et nonnunquam capillares filiformes. I p ■ A. Monosticha. a. Branchia distincta (cirrus dorsalis auctorum). G-lycera micrognatha. schmakda. Char.: Corpus teres. Segmenta hipartita. Prohoscis papillosa. Maxillae parvae ; radicihus 2. Branchia, J^cirrus dorsalis) cylindrica ad finem pinnae. Supra processum lateralem processus cirriformis. Der Körper ist drehrund, 65""" lang, 2'"™ breit und zählt 165 Doppelringe. Nach den Weingeistexemplaren zu urtheilen, muss die Farbe grün gewesen sein. Die Originalzeichnung ist verloren gegangen ; die Details sind nach einem Weingeist- exemplare. Vier winzige Fühler stehen am Kopfe. Der Rüssel enthält sechzehn Längsrippen. Die Papillen stehen an der ganzen Oberfläche und sind am vorderen Rande besonders gross. Die Kiefer sind klein, mit zwei nach abwärts stehenden Spitzen (den Wurzeln) am unteren festsitzenden Theile. Am Rücken steht ein kurzer cirrusartiger Fortsatz. Die Kiemen sind am Ende des Fusses von massiger Länge und cylindrischer Gestalt. Der Horstenhöcker ist stumpf und nicht getheilt. Alle IJorsten sind spiessförmige Gelenkborsten. Die Baucheirre ist kurz und konisch. Südsee, Küste von Chile bei Valparaiso im Sande. 94 Glycera maerorhiza. Schmarda. Cliiir. : Corpus teres ex ruhro ßavescens aut hrunesceyis fascia 7ne(liana ruhescente. Segmenta inaequaliter tripartita. Prohoscis brevis. Blaxillae processu longo in margme inferiore. Bruncliia fere ad finem pinnae. Setae rarae. Der Körper ist drehrund. Die Länge beträgt 90"'™, die Ureite 2™"». Er zählt bei 1 50 Lei- besriiige. Die Farbe ist roth mit einer Beimischung von Gelb oder Braun. Am Rücken ver- läuft eine röthliche Längsbinde, die an jedem Einge gezackt ist. Die Segmente sind dreithei- lig, aber die Theilung ist nicht von gleicher Tiefe, so dass ein King seichter und zwei höher erscheinen. Der Rüssel ist verhältnissmässig kurz. Die Kiefer sind ziemlich lang mit einem langen Wurzelfortsatz am inneren Rande , der mir zur Bezeichnung der Speeles diente. Die Kiemen stehen fast an der Spitze des Borstenhöckers; dieser ist nur schwach eingeschnitten. Die Borsten sind spärlich; sie sind lange spiessförmige Gelenkborsten. Die Baucheirre ist kurz imd steht auf einer breiten Basis. Südsee, Chile im Sande bei Vina del mar. Glycera monodon. Schmarda. Char. : Corpus teres, griseo-viresceiis !Segmenta inaequaliter tripartita. Prohoscis expansa fusiformis. Muxillac processu longo in margine externo. Margine iiiterno denie unico Branchia terminalis. Cirrus dor- salls et ventralis breves. ■ Der Körper ist drehrund, 60""" lang, 1.5""" breit und zählt bei 115 Leibesringe. Jeder ist dreitheilig aber ungleich; der oberste Theilring ist der breiteste, der untere, die Seitenfortsätze tragende, der schmälste. Die Farbe ist grünlich-grau. Der Rüssel ist im ausgedehnten Zustande fast spindelförmig. Die Kiefer sind mit einem langen Fortsatz am convexen Rande versehen. Der concave Rand zerfällt durch einen Vorsprung in zwei sanft gekrümmte Abschnitte und ist glatt. Die Rücken- und Baucheirren sind sehr kurz. Der Borstenhöcker ist abgerundet. Die Kiemen sind am Ende des Seitenfortsatzes. Die spiessförmigen Gelenkborsten sind ohne besonderen Charakter. Chile mit der vorigen. b. Brancliia nulla. Glycera diodon. Schmarda. Char.: Corpus teres ruhro-hrunescens. Seg77ienta trijyartita. Prohoscis claviformis longa. Maxillae lutae, dentibus duohiis et processu stiliformi duplici in margine convexo. Cirrtis dorsalis et ventralis hreves conici. Eine kleine Form von wenig über 25"'™ Länge und 2.5"'"' Breite. Ich zählte bei 100 Ringe. Die Leibesringe sind drei- theilig, die Einschnitte aber seicht. Die Theilringe sind schmal aber ziemlich gleichförmig. Die Farbe ist hellrothbraun. Der Rüssel ist sehr entwickelt und im ausgestreckten Zustande bei 5""" lang. Seine Kiefer sind breit. Ausser der Spitze ist noch ein zweiter zahnartiger Vorsprung am concaven Rande. Am convexen Rande entspringt ein langer schwach gebogener Fortsatz und darunter ein zweiter kurzer. Die im Holzschnitt 95 dargestellten Kiefer sind von zwei verschiedenen Exemplaren , die in ihren Charakteren so übereinstinnnen, dass ich eine Trennung für überflüssig halte. Die Rücken- und liauchcirren sind kurz und kegeliorniig. Der Borstenhöcker ist ungetheilt. Die Horsten sind wie in Glycera microdonta. Südsee, Küste vpn Chile im Sande an der Playa ancha bei Valparaiso. B. üisticha. Glycera ovigera. Schmarda. Taf. XXX. Fig. 239. Char. : Corpus ex flavo vel brimeo viride. Segmenta hipartita. Muxillae basi latissimae proceum externa quadrangulari pedicellato. Proboscis ad hasin annulata , Serie duplici papUlarum. Brancliiu ( cirrns dorsalis) brevis conica. Pimiae incisae. A.d buswi pinnariim Ovaria peclimformia prolapsa. Der Körper ist drehrund, bis ISO'"'" lang, bei einer Breite von 4""", mit den Borsten 6.5"^"". Die Zahl der Leibesringe beträgt 216. Sie sind zweitheilig, der hintere Theilring trägt die Seitenfortsätze und ist etwas breiter als die vorderen. Die Farbe ist grün ins Gelbe und Braune geneigt, in der Mitte des Rückens bläulich; an allen Theilen ein starker Seidenglanz. Die Ruder sind doppelt, mit Aes en von ungleicher Länge. Der Kopf ist spitzig , kegelförmig und trägt vier winzig kleine Fvihler. Der Rüssel ist gross und stellt einen Doppelkegel aus unglei- chen Hälften dar. Vier Längsrippen verlaufen zwischen je zwei Kiefern. Am unteren Ende des Rüssels stehen in einem doppelten Kreise kleine Papillen. Ausserdem sind deutliche Ringstreifen am Rüssel sichtbar. Die Kiefer, K, sind gross. Der obere Theil ist sichelförmig, der festsitzende endet in zwei ziemlich stumpfe Wurzeln, ist am inneren Rande seicht eingeschnitten und trägt am äusseren einen viereckigen gestielten Fortsatz, der ein beilförmiges Aussehen hat. Am Rücken des Fussstummels fand ich bei drei weiblichen Exemplaren kleine Hervorragungen , die bei starker Vergrösserung sich als kammförmig neben einander gereihte Eierschnüre, c , auswiesen. Daneben steht am inne- ren Rand noch eine kleine zapfenartige LIervorragung. Die Kieme (Rückencirre) ist am Ende des Seitenfortsatzes und konisch. Die Seitenfortsätze tragen zwei Borstenhöcker, jeden wieder tief eingeschnitten. Die Borsten sind theils haar- förmig, b, in den oberen Bündeln, theils spiessförmige Gelenkborsten, a, in den unteren Bündeln ohne weitere Auszeichnung. Die }5auchcirre ist kurz. Die Thiere leben im Schlamme und Sande unter Steinen. Sie sind sehr rasch in ihren Bewegungen und belauern ihre Beute oder verfolgen sie auch. Angegriffen oder beunruhigt setzen sie sich hartnäckig zur Wehre. Für kleinere Thiere ist ihr bewaffneter Rüssel eine schnell tödtende Waffe. Neu-Seeland, Hafen von Auckland. Glycera Lancadivae. Schmauda. Char.: Corpus teres ßaco-brunescens. Segmenta hipartita. Infra maxiUus corona papülurvm sex- decim. Branchia (cirrus dorsalis) brevissima haemisphaerica. Piiinae duae hnguiformes. Cirrus centralis coniciis. Setae cupillares et articulatae spinigerae. Der Körper ist bei 50'"™ lang und S-""^ breit. Er besteht aus 15S Ringen , die zweitheilig sind. Die Farbe ist gelblich-braun. Der Rüssel ist ringsum mit feinen, fast haarförmigen Papillen bedeckt, unter den 96 Kiefern stehen sechszehn grössere; der Rüssel ist im Verhältniss zum Thiere sehr gross. Er hat die Form eines umgekehrten Kegels. Die Kiefer Ä", sind einzähnig, gross und haben an der Aussenseite einen gebogenen Fortsatz. Die Kieme (Rückencirre) ist ein kurzer halb- kugeliger Fortsatz, der an den hinteren Segmenten sogar fehlt. Die Ruder a, sind doppelt, zungenförmig; in den vorderen Segmenten fast cylindrisch. Die Bor- sten sind nicht besonders zahlreich. Sie sind theils ge- schweifte Haarborsten, a, theils spiessförmige Gelenkbor- sten, h. Die Fortsätze am Gelenkstücke des Schaftes sind gross. Der spiessförmige Theil ist stark geschweift. Aus- ser diesen fand ich eine geschweifte Hakenborste, c. Die Baucheirre ist in dem ersten Segmente ein stumpfe- rer, in den hinteren ein spitziger Kegel. Indischer Ocean , Ostküste von Ceylon, im Sande. Glycera sphyrabrancha.* Schmarda. Taf. XXX. Fig. 240. Char. : Corpus ter es fusco-viride. Segmenta hipartiia. Maxillae processihus duohus. Pinnae duae distantos. Branchia terminalis malleiformis , processus foliosi {cirrus dorsalis) dm. Setae capillares et articu- latae spinigerae. Der Körper ist drehrund, 110""^' lang und 4™™ breit. Gegen 200 zweitheilige Ringe. Die Farbe ist schmutzig-grün mit viel Braun. Die Ruder stehen vom Körper weit ab und sind lang. Der Kopf ist klein mit vier winzigen Fühlern. Der Rüssel ist sehr gross, im unteren Theil cylindrisch oben oval. Die Kiefer, a, sind gross, mit zwei in der Mitte entspringenden Haken von der halben Kieferlänge. Zwei Blättchen stehen an der inneren Seite der Kieme. Diese entspringt nahe an der Theilungs- stelle der Segmente und hat an ihrem äusseren Ende einen hammerartigen Fortsatz. Die Seitenfortsätze tragen zwei Borstenhöcker. Die Borsten, c, des oberen Bündels sind haarförmig mit feinen Querstreifen ; die des unteren, h , sind spiessförmige Ge- lenkborsten , (leren Endstücke quer gestreifte Ränder haben. Die kurze Haucheirre geht von einer breiten Basis aus. Im Korallonsande auf den südlichen Keys in Jamaica. • SqvQa, Hammer. 97 C. Tristicha. Glycera tridactyla. Schmarda. Taf. XXX. Fig. 238. Char. : Corpus tcretiusciilum ulroque fine atteniiatum laete rubrum . Segmenta lipartita. Pinnae tres. Branchiae pinnh multo longiores hasihires filiformen. MaxiUue media parte latinsimae , processu pedunculato. Cirri caudales duo loncji. Der Körper ist rundlich, au beiden Enden stark zugespitzt, hellroth, in der zweiten Hälfte schwärz- lich-blau vom durchschimmernden spiraligen Darm. Die Länge des Körpers GO'"'", grösste Breite 4"'"'. Die Zahl der Körperringe beträgt 110, jeder aus zwei schmäleren Ringen bestehend. Die den Fuss überragende Kieme ist lang und fadenförmig, a. Der Kreislauf in ihr ist sehr lebhaft, bei plötzlichen Contractionen oft stürmisch. Es sind zwei Gefässe vorhan- den, die am Ende eine Schlinge bilden. Die Blutkörperchen sind zahl- reich, roth und etAvas abgeplattet. Wird der Kreislauf in der Kieme unterbrochen, so verstärkt sich derselbe in der Basis des Borstenhöckers. Die Kiefer, K, sind gross, in der Mitte breit und tragen unter dem sichelföi-migen Ende einen kurzen zahnartigen und an der Seite einen gestielten F^ortsatz. Zwischen zwei Lappen (Rücken- und Baucheirre?) des Fusses steht der Borstenhöcker, der in drei spitze Aeste ausgeht. Alle Borsten sind spiessförmige Gelenkborsten, h. Die Gelenkpfanne des Schaftes trägt zwei kurze Höcker, während diese in den zwei vorher- gehenden Species lang sind und stark divergiren. Neben der Kieme nach innen steht ein kurzer kegelartiger Fortsatz (Rückencirre). Der Darm ist lose an die Leibeswandungen befestigt, besonders vom Ende des ersten Drittels an. das zweite Drittel spiralig gewunden. Der vordere und hintere Theil ist gekammert. Das letzte Glied trägt zwei lange Schwanzcirren. Atlantischer Ocean. Sclnn:i rila: Nnic w irliflliisc Tliicio. I. |!. 13 Uebersieht der Familie Nereida. Audouin et M. Edwards. Char. : Maxillae duae corneae semilunares fine prohoscidis insertae. Tentacula frontalia inferiora duo crassa , imlpiformia, superiora duo ßliformia. Cirri tentaculares sex vel octo longa ßUformia. Branchiae ßUfonnes , 7-arissime arborescentes. Processus laterales labiati aut lingulati. Setae articulatae falciformes et spinigerae , interdum cultratae. Aciculae vix prominentes. Setae capillares nullae. ^. Branchiae simplices. A. Cirri tentaculares sex. Processus laterales obsolete partiti, Lycastis. Audouin et M. Edwards. B. Cirri tentaculares octo. Processus laterales in lobos lingulatos, labiatos autfoliosos partiti. I\ereis. Cuvier. a. Segmenta postica setis cultratis. Ileteroiiereis. Oersted. b. Segmenta aequalia aut sensim mutantes. 8etue cullratae nullae. u. Mamilla ad basim branchiae (cirri dorsalis). Neroilepas. Oersted. ß. Mamilla nuUa. Branchiae aequales. IVereis s. str, y. Mamilla nulla. Branchiae posticae longitudine increscentes. Älastigoiiert'is. Schmarda. ö. Branchiae dendriticae. Deiidroiiereis. Peters. 99 Die Trennung der Familie in die Geschlechter Lycastis und Nereis ist allgemein anerkannt. Ich halte jedoch das Oersted'sche Genus Heteronereis durch sehr entscheidende Charaktere begründet. Die Hete- rogenität des Baues ist auf den ersten Hlick ersichtlich. Die Gruppen Nereilepas und Mastigonereis empfehlen sich als Subgenera für die Bestimmung der vielen Nereiden, deren Zahl bereits so angewachsen ist, dass sie schon die der mythischen Personen überschreiten, nach denen sie benannt wurden. Die Nereiden sind schlanke carnivore Raubthiere. Schon die Bildung ihrer grossen horizontal beweglichen Kiefer zeigt ihre Lebensweise. Sie leben im Sande, Schlamme, unter Steinen und auf Korallen- riffen; sie belauern ihre Beute, jagen ihr aber auch oft nach. Die meisten sind jedoch lichtscheu. Im Zustande der Ruhe secerniren sie viel Schleim , der mit den umgebenden Sand- oder Schlammtheilen dünne Röhren bildet. Oft findet man besonders im zäheren Schlamme unter Steinen zahlreiche Gänge, vielfach gewunden mit mehreren Ausgängen. Beunruhigt ziehen sich die Nereiden dorthin zurück. Seltener sieht man sie schwim- men, obwohl dieses kräftig und schnell vor sich geht, da die Seitenfortsätze mehrere ruderartige Lappen tragen, die bei der grossen Anzahl Leibesringe einen sehr wirksamen locomotorischen Apparat bilden. Die Familie ist hier in der Beschränkung genommen, wie sie Grube schon vor mehreren Jahren aufgestellt hat. Ich habe die Bezeichnung Kieme für den fadenförmigen ersten Fortsatz des oberen Ruderastes beibehalten, obwohl er nicht der gefässreichste Theil zu sein scheint. Bei den im Leben beobachteten Exemplaren fand ich, dass das oberste Ruderblatt und zwar auf seiner oberen Fläche das gefässreichste ist. Das Blut kommt aus dem Haupt- zweige des Seitenstammes, der aus dem Rückengefässe etwas ober der Mitte des Segmentes abgeht. Eine Form mit baumförmig entwickelten Kiemen ist die Dendronereis , welche der um die gesammte Naturgeschichte des östlichen Afrikas hochverdiente Prof. W. Peters an der Küste von Mosambique fand. ' Dieser Typus vermittelt die Organisation der F^amilien der Nereiden und Euniceen. 13* JOO Lycastis. Audouin et Edwards. C'liar. : Pinna una obsolete hipartita. Cirri tentaculares 6. Das Geschlecht maclit den Uebcigang zu den Syllideen durch die Form seiner Ruder. Ich fand einen einzigen Repräsentanten, aber in einem solchen Zustande von Verstümmelung, dass eine Charakteristik nicht gut zu geben ist. Nereis. Cuvier. Lycoris. Savigny. Char. : Maxillae duae validae corneae. Tentacida frontalia 4. Inf er a duo maj'ora plerumque conica. Cirri tentaculares octo filiformes. Pinnae aeqiiales aut differentes , partitae nonnunquam lingulis, vel foliis. Branchia (cirrus dorsalis) et cirrus ventralis filiformis, ßagelliformis vel subulatus. Heteronereis. Oeksted. Char.: Corporis segmenta differeniia. Antica convexa longiora , pinnis lingulatis, setis articulatis spinigeris et falcatis et aciculis. Postica segmenta breviora plana pinnis foliosis, setis articulatis spinigeris, falcatis et cultriforniibus. Mammilla ad busim cirrorum. Durch die blattförmigen Gebilde seiner Ruder schliesst sich dieses Genus an die Nephthydeen. Ein- zelne Formen kannten schon Savigny, Risso, Chamisso, Rathke, Milne Edwards und Johnston. Die Verbreitung des Genus ist eine sehr grosse: Grönland, die europäisch-atlantischen Küsten, das mittellän- dische und schwarze Meer, die Azoren, durch Quoy und Gaimard von Teneriffa. Ich fand es in Jamaica und Neu-Seeland. Der Dimorphismus der Körperbildung zeigt sich auch in der Färbung, da Vorder- und Hintertheil abweichend gefärbt sind. Das Geschlecht Heteronereis ist identisch mit Johnstonia Quatrefages. Heteronereis fasciata. Schmarda. Taf. XXXI. Fig. 241. Char. : Pars antica breois obscure-viridis. Postica ruhro-fiavesc^ms, longa. Dorsum fascia longitu- dinali rubra. Maxillae dentibus 5. Pinnae posterioris partis bipartitae, appendices omnes foliosae. Mammilla superior leiitiformis, breve-petiolata. Die Körperhälften sind von sehr ungleicher Länge, der vordere Nercis-artige Theil hat blos 20 Ringe, der hintere abweichend gebildete Theil hat dagegen 120 Ringe. Die Länge des Körpers beträgt etwas über 50""", die Breite 3™'". Die Farbe des vorderen Theiles ist dunkelgrün bis ins Hraune übergehend, die des rückwär- tigen Theiles ist röthlich-gelb. Eine rothe Längsbinde zieht sich durch den ganzen Körper. Auf der Bauchseite 101 verläuft eine Längsfurche in der ganzen Ausdehnung, die im rückwärtigen Theile von zwei Seitenfurchen be- gleitet wird. Der Kopf ist oval und hat unten und vorne zwei breite Fühler ( Palpen ), ober denen zwei dünnere Stirnfühler stehen. Es sind vier Augen vorhanden, die in einem Rechtecke gruppirt sind. Jederseits entspringen vier lange fadenför- mige Fühlcrcirren. Der vorstülpbare Schlundkopf oder Rüssel ist mit zwei grossen gebogenen Kiefern, K, deren jeder fünf stumpfe Zähne trägt, bewaffnet. In den vorderen Ringen hat jeder Seitenforlsatz vier Blätter und zwei Borstenbündel, aa. In diesen sitzen nur spiessförmige, a, und eine kurze sichelförnnge Ge- lenkborstc, J'. In den hinteren Seg- menten sind ausser der Älamille, der fadenförmigen Kieme und dem kleinblättrigen ISauchcirrus noch drei blattförmige Lappen und zwei Borstenbündel. In diesen gleichen die spiessförmigen Borsten , d, so ziemlich den vorderen, die sichelför- migen, e, sind jedoch verschieden. Ausser diesen ist eine grosse Anzahl (bis 70) messerförmiger Gelenkbor- sten vorhanden , deren oberer Theil an dem einen Rande gesägt ist und deren unterer quer gestreift ist, b ist eine messcrförmige Borste des obe- ren, c eine des unteren Hündels. Fig. 241 bei dreifacher Vergrösserung. .lamaica, im Sande der südlichen Keys. Heteronereis australis. Schmarua. Taf. XXXI. Fig. 242. Char. : Corpus planimculum aniice fusco-viride , posUce rulro-hrunescens. Mu.rülae indentes. Pitmae appendicibus lingulatis et foliosis. Branchia (cirrus dorsalis) pinnae luiigior. Mummüla superior subglobosa. Der Körper ist Üach. Der Unterschied der beiden Kcirperabtheilungen ist weniger deutlich als in der vorigen Speeles. Die Länge beträgt 36""", die grösste Breite 4"™; das Thier zählt 9G Körperringe. Der vordere Theil des Körpers ist dunkelgrün, gegen das Ende ins llothbraune übergehend. Der Bauch ist röthlich-gelb. Der Kopf läppen ist fast gerade abgeschnitten. Die äusseren Fühler (Palpen) sind klein, cylindrisch und an 102 ihrer Spitze geknöpft. Die mittleren Fühler sind kurz. An jeder Seile des Kopfes entspringen vier lange Fühlercirren. Die rückwärtigen sind von den vorderen entfernter als diese unter einander. Die vier Augen stehen in P'orm eines Recht- eckes. An der Spitze des Rüssels entspringen zwei hornige, sehr spitzige Kiefer, Ä'. Jeder hat drei Zähne. Die Ruder zeigen einige bedeutende Unterschiede in der Entwickelung der blatt- artigen Anhänge von der vorigen Species. Der nebenstehende Holzschnitt erläutert den Bau des hinteren Segmentes. Neben der abgerundeten Mamille entspringt die lange fast fadenför- mige Kieme (Rückencirre) , darauf folgen fünf blattförmige Lappen mit den Borstenbündeln und endlich der fadenförmige Bauchcirrus , der von einer kugelförmigen Basis entspringt. Die spiessförmigen, b, und messerförmigen, a, Borsten haben denselben Bau wie in H. fasciata; die kürzeren sichelförmigen, c, sind jedoch im oberen Theile verschieden. Fig. 242 bei drei- facher Vergrösserung. Neu-Seeland, im Hafen von Auckland. TiieNereilepas {oAav Nereis)foliosa bildet das Uebergangs- glied zu dieser Gruppe, indem bei ihr die hinteren Anhänge blattförmig sind, jedoch fehlt eine scharf ausgesprochene Heterogenität und vor Allem die messerförmigen Borsten. Nereis. Str. Char.: Mammüla iiulla. Pinnue inter se vix differentes. BrancMu [cirrus dorsalis) longitudine /)'i/ii/((f. Setue ariiculuiae ceruiue vel spiiiigerae nec non aciculae. Nereis maculata. Schmarda. (,'hav. : Dorsum viride-hrtinescens , venier ßavo-hntnencens. Capiit ovale. Tentacula externa capite multo loiK/ioru ohlongo-ovaliu, apice in conum attenunta. Cirri ieniaculares octo, caput non superantes. Maxil- lae ohtusac, dentibus duobus obsoletis. Branchiae {cirri dorsales) ad basin maculis nigris. Labia in ultimis segmentis subfoliosa. Cirrus ventralis decrescens. Der Rücken ist dunkelgrün mit einer starken Beimischung von Braun; der Bauch ist bräunlich-gelb. Die Länge des Körpers beträgt bis 120'"'", die l^reite bis 5'"'"j er zählt 130 Ringe. Der Kopflappen ist oval mit zwei kurzen Stirnfühlern. Die äusseren Fühler (Palpen) sind länglich-oval und stark vorspringend. Ihr 103 Endzapfen ist konisch. Die Fühlercirren sind fast von gleicher Länge und überragen den Kopf nicht. Die rückwärtigen Augen sind einander genähert. Die Kiefer, K, haben zwei stumpfe, kaum wahrnehmbare Erhöhungen. Die Kiemen (Rückencirron) überragen nur sehr wenig die Ruder. An ihrem Ursprünge befinden sich in den Torderen Segmenten ein, in den hinteren zwei schwarze Pig- mentflecken. In den rückwärtigen Ringen nehmen die Lippen mit Ausnahme des ersten im unteren Ruder einen blattartigen Charakter an. A ist ein Seitenfortsatz eines vorderen; B eines hinteren Segmen- tes. Au den spiessförmigen Borsten, a, sind sehr kurze Zähnchen, die sichelförmigen sind mässig lang, am concaven Rande mit dichten Zähnen besetzt h, die Spitze ist umgebogen. Eine oder zwei Sicheln sind kürzer, behalten aber denselben Typus. Die Raucheirren sind in den vorderen Segmenten von gleicher Länge, wie die Kiemen (Rückencirren) ; in den hinteren etwas kürzer. Die Schwanzcirren sind sehr dünn und mässig lang. Die Kiefer sind wenig gebogen, ihre Spitze ist stumpf, statt der Zähne nur zwei stumpfwinkelige Hervorragungen . Chile. Nereis polyodonta. Schmakda. Char. : Corpus ruhro-briiiiescens. Caput hreve olliquc-ovale. Teniacula externa ovale-rotuudutu in conum brevtssiinum terminatitia. Cirrns dorsalis pinnis in prvmis segmentis aequalis , caeteris brevior. Cirrus ventralis increscens. Maxillae dentibus nocem. Der Körper ist dunkelrothbraun, blau schillernd, am Ursprünge der Ruder bronzegelb, bei 80'"™ lang, 5™'" breit und zählt 106 Ringe. Der Kopf ist kurz, quer-oval mit zwei kurzen, steifen, nach auswärts ge- kehrten Fühlern. Die äusseren Fühler (Palpen) sind kurz und rund- lich-oval mit zwei kurzen Zapfen. Die Seitenfühler (Fühlercirrenj, von mässiger gleicher Länge. Die Ruder sind kürzer und weniger stark vom Körper abgesetzt. Die Rückencirren sind schon im dreizehnten Gliede von gleicher Länge mit den Rudern ; in den hinteren viel kür- zer. Die Baucheirren sind an Grösse zunehmend. Die Lippen der Ruder sind schon in den vorderen Ringen tiefer eingeschnitten, in den hinteren Segmenten zungenförmig. Die spiessförmigen Borsten, a, haben grosse Gelenkstücke, die sichelförmigen gleichen denen der N. lingulata. Die Kiefer, K, haben neun Zähne, ein Fortsatz der vorderen, B der hinteren Segmente. Vorgebirge der guten Hoffnung in der Tafelbai. « I 104 Nereis foliosa. Schmarda. Taf. XXXI. Fig. 243, Char. : Corpus viride-brunescens. Caput ovale truncatum. Tentacula externa longiora, subfusiformia ; interna subulata. Maxillae acummatae dentibus quinque. Branchia {citrus dor- salis) longitudine pinnae. Labia pinnae superioris in segmentis pos ticis foliosa . Der Körper ist bis leo™™ lang, 4™™ breit und zählt über 160 Ringe. Die Farbe ist grünlich-braun. Der Kopf ist oval, an der Spitze abgeschnitten und trägt die zwei inneren kurzen Fühler; die seitlichen (Palpen) sind viel länger, fast spindelförmig, am inneren Rande gezähnt. Die Fühlercirren erreichen eine ansehn- liche Länge; vier Augen stehen im Rechtecke. Die Kiefer, K, sind scharf zugespitzt und ausserdem mit fünf Zähnen versehen. Die Kiemen (Rückencirren) sind nicht länger als die Ruderäste, ^ und 5. Die Lippen der letzteren im oberen Ast der hinteren Segmente, B, in Form von oval-lanzettförmigen Blättern. Die l^orsten stehen in drei, und hinten in zwei Bündeln. Sie sind spiessförmig , a, und sichelförmig, b. Die Borsten der unteren Bündel haben nur wenig gekrümmte Sicheln , die am concaven Rande gezähnt sind. Im Sande bei Trinkomalie an der Ostküste von Ceylon. Mereis latipalpa. Schmarda, Taf. XXXL Fig. 244. C h ar. : Tentacula inferiora lata,ßne processu conico-cylindrico obsessa. Tentacula superiora subuU- formia. Maxillae attenuatae dentibus tribus obtusis. Ad branchiae et cirri centralis basin macula nigro- violacea. Der Rücken ist grünlich-braun, vorn in's Violette geneigt mit Metallglanz. Der Bauch ist gelblich- braun. Die Länge des Körpers beträgt 150™™, die grösste Breiteam Vordertheilc bis 7'»™. Die Zahl der Leibes- ringe ist bei 120. Der Vorderthcil fällt durch die starke Entwickelung auf. Besonders sind die unteren Stirn- fühler sein- platt und breit; an ihrem Ende befindet sich ein konisch-cylindrischer Fortsatz. Die zwei oberen Fühler sind kurz und pfricmenförmig. Die seitlichen Fühlercirren, an der Zahl acht, sind fast gleich lang. Der 105 Rüssel wurde nicht im vollkommen vorgestreckten Zustande beob- achtet. Die Kiefer^, mussten daher ausgeschnitten werden. Ihr freier Theil ist im Vergleich zu dem festsitzenden schmal aber lang vmd trägt drei stumpfe fast abgerundete aber grosse Zähne. ])ie Kiemen (Rückencirren) sind nicht länger als die Ruder und von der Mitte an allmählich fadenförmig ausgezogen. Das obere Ruderblatt ist das grösste, sowohl in den vorderen als hinteren Segmenten; A ist von einem vorderen Segment und B von einem hinteren. In jenen folgt dann ein in zwei Theile gespaltener Lappen; in den hinteren Seg- menten ist er einfach. Der dritte Lappen hat einen seichten Ein- schnitt und wird in den hinteren Segmenten kleiner. Die Baucheirre ist fadenförmig. An ihrer Basis und jener der Kieme sitzen dunkel- violette Flecken. Die Borsten sind spiessförmige , a, und sichel- förmige, b, Gelenkborsten und Nadeln. Li der Tafelbai am Vorgebirge der guten Hoffnung, im Schlamme unter Steinen. Nereis anodonta. Schmakda. Char. : Dorsum ruhro-hntneum , venierflavo-hruncus. Fascia iransversa nigro-violaceu in omniltis segmentis. Caput angiistam rotiuidaium. Tentacula externa suhglohosa. Branchia {cirrus dorsalis) pinnis et ctrro ventrali brevior. Labia in segmentis jjosticis subfoliosa. Maxillae dentibus nidlis. Die Farbe des Rückens ist rothbraun, der Bauch ist gelbbraun. In der Mitte jedes Ringes ist eine dunkel-violette schtnale Binde. Die Länge des Körpers beträgt bei 50'""i, die grösste Breite 4'"'"; er zählt über 100 Körperringe. Der Kopf ist sehr schmal und abgerundet, mit zwei kleinen nach aussen gebogenen Fühlern. Die äusseren Füh- ler (Palpen) sind kurz, fast kugelig; an ihrem Ende ist ein kaum wahrnehmbarer Zapfen. Die F'ühlercirren sind kurz und dünn. Die Kiemen (Rückencirre) sind kürzer als die darunter stehenden Lappen. Die Lappen sind in den vordereji Segmenten wenig tiefeingeschnit- ten. Die Baucheirre ist etwas länger als die Kieme. In den hinteren Segmenten stehen die Kieme und das erste l^jlatt auf einer gemein- schaftlichen langen lUisis. Der erste und ZAveite Lappen sind blatt- förmig; der dritte ist dick und zapfenförmig , der vierte hat die Form eines lanzettlichen l^lattes. Die spiessförmigen Borsten, a, sind zarter als bei anderen Speeles ; sie sind am inneren Rande mit langen haar- förmigen Fortsätzen besetzt. Die dicken Borsten , b, darunter sind Schmarda: Neue wii'bellosc Tliiere. I. II. 14 106 mehr dorn- als sichelförmig mit kurzen aber stärkeren Zähnen am concaven Rande. Der freie Thcil des Kiefers, K, ist stark gekrümmt, hat jedoch keine Zähne, sondern nur einen ebenen concaven Rand. Auf den Keys an der Südküste von Jamaica. Nereilepas. oersted. Char. : Branchia (cirrus dorsalis) aut cirrus ventralis auf amho ex matnmiUa cel crista oriundi sive mammilla ad eoriim basim. Pinnae ut plurimum aequales ; nonnunquam pinna una obsolete partita aut partibus foliosis. Setae articulatae hastatae {iierutae) aut falcigerae. Aciculi. Nereilepas amblyodonta.* schmarda. Taf. XXXI. Fig. 245. Char. : Corpus ßuvo-rubescens . Media dorsi pars brunco-inolacea. Tentacula externa depressa lata. Maxillae apice obtusae denfibus quatuor rotundatis. Branchia {cirrus dorsalis) j)innas non superans. Cirrus ventralis hasi conica, in ultimis segmentis pone ad ejus basim mammillam. Die Farbe ist röthlich-gelb , die Mitte des Rückens ist violett mit braun. Der Kopf ist fast dreieckig. Er trägt zwei breite aber flache kopflappenartige äussere und zwei kurze innere Stirnfühler; jcderscits vier Fühlercirren von nur massiger Länge. Vier Augen, die rückwärtigen einander etwas genähert. Die Kiefer, K, sind sehr gross mit stumpfer Spitze und vier grossen stumpfen Zähnen. Die Kiemen (Rückencirren) sind kaum länger als die Lippe der Ruder, nach rückwärts sich nur wenig verkürzend. Die l^orsten stehen in vier, und in den hinteren Segmenten, B, in drei Kündein. Die spiess- formigen Borsten, a, sind gross und am freien Ende dicht mit feinen, aber langen, beinahe haarförmigen Zähnen besetzt; die sichelför- migen b , haben am unteren Theile der Sichel eine kleine gezähnte Scheibe. Die Baucheirre ist kurz und fadenförmig , an den hinte- ren Segmenten steht neben ihrer konischen ]3asis noch ein zweiter Höcker. Ich fand diese Nereide in einer weiten häutigen Röhre in Port Jackson in Neu-Süd-Wales. *!Aitßh'ig, stumpf. 107 — Nereilepas pacifica. Schmarda. Taf. XXXI. Fig. 246. C!har. : Dorsum obscure viride ; venler ßam-viridis. Caput rotundatum. Tentacula externa rotun- data brevia. Bratichia {cirrus dorsalis) et cirrus ventralis pinnis breviores. Ad bosim cirri ventralis pone mummillam. Maxillae apice brevi, dentibus 5 rotundatis irregularibus. Der Rücken ist dunkelgrün. Der Hauch ist gelblich- grün. Die Länge des Körpers beträgt bis 1 30""", die Breite bis 7""" er zählt 180 Ringe. Der Kopf ist abgerundet; die äusseren Fühler (Palpen) sind kurz und breit, mit sehr kleinen breiten Endfortsätzen. Vier Augen , die hinteren einander genähert. Die Kiemen (Rückencirren) und Bauchrirren sind kürzer als die Ruderäste. Eine Mam- mille steht an der Basis der Baucheirren. A stellt ein Ruder aus den vorderen , B, aus den hinteren Segmenten dar. Die spiessförmigen Borsten, a, haben kurze Zähne am convexen Rande. Die Sicheln, b, sind mässig lang, wenig gekrümmt und dicht mit Zähnchen besetzt am concaven Rande. Die Schwanzcirrcn sind dünn und mässig lang. Die Seitenfühler sind dünn , nur ein Paar von ansehnlicher Länge. Die Kiefer, K , sind mit einer kurzen Spitze und mit fünf abgerundeten Zähnen von ungleicher Grösse versehen , die unmittelbar unter der Spitze beginnen. Im Hafen von Aucklaiid in Neu Seeland im Schlamme. Mastig-onereis.* Schmarda. CJhar. : Bruuchiue (cirri dorsales) in scf/mentis nonnuUis aiit in omnibt(s ßagellifor?7ies. Labia pro- longata linguiformia aut foliosa. Diese Gruppe charakterisirt sich durch die bedeutende geisseiförmige Entwickelung der Ruder in den hinteren , oft in allen Segmenten , während die einzelnen Lippen und lappenartigen Theile die Form von Blättern annehmen, l^adurch erhält der hintere Theil des Thieres ein verschiedenes Aussehen. Es fehlt jedoch der plötzliche Wechsel, die breiten Ulätter und die messerförmigen Borsten von Heteronereis. * nfiiGTt'^, Geissei. 14* 108 Mastigonereis podocirra.* Schmarda. Taf. XXXr. Fig. 24 7. Cliav. Dorsum conoexum antice bruneo-caeralescens , postice hruneo-viride. Vfnter ßavo-hruneus. Caput latum suhqaadrangulare. Tentacula externa ovalia ßne processu conico. Branchiae [cirrus dorsalis) pedi- cellatae versus finem decrescentes, pedicella vero increscentia. Cirri ventrales usque ad finem aequales. Lahnim super um pinnae superioris in segment'is posticis obsoletum inferum in 'amhahus pinnis folinsum. Maxillae longae dentihus 2 ohtusis vix prominentihus. Der Rücken ist gewölbt, braun, hinten ins Grüne, vorn ins Blaue spielend. Der Bauch ist gelblich- braun. Die Länge des Körpers betrSgt bis 160™™, die Breite bis G™""; er zählt bei 105 Ringe. Der Kopf ist breit, fast viereckig , mit zwei kurzen an der Basis verdickten halbmondförmigen inneren Fühlern. Die äusseren Füh- ler (Palpen) sind oval dick mit einem zapfenartigen Fortsatz. Die vier Paar Fühlercirren sind kurz und dick. Die Kiefer, /l , sind lang und haben nur zwei wenig vorspringende stumpfe Zähne. Die Ruder ändern nach rückwärts etwas ihre Gestalt. Im vorderen Theile, A, sind die Kiemen (Rückcncirren) mässig lang und ent- springen von einer kleinen konischen Basis, die von der oberen Lippe des oberen Astes nur durch einen schwachen Einschnitt getrennt ist. Die Lippen des unteren Astes, B, sind stärker entwickelt. In den hin- teren Segmenten verschmilzt allmählich die oberste Lippe mit der Basis der Rückencirre , diese wird dick und lang und überragt weit alle Rudertheile. Die zweite Lippe wird blattförmig. Der untere Ast wird etwas kleiner, dagegen behält die Baucheirre ihre volle Länge. Die spiessförmigen Gclenkborsten, a, sind am concaven Rande des oberen Gelenkstückes mit feinen haarförmigen Zähnen besetzt. Die Sichel, h, ist kurz und trägt einen kleinen Kreis von Zähnen. Die Bauch- eirre ist fadenförmig, etwas länger als die Lippen. Neben ihrer kurzen Basis steht ein zweiter Höcker, dessen Mitte einen violetten Strich trägt. Die Afteröffnung ist am Rücken des letzten Gliedes. Die Schwanzcirren sind von mässiger Länge. Die Abbildung Fig. 247 ist in natürlicher Grösse. Am Vorgebirge der guten Hoffnung in der Tafelbai. * llovq, Gestell. 109 Mastigonereis latipalpa. Schmarda. Taf. XXXI. Fig. 244. Char.: Corpus laete-hruneum. Caput rotundatum trcmsverse-ovale. Tentacula externa oixdia ßne conis hrevihus . Labia pinnarum in segtnentis anticis brevia rottin d ata , in posticis htiguluta. Maxillae apire attemiatae valide varvatae, dentibm octo quoruni 5 obtusi, 3 acuti. Der Körper ist hellbraun mit rothem und blauem Metallglanz und einer dunkleren Längsliiiic in der Mitte des Rückens. Er ist bis 1 10""" lang, 7mm breit und zählt 124 Ringe. Der Kopf ist rund- lich mit zwei inneren kurzen Stirnfiihlcrn. Die äusseren Fühler (Palpen) sind massig gross , oval, mit kurzen zapfenförmigen Fortsätzen. Die seit- lichen F'ühler sind von massiger Länge. Vier Augen stehen im Rechtecke. Die Kiefer, K, ha- ben eine lange stark gekrümmte Spitze und acht Zähne, von denen der oberste und die vier unteren abgerundet, die drei anderen nach abwärts gekehr- ten spitzig sind. Die Kiemen (Rüekencirren) über- ragen im Anfange die Ruder, deren Lippen rund- lich und nur wenig eingeschnitten sind, A. Schon am Ende des ersten Drittels jedoch ändert sich diese Form: die Einschnitte werden tiefer, die Lappen länger und zungenfürmig. Der oberste ist der längste und im letzten Drittel doppelt so lang, als die Kieme(Rückencirre), B. Die spiessförmigen Horsten, a, erreichen eine ansclinliche Länge und sind am concaven Rande mit feinen Zähnen besetzt, die am ganzen Umfange gedrängt stehen. Die Sicheln, b, sind weniger stark gebogen und etwas länger als in der nächstverwandten Speeles; die zahnförmigen dünnen Fortsätze, sind sehr lang und stehen dicht gedrängt. Vorgebirge der guten Hoffnung. Mastigonereis longicirra. scumaüda. Taf. XXXL Fig. 250. Char. : Corjms obseure viride. Capnt ovale. Tentacula externa magna, ocalia, jine cortice attenuata. Cirri tentaculares longi , aeqttaJes. Branchia (cirrtttt dorsaJis) longissinta versun ßnem incrcscens. Maxillae margine interno inaequali, dcntibns duobtia. Der Körper ist dunkelgrün, im vorderen Theile mit einer starken Beimischung von Braun. Die Länge beträgt 70""", die Breite T)"'"!; erzählt !)3 Körperringe. Der Kopf ist oval, das Stirnende zapfenartig verlän- 110 gei l , mit zwei kurzen inneren P^ühlern ; die äusseren Fühler sind gross oval, am Ende kegelförmig mit einem stumpfen Zapfen. Die seitlichen Fühler oder Fühlercirren sind gleichförmig lang. Augen sind vier vorhanden. Die Kiefer, K, sind zweizähnig, der innere Rand ist uneben stumpfwinkelig. Die Kiemen (E-ückencirren) sind sehr lang und übertreffen schon jinjden ersten Segmenten die Lippen fünf Mal an Grösse, weiter nach rückwärts, nehmen sie an Länge immer zu. Ebenso entwickelt sich ihre Basis bedeutend in die Länge. Die Lippen sind in den vorderen Segmenten abgerundet und kurz; in den hinteren Segmenten sind nur drei vorhanden, indem die beiden mittleren, an ihrer Basis verwachsenen, verschmelzen. Die Hauch- eirren sind in allen Segmenten fast gleich lang. Die Borsten ste- hen in zwei Händeln. Die langen Borsten, a, sind am spiessförmigen Theile mit haarförmigen Zähnen besetzt. Die kurze Sichel, b, ist mit einem kleinen Kreise von Zähnen besetzt. Fig. 250 bei zwei- maliger Vergrösserung. An der Ostküste von Ceylon. Mastigonereis heterodonta. Schmakda. Taf. XXXI. Fig. •2.V2. Cliar. : Corpus ßaro-hrunesccns. Caput coni- cum. Tentacula exteriora cylindrica. Cirri tentacv- lares S , duo anteriores longissimi. Maxillae denti- hiis 6 , irihus acutis. Ad hasim internam. mammillae dorsalis appendix j'oliosus. Citrus ventralis versus ßiiem decrescens. Branchia (cirrus dorsalis) pinnae lo/tgior. Der Körper ist gelblich-roth , mit blauem Me- tallschimmer , 100""" lang und bis 4"""^ breit. Die Zahl der Leibesringe beträgt 125. Der Kopflappen ist kegelförmig und dreieckig. Die zwei kurzen vor- (k>ren Stirnfühler sind fadenförmig; die zwei cylindri- schen äusseren ( Palpen) sind gegen die Spitze seitlich ausgeschnitten. Vier Fühlercirren jederseits, von de- nen das vordere Paar sehr lang ist. Vier Augen. Die Kiefer, K, sind mit drei spitzigen und drei stum- pfen Zähnen besetzt, die letzteren sind die obe- ren. Von den zwei Kudern ist das untere in den vorderen Ringen, A, kleinerund weniger scharf einge- schnitten. In den hinteren Ringen, B, stehen die bei- den Ruder weit von einander ab und sind grosser. Die III Hervorragungen neben der Kieme (Rückeneirre) , sind flach und klein; daneben nach innen ein blattförmiges Gebilde. Die Kieme (Rückeneirre) ist dünn und schlank, doppelt so lang als die Lappen der Ruder. Die Borsten, im vorderen Theile in drei, im hinteren in zwei Gruppen stehend, sind spiess- und sichelförmig, a und b; die Sicheln der letzteren Horsten stehen auf der concaven Seite und sind fein gespitzt. Die Baucheirre ist Anfangs von gleicher Länge mit den Lappen, wird nach rückwärts kleiner und erreicht im letzten Drittel des Körpers nur die halbe Länge. Das Thier bewohnt häutige Röhren, deren Wände eine ziemliche Dicke erreichen. Auf Korallen in der Hocca chica bei Cartayena und in Jaiiiaica. Mastigonereis quadridentata. Schmarda. Taf. XXXI. Fig. 251. Char.: Corpus hrimeo-tiride. Ccqnit latum hreve ohtase-trigonum. Tcntacula externa depressa apice rotundata. Inter octo cirros teniaculares duo longissimi. Maxillae apice attenuatae, basi latisshna , dentibus quatuor acutis. Branchia (cirrus dorsalis) pinnis triplo longior. Labium inferius utriusque pinnnae semi- lunare. Die Farbe ist grau-grün mit einer hellrothen Mittellinie. Die Länge des Körpers beträgt 24™™, die Breite 3'"™. Zahl der Körper- ringe 71. Das Thier trägt vier kleine Augen die in einem Rechtecke stehen. Der Kopf ist breit, der Stirnlappen kurz, stumpf, drei- eckig. Die inneren Fühler sind kurz ujid dünn. Die Palpen sind flach, kurz und an der Spitze abgerundet. Von den seitlichen Fühler- cirren sind drei Paar kurz, das vierte Paar ist sehrlang. Die Kiefer, K, sind zart, unten breit, die Spitze ist lang; sie haben vier Zähne. Die Kieme (Rückeneirre) ist in den vorderen Segmenten drei Mal so lang als die Ruderäste. Die zweite und vierte Lippe ist halbmondförmig geschweift. Die Mamillen sind schwach gewölbt. Die in zwei Bün- deln stehenden Borsten sind, a, spiess- und sichelförmig ; von den letz- teren kommen zwei verschiedene F^ormen vor. Bei einer, c , ist das Gelenkstück des Schaftes breit und die Sichel kurz ; bei der anderen, b, ist das Gelenkstück des Schaftes schmäler, die Sichel aber länger und an der Spitze umgebogen. Die Baucheirre ist kurz und faden- förmig. Am Vorgebirge der guten Hofl'nung unter Steinen im Schlamme in der Tafelbai. Mastigonereis cuprea. Schmarda. Taf. XXXI. Fig. 249.* Char.: Dorsum conoexum cupreum, venter laete rubescens. Caput ovale parvum. Tentacula externa ublongo-ovalia fine conis pjarvis. Cirri tentaculares 8, duo caetens multo longiores. Maxillae acutissimae den- tibus 7 quorum rnedii 3 majores et acutiores . Branchiae {cirri dorsales), cirri ventrales et labia pinnarum versus caudam increscentes . Der Rücken ist stark gewölbt, kupferroth. Der liauch ist blassroth. Die Länge des Körpers beträgt eo"'", die Breite 4"'". Er zählt 105 Ringe. Die Stirne tritt ovalförmig vor. Ihre äusseren Füh- ler (Palpen) sind länglich-oval mit kleinen kegel- förmigen Fortsätzen. Die Augen stehen in einem Rechtecke. Die Fühlercirren sind sehr dünn, drei Paare sind kurz, das vierte auffallend lang bis 10""'. Die Kiefer, K, sind nur wenig gebogen, plötzlich in eine lange scharfe Spitze auslaufend. Sie haben sieben Zähne, von welchen die mittleren drei sehr gross und spitzig sind. Die Kiemen (Rücken cirren) sind doppelt so lang als die Ruderäste und nehmen nach rückwärts an Länge zu. Die Ruderäste sind tief gespalten, in den hinteren Ringen, B, drei Mal so lang als in den vorderen, A, alle sind zungen- förmig. Auch die üauchcirre nimmt an dieser Ver- längerung in den hinteren Segmenten Theil. Die spiessförmigeii Borsten, a, sind mit kurzen Zähnen besetzt. DerinnereRanddermässig langen Sicheln, 5, hat mehrere Kurven und ist mit Zähnchen besetzt. Küste von Chile, bei Vina del mar. Mastigonereis striata. Schmarua. Taf. XXXI. l'ig. 248. Char.: Corpus ßavo-bruneum. Linea transversa atro-violacea in omnibus segmentis. Macula ad basim cirri dorsalis et ventralis et linea longitudinalis duplex ejusdem coloris in abdomi/ie. Tentacula interiora tenuissima, externa ovalia cono minimo. Branchiae (cirri dorsales) versus finem rix increscentes. Pinnae in segmentis posticis magis incisae subfoliosae . 113 Der Körper ist gelblich -braun, 50""" lang, 3™"' breit und zählt 76 Ringe. Jeder Ring hat in seiner Mitte eine dunkelviolette Quer- linie. Am Ursprung der Kiemen (Rückenoirren) und Baucheirren sind Flecken und in der Mitte des Bauches ist eine doppelte unterbro- chene Längslinie von derselben Farbe. Der Kopf ist quer-oval mit kurzen , zarten Fühlern. Die äusseren Fühler (Palpen) sind oval, klein mit sehr kurzen, zapfenartigen Fortsätzen. Die Kiefer, K, endigen in eine feine Spitze und haben sechs Zähne, von denen der erste und letzte ungleich kleiner und abgerundet, die übrigen vier spitzig sind. Die Kiemen (RückencirrenJ erreichen eine bedeutende Entwickelung und überragen weit die Ruder. Die Baucheirren sind kurz und sitzen auf einer halbkugeligen Basis. Beide, Kiemen und Baucheirren, bleiben in allen Segmenten beständig. In den hinteren Segmenten, B, sind die Einschnitte zwischen den Ruderästen viel tiefer. Die Lippen sind mehr blattartig. Sowohl die sichelförmigen, h, als spiessförmigen Borsten, a, sind am concaven Rande mit langen feinen Zähnen besetzt. Am Vorgebirge der guten Hoffnung in der Tafelbai, im Schlamme unter Steinen. Sclimarda: Neue wirbellose Tliierc. I. II. 15 Uebersiclit der Familie Lumbrinereida. Schmarda. Char. : Tentacula occipitalia 1 — 3 mit naUa. MaxiUae phires symmetricae vel asym- metricae. Bmnchiae (cirri dorsales) filiformes, nonnunquam foliosae aut nullae. Setae limhatae, uncinatae vaginatae , rarius falciformes et scalpratae. A. Nec tentacula, nec branchiae. Aracüdii. Schmarda. B. Tentacula nulla. Branchiae (cirri dorsales) simplices breves filiformes IN'otocirrus. Schmarda. C. Tentaculum unum. Hranchia (cirrus dorsalis) simplex subuliformis. IVeiiiatonereis. Schmarda. D. Tentaculum unum. Branchiae (cirri dorsales) nullae. Liimbi'inereis. Blainville pro parte. E. Tentacula duo minima aut nulla (?) Branchiae foliosae. Oeiioiie. Savigny. F Tentacula tria occipitalia. Branchiae filiformes. Lysidice. Savigny. Auf die Beobachtung, dass junge Euniceen nur wenig entwickelte Kiemen besitzen, die bei fortschrei- tendem Wachsthum sich weiter ausbilden, hat Koch geglaubt, man solle die Lumbrinereis ganz streichen. Schon Grube hat sich dagegen erklärt und mit Recht, da es hiesse, die Induction über die Grenzen des Beob- achteten auszudehnen. Jedenfalls bedarf die ganze Abtheilung eine neue Revision , zu der aber neues und mehr INIaterial nothwendig ist, als das gegenwärtig gebotene. Unter den von mir beobachteten Thieren waren Exemplare von 240""" Länge. Ich habe nach Möglichkeit die Kiefer und die übrigen charakteristischen Organe studirt und abgebildet. Von mancher Speeles ist leider Manches zu Grunde gegangen. Ich vermuthe, dass ausser den Obm-kiefern, die oft auf den beiden Seiten in verschiedener Zahl vorhanden sind, immer Unterkiefer {levre uifeneure calcaire der französischen Naturforscher) vorkommen. Sie zeigen häufig eine concentrische Ablage- rung ilirer Masse, Sie sind getrennt, manchmal in einen einzigen verschmolzen und stets symmetrisch. Bei den Oberkiefern ist die Asymetrie oft nur in der Form der Zähne, nicht immer in der Zahl vorhanden. Die Borsten- bilduMg der Lysidice mahnt selir an jene der Euniceen. 7i\i Notocirrus gehört wahrscheinlich Aglaura fulgida Savigny und Oetionc mucnlaia Savigny. 115 Aracoda* Schmarda. Char. : Lohus ecphahcus segmento secundo noii obtectus. Nec oculi nec tantaculu nec hranchiuc {cirri dorsales). Fmna simpIex setts raris Ihnbatis nonnunquam tmciuatis. Maxillae superiores octo aut decem sub- aequales corneae ; inferiores duac calcareae. Setae limbatae et uncinatae vaginalae. I , . ( 'Ä._ ) Aracoda caerulea. Schmarda. Taf. XXXII. Fig. 253. Char.: Corims cyhndricum caeruleum. Lobus cephaiicus segmenia dua oralia superans. Maxillae siiperiores decem. Pinna conica. Setae limbatae, versus finem curvatae. Der Körper ist cylindrisch vind einer grossen Ausdehnung fähig. Im Zustande der Euhe bis 240""" lang und bis 6""" breit; das Thier zählt gegen 500 Körperringe. Der Kopflappen, c, deckt die zwei Mundlappen gänzlich oder zum grössten Theil. Die Fühler fehlen. Der Borstenhöc ker,y' ist kegelförmig ohne Kieme und ohne Baucheirre. Die Borsten sind in geringer Zahl vorhanden, selten über sieben,«. Ihr unterer Theil ist nur wenig gebogen. Das letzte Viertel biegt sich unter einem stumpfen Winkel, breitet sich flügeiförmig aus, ist schief gestreift und trägt am Scheitel des Winkels vier Zähne. Statt der Baucheirren ist nur ein kur- zer Höcker vorhanden. Die Zahl der Oberkiefer, OK, ist zehn. Die unter- sten sind die grössten. Diese gehen in lange dünne Fortsätze aus, welche im Schlundkopf stecken. Sie enden in einem starken Haken Die dar- auf folgenden werden nach vorn immer kleinerund haben untereinander blos eine Verbindung durch Weichtheile. Die Unterkiefer, JJK, sind ver- schmolzen. Die Tliiere bohren im Sand und Schlamme; sie contrahiren sich bei der Berührung so stark, dass Stücke leicht abbrechen. Die Wie- derherstellung der verloren gegangenen Kinge scheint leicht und schnell zu erfolgen Die Hälfte der von mir gefundenen Exemplare hatte sich in der Weise regenerirt. Sie gehört zu den Formen mit sehr weiter geographischer Verbrei- tung, denn ich fand sie am Vorgebirge der guten Hoffnung und an der Küste von Chile. 'P«/.oi-'c, Lappen. 15* 116 Aracoda heterochaeta. schmarda. Chav. : Corpus teretiuscidum griseo-caeruleum. Lohns cephalicus conicus. Maxillae superiores octo aequales ; inferiores duae separatae. Pinna cylindrica fine oblique conica. Setae limbatae et uncinatae ßne hamulis 4. Der Körper ist weniger drehrund als bei der vorigen verwandten Form. Die Länge beträgt über 200""", die Breite 4"™; Leibesringe zählt er bei 300. Die Farbe ist bläulich-grau mit einem Stich in's Violette. Das Thier hat einen lebhaften Metallglanz. Der Kopf, a, ist lang und kegelförmig. Die Oberkiefer, OK, sind regelmässig, ihre Zahl ist acht; sonderbarer Weise ist das vorletzte Paar kleiner als das letzte. Die Unterkiefer, TJK, sind verhältnissmässig klein, sphärisch-dreieckig und getrennt. ■ — ■ Die Ruder sind kurze dicke Cylinder,y, deren Ende in einen schiefen Kegel ausgeht. Die Borsten sind von doppelter Art: kürzere an der Basis verdickte, a, deren Ende mit einer zweiblätterigen Scheide versehen ist, das gekrümmte Endstück in vier kleine Haken ausgehend, von denen die drei obe- ren schmäler sind als der unterste. Die anderen Borsten, 5, sind gegen das Ende lanzenfurmig , breit gedrückt, gekrümmt, ähnlich denen in Notocirrus tetraurus, aber schmäler. Ich fand sie erst vom 4 Osten Ringe an. Im Sande an der Playa ancha bei Valparaiso in Chile. Notocirrus. Schmarda. Char. : Tentacula nulla. Oculi nulli. Lohns cephalicus segmentum orale super ans. Branchia (cirrus dorsalis) hrevis. Maxillae superiores Septem inaequales vel octo aequales; inferiores duae. Setae limhatae et uncinatae vaginatae. Notocirrus sphaerocephalus. Schmarda. C Ii a r. : Caput glohosmn . Corpus teretiuscidum ochraceum. Branchia {cirrus dorsalis) suhcylindrica. Setae rarae, duae capillares fine limhatae, apice brevi et uncinatae vagina- tae spinulis 5. Der Körper ist fast cylindrisch , nach hinten etwas verschmächtigt. Die Länge be- trägt 70™™, die Breite 1,2™™. Die Zahl der Ringe bei 120. Die Farbe ist ockergelb. Der Kopf ist abgerundet, kugelförmig, ohne Fühler und ohne Augen. Die Kieferpräparate sind verloren gegangen, so dass ich nichts darüber weiss. Die Ruder, sind kurz und stumpf, nahe am Ende eine aufrecht stehende, fast cylindrische kurze Kieme (Cirre) tra- gend. Die Haarborsten, a, sind erst gegen das Ende schwach gekrümmt mit flügelför- mlgem Ansatz in eine kurze Spitze ausgezogen. Darunter stehen zwei Hakenborsten, h, schwach gekrümmt. Der Haken ist kurz und verschmächtigt, schwach gebogen, am obern Theil mit fünf kleinen Dornen. Er steckt in einer Scheide, die am Ende in zwei klaffende Blätter sich spaltet, die man beim Druck entfernen kann, h'. Im sclilammioren Grunde bei Auckland in Neuseeland. 117 Notocirrus tetraurus. Schmarda. Char.: Corpus cylindricum hrunescens. Lohns cepJialicus triqueter. Maxillae novem inaequales. Branchia {cirrus dorsalis) hasi angustior. Setae limhatae valde curcatae ; uncinatae hamulis duohus. Segmen- tum ultinmm cirris quatuor caudalibus. Der Körper ist drehrund, von bräunlicher Farbe, metallisch glänzend, blau schillernd, bei lOO"""» lang und 4'"'" breit; er zählt bei 200 Ringe, jeder mit einer Firste in der Mitte. Der Kopflappen (siehe K), ist dreieckig, dick, auf der unteren Seite mit einer langen Furche. Auf der unteren Fläche des Mundsegmentes stehen zwei lippenartige Fortsätze. Kiefer, K, sind sieben vor- handen, die vier unteren sind je zwei und zwei symmetrisch, die fünf übrigen sind unregelmässig. Die Kiemen (Rückencirren) sind an ihrer Rasis etwas schmäler, besonders an den hinteren Ringen. Die Rorstenhöcker tragen zwei bis drei breite, im letzten Drittel unter einem stumpfen Winkel gebogene, mit schiefen Streifen versehene Rorsten, a. Darunter stehen fünf bis vier kürzere, am Ende mit sehr breiter Scheide und zwei Haken versehene Bor- sten, h. Die letzteren kommen an den hinteren Segmenten allein vor. Der letzte Ring hat vier ziemlich lange Schwanzcirren, S. Im Sande und Schlamme am Vorgebirge der guten Hoffnung und an der Küste von Chile. Notocirrus brevicirrus. Schmaeda. Char.: Corptis planiusculum , ruhro-hruneum. Maxillae novem inaeqtiahs. Branchia {cirrns dor- salis) hrevis st/biertni/ialis. Seiae paululum curcatae, linibo hrevi ; uncinaiae versus finem laiiores hamulis tribus vel quatuor. Der Körper ist mehr flach als rund, 120'"'" lang und 2.5'"'" breit. Die Farbe ist rothbraun. Die vier hinteren Kiefer sind je zwei und zwei gleich, darüber fünf unpaare. Die Kieme (Rückencirre) ist kurz, nahe am Ende des Fusses, /, stehend. In jedem Borstenhöcker ist nur eine oder zwei haarförmige gesäumte Rorsten, a, wenig gebogen und mit schmalem flügeiförmigem Ansatz. Darunter drei bis vier Hakenborsten, b, die am Ende ein grösseres und drei bis vier kleinere Höckerchen von derselben Rich- Im Sande in Port Jackson, Neu-Süd-Wales. 118 Notocirrus (?) Cliar. : Corpus teres. Setae limhatae {?) : setae wicinaiae hamulis quatuor vel qiiinque. Die Details sind nach einem kleinen vollständigen, und einem grösseren verstümmelten Exemplare. An dem letzteren sind 150 Ringe. Die kleineren Exemplare sind 50™™ lang. Die Haken mit vier bis fünf kleinen Zähnen am Ende. Südsee, Küste von Chile. ■ Notocirrus trigonocephalus. schmakda. Char. : Corpus cijlindricum. Caput trianguläre. Maxillae superiores octo subaequaJes ; inferiores duae coalitae. Branchia (cirrus dorsalis) njlindrica (?) Setae uncinatae hamulis duobus. Der Körper ist rund, bis 200™™ lang und 5™™ breit, von denen zwei auf die Füsse kommen, lieber die Farbe kann ich nichts Zuverlässiges anzeigen, da die Ori- ginalzeichnungen verloren gegangen sind. Die folgenden Details sind nach einem Weingeistexemplare. Die Zahl der Leibesringe beträgt bis 400. Der Kopflappen (s. Ä"), ist gross, in Form eines Dreieckes, dessen Länge 2^-™™ und dessen Basis If™™ erreicht. Die Zahl der Oberkiefer, OK, ist acht, sie sind paarig und fast gleich. Die Unterkiefer, UK, sind in ein Stück von der Form eines dreieckigen Schildes verwachsen. Die Kieme (Rückencirre), c, ist kurz. Die Zahl der Borsten beträgt selten mehr als fünf in einem Bündel; sie sind stark gekrümmt, s, s, mit zwei ein- fachen Haken. Die Scheide ist flügeiförmig erweitert. Gesäumte Borsten am Ende fand ich keine; vielleicht waren sie abgebrochen und ausgefallen, da die Unter- suchung a7i keinem lebenden Exemplare gemacht worden ist. Im Sande bei Trincomalie, an der Ostküste von Ceylon. 119 • Notocirrus chilensis. Schmarda. Char. : Corpus teres hrimeo-caerulescens. Caput auhglobostim. MaxiUac superiores octo graciles suhaequales , inferiores duae coulitae. BruncJtia {cirrus dorsalis) et cirrus veniralis hrevissimi mammiUaeformcs . Setae curca- tae limho denticulatae , tincinatae hamulis destitutae. Der Körper ist rund. Die Farbe blau, mit eiuer lieiniisc hung von Braun. Die Länge eines Weingeistexemplares beträgt bis ISO™"", die üreitc bis 1.5""". Die Zahl der Leibesringe bei 300. Der Kopf ist stumpf-dreieckig zu- sammengezogen, fast kugelförmig. ])er Rüssel ist röhrenförmig und vorstülpbar, mit acht zarten, dünnen, vielzähnigen Oberkiefern, OK; die Unterkiefer, UK, sind in der Mitte verwachsen, blattförmig und am Vorderrande gezähnt. Die Rücken- und I^auchcirren sind klein und kurz aber dick und mammillenartig. Fünf bis sechs stark gekrümmte, gesäumte Haarborsten, a, in der jNlitte des Flügelansatzes sechs kurze Zähne. Der untere Theil des Schaftes ist mit paral- lelen Reihen von Querstrichen, a , umgeben. Dazwischen eine hakenförmige Borste mit stumpfer eingeschnittener Spitze, h. Südsee, Küste von Chile. Nematonereis.* Schmarda. Char.: Corpus filiforme. Branchiae yiidlae. Segnientum orale lobuin cejyJudicumnon siipera/is. Tenta- culum unicum occipitule. Oculi duo. Maxillae superiores octo suhaequales ; inferuc duae lamelliformen . Bra/i- chiae et cirrus ventralis. Setae limhatae et uncinatae nec noii articulatae , articulo suhfulcatn liamato vaginato. Nematonereis unicornis. Schmauda. Taf. XXXIL Fig. 254. Char.: Corpus teretiusculum pallide ruhescens postice ruhro-hrimeum. Lohus cephalicus ovule-roimt- datus. Tentaculum unicum occipitale , caput superans , annulatum; ad ejus hasim oculi duo nigri rotundati . Branchia {cirrus dorsalis) suhuUforniis pinyiae longior. Cirrus centralis pin7iae hrecior, filiformes. Der Körper ist rundlich und fadenförmig; 70"™ lang und 2"™ breit. Er zählt über 400 Ringe. Die Farbe ist blassroth ; der Hintertheil röthlich-braun. Der Kopflappen, K, ist rundlich-oval, mit einem Fühler, der am hinteren Rande entspringt, deutlich geringelt und länger als der Kopf ist. Ein Auge steht an jeder Seite der Ursprungsstelle. Oberkiefer, OK, sind acht, die Paare sind fast gleich. Die Unterkiefer, UK , bestehen aus zwei dünnen, getrennten Lamellen. Die Kieme (Rückcncirrej ist pfriemenförmig und etwas länger als der Borstenhöcker, y. Dieser ist kegelförmig und trägt dreierlei Borsten. Zuerst vier haarförmige, unvollständig gesäumte, wenig gebogene, an demeinen Rande gestreifte, a. Darunter stehen vier Geleiikborsten, h, mit zwei Haken am Ende. Den Schluss macht eine einfache stark gekrümmte Hakeuborste, c, mit einer ilreiseitigen Kapsel am Ende, wie in Chjmene spatulata, den Aricieen {Pygophyl- lum) und Lysidice. Die Baucheirre ist kürzer als der Borstenhöcker und faden- förmig. Fig. 254 bei doppelter Vergrösserung. Im Sande, im Atlantisclien Ocean. * Nrjfjtii TO, Faden. 120 Oenone. Savigny. Char. : Brunchiae [cirri dorsales) foliosae . Tentacula duo minima {v . nulla?). Oculiduo. Maxillae parcs (v. impares?). Setae limhatae et uncinatae. Oenone diphyllidia. Schmarda. Taf. XXXir. Fig. 256. Char.: Corpus teretiusculum ruhro-hrunescens postice attenuatum. Caput rotundatum . Tentacula duo froiitalia minima. Branchiae (cirri dorsales) et cirri ventrales foliosi , jy/w72ae longiores. Setae omnes limhatae. Maxillae siqyeriores decem dentatae ; inferiores sutura coalitae. Der Körper ist 50'»™ lang, 4™™ breit und zählt bei 170 sehr schmale Ringe ; der Hintertheil ist allmälig zugespitzt. Die Farbe ist rothbraun mit starkem Metallglanz. Der Kopf ist rundlich mit zAvei winzigen Stirnfühlern. Die Oberkiefer, OK, sind paarig, von hinten nach vorne kleiner werdend. Die zu einem Paare gehörigen sind anfangs fast gleich. Nach aussen liegt noch eine Reihe von kleinen, aber nicht gleichen Hornblättchen wie Nebenkiefer. Die Unterkiefer, UK, hängen zusammen, doch ist die Naht noch sichtbar. Jeder Fussstummel trägt eine grosse blattartige Kieme (Rückencirre) mit zwei Gefässen und deutlicher Verästelung. Die stielartige kurze Kasis ist mit dem Borstenhöcker verwachsen, A. Der Borstenhöcker ist länglich-oval und hat nur wenige feine, abgeplattete, haarförmige Borsten mit schmalem Saume, in denen wenige schiefe Streifen sichtbar sind. Die Baucheirre ist blattartig wie die Kieme (Rückencirre) aber ungestielt. An der Seite eines jeden Ringes fand ich zwei kleine traubenförmige Eierstöcke, die mit einem gemeinschaftlichen Aus- führungsgange an der Basis der Fussstummel mündeten. Fig. 256 bei doppel- ter Vergrösserung. Im Korallensande der südlichen Keys in Jamaica. Oenone lueida. Samgny. Ich fand eine grosse Oenone , die aber mit der Savigny'schen im I3au der Kiefer, der Kiemen und selbst des Kopfes übereinstimmt. In der Grösse diiferiren sie sehr bedeutend. Mein Exemplar hatte eine Länge von 160""", während die von Savigny im rothen Meere beobachtete nicht über 25"'"' maass. Ausserden haarförmigen schmal gesäumten Borsten, a, ist auch noch eine Hakenborste vorhanden, b. Der Unterkiefer, den Savigny nicht abbildete, gleicht sehr dem von Oenone diphyllidia, ist aber im vorderen Theile etwas schmäler. 121 Lysidice. Savigny. Cliar. : Caput distiiictum liberum, Tcntacula tria j^arva diatructa. Maxillae Septem mit decem superiores inaequales vel ocio siihacquales , inferiores ditae couUtue. Brcn/chiu {cirrus dorsalis) et eirrus ventralis. Lysidice brachycera. schmaki.a Taf. XXXII. Fig. 255. Char.: Dorsum eoncexum antice hruneo-ricbescens , postice ohscure-viride , ahdomen planum laete mride. Tentacula 3 jJaroa caput hilohum planum superantia. Maxillae supieriores dccem. inaequales; inferiores coalitae latere involutae. Branchia {cirrus dorsalis) ßliformis; cirrus centralis conicus. Setae capillares scalpratae et uncinaiae nec non articulatae fine hamulis daohus vaginatis. Der Körper ist 30""" lang-, 2"'"' brt'it und zälilt 75 Ringe. Der Rücken ist gewölbt; vorn röthlich- braun, rückwärts schmutzig-dunkelgrün. Die Baucli- fläche ist schmutzig-hellgrün. Das Thier besitzt zwei kurze Fühler, welche die zwei kleinen rundlichen Kopflappen wonig überragen. Die Oberkiefer, OK, sind asymmetrisch. Die Unterkiefer, UK , sind ver- wachsen , längsgestreift und vorne an den Seiten ein- gerollt. Der Horstenhöcker, f, ist ein kurzer, kegelför- miger Höcker. Ober ihm am Rücken des Ringes ist eine kleine Firste. Die Kieme (Rückencirre) ist kurz fadenförmig. Die Borsten stehen in folgender Ordnung : drei bis vier haarförmige, a, wenig gebogene, fein zugespitzte, schmal und ohne Flügelansatz; dann fol- gen eben so viele schmale meiselförmige, b; hierauf folgt eine gebogene dicke Hakenborste, c, mit zwei Haken und einem Flügelansatz am Ende. Unten stehen fünf bis sechs Gelenkborsten, d, mit ovalen Endstücken mit zwei Haken und schmalem Scheideansatz. Die Haucheirre ist kurz konisch. Ich habe in einem Exem- plare reife Eier gefunden. Fig. 255 bei dreimaliger Vergrösserung. Im Korallensande der südlichen Keys von Jamaica. S c Ii in a I' (1 a : >'eui; wirljulluM; Tliiei i: 1 II. 16 122 Lysidice atra. schmarda. Char. : Dorsum convexuni nigrtim; ahdomei planum. Caput lobis duohus rotundis. Oculiduo. Ten- tacula tria caput superantia. Maxillae siqjeriores octo sxjmmctricae , inferiores coalitae. Branchia (cirrus dorsalis) et cirrus ventralis ßliformes. Setae limbatae, scalpratae, imcinatae et articulatae ßne obiusae, nec non aciculatae. Der Rücken des Körpers ist gewölbt und schwarz; der Bauch flach. Die Länge beträgt 4 5""", die grösste Breite. 3""" ; man zählt bei 130 Leibesringe. Der Kopf ist zweilappig, die Lappen sind rund. Das Thier besitzt zwei grosse Augen und drei den Kopf überragende Fühler. Die Oberkiefer, OK, sind symmetrisch, ihre Zahl beträgt acht; die Unterkie- fer, UK , sind verschmolzen und treten an den Seiten flügeltör- mig vor. Die Rückencirre ist fadenförmig. Der Borstenhöcker,/', stumpf-kegelförmig mit viererlei Borsten. Zuerst ein Hündel haar- und meisselförmige , a und b. Die Meissel sind vielzäh- nig und breit. Darauf folgen Gelenkborsten mit kurzen abgerun- deten Endstücken, c. Den Sohluss macht eine dicke, schwarze Borste, d, die sich von den oberen durch zwei Hakenfortsätze und eine schmalere Scheide (Flügclfortsatz) unterscheidet. Die Baucheirre ist fadenförmig und von mässiger Länge. Vorgebirge der guten Hoffnung. Uebersiclit der Familie Eunicea. Savigny. Char. : Tcnfaaila frontalia diio crassa palpiformia (occipitalia 3 aut 5j. Interdum cirri tentaculares duo. Maxillae superiores corneae plures asymmetricae. Maxillae in ferioren symtnetricae duae corneae aut calcareae interdum coalitae. Branchiae plus minusve pectinatae , rarissime simpli- ces filiformes. Pinna una. Setae simplices limhatae et scalpratae. Setae articulatae falcatae et spinig er ae , nec non aciculae. Die Familie hat mit den Lumhriner erden in der Kieferform Aehnlichkeit , unterscheidet sich jedoch durch die Anwesenheit von meist schwach verästelten, kammformigen Kiemen und die grössere Entwickelung der Fühler und Bewegungsorgane. Der Stirnrand ist so tief gespalten, dass die Lappen als Stirnfühler anzu- sehen sind und den gleichfalls breiten Tejitacula palpiformia (\ev Nereiden entsprechen. Sie zerfällt in folgende Gruppen. Hranchiae pectinatae aut (raro) filiformes. Tentacula frontalia palpiformia, occipitalia filiformia. Klillicc. CUVIER. Tentacula frontalia palpiformia et filiformia, occipitalia nulla. Oiluphis. AuDouiN et M. Edwards. Branchiae spiraliter aut penicillatim dispositae. Diopatra. Audouin et M. Edwards. 16* 12-i Eunice, cuvier. Char.: 3Iaxillae superiores asymmetricae, Tetitacula frontalia duo palpiformia* , occipitalia quin- que ßliformia. Interdmn cirri teniaculares duo. BrancJiiae pectinatae , rarius simplices filiformes. Infra hranchiam pone cirrum dorsalem. Kiemen nicht kammförmig. Eunice adriatica. Schmarda. Taf. XXXII. Fig. 257. Char.: Corpus cylindricum ; bruneo-rubescens. Caimt magtium. Tentacida frontalia {lobi cepha- lici) duo rotundata. Tentacula 5 occipitalia. Cirri tentaculares duo. Maxillae superiores decem liaud aequales, inferiores duae lamelliformes. Branchiae filiformes in medio corpore incipientes. Cirrus dorsalis brevis subu- liformis. Cirrus ventralis conicus. Der Körper ist cylindri.sch , bei 200'""' lang, 8"^'" breit und röthlich-braun. Der Kopf ist gross und liat zwei rundliche palpenartige Fühler (Kopflappen) und fünf fadenförmige Fühler am Hinterkopf. Die zwei Fühlercirren entsprin- gen am zweiten Seg- mente. Die zehn Ober- kiefer OK, sind gross u. kräftig, die zwei hinte- ren Paare fast gleich, Die vorderen Paare zei- gen eine grössere Ver- schiedenheit. Der vierte und fünfte sind unter einander verwachsen, oder wenigstens durch sehr feste Bänder innig mit einander verbun- den. Die Unterkiefer, U K , sind getrennt, kalkig und vorne schief abgeschnitten, der festsitzende Theil ist gekrümmt. Die einfachen fadenförmigen Kiemen entspringen erst in der Mitte des Körpers. Die Rückencirren sind kurz und pfriemenförmig, a. Der Borstenhöcker ist wenig * Nur bei Eunice miuuta Grube scheinen sie zu felilen oder wenig vorzuspringen. vorspringend, l^ie oberen Borsten, a, sind haarförmig, die meisselförmigen vermisste ich gänzlich ; c sind die Dornen mit stumpfer Spitze. Die Gelenkborsten, d, haben ein kurzes, an der Spitze eingeschnittenes End- stück. Die Baucheirre ist kegelförmig. Insel Lissa, Adria. Kiemen verästelt. Eunice hamata. Schmarda. Char. : Dorsnm convexum, venter planus ruhro-hrunescens. Caput purinim tentaculis fmnfalUius subbilobiim. Tentacula quinque occipitalia. Maxillae superiores novem asymmeiricae ; inferiores duae lamel- losae. Branchiae duae filiformes in media corpore incipientes. Cirrus dorsalis brevis , crassus. >Setae limbutae, dentiGulatae scaJpratae, ariiculaiae fähiger ac, bidentes et uncinatae spinis diiabus. Die Länge des Körpers beträgt 25""", die l>reite 3"'"', die Zahl der Ringe über 90. Der Kücken ist gewölbt, der Bauch flach. Die Farbe ist rothbraun mit starkem Metallglanz bis kupferroth. Der Kopf ist klein und durch einen tiefen Einschnitt in zwei Fühlerlappen getheilt. Die fünf fadenförmigen Fühler stehen am Hinterhaupt. ])ie Oberkiefer, OK, sind asymmetrisch, ihre Zahl ist neun. Die hintersten sind die grössten, sie sind sichelförmig mit kurzem Wurzelstück. Die zwei Unterkiefer, UK, sind gleich und getrennt. Die Kiemen beginnen erst in der Mitte des Körpers. Es sind zwei lange einfache Fäden, die auf einem gemeinschaftlichen kurzen Stiele sitzen. Die Rückencirre ist kurz und dick. Der Borstenhöcker, y, ist verhältnissmässig gross. Die oberen Borsten, a, b, sind haar- und meisselförmig , darauf folgt eine dornförmige, c, und auf diese ein Bündel von Gelenkborsten, d. Diese haben ein kurzes breites Endstück, welches am Ende in zwei Haken ausgeht. Den Schluss macht eine kurze, dünne, gekrümmte Horste, deren Ende gleichfalls in zwei Haken gespalten 'ist. Die Haucheirre fehlt. Auf den Korallenriffen im Süden von Jamaica. 126 Eunice capensis. Schmarda. (Miav. : Dorsum convexiusculum brimeo-ßavescens. Venier planus flavescens. Maxillae superiores uinlecim cisyniriieirifae : maxillae inferiores duae. BrancJnae annulaiae ramis trihus in seymento 2ü. incipientes. Ulrruii (lorsalis hrevis ßliformis. Cirrus ventralis (i) brevis in prominentia lata. Tenlacula 5 occipitaliu , loht capitis lofuntlati. Die Länge des Körpers beträgt 45""", die IJreite 5""". Er zählt bei 170 Ringe. Der Rücken ist wenig gewölbt, der Hauch flach. Die Farbe ist gelblicli-braun , vorne in's Braune, hinten in's Grüne geneigt. Der Bauch ist lichter. Die fünf fadenförmigen Fühler stehen am Hinterhaupte. Die Oberkiefer sind ungleich, ihre Zahl ist elf, OK, die Unterkiefer sind getrennt und gleich. Die blutrolhen Kiemen beginnen nach dem zwanzig- sten Ringe und hören nach dem hundertsten auf; sie sind dreiästig und starkgeringelt. Die Rückencirre ist kurz fadenförmig , länger an den kicmenlosen Gliedern. Der Borstenhöcker ist kegelförmig. Die oberen Borsten sind haar- und meisselformig, a, h, mit langen haarförmigen Fortsätzen. Ein kurzer Dorn trennt sie von dem unteren Bündel, welches Gelenkborsten enthält, deren Ende kurz breit und hakenförmig ist, c. Das Gelenk- stück des unteren Theiles ist längs- und quergestreift. Unten befindet sich eine Acicula ohne Haken. Die Baucheirre ist kurz, stumpf, fast kugelförmig und steht auf einer breiten Hervoriagung. t Am Vorgebirge der guten Hoffnung im Sande. 127 Eunice depressa. Schmarda. Cliar. : Corpus depressum. Dorsum hrunco-virescens; venter mride-ßavescens. Linea mediana alba. Tentacula frontalia (lohi cephalici) obsolete quadrangularia margine repando. Teniucula »ccipitalia (jvinquc filiformia. MaxiUue superiorcs asymmctricae undecim , inferiores duae. Branchiae tres usque qualiiar a ;!0. segmenio usque ad Jinem longae filiformes. Cirrus dorsalis hreois. Cirrus ventralis brevissimus obiusns basi ocali insidens. Der Körper ist platt, der Rücken grünlich-braun, der Haiicli gclblich-grün mit einer weissen Mittel- linie. Die Kiemen sind blutroth. Die Länge ist 140™™, die Iheite 8"™. Leibesringe wurden am verstümmel- ten Exemplare 210 gezählt, es dürften aber wohl noch 50 bis CO mehr sein. Das Hinterende ist stumpf. Die Stirnfühler (Kopflappen) sind unregelmässig viereckig, vorne breit mit stumpfer Spitze und geschweiften Kändern. Fünf mässig lange Fühler. Die Zahl der Oberkiefer, OK, ist elf. Die Unterkiefer, UK, sind getrennt vmd am freien Elnde mit Zacken versehen. Die Fühlercirren fehlen. Die Kiemen beginnen ( rst nach dem dreissig- sten Ringe und setzen sich bis nahe an's Ende des Körpers fort; ihre gnisste Anzahl ist vier. Sie sind lang fadenförmig und reichen bis nahe an die Mittellinie des Rückens. Die Rückencirre ist sehr kurz, der Durdi- schnitt des liorstenhöckers, y, bildet ein Dreieck. Es kommen sehr lange, haarf<»rmige, geschweifte, am Ende biegsame Horsten vor,«. Neben diesen einzelne gezähnte meisselförmige , b, deren äussere Zähne viel länger sind. Ferner Gelenkborsten mit langen säbelförmigen, c, und andere mit kurzen, stumpfen Endstücken, d. Endlich kurze dornformige ("Aciculae), e, von schwarzbrauner Farbe, an der Spitze entweder abgerundet oder mit kurzem Einschnitt. Die liauchcirrc ist sehr kurz und stumpf und sitzt auf einer grossen ovalen Basis. Neu-Seeland im Hafen von Auckland. Eunice macrochaeta. Sc umauda. Char. : Corpus planiusculum, bru/ieo-rubrum. Segmenta 'profunde partita. Branchiae subpectinatae tres vel quatuor; setae capillares longissimae Ihnhatae. Setae articulatae nec nou uncinatae fine liamatae. Cirrus dortsalis brevis , cirrus ventralis longior. Der Charakter und die Beschreibung dieser Form sind mangelhaft, da der Kopf fehlt. Der Körper ist mehr flach als rund, wahrscheinlich 30'"™ lang, 3™"" breit. Er ist rothbraun, in der Mitte der Ringe etwas heller. Die Einge sind tief eingeschnitten. Kopf, Kiefer und Fühler sind unbekannt. Die Kieiuen sind kammförmig zu drei bis vier, an einem Stamme, y. Die E-ückencirren sind kurz und konisch. Die haarförmigen Borsten, b, sind auffallend lang, so dass sie schon mit blossen Augen deutlich sichtbar sind. Daneben stehen meisselförmige Borsten, aa'. Im unteren Bündel sind Gelenkborsten, c, mit kurzen End- stücken, an denen sich Haken befinden, wie bei E. hamata. Den Schluss macht eine dicke Borste mit zwei Haken, d. Die Baucheirre ist länger und läuft spitz zu. An Korallenriffen im Süden von Jamaica. 129 Eunice teretiuscula. Sch.marda. Taf. XXXI [. Fig. 259. Cliar. : Corjms teretiusculiim ohscure-mride. Tentacula froiitalki {lohi cepliulici) roiuinlaia. Tenta- cula occipitdlla quinque. Cirri tci/Uictdures nulU. Maxillae octo inaequales. Brmichiae filiformes. Zälincl Ende. en her. Fig. 259 Die Länge des Körpers beträgt gO""", die grösste Breite 5mm_ DieZahl der Ringe gegen 200. Nicht nur die Rücken-, sondern aucli die I5auchseite ist ge^\ölbt. Die Farbe ist dunkelgrün, in l)raun, selbst in Schwarz übergehend. Die Kiemen sind blutroth. Das Vorderende ist breit, das Hinterende zugespitzt. Der Kopf hat als Stirnfühler zwei grosse, weit von einander abstehende Lappen. Am Hinter- haupte stehen fünf massig lange Fühler. Es sind acht Oberkiefer, OK, vorhanden, welche in vier Paare angeord- net sind. Jedes Paar hat eine andere Form; das innerste ist stark sichelförmig gekrümmt und ohne Zähne; das zweite und dritte Paar sind dünne Blätter mit vier Zähnen am inneren Rande ; einer des letzten Paares ist ein schmales, bogenförmiges Blatt ohne Zähne. Die zwei hornigen Un- terkiefer, UK , (Hlättchen in der Unterlippe), sind dünn, lang und zugespitzt. Die Kiemen, y, beginnen am sieben- undzwanzigsten Ringe. Sie entspringen von einer gemein- schaftlichen kurzen, kegelförmigen Basis. Ihre grösste Anzahl ist vier. Es sind lange dünne Faden , welche im Mittelstücke nahe zu den Rücken bedecken. Die Rücken- cirre ist cylindrisch, an den kiemenlosen Ringen dicker und länger als an den folgenden. Der Borstenhöcker ist gross mit einem unvollkommenen Einschnitte. Die obe- ren Borsten, a, sind lang und haarförmig in sehr grosser Zahl ; die meisselförmigen, h, sind in geringerer Zahl ; dar- unter stehen einige kurze dornförmige, c. Das untere Bündel bestellt aus Gelenkborsten mit säbelförmigen, schief gestreiften Endstücken, d. Die Streifung rührt wahr- scheinlich wie in andern Fällen von aufsitzenden kleinen Die Bauchcirre ist kurz und konisch. Zwei mässig lange Schwanzcirren befinden sich am bei zweifacher Vergrösserung. An der Ostküste von Cevlon. S c Ii III a r (I II : Mi>U(' wirliellose Tliiere. I. II, 17 130 Mit deutlich kammförmigen Kiemen. Eunice macrobranchia. Schmakda. Taf. XXXII. Fig. 258. Chav. : Corpus semicyltndricum , eupreum vel ruhro-brunescens. Tentactda frontalia pariim promi- iieutia , occipitalia quinque. Cirri tentaculares duo. Maxillae superiores Septem. In duo duodecim segmentis primts hranchiae nullae. In caeteris hranchiae pectinatae foliolis undecim. Cirrus dorsalis annulaius lon- (jissunns. Cirrus ventralis brevis et mammilla iriangulari oriundus. Segmentum ultimum quatuor cirris crassis. Der Körper ist halbrund, 200 lang, bis H""™ breit und zählt 240 Ringe. Die Farbe ist kupferroth oder braunroih mit starkem Me- tallglanz. Die Kiemen sind purpurroth. Der Stirnrand ist wenig ge- wölbt und trägt zwei grosse palpenartige, wenig abgeschnürte Stirn- fühler. Am hinteren Rande des Kopfes stehen fünf Fühler, die weiss und roth quergestreift sind, und von innen nach aussen an Länge abnehmen. Auf dem ersten Segmente stehen zwei Fühler- cirren von ähnlicher Form und Farbe , wie die Hinterhauptsfühler. Die Oberkiefer, OK, sind in der Zahl sieben vorhanden und asym- metrisch ; die zwei Unterkiefer stehen unmittelbar darunter, sind aber nicht gezeichnet. Die Kiefer sind unverhältnissmässig klein. Die ersten zwölf Segmente sind ohne Kiemen, die folgenden tragen kammförmige Kiemen , elf auf jedem Stamme ohne die Endblätt- chep , ihre Farbe ist purpurroth. Ich fand einzelne mit Cothurnia bedeckt. An der Basis des Kiemenstammes entspringt eine lange pfrieraenförmigeRückencirre, die geringelt ist. Der ganze Fussstum- mel , f, ist bei etwas schwächerer Vergrösserung gezeichnet als die der übrigen Species. Der Borstenhöcker ist konisch. Die Borsten sind einfache und Gelenkborsten. Die einfachen haben theils die Form von allmählich spitz zulaufenden Haaren, b, mit rauher Ober- fläche b' , theils sind sie meisselförmig, aunda', mit gezähntem Rande auf langem, wenig gebogenem Stiel. Sie sind von verschiedener Länge und Breite. Die Gelenkborsten, die nur im unteren Bündel vor- kommen, haben einen dicken schief gestreiften Schaft, c; der obere Theil ist zungenförmig oder länglich-oval mit einem hakenartigen Fortsatz, die untersten stecken mit ihrem Schafte tief im Borsten- höcker. Die Baucheirre ist kurz, dick und entspringt von einem dreieckigen Höcker. Am letzten Ringe stehen vier dicke Girren um den After. Fig. 258 natürliche Grösse. Am Vorgebirge der guten Hoffnung. I 131 Eunice nigricans. Schmarda. Char. : Dorsum comexiusculum ex hruneo nigrcscens ; segmentum qnartum album. Ahdomen rubro- brmieuni. Tentacula occipitalia striata quiiique. Cirri tentacularcs duo. Maxillae superiores duodecim asyrnmetricae , inferiores duae disco striata. Ih anchiae in sexto segmento incipientcs pcctinatae , foliola usque duodecim tenuissima. Cirrus dorsalis longns ßliformis. Cirrtis ventralis i?i processu lamelliformi. Cirri caudales breves, striati. Die Länge des Körpers be- trägt über 110""", die Hreite G""". Die Zahl der Leibesringe bei 150. Der Rücken ist mas- sig gewölbt , dunkelbraun in's Schwarze geneigt. Der vierte Ring ist weiss; der Hauch roth- braun. Der Kopflappen ist von massiger Grösse , rundlich mit zwei wenig deutlichen Stirn- fühlern; fünf Hinterfühler und zwei Fühlercirren (Nackenfüh- ler). Die Fühler sind weiss und dunkelbraun gestreift. Die zwölf Oberkiefer, OK, sind ungleich, die vier vorderen in eine Gruppe durch faserige starke F)änder vereinigt; eine gefaltete Haut ist zwischen den Kiefern. Die Un- terkiefer, UK, sind getrennt und haben ein kalkiges Endo. Die Kiemen sind kammförmig und beginnen schon am sechsten Ringe. Die Zahl der Kiemen- fäden beträgt in der Mitte zwölf. Die Fäden sind sehr dünn. Der Kreislauf findet in ihnen in zwei - Gefässen statt, die am Ende der Kiemenfäden eine Schlinge bilden. Die Rückencirre ist lang und fadenförmig. Der Borstenhöcker ist gross und kegelförmig. Die oberen Horsten sind theils haarförmig mit rauher Ober- fläche, theils trichterförmig. Die Gelenkborsten sind im oberen Tlieile abgerundet und haben kurz vor dem Ende zwei Haken. Den Schluss macht eine dornförmige Horste, deren Ende einen stumpfen Haken und drei kurze Fortsätze trägt. Die Haucheirre steht auf einem lamellenartigen Fortsatze. Die Schwanzcirren sind kurz und wie die Fühler gestreift. Im Sande der Keys südlich von Port Royal in Jamaica. 17* 132 Eunice schemacephala.* schmarda. Taf. XXXII. Fig. 260. Char. : Corpus subcylindricurn postice attenvaium ruhro-hrunescens . Caput subqtiadrangulare. Tentacula novem, quatiior frontalia ovaha brevia ; quinque occipitalia ßliformia. Cirri tentaculares diio. Maxillae superiores undecim, inferiores duae. Branchiae in segmetito qainio incipientes pectinatae, ßlis novem. Cirrus dorsalis filiformis longus. Cirrus ventralis brevis basi conica. Der Köqier ist fast rund, bei 1 10""» lang und 6>""" breit. Das Schwanzende ist dünn zugespitzt. Die Farbe ist glänzend metallisr luothbraun mit blauem Schiller. Die Mitte der Ringe ist heller gefärbt. Die Kiemen sind purpurroth. Der Kopf ist fast viereckig. Zwischen den zwei äusseren ovalen Fühlern (palpenartige Fortsätze) stehen zwei unvollkommene kleinere Stiru- fühler. Vom hinteren Rande entspringen fünf geringelte Fühler und vom Hintertheile des ersten Ringes zwei Fühlercirren. Das Kaugerüst besteht aus elf Oberkiefern, OK, das erste Paar , das längste , ist sichelförmig gebo- gen mit stumpfer Spitze ; das zweite Paar ist breit mit zwei Fortsätzen und drei Zähnen, das dritte, vierte und fünfte Paar sind ungleich. Die Unterkiefer ZJJT, sindHorn- blättchen in der Unterlippe mit schiefen , von der Mit- tellinie divergirenden Streifen, gegen das Ende ver- schmächtigt und nach aussen gebogen. Die Kiemen be- ginnen am fünften Ringe und enthalten neun lilättchen in jedem Stamme. Die Rückencirren , f, sind lang und fadenförmig. Der Borstenhöcker ist rundlich. Die obersten Borsten sind meisselförmig , b , mit gezähntem Rande, die darauf folgenden, «, sind lang, gekrümmt und mit einer Reihe kurzer Fortsätze bedeckt. Darauf folgen dickere, wenig gekrümmte, mit kurzer Spitze, c, oder gänzlich abgestumpfte. Zuletzt folgen Gelenkborsten mit kurzer Sichel. In der Mitte zwischen beiden stehen kurze pfahlartige Borsten , Aciculae. Die Baucheirre ist kurz und sitzt auf einer kegelförmigen Basis. Die Schwanzcirren sind mässig lang. Fig. 260 bei zweimaliger Vergrösserung. Im Süden von Port royal in Jamaica. Diopatra. Audouin et M. Edwards. Char.: Tentacula septem vel novem quurum quinque longiores. Branchiae spiraliter aut penni- cillatim dispositae. Maxillae par es sex aut plures dissimiles . * Zyri^a-To, Viereck. i 133 Diopatra phyllocirra. Schmahda. Taf. XXXII. Fig. 201. Char. : Corpus depressum , ßavo-ruhesceiis vel ruhro-hrtmescens , linea mediana violacea. Caput minutum. Tentacula tiovem quarum duo frontalia et tria occipitalia. Muxillae superiores sex. Branrhiae foliolis spiraliter dispositis. Cirrus dorsalis foJiosus Der Körper ist flach, bis 240"'" lang, 6™'" breit und zählt 200 Ringe. Die Farbe ist rötlilich-gelb bis röthlich- braun mit einer violetten Längslinie auf dem Rücken. Die Kiemen sind hellroth. Der Kopf ist klein. Die Zahl der Fühler ist neun, sie sind in folgender Weise angeordnet : An der unteren Seite des Ko])fes stehen zwei Stirnfühler (palpenartige Fortsätze) und drei Paar Oberkiefer, OK, das grössere ist sichelförmig , das zweite mit neun , das dritte, längere aber schmälere mit zwölf Zäbnen. Die Un- terkiefer, UK, sind vorn verwachsen. Oben zwei fadenför- mige Fühler, darauf folgt ein grösseres Paar, am Hinter- theile des Kopfes stehen die drei grössten Fühler, der unpaarige etwas nach rückwärts. An seiner Basis stehen die beiden Augen und neben diesen zwei kleine Fühler- cirren , kaum grösser als die an der Stirn Alle Fühler sind geringelt. Die Kiemen beginnen schon am ersten Ringe , sind aber dort nur fadenförmig ; im weiteren Ver- laufe sind die Hlättchen spiralig um den Stamm gereiht und gegen das Ende federbuschartig zusammengedrängt. Ich fand auf ihnen stiellose Vorticellen. Die Rückencirre ist blattförmig und schief-herzförmig mit lang ausgezoge- ner Spitze. Der Borstenhöcker, y, ist kugelig und trägt dreierlei Borsten ; meisselförmige, b, mit convexem Rande, einfache, breite, gesäumte, schiefgestreifte, a, und Ge- lenkborsten mit Haken, c. Die letzteren bilden die Minder- zahl, bloss eine bis drei. Die Baucheirre ist kurz und kegelförmia:. Fig. 261 natürliche Grösse. An der Ost- und Südküste von Ceylon bei Trinkomalie und Belligamme. Uebersiclit der Familie Amphinomea. Savigjvy, Cliar. : Segmerita oraliaplura. Tetitacula milla , mit 1 , 4, 5 auf 1 . In dorso seymento- riun oraliiitH plerumque caruncula. Branchiae dorsales penicillatae fasciculatae , pectinatae, dendri- ticae aut pinnatae. Maxillae nullae. Processus laterales imi- aiit hiseriales. Setae capillares, serratae, hidentes, nec non aciculae. A. Caruncula nuUa. a. Pinna una. a. Tentacula quinque. Hranchiae fasciculatae. IBippoilut'. AuDuuiN et M. Edwards, ß. Tentacula nulla. ISranchiae filiformes in linea transversali. Lopiioiioül. Costa. y. Tentacula octo. ISranchiae lamelliformes. Zotlicit. Kisso. d. Tentacula nulla. Hranchiae in fasciculis duobus. Didyiiiobraiicliiis. Schmakda. h. Piiinae duae. Jiranchiae pectinatae. Ai'istrBiia. Savigny. 15. Caruncula. Pinnae duae. a. Tcnta( ula unum, quatuor aut Septem cirriformia. I'raiicliiao dcndriticae nume- rosac in latere scgnientorum dccurrentcs, oculi duo. Eiiplirosyiie. Savigny. ß. Tentacula quinque ; bram hiae dorsales fasciculatae. a. Oculi quatuor. Hranchiae f isciculatae (quastenförmig) aut pectiniformcs , in pinna superiore affixae. 1. Pinna superior erecta. Anus non terniinalis. :\'otopyf;o.s. Grube. "2. Pinna superior horizontaliter extensa. Anus terminalis. Aiiipluiioiiio. Blainville. b. Oculi duo. Hranchiae pinnatae, a pinnis remotae. riiloeis«. Savigny. 135 Die Familie, ausgezeichnet durch lebhafte Farben, besonders der Kiemen, ist eine vorwaltend tropische. Einzelne Formen reichen in das Mittelmeer und einige wenige ausnahmsweise selbst nach Norden, Euphrosyne borealis Oersted ist an den Küsten Grönlands zu Hause. In den tropischen Meeren sind es vorzugsweise die Korallenriffe, auf denen sie in grosser Menge vorkommen. Sie weiden die zarten Schwämme, die darauf wachsen, ab, leben aber auch von kleinen Weich- thieren. Sie sind langsam in ihren Bewegungen, wenn sie kriechen, und haben nichts Räuberisches in ihrer Ijcbensweise, da ihnen die Kiefer und harten Papillen am Rüssel mangeln. Eine Ausnahme macht vielleicht Risso's Zothea , die zwei Kiefer haben soll, aber von späteren Beobachtern nicht wieder gesehen worden ist. Manchmal scheinen sie auf den Fucusbänken in der hohen See vorzukommen. Einige leben in einer Art Gehäuse der einfachsten Form aus coagulirtcm Schleime. 136 Euphrosyne. Savigny. C'liav. : Teniacula umim, quatuor aut Septem cirriformia. Caruncula lamellosa. Processus laterales hiretnes. Branchiae numerosae in urhusculod ramosos dioisae in latere segmentorum decurrentes. Oculi duo. Euphrosyne polybranchia. Schmarda. Taf. XXXIII. Fig. 2ii4 287. Char. : In segmentis mediis hranchiae duodecim in ntroque latere. Cirri dorsales duo ad basin primae et ultimae hranchiae. Cirrus oentralis ßliformis. Setae capillares , bidentes et aciculae fine alatae. Corpus miniatum. Branchiae pmrpureae. Eine grössere Anzahl von Exemplaren, die ich am Vorgebirge der guten Hoffnung fand, erlaubte mir, die innere Structur näher zu untersuchen. Das grösste Exemplar maass 44™"' in der Länge, bei 12™™ Breite. Der Rücken ist gewölbt, der Bauch flach; die Farbe des Körpers ist mennigroth. Die Zahl der Körperringe beträgt 50. Das Thier ist an seinen beiden Enden schmäler, abgerundet. Im vorderen Theile des Rückens ist die Carunkel, welche vom zweiten bis zum siebenten Ringe reicht. Sie besteht (Fig. 265.) aus einer schmalen Leiste, an deren Seiten ein niedriger flügeiförmiger Fortsatz verläuft; das vorderste Ende schwillt zu einer kugelförmigen Er- höhung an, welche zwei kleine schwarze Augen und sieben Fühler trägt. Von diesen stehen fünf am vorderen Rande und zwei am hinteren; alle sind kurz und von den vorderen reicht keiner über den Rand des Kopfes. Die Mundöff'nung liegt auf der unteren Fläche und wird von einer dickhäutigen, schildförmigen Oberlippe, welche vom ersten bis zum vierten Leibesringe reicht, und von einer kürzeren und schmäleren Unterlippe begrenzt. In der Mittellinie des Rückens ist ein bis 2™™ breiter Streifen, der weder von den Kiemen noch von den Borsten bedeckt wird. Die Kiemen stehen in Reihen, an ihrem inneren und äusseren Rande ist ein (.'irrus Fig. 266. Die Zahl der Kiemen betrug im neunten Leibesringe zwölf. Jede entspringt mit einem kurzen, dicken Stamm, der drei Aeste hat, Fig. 267, die sich nochmals theilen. Am äusseren, inneren und oberen Rand der Kiemen, stehen lange, steife Borsten, Fig. 268 und 269, an ihrem Ende in zwei Zinken ausgehend, wovon die eine kurz und etwas nach aussen gerichtet, die zweite länger und die Fortsetzung des Uauptkörpers ist. Sie sind hohl und stellenweise ist der Canal erweitert, ihre Hornsubstanz ist farblos, aber die darin enthaltene Flüssigkeit goldgelb. An dem unteren Rande der Kiemen steht eine Reihe von kürzereii und feineren Borsten, Fig. 270, die an ihrem Ende einen blattartigen Fortsatz tragen, unter rechten Winkeln sich mit einander vereinigen und ein Gitter, Fig. 271, bilden. Um den Rückencirrus stehen feine Haare. Die Fussstummeln tragen pinselförmige Borstenbündel, deren Borsten ganz die Gestalt der grossen Rückenborsten, Fig. 268 und 269, haben. Sie sind über 1™™ lang. Die Haut besteht aus mehreren deutlichen Schichten. Die Epidermialschichte ist fein gestrichelt, die einzelnen Schichten lösen sich bei starker Vergrösserung in Systeme von wellenförmig angeordneten Punkten auf, welche Hautverdickungen sind und das Phänomen des Irisirens hervorbringen, Fig. 272. 137 Das Corium besteht aus gelblichen langen Fasern , zwischen denen sich ISündel von feinen Haaren keulenförmige Horukörper (Fig. 273), und schmale Stäbchen von xV"'" Länge finden (Taf. XXXIII. Fig. 274), zwischen den Fasern finden sich auch noch kleine stäbchenförmige Körper, von -gV""" T^änge, welche in Zellen eingeschlossen sind. Zerstreut kommen Anhäufungen von kleinen schwarzen Figmentzellen vor, und um die Einpflanzungsstellen der Horsten kleine kugelförmige Drüsen. Der Verdauungsapparat (Taf. XXXIII. Fig. 275), ist sehr entwickelt. Der Schlundkopf, von dem ein grosser Theil vorgestülpt werden kann, ist cylindrisch und hat in einem Exemplare eine Länge von 3.6""". Starke Muskeln, welche ihn zurückziehen, haben eine Länge von 6.4™™ und reichen bis zum 14ten Eing. Seine breiteste Stelle misst 3.4""". Der obere Theil des Schlundkopfes bildet einen Ring von knorpeliger Härte mit hervorragenden Kerben, welche sich in Läng.sleisten durch das erste Drittel fortsetzen. Auf diesen Längsleisten sitzen kleine, schwarze, hornartige Hervorragungen , Schlundzähne, darauf folgen im zweiten Drittel Querreihen von Zähnchen, in Form von vierseitigen Hervorragungen (Fig. 276). Der untere Theil ist weicher, längsgestreift und besteht aus einem ^Nluskelnetz von Längs- und Querfasern , pflasterförmigem Epi- thelium, in welchem geschwänzte Pigmentzellen zerstreut vorkomme!]. — Die innere Haut ist gefaltet und hat dunkle Querstreifen, welche die Längsfalten unter rechten ^Yinkeln kreuzen. Diese dunklen Säume rühren gleichfalls von hornartigen Verdickungen her, die als Zähne functioniren. Der Darm (Fig. 275), zerfällt in drei Theile, der Haupttheil erstreckt sich durch beinahe f des Körpers, hat eine Länge von 22'"™ bei einer Breite von 4™™. Nach rückwärts verschmächtigt er sich. Er macht eine Biegung und zerfällt dadurch in einen aufsteigenden Darm von 5 bis 6""" und einen absteigenden von 9 — 10""". Der erste Theil hat einen Beleg von Leberzellen (Fig. 277), welche gruppenweise angeordnet, dem Darme ein geflecktes Aussehen geben. Blind- därme fehlen, wenn man iiicht die kurzen Zotten von kegelförmiger Gestalt dafür ansehen will (Fig. 275 und vergrössert Fig. 278); auch auf ihnen Beleg von Lebcr.schicht. Die Leberzellen enthalten Körner in Reihen, welche ihnen ein gestreiftes Aussehen geben. Die darunter liegende Schichte besteht aus gelblichen structurlosen Fasern, von 0.00 i""" Durchmesser (Taf. XXXIII. Fig. 279). Der untere Theil des Darmes hat über dem Fasernetz gross'e Zellen (Taf. XXXIII. Fig. ?S0) und unterhalb desselben Zotten, welche frei in die Darmhöhle ragen (Taf. XXXIII. Fig. 281 eine solche bei starker Vergrösserung). Der Darminlialt besteht aus kalkigen Resten, Annelidenborsten und Spicula von Schwämmen (Taf. XXXIII. Fig. 282). Das Gefässsystem folgt dem allgemeinen Annelidentypus. Auf der Bauchseite liegt in der Mitte ein grosser Gefässstamm mit zwei parallelen kleineren Seitenstämmen, die durch Queräste mit einander verbunden sind und zahlreiche Netze bilden. Der mittlere Theil in der Nähe des Schlundkopfcs ist etwas erweitert. In diesen Gefässeu sieht man deutlich zwei Häute, von denen die äussere gestrichelt ist und die innere in Form von Querbändern sich ablagert. Diese Querringe sieht man selbst noch in den feinen Verästelungen der Hauptgefässe. Der unpaare Stamm versorgt den Darm. Er bildet zierliche Wundernetze (Taf. XXXIII. Fig. 283). Die Seitenstämme versehen vorzugsweise die Eierstöcke. Auf der oberen Fläche des Darmes ver- laufen zwei Rückengefässe, die an jeden Ring einen starken Querast abgeben und aus dem Zweige für die Kie- men entspringen. In diesen folgt die Verästelung bis in die letzten Kiemenblättchen. — Das Blut ist roth. Ich fand keine isolirten Blutkörperchen, aber hie und da kleine Klumpen, die aus runden Körpercheu von 2 oö-""'" Grösse bestanden. Die Kiemen bestehen aus zwölf Stämmen , ihre Endigungen gehen in kleine herz- förmige oder kegelförmige Anschwellungen aus, welche dicht mit Flimmerepithel bedeckt sind. Sie sind blassroth, während ihre Stiele dunkel-purpurroth sind (Taf. XXXIII. Fig. 284). Von Geschlechtsorganen habe ich nur die weiblichen beobachtet. Die Eierstöcke bestehen aus Schläuchen, die gewunden sind und oft eine Länge von 8™™ erreichen. Sie liegen zwischen der mittleren und inneren Faserschicht. Ihre Haut ist dünn und schwach gestreift, in ihrer Mitte verläuft ein Blutgefäss. Sie vereinigen sich zu grösseren Ausführungsgängen (Oviducten) und münden neben dem After oder oben an den innersten Kiemen (Taf. XXXIII. Fig. 286). Das Nervensystem besteht aus einem doppelten Nerven- strang, dessen Ganglien mit einander vereinigt sind. Er liegt in einer festen faserigen Scheide. Die Nerven- S c Ii III a r il .1 : Ni-uc w ii ln-lliise Tliifre. I. II, 18 fasern enthalten eine breiige Masse. Die Elemente der Ganglien bestehen aus Ganglienkugeln und dunklen, violetten Pigmeutkugeln mit einem deutlichen Kern. Ein grosses Ganglion ist ober dem Schlundkopf, ein zweites unter dem Schlundkopf, mit dem ersteren durch Commissuren verbunden. Als das Centrum eines Eingeweidenervensystems ist ein Ganglion zu betrachten, welches am Rücken des hinteren Theiles des Schlundkopfes liegt (Taf. XXXIII. Fig. 287). Jederseits geht ein grosser Ast ab, der sich alsbald in zwei theilt und den Schlundkopf mit Aesten versieht. Am Vorgebirge der guten Hoffnung, in der Tafelbai auf Steinen nahe unter dem Meeresspiegel. Didymobranchus. Schmarda. Char. : Carunctda et te/itacula nulla. Cirri tentaculares . Pinna tma. Branchiae in fasciculis diiohun , pectinatae. Cirrus dorsalis nec non ventralla ßliformis. Didymobranchus cryptocephalus. Schmarda. Taf. XXXIII. Fig. 262. Char.: Corpus sangimieum , tetragonum, vermiforme , postice attenuatum. S egmentum cephalicuvi inferum minimum , segmenia tria anteriora cirris tentaciilarihus simplicihus sex. Branchiae in utroque latere hinae pectiniformes, in segmentis posticis decrescentes. Der Körper ist vierkantig, vorn plötzlich abgeschnitten , nach hinten allmählich ver- schmächtigt. Die Länge beträgt 40™™, die grösste Breite 4""". Die Zahl der Leibesringe be- trägt 45. Die Farbe des Körpers ist mennigroth, die der Kiemen scharlachroth. Das Kopf- segment ist klein, nach abwärts gerichtet, ohne Fühler und andere Anhänge. Die drei fol- genden breiten Segmente sind kiemenlos und tragen jederseits eine einfache Fühlercirre. Diese Cirren entsprechen den E-ückencirren der folgenden Glieder, die gegen das Ende isolirt auftreten , vom vierten Segmente aber bis über die Mitte zwischen den Kiemenbün- deln stehen. Nach rückwärts rücken die Cirren sehr hinauf, selbst über die Kiemen. Diese sind kammförmig, A. Die Zahl ihrer Fäden verringert sich und besteht am Ende des zweiten Drittels nur aus zwei Fäden. Ober und auf der inneren Seite des Cirrus ist eine Gruppe von Borsten in radienartiger Anordmmg und von spindelförmiger Gestalt, o. Die Borstenhöcker sind einzeilig und enthalten dreierlei Borsten, «, oben haarförmige schwach gebogene, h, stärkere an der Spitze schwach gekerbte, c, und unten zweizinkige, c?. Alle Borsten sind im Verhältniss zu anderen Formen klein und zart. Der Bauchcirrus ist fadenförmig. Südsee, aji der Playa ancha bei Valparaiso auf Steinen. 139 Didymobranchus microcephalus. Schmarda. Taf. XXXiri. Fig. 263. Char.: Corpus vermiforme , quadrangulare , postice attenuatum viride. Caput conicum vrurimum. Segmenta dm ctrns srmpliciLus quatuor. Branchiae in ultimis segmentis decrescentes. Cirrus dorsulis setis majoribus simplicibus pracditinn. Diese Form hielt ich anfänglich für eine blosse Farben-Varietät der vorigen Speeles. Aber ausser der Farbe fand ich noch andere Unterschiede: Die Zahl der Füh- lercirren ist nur vier. Die l^orsten um den Rückencirrus, A, sind in geringerer Zahl vorhanden , sie sind aber grösser und länger, nicht spindelförmig, a. Die Borsten im Horstenhöcker sind zahlreicher, bis 60. Die haarförmigen l^orsten, b, sind dünner aber seltener. Dagegen sind die Zinkenborsten, c, d, überwiegend. Ich fand sie unter denselben Umständen an der Küste von Chile wie D. crypto- cei^hahis. Amphinomea. Amphinome. blainvillk. Cliar. : Carmicula et tentacida quinque. Oculi quatuor. Branchiae cirratae-fasciculatae in piima superiori. Amis tcrminalis. Dieses Geschlecht ist ein vorwaltend tropisches und die meisten dazu gehörigen Thiere leben in den Meeren der beiden Indien. Der nördlichste Punkt ihrer Verbreitung ist das Mittelmeer an den Küsten Siciliens und Griechenlands. Sie haben rothes und grünes Blut und es ist sogar möglich, dass bei ein und demselben Thiere in verschiedenen Zeiten die Farbe wechselt. Sie sind Uferbewohner und lieben besonders Korallenriffe. Aus- nahmsweise hat sie Dostumier in hoher See 150 Lieues südöstlich von den Azoren gefunden, wahrschein- lich zwischen Fucus durch die Meeresströmungen verführt. Der Charakter des Geschlechtes liegt in seiner Karunkel, in seinen quastenförmigen Kiemen und in seinem doppelten Borstenhöcker. Man unterscheidet zwei Gruppen, in der einen ist die Karunkel gross und länglich , in der andern kurz und herzförmig. Es sind fünf Fühler vorhanden und vier Augen, die hinteren sind weniger deutlich. Alle haben mehr oder weniger ein vierkantiges Aussehen. 140 Kariinkel gross. Ampliinome smaragdina. Schmaeda. Taf. XXXIV. Fig. 2S8. Cliar.: Corjnis suhquudrungidure viride. Dorsmn contexiusculum abdomine latius; carimctila, usque ad quintum secjinentum , ovalis , ex paribus lamellarum octo ad notem cotivergentibus. Branchiae smaragdinae sex usque s elftem , in secundo segmento incipientes. Setae pi/inae superiores , simplices longissimae. Cirrus dorsalis longus filiformis. Pinna inferior setis in penicillo piano latioribus versus ßtiem nec non bidentibus serulutis. Cirrus centralis brecior*. Die Karuiikel erstreckt sich bis zum Ende des fünften Leibesringes. Die Kiemen beginnen schon am zweiten Ringe. Die Länge des Körpers beträgt im Zustande der Ruhe 220"""; die grösste Breite 17""". Die Breite nimmt nach hinten nur allmählich ab. Die Zahl der Ringe beträgt 96. Der Körper ist vierkantig; der Rücken flach gewölbt und etwE^s breiter als die l^auchfläche. Die Farbe ist grün mit lebhaftem jNIetallglanz ; am Rücken lebhafter als an der Seite und am Bauche. Die Kiemen sind smaragdgrün. Sie bestehen aus sechs bis sieben Stämmen, an denen die Blättchen fransenartig stehen. Die Carunkel ist grün und oval, aus zwei Reihen etwas convergirender Lamellen (acht bis neun) be- stehend. Vor ihrem vorderen Ende entspringt ein Fühler, die vier übrigen sind von l^)Orstenbündeln begleitet und daher eigentlich C-'irrcn. Die Borstenhöcker sind durch die breite Seitenwand des Körpers von einander getrennt. Die obe- ren, A, entspringen unmittelbar unter den Kiemen und tragen einen flachen, bis 7™"" langen 15orstenbündcl. Seine Borsten sind einfach, dünn und haarförmig, a, sein Cirrus ist lang und dünn und entspringt mit einer breiten Basis vom hin- teren Rande. Der untere Borstenhöcker, B, trägt einen breiten, fast fächerfihmigen aber viel kürzeren, flachen Borstenbündel mit einem kleinen Cirrus. Seine Borsten, sind breiter und am Ende des concaven Randes mit kleinen Zähnen versehen, b ; andere sind Zinkenborsten, c. Die Abbildung Fig. 288 in natürl. Grösse. Jamaica, auf Korallenriffen südlich von Port royal. Amphinome sanguinea. Schmarda. Taf. XXXIV. Fig. 289. Char. : Corpus subqtiadrung alare rubrum utrimque paullulu7n attenuatum. Caruncula trapezoidalis usque ad quartum segmenturn. Bruncliiae sanguineae ; frunci octo ramosi, lamellarum p)aribus Septem convergen- tibus. Cirri dorsales et ventrales filiformes terminales. Setae j)innae superioris simjüices , inferioris latiores fine dentatae. Diese Amphinome gehört gleichfalls zu den grösseren Formen. Sie hat im mittleren Zustande eine Länge von 158""", bei einer grössten Breite von 13™"'. Die Zahl der Leibesringe beträgt 78. An ihren beiden Enden ist sie etwas zugespitzt. Die Körpergestalt ist fast vierkantig, doch sind die Seitenwände verhältniss- niässig schmäler als in ^. smuragdina. Die Farbe des Körpers ist mennigroth; die Kiemen sind blutroth, von derselben Farbe ist auch die trapezoidale Karunkel, die jederseits sieben schiefstehende Leisten enthält; * Der Charakter ist vielleicht etwas zu detaillirt; ich that es aus dem Grunde, um möglichst viele Anhaltspunkte zu geben, da wir von vielen Amphinomen ältere Beschreibungen haben und es daher nicht unmöglich war, dass diese Speeles schon beschrieben ist. 141 jede dieser Leisten erscheint bei schwacher Vergrösserung gefiedert ; ihr vorderer Theil endet in eine knopfförmige Anschwellung und trägt drei Fühler, von denen der mittlere länger ist, als die seitlichen. Zwei dünne Fühler stehen unterhalb der Karunkel am Anfang der Oberlippe. Vor der Karunkel stehen die Augen. Die Karunkel reicht bis zum vierten Hinge. Der Mund liegt auf der unteren Fläche zwischen dem dritten und vierten Leibesringe. Er ist länglich-oval. Von seinem vorderen Theile entspringt die lange, gefurchte Oberlippe mit den zwei schon früher erwähnten Fühlern am Ende. Vom unteren Rande er- strecken sich einige Längsstreifen, die vom fünften bis siebenten Ringe sich fort- setzen. Die JJorstenhückcr sind zweizeilig. Die oberen tragen die Kiemen und ent- springen nicht in gleicher Linie , sondern abwechselnd bald höher bald niedriger am Rücken. Die Kiemen enthalten bis acht Stämme, die von dem kurzen Hauptstamme abgehen. Jedes Stämmchen spaltet sich in drei Zweige, deren jeder zwei ovale Kie- menblättchen trägt. Die Rücken- und Baucheirren stehen am Ende der Ruder; sie haben die Länge der Borsten. Die oberen Borstenbündel erreichen die Länge von 2mm ujjjj darüber. Die unteren sind kürzer und dünner aber breiter. Die Borsten des oberen Bündels, a, sind einfach und an der Spitze haarförmig ausgezogen, die des unteren Bündels, h, sind breiter und an ihrem Ende gesägt. Die Zinkenborsten vermisste ich. Ich fand mehi-ere Exemplare von dieser Speeles in kleinen zusammengekitteten Röhren, welche ganz denen der Terebellen gleichen. Die IJewegungen sind langsam kriechend. Hg. 289 in natürliclier Grösse. Im Süden von Jamaica auf Korallenriffen. Amphinome latissima. Schmaeda. Taf. XXXIV. Fig. -291. 29 La. Char: Corpus lutisöimum riride-brunescens. C'uruncuJa ohlovga. Branchiae ruhro-hrunescentes. Citrus dorsahs et ventralis breves. Pinna superior setis cupillarihus curvatis et serratis. Pinna inferior setis bidentibus. Der Körper ist breiter als bei allen übrigen Amphinomen, er misst 17"", von denen 7"" auf die Borsten kommen, bei einer Länge von nur 100™". Die Zahl der Leibesringe beträgt 93. Die Farbe ist grün-braun oder bräunlich-grün mit braunen Punkten. Die Karunkel und Kiemen sind röthlich-braun. Die Karunkel hat eine längliche Form und geht bis zum Ende des vierten Segmentes. Die Rückencirre ist kurz. Die Borsten des oberen Bündels sind von zweierlei Art, die einen sind lang, a, wie eingeknickt und im letzten Drittel schwach gebogen, die andern sind breiter mit gesägtem Rande, b. Die des unteren Bündels sind längsgestreift und zweizinkig, c, an der Stelle, wo die Zinken abgehen, breit. Die Zinken sind von ungleicher Grösse und gegen einander gebogen. Die l^auchcirre ist kurz. Fig. 291 bei zweifacher Ver- grösserung. Fig. 291 a zeigt die Kiemen mit dem Rückencirrus, darunter die beiden Bor- stenbündel. An der Ost- und Siidküste von Ceylon. 142 Amphinome longicirra. Schmarda. Taf. XXXIV. Fig. 292. Char. : Corpus obsolete quadrangulare laete-viride . Dorsum convexum. Caruncula oblong o-ovalis. OcaJi quatuor circum carunculam in quadrangulum dispositi. Cirrus dorsalis setis longior. Setae pinnae supe- rioris capillures vix geniculatae, aliue serratae. Cirrus ventralis longitudhie setarum. Bratichiae smaragdinae tr Uli eis bre o is s im is . Der Körper ist lebhaft gelb-grün ; die Kiemen , Girren und Fühler beinahe smaragdgrün. Die Länge beträgt 30™"", die Breite 5™"; er zählt 68 Ringe. Der Rücken ist gewölbt, der vierkantige Typus dagegen unvollkommen ausgesprochen. Die Karunkel ist verhältnissmässig gross, länglich-oval ujid reicht bis zum sechsten Segment (den Kopf dazu gerechnet), von ihrem vorderen Ende entspringt ein Fühler, vier andere Fühler entspringen von dem halbkreisförmigen Kopf läppen , A.. Die vier Augen stehen am vorderen und Seitentheil der Karunkel und bilden ein Viereck. Die Kiemen sind stammlos oder die Stämme sehr kurz mit je drei bis vier Blättern. Das obere Borstenbündel trägt lange Girren , die etwas länger als die Borsten sind. Die Borsten sind theils haarförmig, im letzten Drittel schwach eingeknickt, a, die brei- teren, b, etwas säbelförmig gekrümmt, gegen das Ende gesägt. Die Zähne sind jedoch weniger nach abwärts gekrümmt als in Amphinome indica. ])as untere Bündel ist kürzer und besteht aus zweizinkigen Borsten, c. Die Abbildung Fig. 292 bei vier- facher Vergrösserung. Belligamme in Geyion. Eine Varietät mit weniger dicken Borsten ist von der Ostküste Ceylons. Amphinome indiea. Scumarda. Taf. XXXV. Fig. 294. Char. : Corpus longum, angustum , viride-caerulescens. Caruncula scutata , antice truncata , postice aiigustior et rotundata usque ad quartum segmentum extendens. Brunchiae laete-virides ; trunci usque sex ramost vel-stibramosi. Cirrus dorsalis longitudine setarum. Cirrus centralis setis brevior. Fasciculus setarum inferior siipertori brevior. Setae capillarcs geniculatae , capillures et serratae , in pinna inferiori bidentes. Der Körper ist lang, schmal und wenig hoch, 220""" lang, bis 15™°' breit, zählt 129 Körperringe und ist bläulich-grün mit starkem Metallglanz. Die Kiemenbüschel sind grasgrün. Die Garunkel ist schildförmig, vorn etwas breiter und gerade abgeschnitten, nach rückwärts schmäler und abgerundet. Sie reicht bis in den vierten Leibesring. Die Kiemen haben bis sechs Stämme mit fünf Blättchen, manche sind verzweigt. Die oberen Borsten- bündel sind länger. Die Borsten bestehen aus langen haarförmigen , gegen das Ende unter einem stumpfen Winkel gebogenen Borsten, a, aus andern breiteren, mehr geraden und aus sägeförmigen , b, deren Zähne etwas nach rückwärts gerichtet sind. Das untere Bündel ist kürzer, schmäler und besteht aus zweizinkigen Borsten, c. Der l^auchcirrus ist kürzen als der Rückencirrus. Die Abbildung Fig. 294 ist in natürlicher Grösse. Ceylon auf Felsen und Korallenriffen bei Trinkomalie und Belligamme. i \\ i 143 Amphinome (Notopygos?) jamaicensis. Schmakda. Char. : Corpus suhquadrangtdare, ruhescens Carimcula ocalis. Setue piunae superioris cupillares curvatae spinula hrevi et ereciae serratae ; i?i j^inna inferiori setae obsolete hidentes. Amis in dorso segmentl dtimi Ich hielt diese Form im Anfange für eine junge A. sanguinea, von der sie sich durch die Borsten unterscheidet. Mit Notopijgos hat sie die Lage des Afters gemein, unterschei- det sich jedoch durch die horizontale Stellung des oberen Ruders. Der Körper ist vier- kantig; die Länge des Weingeistexemplares beträgt 60™™, die l^reite 6""", er zählt bei 70 Ringe. Die Farbe ist röthlich. Die Carunkel reicht ins dritte Segment und ist oval. Die Kiemen sind scharlachroth , ihre Büschel klein. Die Baucheirre ist sehr kurz. Die Rückencirre ist von der Länge der oberen Ijorstcnbündel. Das obere Borstenbündel ist kürzer als das untere. Seine Borsten sind von zweierlei Art: u lange, dünne, gebogene, gegen das Ende des zweiten Drittels mit einem kurzen, spitzigen Zahne versehene, also eigentlich unvollkommene Zinkenborsten, und gerade, an dem einen Rand gesägte, h. Die Borsten des unteren Ruders sind auffallend dick und stark, der kürzere Zahn ist wenig entwickelt, der längere breit, c. Der After steht am Rücken des letzten Segmentes. Auf KorallenrilFen südlich von Port royal in Jamaica. Amphinome encopochaeta.*^ schmarda. Taf. XXXV. Fig. 293. Char.: Corpus ruhescens obsolete teirugonum. Caruncida oblonga ; postice processu conico in segmentu quinto. Brmichiae rarae truncis curentes ; foliola duo — quinque sanguineae in linea iransversali aggrcgata. Cirrus dorsahs setas superans. Setae pinnae superioris capillares vix geniculatae ; aliae erectae cremdatuc. Pinna inferior setis bidentibus. A. Der Körper ist unvollkommen vierkantig, hellroth, 20""" lang, mit den Borsten 2.5""" breit, zählt 72 Ringe und verschmächtigt sich allmählich nach hinten. Die Borsten ragen 0.5""" hervor. Der Kopf läppen ist rundlich und trägt vier Fühler. Die Karun- kel ist länglich, blutroth mit wellenförmigen Rändern, vorn in einen Fühler, hinten in einen kurzen cylindrisch-konischen Zapfen ausgehend. Das Thier besitzt vier Augen, von denen die zwei grösseren vor den zwei kleineren zur Seite der Carunkel stehen. Der l\lund bildet eine Längsspalte, A, mit vier blattartigen Lippen, die oberen sind länglich, die unteren dreieckig. Die Kiemen sind blutroth. An den ersten Segmenten befinden sich zwei bis drei, an den mittleren bis fünf, gegen die Mitte verdickte Fäden, die in einer Querreihe stehen und einer Franse gleichen. Die Rückencirre ist fast so dick Amphinome longicirra, im Ursprünge dick und wie die Kiemen blutroth. Die Bor- sten des oberen Ruders sind haarfürmig und schwach eingeknickt, a, andere sind gerade und am Rande gekerbt, b. Die Kerben sind stumpf, ihre Theilstriche setzen sich aber weitf ort. Diel^orsten des unteren Ruders sind zweizinkig, c. Die Baucheirre ist von der Länge der Borsten, aber kürzer als die Rückencirre. Fig. 293 bei vierfacher Vergrösserung. Ceylon, an der Südküste bei Belligamme. ^Eyxonij-fj , Kerbe; /tihij, Borste. 144 Amplimome macrotricha. Schmard^. Taf. XXXIV. Fig. 290. eil a r. : Corpus amjustim ßciDO-viride. Curuncida ohJoitcja antice pmdlulum latius usque ad segmetitum qaintum. JBranchiae luete-tirides , minores liaud numerosae. Cirri setis breciores terminales. Setae pmnae super ioris cupillares et serratae ; pinnae inferioris hidentes. Der Körper ist sehr lang aber schmal und von noch geringerer Höhe als bei den vor- hergegangenen Arten. Die Länge im Zustande der Ruhe beträgt 225""", die Breite 22'"'" und zählt 138 Ringe. Die Farbe ist gelblich-grün, die der Kiemen grasgrün. Die Karunkel ist länglich und einfach glatt, bis zum fünften Leibesringe reichend, vorne etwas breiter, mit drei kurzen Fühlern am vorderen Ende. Am Kopftheil sind zwei andere kurze Füliler. Die Borsten der oberen Bündel sind sehr lang und ragen 5'"'" aus den Höckern hervor. Sie sind entweder haarförmig und etwas gekrümmt, a, oder breiter, gerade und am Ende gesägt, h. Die der unteren sind kürzer, ragen nur 3™™ aus der Haut und gehen am Ende in zwei Spitzen von ungleicher Länge aus, von denen die längere und breitere eine stärkere Krümmung hat, c. Die Girren sind in beiden Bün- deln kürzer als die liorsten. Die Kiemen sind grasgrün und bilden kleinere Quasten als in den übrigen Arten, da ihre Verästelung minder zahlreich ist. Die Abbildung Fig. 290 ist in natürlicher Grösse. Im Süden von Jamaica auf Korallenriffen. Chloeia. Savigny. Char. : Carancula lamellosa, lirancliiae pinnatae ah pinnis remoiae. Oeuli duo. Chloeia viridis. Schmakda. Taf. XXXV. Fig. 295 — 305. Char.: Segmenta triyinta. Caruncula lamellis 21. Setae fasciculi interioris reces. Branchiae biplnnatißdae. Zwei Speeles Cl do ei a flava. Pallas und Chloeia riipestris. Risso sind bereits bekannt. Die unterscheidenden Charaktere zwischen dieser Speeles und der Cid. flava sind ziemlich markirt. Der Körper besteht nur aus dreissig Segmenten, die inneren Borstenbündel sind kürzer. Der Körper ist im frischen Zustande grünlich, an Weingeistexemplaren violett, zwischen den Leibesringen eine dunklere, beinahe schwarz- braune Binde; von derselben Farbe ist die Älittellinie des Körpers, die der Rückencirren und der Einfassung der Ruder. Die Kiemen sind doppelt gefiedert, mit Ausnahme der zwei ersten und zwei letzten; sie sind oben hellgrün, unten dunkelgrün. Die Bauchfläche ist gelblich-weiss , gegen den Rand röthlich. Diese Farbe haben auch die Baucheirren. Die Karunkel hat dieselbe Ausdehnung, wie in Cid. flava, aber nur einundzwan- zig Leisten. Obwohl mir nur eine geringe Zahl von Exemplaren zu Gebote stand, unterliess ich es doch nicht, einige anatomische Untersuchungen vorzunehmen. Die Zahl der Mundsegmente beträgt vier; im zweiten ist eine flache, beinahe scheibenförmige Ober- lippe. Die Mitte des dritten und vierten Ringes bildet die Unterlippe. Der Schlundkopf (Fig. 297) ist vorstülp- bar, oval und hat an seiner OefFiiung zwei Falten zu jeder Seite; die äussere ist häutig, die innere ist dicker. 145 braun mit einem gekerbten Rande und gelben Querlinien. Der untere Tlieil dieses Lappens vertritt die Stelle des Kiefers. Die innere Schleimhaut des Schlundkopfes erhebt sich in der Form von zahlreichen Falten, Fig. 298. ücber diesen liegt ein Lager von Muskelfasern in langen, schiefen und queren Bündeln. Die äussere Haut ist aus Fasern gebildet, welche gelblich sind; zwischen ihnen findet sich Pigment in braunen Flecken abgelagert. Der Schlundkopf setzt sich in einen cylindrischen Magen, Fig. 299 (Seitenansicht), fort, der einen grossen Blindsack bildet mit mehreren Einschnürungen, von denen die oberste bis in die Höhe des neunten Ringes aufsteigt. Der Darm hat die Form eines umgekehrten Kegels, dessen Basis in der Höhe des dreizehnten Ringes sich befindet. Der Magen ist schmutzig-violett , der Darm gelb. Seine Oberfläche der ganzen Ausdehnung nach granulirt und hat am Rande zahlreiche Einschnitte, welche ihm das Ansehen von unvollständigen Anhängen geben, Fig. 299, die in der Familie der ^4/;/irof//tocee« eine grössere Ausbil- dung erreichen; diese kleinen Blindsäcke sind kurz, in zwei bis drei Lappen gespalten und mit einer gelben Lage bedeckt, die unter dem Mikroskop sich als Leberschichte ausweist. Der untere Theil des Darmes hat jederseits kleine Blinddärme und einen bedeutend grösseren in der Mitte. Dieser Tlieil , so wie der untere, haben eine graue Farbe, das Ende des Coecums ausgenommen. Die hinteren Anliänge sind von brauner Farbe. Der Darm endet am Rücken des letzten Ringes. Ich fand an jeder Seite des Darmes zwischen dem vierundzwanzigsten und sechsundzwanzigsten Seg- ment ein kleines, längliches, drüsiges Organ (Fig. 296 und 300, letztere stellt es isolirt und vergrössert dar) mit drei Lappen an der inneren Seite, welches aus einer Accumulation von kugeligen und dodekaedrischen Zellen besteht (Fig. 301 bei 250facher Vergrösserung). Es war mir nicht möglich irgend einen Zusammenhang zwi- schen diesem und den übrigen Organen aufzufinden. Der Circulationsapparat. Es sind zwei oberflächliche Bauchgefässe , welche den Nervenstrang begleiten, ein drittes stärkeres liegt an der unteren Fläche des Darmes. Auf der oberen Fläche des Darm- canales ist ein anderer Hauptstamm , der mit dem unteren communicirt und am Schlundkopf ein sehr ent- wickeltes Gefässnetz bildet. Am Rücken liegt der fünfte parallele LIauptstamm, welcher der stärkste von allen ist. Das Blut ist grün. Die Kiemen haben die zierliche Form von doppelt gefiederten Blättern (Fig. 302). Die Oberfläche ist hellgrün, die untere Fläche dunkelgrün. Die kleinsten IJlättchen sind mit Flimmerepithel bekleidet. Jedes enthält zwei Gefässe, die am Ende anastomosiren und kurze varicöse Ausstülpungen an der äusseren Seite haben. Ich fand nur Weibchen, deren Eier schon sehr entwickelt waren. In den Seiten- theilen eines jeden Segmentes, mit Ausnahme des ersten und letzten, befindet sich ein Eierstock, der aus mehreren Lappen gewöhnlich drei, (Fig. 303), besteht, welche durch dünne Scheidewände von einander getrennt sind. Das Gewebe dieser Scheide- wände ist sehr zart, durchsichtig und besteht aus abgeplatteten dodekaedrischen Zellen, Fig. 304. Jeder Eierstocklappen ist mannigfaltig verzweigt, (Fig. 305). Die letzten Zweige sind lange Cylinder, die aus einein gestreiften Gewebe bestehen und mit Eiern angefüllt sind. Die Ausfüh^^ngsgänge vereinigen sich und gehen zuletzt in einen langen Eileiter über, der eine lange Röhre darstellt, die an jeder Seite neben der Mittelline ober dem Nervenstrange verläuft. Die Einpflanzung der einzelnen Eileiter in den Hauptoviduct erfolgt in um so spitzigeren Winkeln, je näher die Eierstöcke den Körperenden liegen. Das Nervensystem besteht aus zwei Strängen, die in der Mittellinie des Bauches vereint sind. Die Ganglien sind verschmolzen und wenig angeschwollen, und die ganze Kette ist in ein Neurilem eingehüllt, das stark entwickelte Querfasern hat, die viel mehr in die Augen fallen als die Läng(?nfasern. In ihm sind viele kugelförmige Zellen bis zur Grösse von äV™" deren Nucleus aus einer granulösen, dunkelvioletten, fast Süll III a 1' (hl : Neue wii Iii'IIum: Tliii I. II. 146 schwärzlichen Substanz besteht. Auf der Mitte der Oberfläche des Magens fand ich ein grosses Ganglion, dessen Entstehung ich aber nicht verfolgen konnte. Die Haut besteht aus einer Epidermialschichte, die gestreift ist, und einem Chorion, dessen Fasern sich in allen Richtungen kreuzen und in dessen Zwischenräumen zahlreiche Pigmentzellen eingelagert sind. Die Borsten gleichen denen der verwandten Speeles , die des oberen Bündels sind gerade mit gesäg- tem Rand, a. Die des unteren Ruders sind schwach gekrümmt und zweizinkig, b, c, d, die Zinken sind von ungleicher Länge. Antillenmeer, Küste von Jamaica. Uebersiclit der Familie Aphroditacea. Savigny. C'liar.: Segmenta vonniilla, plerumque alternantia, eli/tris (appendicibus foliosis : hranchiis) ohtecta. Tcntacula dtw, tres, quatuor, quinque vel Septem. Prohoscis cylindrica. Maxillarum paria duo symmetrica ; rarius nullae. Pinnae duae aut una. Setae suhulatae, sermtae serrulatae vel trans- versim denticulatae , interdum crenulatae nec von dentatae obsolete hidentes; rarius setae articulatae. Die Palmyracecn sind davon getrennt , deren Körperbedeckung so sehr verschieden ist. A. Elytra solummodo in dorso. a. Elytra sokimmodo in dimidia (antica) dorsi parte. a. Maxillae nullae. Ileriiindion. Kinberg. ß. Maxillae. Ilemilopidia. Schmarda. h. Elytra usque ad corporis fineni, nonnulla vero segmenta elytris carentia. ct. Elytra in 2. 4. 5. 7 23. 25. 27. segmento , cirri in segnientis intermediis 3. 6. 8. 10 26. ab segmento 28. elytra et cirri in omnibus segmentis usque ad finem. a. Maxillae nullae. Stendals. Kinberg. b. Maxillae. Signlioil. AuDOüiN et M. Edwards. ß. Elytra in 2. 4. 5. 7 23. 25. 27 segmento, et ab 28. segmento in omnibus sequentibus. Cirri in segmentis omnibus. Maxillae. Coiiconia. Schmarda. Y- Cirri nulli. Elytra in segmentis alternantibus. PholOe. JOHNSTON. ä. Cirri in segmentis alternantibus, in caeteris 2. 4. 5. 7 elytra. a. Tentacula duo. Papillae in pinnis nullae. Polyodoiites. Renieri. b. Tentacula quinque. Papillae in pinnis. Acoetes. Audouin et M. Edwards. r;. Elytra in segmentis 2. 4. 5. 7 23. 26. 29. Cirri iu segmentis intermediis. 19* 148 a. Tentacula quatuor. Euinolpe. Oken. (Iphione. Kinberg.) b. Tentacula quinque* Polyuoe. Savigny. (cum Lepidonote. Oersted.)** g. Elytra in segmentis 2. 4. 5. 7 23. 25. 28. Tentacula tria. Aphrodite. Cuvier. c. Segmenta omnia elytris obtecta. Pinnae bipartitae. Pelogenia. Schmarda. B. Elytra in superficie dorsali nec non minora in facie ventrali. Gastrolepidia. Schmarda. * Sieben, wenn die äusseren getheilten Fühler als zwei gezählt werden. ** Es giebt kurze ovale Polynoeen , aus denen O e r s t e d das Geschlecht Lepidonote bildet. Die langen wurmförmigen, in der Regel mit kleinen Elytren, lässt er bei Polynoe. 149 Hemilepidia. Schmakda. Char. : Elytra usqiie ad dimidium dorsum , in segmento 2., 4., 6., 8., 24., 26., 29. Cirri dorsales in Omnibus segmentis. Tentacula septem. Oculi quattior. Maxillae quatuor. Hemilepidia gehört in die Nähe des Geschlechtes Hermadion Kinbekg, von welchem es sich durch die Anwesenheit der grossen Kiefer unterscheidet. Hemilepidia tuberculata. Schmarda. Taf. XXXVII. Fig. 317. Char.: Corpus pla7iuin hruneum. Elytra orbicularia magna. Maxillae quatuor. Cirri dortorsten sind gegen das Ende verdickt und * Ein zu grosser Werth dai-f auf die Art der Deckung des Rückens durch die Schuppen nicht gelegt werden , da diess innerhalb der Species weite Grenzen zu haben scheint, '* T^o^toitog, Kropf. 152 mit sechs bis sieben kurzen und einfachen Zähnen besetzt. Der Rüssel ist braun und gelb gestreift. Fig. 310 bei zweifacher Vergrösserung. Am Vorgebirge der guten Hoffnung in der Tafelbai. Polynoe. (L.) longicirra. schmarua. Taf. XXXVI. Fig. 309. Char: Corpus ohlongion planum hruneo-nicirescens. Linea mediana dorsalis rubra. JElytrorum paria septemdecim medium dorsum non tegentia ruhescentia , ovalia rotundata. Tentacula externa internis longiora laevia. Cirri dorsales longitudine corporis ßliforines ruhri laeoes. Setae superiores curvatae. Der Körper ist flach , dunkelbraun mit einer scharlachrothen Längslinie am Rücken, er ist lO""™ lang, 2"™ breit und zählt 40 Körperringe. Er hat sieb- zehn Paar Elytren, welche röthlich und rundlich-oval, e' , sind. Die Elytren lassen den mittleren Theil des Körpers frei. Die äusseren Fühler sind länger als die inneren und glatt. Die Girren, cd, sind von der Breite des Körpers, hell- rotli und glatt. Die Schwanzcirren sind kurz. Zwei kleine Borstenbündel stehen auf der oberen Flüche des Höckers. Die Borsten sind gekrümmt, bis ans Ende gleich dick, mit nur drei bis vier weit aus einander stehenden Zähnen, 3. Im grossen Bündel, an der Spitze des Höckers, stehen dickere, sichelförmig ge- krümmte, a" , und dünne haarförmige Borsten, a, a , beide mit einem Zahne am concaven Rande. Die l^auchcirre ist kurz, cv , neben ihr steht ein kleiner Höcker. Fig. 309 bei dreifacher Vergrösserung. Südküste von Ceylon bei Heiligamme. Glatte Fühler. Rücken bedeckt. Polynoe fusicirra. schmakda. Taf. XXXVI. Fig. 311. Char.: Corpus rubrum; dorsum convexum, abdomen planum . Elytrorum paria duodecim subrotunda, rubra, punciis bruneis et nigris. Tentacula et cirri laeves fusiformes rubrae, parte fusiformi bruneae. Setae mx 2)rominentes ; superiores versus finem latae , apice dentutae ; inferiores tenues capillarcs deute uno. Die Länge des Körpers beträgt 12'"™, davon 1.5™'" auf die Schwanzcirren, die Breite 2.5™™ Erzählt 26 Körperringe. Der Rücken ist gewölbt, der Bauch flach. Die Farbe ist roth, mit Ausnahme von braunen und schwarzen Punkten in den Elytren und den knotenartigen Auf- treibungen der Girren. Die Borsten sind nur wenig vorragend. Das Thier besitzt zwölf Paar Elytren von rundlicher Form. Die oberen Borsten, b, werden am Ende breit, die äusserste Spitze ist getheilt und hat zwei bis drei spitzige Zähne am Rande. Die unteren Borsten, a, sind lang, haarförmig und zugespitzt mit einem Zahne. Fig. 31 1 bei dreifacher Vergrösserung. Südküste von Cevlon in der Bai von P)elli"amme. aut ruh Char. o-griseo Lepidonotus polychroma. Sciimakda. Taf. XXXVI. Fig. 307. ; Corinis plajium ruhro-ßavcscens. Ehjtrorum 2)ar!a duodccim ovalia ßavidala, caerulco-grheo maculata, margine externo inferiori cüiata. Tentacula et cirri laeves. Der Körper ist rötlilich-gelb, 15 bis 20""" lang, bis 5™"» breit und zählt 25 Eilige, Die zwölf Paar Schuppen sind blaii-grau oder röthlich- grau gefleckt auf gelbem Grunde. Sie sind unregelmässig oval und haben geschweifte Ränder. Der äussere und innere untere Rand sind mit fadenförmigen Anhängen besetzt, e. Bei einer Varietät fand ich eine deutliche Gefässverästelung vom Anheftungspunkte des Ely- trenträgers ausgehend. Die Fühler und Girren sind glatt. Die vier Kiefer, K, sind fast von gleicher Grösse, der untere Theil ist in allen lanzettförmig-oval und das obere Ende der beiden äusseren Kiefer hat etwas grössere flügeiförmige Ansätze. Die Borsten des kleineren oben stehenden Bündels haben grosse scharfkantige Zälme, a, die des grossen liündels sind theils geschwungen und breit, b, theils gerade mit grossen Zähnen, b' , an den Rändern. Fig. 307 bei zweifacher Vergrösserung. An der Ostküste von Neu-Seeland. Polynoe leucohyba. ■ Scumarda. Taf. XXXVI. Fig. 30S. Char.: Corpus planum, caeruleo-grheum. fasciis duahtis ferrugineis in abdomine. Ehjfrorum paria septe7ndectm traiisverse-ovalia tuber culis albis conicis. Tentacula Septem et eirri lacres. Setae dentibus vuine- rosis. In mammilla abdommali filum brevissimum. Der Körper ist flach , bläulich-grau , auf dem Bauche verläuft eine rostrothe Längsbinde, 20"^"^ lang und 8™"' breit, von denen 2.5 auf die vorstehenden Borsten- höcker kommen. Er hat siebzehn Paar Elytren, sie sind quer-oval, grau-blau mit feinen Körnchen und weissen, kegelförmigen bis kugelförmigen Höckern e, e . Die Höcker am unbedeckten Theil sind gross, die am oberen bedeckten Theile der Elytren stehen- den sind viel kleiner, erst unter der Loupe wahrnehmbar. Die Körnchen stehen in Gruppen von verschiedener Ausdehnung, mit Ausnahme desTheiles, wo der Stiel der Elytren sich anheftet. Die ganze Bildung ist sehr charakteristisch. Das Thier hat sieben Fühler, 1.5™™ lang, wovon der zweite und dritte jederseits auf gemeinschaftlicher Basis stehen ; diese und die Girren sind glatt ohne Verdickung, cd, am Ende in einen Faden ausgehend. Die Borsten sind etwas abweichend von andren Speeles, indem 154 der breitere Theil kürzer und stärker gebogen ist, h. kleine Zähne sind zahlreich. Neben der fadenförmigen Hauchcirre, cv , ist nach innen eine kleine Hervorragung, die einen kurzen Faden , wie das Rudiment einer zweiten Cirre trägt. Die Länge der Aftercirre ist 1.5'"™. Fig. 308 bei dreifacher Yergrösserung. Antillennieer , südlich von Port r03'al in Jamaica. decir, C h a r. : caeruleo-gr Zwei unvollständige Ruder.* Cirren glatt. Polynoe australis. Scumakda. Corpus planum , dorsum ßavo-ruhescens. Abdomen griseo-ßavescena . isea. ovalia. Tentacula et cirri laeves. Ehjtrorum paria tre- Der Körper ist flach, 14""" lang, 5"'"' breit, zählt 27 Ringe und 13 Paar Elytren. Der Rücken ist röthlich-gelb, der Bauch gelblich-grau. Die sieben Fühler sind glatt, gelblich und gegen das Ende mit einem queren schwarzen Ringe versehen. Die Elytren sind blau-grau, ihre Oberfläche trägt spärlichere, kleine Erhöhungen, die erst bei starker Vergrösserung sichtbar werden, die Ränder sind glatt. Die Einpflanzung des Stieles ist excentrisch. Ihre Form ist oval. Die Rückencirren sind glatt, die Haucheirren klein. Die Zähne der oberen Borsten, a, sind gekrümmt, schmal und weit auseinander- stehend. Im unteren oder Hauptbündel sind die Borsten von zweierlei Art- Die einen, b, sind gerade und haben wenige aber spitzige, nach entgegenge- setzten Richtungen gehende Zähne, die anderen, b' , sind etwas geschweift und breit, tragen grosse dreieckige Zähne nur auf einer Seite und haben eine in zwei Zähne gespaltene Spitze. Port .lackson in Neu-Süd- Wales. Polynoe violacea. Schmakda. Taf. XXXYI. Fig. 313. Char. : Corpus planum riihro-bruneum. Segmenta 40. Ehjiroriim paria quutuordecim bruneo- ciolacea ovalta roiandata , margine fimbriis minimis raris. Tentacula laevia novem , externa coalita. Cirri breves. Setae pinnae superioris spinis in circulos dispositis. Setae pinnae inferioris spinis erectis sjn'nulosis et aliis versus finem latioribus denJibus obtusis. Der Körper ist glatt, röthlich-braun, 20'"™ lang und 6'""" breit. Erzählt 40 Ringe ohne das Kopfsegment. Die vierzehn Paar Elytren sind violett- braun und rundlich-oval. Der Rand hat zahlreiche flache Ausschnitte und einen grossen an der Einpflanzungsstelle. Das Thier trägt neun Fühler, von denen die zwei äusseren an der Basis verwachsen sind; alle sind glatt. Er hat vier Augen, die hinteren einander genähert. Die Cirren sind glatt, kurz und gegen das Ende etwas verschmächtigt, sie alterniren bis zum 22. Ringe, dann folgen die Cirren am 23. 24. 26. 27. 29. u. 30. Ringe, vom 32. bis 4ü. fehlen alle Elytren und es sind nur Cirren vorhanden. Die Borsten in den oberen klei- nen Bündeln sind mit Querreihen von Zähnen besetzt, a, a' . In den unteren Bündeln stehen lanofe Borsten von allmählich abnehmender Dicke mit kur- * Diese Bildung der doppelten Ruder entsteht durch das Vortreten und Erheben der Unterlage des Borstenhöckers, welcher bei anderen Speeles auf der oberen Fläche des Ruders steht. 155 zen Dornen besetzt, h , und darunter stärker gebogene, gegen das Ende breiter werdende, mit stumpfen Zähnen, aria 15, magna ovalla tel subovalia futogrisea brti- neomaculata spinulis conicis, margine fimbriata. Tentacula laevia. Cirri dorsales spinulosi. Der Körper ist flach, 21"^"^ lang, 9™'" breit und zählt 35 Ringe (ohne Kopf und Schwanz). Die Farbe ist braun, die iSlittellinie des Bauches ultramarinblau. Die fünfzehn Paare Elytern sind sehr gross, 5""' lang, 3.4"'"' breit, oval oder 'unregelmässig oval, e. Ihre Farbe ist gelbgrau mit braunen Flecken, am freiliegenden Rande sind sie gefranst und braun gefleckt mit kegelförmigen hohlen Fortsätzen, e' , oder Höckern. Der Kopf hat vier Augen, von denen die vorderen grös- ser und einander genähert sind. Die Fühler sind glatt. Ihre Zahl ist sieben oder acht, je nachdem die äusseren verbundenen als selbststän- dige oder getheilte gezählt werden. Die gegen die Spitze verschmä- lerten Cirren, cd, haben Fortsätze, welche nicht verdickt sind. Die Borstenbündel auf der oberen Fläche des Höckers bestehen aus quer geringelten mit kleinen spitzigen Zähnen versehenen l>orsten, a. Die des grossen Bündels sind von zweierlei Art: die einen enden in zwei Spitzen und haben gleichfalls viele aber kleine Zähne, die anderen haben abgerundete Zähne, b. Die Baucheirre, cv , ist fadenförmig kurz; auf ihrer inneren Seite stehen einige kleine Hervorragungen. Im Hafen von Auckland in Neu-Seeland. 20* Polynoe polytricha. Schmarda. Cliar. : Corpus planum ohlovgo-ovale hruneum. Segmenta "il . Elytrorum paria \& ovalia flamdula maculiis hrwieis , spinis cylindricts hr^vibiis , margi)ie fhnhriato. Tentacula majora spinulis hremhus , minora nec non cirri dorsales ajypendicihus longis filiformibus. Setae superiores dentibus magnis triangidaribus , infe- riores capiUares et hidentes margine spinoso. Pinna ima. Der Körper ist üacli , läiiglicli-oval , braun, am Hauche blau, irisirend, 15""" lang, 7"'"' breit, von denen die Hälfte auf die Borstenhöcker kommt, und zählt 37 Ringe sowie sechzehn Paar Elytren. Die grossen Fühler haben kurze, die kleinen Füliler und die Ixückencirren lange fadenförmige Anhänge. Die Elytren sind oval und gelb mit brauiien Flecken ; an ihrem Rande stehen faden- förmige Anliänge und auf ihrer Oberfläche sind kurze cylindrische Fortsätze, die auf kreisförmigen Feldern stehen. Die Ruder sind einästig. Die auf ihrer oberen Fläche stehenden zahlreichen IJorsten, aa'.fhaben sehr weit abstellende Zähne; die unteren sind gerade , b, nur am Ende hakenförmig gebogen, mit vielen parallelen Kreisen von kurzen Stacheln, alle Borsten sind lang und zahl- reicher als in den andern Speeles. Die Baucheirre ist lang. Antillenmeer, auf den Keys an der Südküste von Jamaica. Polynoe nephrolepidota.* Schmahda. Taf. XXXVI. Fig. 312. Char. : Corpus pJanum ruhro-hruneum; fasciuc longitudinales ventrales dm. Tentacula majora appendicibus brevibiis , reliqua nec non cirri dorsales appendicibiis numerosis longis apice incrassatis. Elytra hrunea reniformia, spi/ndis triquetris nigris. In dorso pinnae quatuor fasciculi setarum dentibus triangidaribus sparsis in utroque margine. Setae ex ap>ice pinnae longue p)aullulum curvatae s^iinis in anjiulos dis^iositis. Der Korper ist flach, dunkelrothbraun , auf dem Bauche mit zwei hellrotlicn Längsstreifen. Die Länge des Körpers und die Zahl der Ringe ist mir unbekannt, da ich nur verstümmelte Exemplare vor mir hatte. Die Elytren sind nierenförmig, e , braun, mit wenig steifen Haaren am äusseren Rande; ihre Oberfläche ist mit spitzigen , drei- eckigen, schwarzen Höckern bedeckt. Die dicken Fühler sind mit durchsichtigen, farblosen, länglichen , bläschenartigcri Fortsätzen, mit Ausnahme der plötzlich ausgezogenen Spitze, bedeckt. Die übrigen Fvihler sowie die Rückencirren, cd, sind mit zahlreichen, langen, an der Spitze oft verdickten Fäden besetzt. Auf der oberen Fläche des Bor- stenhöckers, stehen die Borsten in vier fiicherförmigen Bündeln ange- ordnet. Einige b, haben an einem, andere b' an beiden Rändern eine Reihe dreieckiger Zähne. Die unteren Borsten, a, sind bis zu 2""™ lang, wenig gekrümmt, andere a' sind am breiteren Theile mit Krei- sen von langen , feinen Zähnen besetzt. Alle waren dicht mit Algen und Navicula-Arten bedeckt. Die Baucheirre, cv, ist fadenförmig. An der Ostküste von Ceylon bei Trinkomalie. * NitpQOi-o, Nitre. 157 Polynoe peronea.* Scumarda. Taf. XXXVI. Fig. 315, 316a. Char. : Dorsum convexum flaco-hruneum. Tentucnlum medium filiforme glabrum ; par intermedium spinulosum, exlerinan ex puriibus duuhus basi coulitis. Elytra subrotanda reticulo Itexiujonali et spinis fusiformibus spinulosis. Cirri anaJes brevissimi. Der Rücken ist stark gewölbt; der ISauch flach, der ganze Körpers 18""" lang und 8.5™"' breit. Die Farbe ist gelb-brauii. Er zählt 29 Ringe, Kopf und Endsegment inbe- griffen; das letztere hat zwei kleine Endfortsätze. Von den fünf Fühlern ist der mittlere fadenförmig, die zwei folgenden sind dicker und mit kurzen Fäden besetzt, die äusseren an der Basis verwachsen. Die Schuppen, e, sind getäfelt, meist unregelmässig sechseckig, einige tragen in ihrer Mitte einen spindelförmigen oder cylindrischen, am Ende und an der Aussenfläche gezähnten Fortsatz, e'. In den Tafeln lassen sich bei starker Ver- grösserung deutliche Zellen von dreieckiger, runder oder ovaler Gestalt unterscheiden. Die oberen Borsten, a, sind sclnnal, durch Einkerbungen gezähnt, kurz, gefiedert, die unteren, h, dicker, mit stumpfer Spitze, im verdickten Theil gestreift und mit Zähnen. Ich fand ein Exemplar an der Ost- und eines an der Südküste Ceylons. Die Polynoe peronea hat grosse Aehnliclikeit mit der F. muricata Savigny aus Isla de France des Pariser Museums. Hei dieser fehlt jedoch der unpaare Fühler und die Aftercirrcn; dagegen ist eine schwarze Längslinie an den Schuppen. Sie unterscheidet sich von Iphioiie spinosa durch die grössere Länge und geringere Zahl der Segmente. Zwei Ruder. Fühler mit kurzen Anhängen. Polynoe lobocephala. Schmarda. Taf. XXXVI. Fig. 314. Char.: Corpus planum rubro-bruneum. Caput bilobum. Elytrorum paria 15 sxibovalia , fiavidula, hrwteo-maculaia, spinis cylindricis vel subfusiformibus. Setae spi/nclis in semicirculos dispositae. Cirrus ven- trulis loncjus fUiformis. Der Körper ist flach, röthlicli-braun, 22™'" lang, 4™'" breit uiul zählt 35 Ringe. Der Kopf ist tief gespalten und besitzt fünf Fühler, mit ganz kurzen, dün- nen Fortsätzen bedeckt. Die fünzehn Paar Elytren, e, mit gelbem Grunde, sind braun gefleckt und unregelmässig oval ; sie haben Fortsätze, e ', in Form von Dop- pelkegeln oder Cylindern, am Rande gezähnt und auf sechseckigen Feldern ste- hend. Die oberen Borsten, a, haben viele Zähne, die in Form von Halbkreisen angeordnet sind. Dieselbe Anordnung ist auch in den grossen Borsten des unteren Bündels {c, das Endstück), deren Spitze zweizackig ist. Ausser diesen Borsten giebt es noch kleinere, b, in eine gerade Spitze ausgezogen und zu beiden Seiten mit schmalen spitzigen Zähnen versehen. Die Baucheirre ist lang und faden- förmig. Auf den Korallenriffen südlich von Port royal in Jamaica. * llioorri, Stachel. 158 Pohjnoe von unbestimmter Stellung. Polynoe Antillarum. Schmarda. Chav. : Corpus planum hruneum. Elytrorum purta duodecim subooalia brunea , fimhriis raris, spinis globosis. Setae nonnullae versus ßnem latae ohtuse-dentaiae, reliqiiae hidentes. Der Körper ist flach, braun, 10'"™ lang und 3™"> breit. Er zählt 27 Ringe. Die Fühler waren bei der Untersuchung schon in einem defecten Zustand, so dass ich über ihre Heschaf- fenheit im Unklaren bin. Das Thier besitzt zwölf Paar Elytren, welche braun, unregelmässig oval, mit wenigen Fransen und schwarzbraunen, kugeligen Höckern auf kreisrunden Feldern besetzt sind. Diese Polynoe hat zweierlei I^orsten, von denen die einen dick sind. Das breite Ende dieser l^orsten ist kurz, fast dreieckig, mit nur wenigen kleinen Zähnen. Die übrigen Borsten sind viel dünner und haben unten einen Zahn. Jamaica, auf den Keys südlich von Fort Royal. Polynoe mit langem wurmförmigen Körper. Polynoe aucklandica. Schmaeda. Char.: Corpus longum planum flavo-griseum. Segmenta sexaginta. Tentacula Septem. Elytra obli- que ovalia. Der Körper ist flach, gelblich-grau, auf dem Bauche ins Röthliche geneigt; er ist länger als bei den übrigen früher beschriebeneu Formen, nämlich 30™™ lang und 5'"™ breit. Die Zahl der Leibesringe beträgt 60, dies ist die Zahl des einzigen Exemplares. Der Kopf liat sieben f'ühler. Es sind vierundzwanzig Paare Elytien vorhanden. Ihre Form ist quer-oval. Ihre Farbe gelblich-grau, mit blau-grauen Flecken und zahlreichen Punkten, die in den hinteren spärlicher werden; sie bilden Gruppen. Ihre Oberfläche und der Rand ist glatt. Die Rückencirre ist cylindrisch, am Ende plötzlich in einen langen Faden ausgehend. Die Ruder sind nach dem allgemeinen Typus gebaut. Die Haucheirre ist fadenförmig und kurz. Die grossen Horsten sind mit Reihen von Zähnen, welche Leisten bilden, versehen, die am concaven Theile sehr stark vorspringen. Im Hafen von Auckland in Neu-Seeland. Gastrolepidia. schmarda, Char.: Dorsum elytris in segmento 2., 4., 5., 7 21., 23., 26., 29 53. Abdomen lamelhs [elytris?) in omnihus segmentis ohsessmn. Tentacula qtiinque. Pinnue duae. 159 Gastrolepidia clavigera. Scumakda. Taf. XXXVII. Fig. .3! .5. Char. : Cnrints planhiscuJum postice attemiatum. Tentacula laevia. Ehjtrorum paria rotundato- reiiiformia, in cacteris segmetiiis cirri dorsales claviformes. Pinna superior minor. Cirrus ventrulis suhidatiis. Elytra veniralia suhcordata. Setae fasciculi superioris anmdato-denticulatae, pinnae inferioris loncjiores. Der Körper ist i)latt, 30"'™ lang, vorne breiter bis 9"™ und binten allmählich verschrnäcbtigt. Er zählt 6.') Ringe. Die Schuppen sind am 2., 4., 5., 7., 9., . . . . 21., 23., 26., 29., .... und 53. Ringe, also 22 Paare. Die Farbe des Körpers ist in einer Varietät von der Ostküste Ceylons violett, mit einer Bei- mischung von Braun, in der von der Südküste blau. Die Elytren des Rückens . haben in der ersten Varietät eine dunkel-violette, in der zweiten eine bläulich- graue Farbe. Die Form ist in beiden nierenförmig bis rundlich. Die 15auch- elytren sind in beiden Varietäten bläulich-grau. Der Kopf hat vier Augen , von denen die hinteren einander genähert sind. Die Zahl der Fühler ist fünf, Avelche glatt und von denen der mittlere und die zwei äusseren am Ende kolbenförmig verdickt sind. Der Schlundkopf ist bis 5""" lang, oval und von oben nach unten zusammengedrückt. Die Kiefer, K, bestehen aus zwei Paaren ; die äusseren sind grösser; beide sind blattförmig. Die Rückencirren sind lang, am Ende kolben- förmig angeschwollen und glatt. (Fig. 315 a.) Ihr Parenchym enthält violettes Pigment. In ihrem Innern verlaufen zwei Gefässe, die am Ende eine Schlinge bilden. Sie sind violett, durchscheinend, die Gefässe jedoch viel dunkler. Auch die Elytren haben eine glatte Oberfläche und einen glatten Rand. Das violette Pigment ist in ihnen gruppenweise, um grössere oder kleinere Mittelpunkte ge- lagert. An der oberen Fläche des oberen Ruders steht ein Borstenbündel mit geraden und gekrümmten geringelten Borsten, c, bei starker Vergrösserung sieht man an dem gekrümmten Rande noch feine Zähne. Die Borsten am Ende des Ruders sind gekrümmt, in ihrer Struktur den oberen, d, ganz ähnlich. Das untere Ruder ist unvollkommen zweitheilig durch einen schwachen Einschnitt. Die Borsten des oberen sind schmäler, an den Seiten mit Zähnen besetzt, c, die unteren sind dicker und werden kurz vor ihrem Ende bedeutend breiter, h. Die Baucheirre ist ansehnlich und pfriemenförmig , sie steht auf einem kleinen Höcker. Die 15auchschuppen haben einen kurzen dicken Stiel, eine fast herz- förmige Form und zahlreiche Gefässverzweigungen, die von dem mittleren Haupt- stamm ausgehen. Ostkii^te von Ceylon auf Steinen und Südküste von Ceylon auf Korallenriffen. Pelogenia. Scumakda. (Jhar. : Corpus nermifor nie longum. Elytra in omnihus segmentis. In dorso nec non in ahdonitne pedes suctorii. Piiinae hipartitae. Tentacula septem, externa hasi coalita. 160 Pelogenia antipoda. Scumarda. Char. : Dorsuni convexum antice m'grescens , postice ßavo-rubescens , ahdomen ferrugineum sulco mccUano profundo, pedes suctorii in quatuor systetnata in abdomine dispositi, duo ad marginem sulci , reliqua ad hasin cirrorum ventraliam ; j^edcs suctorios doni pone inter elytra. Elytra dorsiim Jiaud tegentia; rubro- brunescentia margine undulato. Setae aureae articulatae, pars superior in inferioribus longa te?mis, in superio- ribus brevis et lata. Der Körper ist länglich. Die Länge beträgt über lOO™™, die grösste ]?reite 10™™. Die Zahl der Ringe beträgt über 180. Der Rücken ist schwach gewölbt, der Kopftheil abgerundet. Die Farbe des Rückens ist rostroth , im vorderen Theile in schwarzbraun , im rückwärtigen in gelblich-grau übergehend. Die Baucliseite zeigt ein lebhaftes Rostgelb mit dunklen Seitenlinien. Die Bauchfläche ist rost- roth, ihre Mittellinie vertieft. Am Kopfe steht ein mittlerer unjiaarer kurzer Fühler, darauf folgt jederseits ein grosser starker, gegen die Spitze allmählich verschmächtigter, dessen Basis auf der Oberlippe steht; ober ihm, aber nach aussen gerichtet, sind zwei kleinere, an ihrer Basis vereinigte. Die grossen Fühler sind milchblau. Die Mundöffnung ist kreisrund. Die Unterlij^pe ist ein rundlicher gestreifter Wulst. Die Zahl der Elytren beträgt 180, ihr freier Rand ist geschweift und ihre Oberfläche rauh. Sie bedecken nur die Seitentheile des Kör- pers und lassen das mittlere Drittel frei. Die vorderen sind schwarzbraun und gehen endlich in schwarz über. Das obere Borstenbündel überragt das untere und stellt einen breiten ruder- förmigen Pinsel dar. Die Borsten sind Gelenkborsten, der untere Theil ist schwach ge- krümmt; das eingelenkte Stück stellt eine kurze, aber breite Sichel dar, b. Die Borsten des unteren Bündels, a, sind spiessförmig, viel zarter als die oberen; beide haben eine rothbraune Farbe. Die Baucheirre ist fadenförmig. Unter den Elytren, so wie auch an den von ihnen nicht bedeckten Theilen stehen Reihen von Saugern. Noch viel deutlicher ist ihr Charakter auf der Bauch- seite entwickelt, sie erscheinen dort als vollständige Röhren, einige derartig verkürzt, dass sie als kleine war- zenförmige Erhöhung erscheinen. Sie stehen längs der Bauchfurche in ununterbrochenen Reihen, an der inneren Seite des Bauchcirrus in kreisförmigen Gruppen. Sie erinnern sehr an die Fässchen der Echinodermen und an die Saugwarzen mancher Äctinien. Sie erinnern aber auch an manche Siphonostomen {S. vaginiferum) und den Lophocephalus Costa. Ich fand sie an der Ostküste von Neu-Seeland tief im Schlamme, ganz mit feinen Sandkörnchen bedeckt. Aphrodite. Cuviee. Char. : Ehjtra iisqve ad corporis ßnem in segmentis 2., 4., 5., 7., . . . . 23., 25., 28, Tentacida tria. Ein grosses hieher gehöriges Thier mit abweichender Borstenbiklung fand ich an den Küsten der Südsee in der Bucht von Paita. Leider habe ich keine Zeichnungen an Ort und Stelle gemacht und bin nach dem Verlust meiner peruanischen Sammlung daher nicht im Stande, etwas Näheres darüber anzugeben. S c Ii III a v d u : INenc \vi^belkl^(■ Tiiierc. [. II. 21 Uebersicht der Familie Palmyraeea. Kinbekg. Char. : Elytra nulla. Paleae in segmentis omnibus. Tuhercula et cirri dorsales a/ternantes A. Pinna una. Corpus breve, segmentis haud numerosis. ö. Paleae longiores et angustiores. Oculi duo. Tentacula quinque simplices. Maxillae nullae. Palmyra. Savigny. b. Paleae breviores et latiores. Oculi quatuor. Tentacula Septem, externa basi coalita. Maxillae duae denticulatae. Paleaiiotus. Schmakda. B. Pinnae duae. Corpus vermiforme segmentis numerosis. ^ Bhawania. Schmarda. Johns ton stellte sein Geschlecht /S)9m^Äer hieher, das aber wahrscheinlich eine Artete ist, und II i s s o sein Geschlecht Eumolphe. 163 Paleanotus. Schmarda. Char. : Corpus oblongmn paleis oltectum , serjmenta haud nnmovosa. Pinna iina. Oculi cpiutnor. Tentacula septem, externa basi coalita. Paleanotus chrysolepis. Schmakda. Taf. XXXVII. Fig. 326—329. Char.: Dorsum comexum, ruhescens. Paleae aureae. Ah doincn planum. Caput rninimum ohlongo- rotu7idatum. Oculi antici re^iiformes ; postici sultriangulares. Cirrus dorsalis sululiformis. Paleae dorsales strtatae. Maxillae duae corneae dentatae. Setae in dorso pinnae duac ohlusae , ad finem pinnae setae arti- culatae. Der Körper ist länglich, der Rücken gewölbt und der Bauch flach. Die Farbe des Körpers ist röth- lich, die Schuppen sind goldgelb. Die Länge beträgt 4'"'", die Breite 1""". Die Zahl der Leibesringe beträgt 25. Der Kopf ist klein, wenig vorspringend und länglich-rund. Es sind vier Augen vorhanden, von denen die zwei vorderen nierenförmig, die zwei rückwärtigen beinahe dreieckig sind. Der Kopf (Taf. XXXVII. Flg. 327.) trägt sieben Fühler, von denen die zwei äusseren an ihrer liasis verwachsen sind. Der zweite von aussen oder der vorletzte von innen aus gezählt ist am längsten. Die übrigen zwei Paare, sowie der unpaare, sind fast von gleicher Länge , fadenförmig und an der Spitze etwas verschmächtigt. Die Fussstummeln aller Segmente sind gleich. x\uf ihrem oberen Theile sitzt anfallen ein Cirrus, der kurz, pfriemenförmig und an seiner Basis etwas verdickt ist. Nach aussen sitzen zwei dicke stumpfe Borsten mit abgeschnittenem Ende, a. Das Borsten- bündel am Ende des Fussstummels besteht aus acht bis zwölf Borsten , deren jede zwei Theile enthält, die in einander eingelenkt sind. Das Endstück ist säbelförmig gekrümmt b, bei starker Vergrösserung sieht man, dass das Gelenkende des längeren Theiles in kurze Stacheln ausläuft, b'. Die Paleen sind flach, an ihrem Anheftungsende schmal, an ihrem freien Ende aber breiter (Taf. XXXVII. Fig. 329). An letzterem befindet sich eine kurze, stumpfe Spitze. Der äussere Rand ist convex, der innere concav. Schon bei schwachen Vergrösserungen erscheinen die Schuppen linirt. Eine starke Vergrösserung zeigt , dass es Reihen ganz kurzer Stacheln sind, welche auf Längsleisten angeordnet sind, e. Ich zählte auf mehreren solcher Schuppen der mittleren Segmente elf solcher Leisten. Der Rüssel ist ein abgestumpfter Kegel und mit zwei Kiefern bewaffiiet, die auf ihrem inneren Rande kurze Zähne tragen (Taf. XXXVII. Fig. 328). Ich fand diese zierliche Palmyracea am Vorgebirge der guten Hoff'nung auf Steinen herumkriechend in mehreren Exemiilaren. 21 * 164 Bbawania/* Schmarda. Char. : Corpus longum; segmenta mmierosa. Paleae numerosae spinulis seriatim dispositis. Pinnae duae. Setae in dorsn j^innae snperioris largae ohlique-truncatae ; ad finem utriusque pinnae sriae artictdaiae. Biiawania myrialepis. Schmarda. Taf. XXXVII. Fig. 323 -325. Char.: Corpus planiusculum ruhro-hrunescetis. Tentacula quinque aequalia. Paleae aureae nume- rosae, infra paleus mammillae parvae {hranchia?). Von dieser schönen Form besitze ich nur ein Exemplar. Der Rücken ist nur wenig gewölbt und von den Schuppen der ganzen Breite nach bedeckt. Die Schuppen sind goldgelb mit einer starken Beimischung von roth. Der Bauch ist rötblich-braun. Die Mitte des Rückens ist heller, die Ränder sind etwas dunkler gefärbt. Die Länge beträgt 6 3™'", die Breite 4""", dieZahl der Körperringe 220. Der Kopf ist klein, mit fünf Fühlern von gleicher Länge. Augen wurden nicht beobachtet. Die Fuss- stummel sind mit einem kurzen Rückencirrus imd einem kleinen Bauchcirrus versehen und tragen zwei Borstenhöcker. Im oberen Höcker sind zweierlei Borsten, säbelförmige, einfache, am Ende schief abgeschnittene und lange Gelenkborsten , a. Im unteren Borstenhöcker sind sichelförmige, dickere Gelenkborsten, h. Die Paleen stehen in einer schwach gekrümmten Bogenlinie (12 — 14) und sind im mittleren Tlieile bis 0.5™™ lang. Noch innen nehmen sie etwas an Grösse ab. Sie sind länglich, an beiden Enden fast gleich breit und unter dem Mikroskop gestreift, c. Bei einer starken Vergrösserung lösen sich diese Längsstreifen in kleine Stacheln auf, die auf erhabenen Leisten stehen. Die Zahl dieser Leisten ist vierzehn. Der innere Rand ist etwas geschweift, der äussere gekrümmt. Unter den Paleen stehen kleine fleischige liervorragungen, die paarweise in grossen Abständen neben einander stehen und den als Kiemen gedeuteten Organen der Aphrodite sehr ähnlich sind. Am letzten Segment stehen zwei kurze Schwanzcirren. In der Nähe von Trinkomalie an der Ostküste von Ceylon auf Steinen. * ßhawani, eine Hindugottheit, die Gattin Siwas. nnick ^■OTl Bri itivopf iiiifl TTärtcl in Leipzig 1^8. IU9 . /-W h. 7^ '^^fi''/t'/^j(: r_3y^irie. 233. 232. o 0(/ J/:: ^yy^^7r/u>/^a /^^/^rr.y^/^y/a Ja9. //: rr/yZ/ryWay-y^rW . Jä<^. Zy'y^ry^y^yyy yyyryyy/yyy . JO^?- JOO_ /^e/y>rrry^yry yyy,/y/n>.7^ . ^?J^.>e.y. /May^'yy/^yyy yy^y/yyyrZ^y^y:'-- /W/rryy^r^/'y^.'^ r/>yy/.sy>/^/fys.